Hm, und erneut der Beweis... diese Beziehung besteht einfach keine Belastungen mehr. Hier ist gerade einiges los. Wir sind immer noch krank (werden diesen blöden Infekt irgendwie nie los), müssen jetzt spontan eine Wohnung sanieren (eine Arbeitertruppe, die wir seit Monaten anflehen, meldete sich spontan und hat nur jetzt Zeit... sonst ist weit und breit keiner zu bekommen) und richtig blöd... bei Sohn wurde eine schwere Borreliose diagnostiziert, die der Kinderarzt nicht behandelt will.
Wir hängen jetzt seit zwei Tagen ununterbrochen am Telefon und kommen aus dem Organisieren und machen nicht raus... und die Stimmung ist dementsprechend im Keller. Meinem Mann ist das alles zuviel - mir auch, nur mich fragt keiner und ich sehe offengestanden auch keinen großen Sinn darin, darüber zu wehklagen, denn es muss einfach alles erledigt werden, egal ob wir die Kraft dazu haben oder nicht.
Jedenfalls... ich meine dass hier große Überforderung besteht - mit Haus und allem drum und dran, doch mein Mann will das partout nicht einsehen.
Ich bin der Ansicht... mit einer 4-Zimmer-Gartenwohnung wäre unser Leben tausendmal entspannter, aber mein Mann sieht das anders und behauptet, er würde das ja alles schaffen, wenn die Kinder und ich ihn nicht so bremsen würden.
Ich weiß schon, was er damit meint... aber er ist halt kein 40 jähriger Single, der den ganzen Tag nix zu tun hat außer sein Jobpensum zu arbeiten. Das geht aber doch jedem so.
Er lügt sich leider schon immer gerne in die eigene Tasche und will grundsätzlich nicht näher hinsehen... das ist aber so ein familiäres Ding, sein Bruder ist auch ein Mensch, der sich nonstop gnadenlos selbst überschätzt und damit auch immer wieder krass auf die Nase fällt. Leider lernt er nicht so viel daraus...
Denke, das ist die Erziehung... für die Eltern waren ihre Söhne halt die Krone der Schöpfung, die einfach alles können... egal ob es den Tatsachen entspricht oder nicht.
Sicher, bei meinem Mann ist es tatsächlich so, dass er in einigen Dingen herausragend begabt ist. Denke, deswegen funktioniert es für ihn so gut, sich zu suggerieren, er könnte alles.
Aber anderes läuft halt gar nicht gut, nicht einmal durchschnittlich gut - wie z.B. Planung, Organisation, Dinge im Überblick behalten... Er hat auch für manche Themenbereiche ein ganz extrem schlechtes Gedächtnis. Wahrscheinlich für die, die sein Gehirn als unwichtig aussortiert.
Ich frage mich nur, wie das auf Dauer laufen soll. In einem normalen Leben/Familienleben ist es natürlich nicht immer nur ausschließlich super stressig, aber bei uns läuft auch durch das Getrödel und das viele Prokrastinieren meines Mannes so viel auf, dass wir immer einen Berg an Themen haben, die abgearbeitet gehörten.
Um einfach für alles und jeden Handgriff Arbeiter zu holen, fehlt aber das nötige Kleingeld. Da müssten wir so reich sein wie Dagobert Duck.
Ich träume eigentlich seit dem Einzug davon, das Haus wieder zu verkaufen und stattdessen wieder in eine Gartenwohnung zu ziehen.
Klar - die müsste man erstmal finden... ich halte seit Jahren die Augen offen... und es ist leider nicht so einfach, vor Allem hier in der Gegend.
Aber abgesehen davon möchte mein Mann davon ja nichts wissen - und ich kann das Haus nicht gegen seinen Willen verkaufen und etwas anderes kaufen.
Das ist ein Punkt, der mich ratlos macht.
Wenn man so überfordert mit etwas ist... warum kann man sich das nicht einfach eingestehen und versuchen etwas zu finden, das mehr zum Wohle aller Beteiligten wäre..?
Warum ist da so eine massive Blockade?
Das wichtigste wäre doch, dass es der Familie gut geht.
Ob man da in einem Haus wohnt oder in einer Wohnung, die deutlich weniger Arbeit machen würde, wäre für mich mehr als zweitrangig.
Leider sieht er das vollkommen anders.
Und ich weiß nicht wie ich diesbezüglich an ihn rankommen kann, auf diesem Ohr ist er einfach taub.
Im Endeffekt sehe ich jetzt auch, dass es wohl gar nicht so viel Sinn machen würde, auf dem selben Grundstück zu bauen - denn unsere akute Situation erinnert mich wieder daran, dass er alleine mit dem Haus ja ebenfalls überfordert wäre.
Es ist einfach zu viel Arbeit für ihn. (Er ist selbst nicht ganz gesund, hat auch was chronisches.)
Hätten wir keine Kinder, würde es anders aussehen, da hätten wir Zeit und Kraft fürs Haus... aber ich bin sehr dankbar, dass die Kinder da sind, die ziehe ich natürlich jedem Haus oder Luxuapalast auf der Welt vor.
Andersherum würde ich persönlich das Haus sofort abschießen, wenn wir dafür wieder etwas entspannter und mit weniger Druck und Arbeit leben könnten.
11.10.2022 13:05 •