Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

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@Pinkstar ja sorry, hatte falsch hingeschaut bin ziemlich matschig im Kopf. Dachte wir wären hier bei Playmobil.
Danke. ️
Hoffe es ist kein Covid. Tests bisher negativ, aber das sagt ja leider nicht so viel, kenne viele bei denen das so war (und dann erst nach einer Woche oder so positiv.) Mir geht es seit Tagen sehr bescheiden. Na ja, wird hoffentlich auch vorbei gehen.
03.10.2022 11:20 •
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Zitat von thegirlnextdoor:@Pinkstar ja sorry, hatte falsch hingeschaut bin ziemlich matschig im Kopf. Dachte wir wären hier bei Playmobil. Danke. ️ Hoffe ...


Gute Besserung . Bin auch gerade mitten drin und fühle mit dir. Hab es auch von meiner Tochter.
Haste Symptome?
03.10.2022 11:25 •
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Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?
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Zitat von PuMa: Bin auch gerade mitten drin und fühle mit dir.

Dir auch gute Besserung PuMa
03.10.2022 11:26 •
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@PuMa vielen Dank, dir auch eine gute Besserung!
Ja ich fürchte ich bin noch mittendrin, wobei das Fieber (fast 40°C) wieder weg ist... noch NNH Entzündung und Husten... unschön... und hätte es jetzt definitiv nicht gebraucht.
03.10.2022 11:31 •
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So, jetzt hier ein kleines Update... da ich krank war/bin habe ich im Moment noch keine Termine ausgemacht, natürlich sagte mein Mann auch wieder, dass er es viel besser fände wir würden unsere Probleme in den Griff bekommen als uns scheiden zu lassen.
(Sagt er natürlich immer, wenn man ihn konkret darauf anspricht, nur mehr kommt dabei halt nicht raus.)

Das Problem ist, dass mir das ja eigentlich auch lieber gewesen wäre, da ich ihn liebe und mir immer eine gemeinsame Zukunft für uns gewünscht hatte.

Nur sehe ich eben nicht mehr so recht, wo die hinführen soll, wenn sich nichts ändert - und nach einer gewissen Zeit sieht man das mit den Änderungen dann natürlich auch nüchtern/realistisch.

Nach einem Blick in den aktuellen Immobilienmarkt (den ich eh in und auswendig kenne) favorisiere ich jetzt momentan doch sehr die Lösung mit dem Grundstück teilen.
Vorerst, für die nächsten Jahre bis die Kinder größer sind.

Habe (da ich mit dem Infekt jetzt eh nicht zu was anderem zu gebrauchen war) einen Entwurf für einen Plan gemacht (habe auch unser Haus in dem wir wohnen selbst geplant) und werde bei der Gemeinde anfragen.
Gehe davon aus, dass wir die Baugenehmigung sicher bekommen würden, da unser Grundstück zwar nicht riesig aber eins der am spärlichsten bebauten in der Gegend ist.
Auf allen anderen Grundstücken sind bereits zwei Häuser oder ein mehr als doppelt so großes Haus plus riesiger Garage (die wir theoretisch auch noch bauen dürften).
Insofern wird es da wahrscheinlich keine Probleme geben.
Würde sich die Sache auf Dauer nicht bewähren, könnten wir alles mit sehr großem Gewinn verkaufen, da die Preise in unserer Region extrem oben sind und auf absehbare Zeit nicht fallen wird (wir wohnen nicht wirklich in einer Blasen-Region, billig war es hier nie.)

Ich habe in den letzten Tagen nochmal näher hingeschaut um zu sehen wie ich das Problem, das wir hier haben, Außenstehenden besser schildern könnte.

Das ist jetzt aber sehr lang geworden, für viele Außenstehende wahrscheinlich super langweilig, da wir hier keine Betrugs- und Eifersuchtsdramen haben, und sicher auch kein bitterer Rosenkrieg angedacht ist.

Bevor ihr einschlaft... einfach aufhören zu lesen.

Ich schreibe das jetzt auch weniger, weil ich mir hier konkrete Lösungsvorschläge erhoffe (meine ursprüngliche Frage bezog sigh tatsächlich mehr auf die rechtliche Sache) sondern in erster Linie, weil ich gefragt wurde und die Frage nicht unbeantwortet im Raum stehen lassen möchte.

Wie gesagt, viel zu lang, aber es ist einfach nicht möglich, gerade angesichts der Asperger-Problematik die Sache ganz knapp zu schildern -
mir fällt eh auf, dass es kaum möglich ist, im Rahmen so eines Posts die positiven Dinge, die es neben den negativen natürlich auch gab, und die für mich auch immer eine massive Rolle spielten, darzustellen.

Daher nur das - mein Mann ist zu 100% loyal, würde einen niemals vor anderen Menschen verraten oder im Stich lassen... und er hat trotz teilweise fehlender Empathie (aber vielleicht kann er es zum Teil auch nur nicht so artikulieren) ein sehr gutes Herz und einen starken moralischen Kompass.

Unsere Situation zu schildern ist für mich nicht eindach, da ich es zum Teil selbst nicht so zu 100% greifen kann, kann das Asperger-Denken teilweise immer noch nicht ganz nachvollziehen...

Um mal ein anschauliches Beispiel zu geben.
Ganz früher, Thema gemeinsamer Sport

Ich: Wollen wir nicht Sport x ausprobieren?
Er: Nein.
Ich: Warum nicht?
Er: habe ich noch nie gemacht. Keine Ahnung ob mir das gefällt.
Ich: Genau darum probiert man es ja aus.
Er: Aber ich probiere doch nichts aus von dem ich nicht weiß ob es mir gefällt!
Ich: Doch, damit man sehen kann OB es einem gefällt.
Er: Aber ich weiß ja nicht ob es mir gefällt.
Ich: Darum kann man die Sachen ja mal ausprobieren.
Er: Aber ich probiere nichts aus wenn ich nicht weiß ob es mir gefällt.
-- eine Stunde später: immer noch dieselben Sätze... das ging stundenlang nur im Kreis... Frust.

(Muss hier dazu sagen... das ist heute seit wir vom Asperger wissen tatsächlich ein wenig besser geworden - er wiederholt Sachen jetzt nicht mehr so oft und es gehr nicht mehr nur stundenlang im Kreis, und bevor jemand einen falschen Eindruck bekommt... mein Mann hat einen offiziell bestätigten IQ von 135, und es gab natürlich auch damals Themen, über die man vollkommen anders mit ihm reden konnte... wären alle Gespräche so verlaufen, wäre das natürlich keine 22 Jahre so gegangen.
Aber es sind leider tatsächlich die meisten Gespräche so verlaufen, wo es jemals darum ging, aktiv etwas tun tun, zu unternehmen oder zu verändern.)

Thema Urlaub:
Ich (gutgelaunt): Wo wollen wir denn dieses Jahr hinfahren?
Er: Ich mag nicht weit fahren.
Ich: Dann fliegen wir halt.
Er: Fliegen ist auch blöd.
Ich: Dann fahren wir halt nicht so weit weg. Oberitalien, Meer?
Er: Gefällt mir nicht. Da waren wir mal, war nicht so toll. Das lohnt nicht.
Ich: Dann weiter runter oder anderes Land?
Er: Zu weit. In einem anderen Land verstehe ich die Sprache auch nicht gut. Da fühle ich mich nicht wohl.
Ich: Ehm... wir sprechen beide Englisch und Französisch (er hatte auch Französisch LK, also nicht nur Grundwortschatz)
Er: Nein, das nützt mir im Urlaub nichts, kann das nicht gut genug.
Ich: Dann halt doch Oberitalien.
Er: Das ist langweilig.
Ich: Und was anderes ist zu aufregend?
- Um es kurz zu machen... das verlief nach paar Stunden meist ohne Ergebnis. Entweder es ging dann nach langen Diskussionen doch nach Oberitalien oder ich flog selbst mit Freundinnen nach Spanien etc.

Der Punkt ist, dass er durch den Autismus bei vielen Dingen Ängste hat, die bisher von keinem Therapeuten ernst genommen wurden!
Er hatte vor 7 Jahren tatsächlich mal einen ernsthaften Therapieversuch, wo der Therapeut nach einem Jahr sagte... er verstünde sein Problem einfach nicht.
Das war schon deprimierend für meinen Mann und ich fand es auch unmöglich - der Mann war ein alter, erfahrener Supervisor...

Danach war er bei einem netten privaten Therapeuten... der verstand das Problem auch nicht.

Erlebt man meinen Mann als Außenstehender wirkt er halt recht normal, er hat halt vor andereren Leuten nicht diese typische Kommunikationsschwäche. Was aber an seinem Elternhaus liegt, da seine Eltern Meister im Small Talk sind.

Inzwischen hat mein Mann tatsächlich schon ein paar der Asperger-typischen Dinge ein wenig in den Griff bekommen, und mit manchem könnte ich grundsätzlich auch gut leben.
(Bin sehr tolerant - und ich kann grundsätzlich auch gut für mein eigenes Glück und meine eigene Zufriedenheit sorgen. Habe meine eigenen Hobbies, und früher auch einfach mehr mit Freunden unternommen, wenn er keine Lust hatte... war nie ein riesiges Problem für mich, und ich bin auch nicht der Ansicht, dass der Partner einem alles geben müsste etc.)


Aber leider ist seit den Kindern der Alltag so schwierig geworden... denn es ist einfach alles sehr intensiv mir so kleinen Kindern und er steht seitdem nonstop unter Strom (war aber auch vorher schon so, nur jetzt ist es halt extremer) und er wird seit den Kindern auch öfter laut, was er davor fünfzehn Jahre lang niemals war.

Für mich eine krasse Entwicklung, die ich so nicht vorausgesehen hätte.

Vorher war er halt eher passiv-aggressiv, wenn er schlecht drauf war, was tw. auch nur schwer zu ertragen war, aber jetzt ist es mir seit ein paar Jahren tatsächlich einfach zuviel, vor Allem auch der Tonfall.

Ich denke wir scheitern im Alltag einfach an ganz vielen Dingen, die typisch sind für Asperger/Autisten, die sich keinen Milimeter vorwärts bewegen wollen/können und zusätzlich mit ADS zu kämpfen haben.

Ich bin grundsätzlich der Ansicht... was gemacht werden muss, muss gemacht werden... (wurde so erzogen), und das mache ich in der Regel ohne zu murren. (bringt ja auch nichts.)

Mein Mann sieht das leider anders. Alles Organisatorische, das nichts mit seinem Job zu tun hat (da ist er extrem gut und gefragt) ist wahnsinnig schwierig für ihn und er sträubt sich mit Händen und Füßen dagegen.

Abends, wenn wir alleine sind und niemand etwas will oder braucht, verstehen wir uns wunderbar. Sitzen zusammen auf der Couch (entweder noch arbeiten oder ab und an mal einen Film gucken, reden, etc.), es wird gekuschelt oder anderes (= Intimität, je nachdem wie müde oder nicht wir beide halt sind).

Da gibt es in der Regel auch keinen Streit (- es sei denn man erwähnt etwas, das noch zu tun ist. Das geht gleich schief, egal worum es sich handelt...)

Tagsüber ist es sehr anders. Da steht er richtig unter Strom, weil ihn der Alltag so überfordert. (Das ist sicher seit den Kindern extremer, und auch seit dem Haus, das er sich selbst unbedingt eingebildet hat, das aber in erster Linie dank meiner Arbeitsleistung und Finanzierung steht, schlimmer geworden. Davor war doch alles etwas einfacher, wenn auch nicht ideal.)

Über jeden Handgriff, der zu tun ist, wird gestritten, weil mein Mann eigentlich am allerliebsten gar nichts tun würde außer zu arbeiten. (Gibt er auch zu)

Damit das aber nicht missverstanden wird:
Er macht schon viel im Haushalt und mit den Kindern, nur... er möchte es eben eigentlich nicht.

Und arbeiten kann er (vielleicht aspergertypisch) mit Abstand am besten. (Da ist er auch sehr gefragt)

Ich mache aber ohnehin sehr viel, muss das allermeiste für die ganze Familie organisieren, immer alles und jedes Detail auf dem Schirm haben, im Blick behalten -
Termine, erforderliche Dinge für Haus etc, Gesundheit aller Familienmitglieder (auch von ihm), und eben dazu Haushalt, Kinder, Arbeit... das ist mir zum Teil (bin selbst chron. immunkrank) einfach zuviel, vor Allem wenn dann noch ständig gestritten wird.
Wäre alles super harmonisch und friedlich und der Umgangston gut, hätte ich sicher deutlich mehr Energie und würde mich nicht einmal beklagen.

Ich denke, wenn unser Alltag mal auseinander klamüsert wäre und jeder wirklich komplett für sein eigenes Zeug zuständig wäre (also auch er mal vollständig für seins), würde er a) mal klar sehen wieviel ich mache und b) müsste er sein Zeug dann einfach auch mal alleine machen und könnte sich bei niemandem beschweren.

Da wir beide nie alleine gewohnt haben denke ich schon, dass das einen gravierenden Unterschied machen würde.
(Für mich zumindest auf jeden Fall, ich würde es genießen einfach mal meine eigene Bude zu haben, wo ich die Tür hinter mir zumachen kann, und wo sich nicht ständig jemand über dieses oder jenes aufregt obwohl ich den ganzen Tag lang schufte und alles zusammen halte.)

Ich denke oft, für ihn wäre eine 50er Jahre Ehe ideal gewesen, in der er sich ausschließlich um seinen Job hätte kümmern müssen und um sonst gar nichts... und ich denke die Sache mit dem Haus war vielleicht auch nicht so ideal obwohl er das um jeden Preis wollte (weil er selbst so aufgewachsen ist)

Aber heute ist es eben nicht mehr so, dass man Kinderbetreuung und Haushalt nicht teilt (alle Paare, die wir kennen, wo beide arbeiten, teilen ziemlich fair), und solange ich arbeiten muss sehe ich das offengestanden auch einfach nicht ein, alles andere ganz alleine zu machen.
Hinzu kommt, dass ich an dem Haus, das ich so mühsam geplant und gebaut habe, eben auch nicht alle schweren/anfallenden Dinge selbst machen kann. (wenn etwas zu reparieren oder was sehr schweres zu tragen ist)
Für mich alleine hätte ich so ein Haus auch nicht geplant.
(Meine Gartenplanung jetzt geht in Richtung Tiny House/kleiner Bungalow, möglichst überschaubar und nicht zu arbeitsintensiv!)

Er behauptet auch immer, dass ihm Arbeiten am Haus eigentlich Spaß machen würden, er nur leider immer zu gestresst ist.

Ich denke, sein gefühlter Stress uns dass er innerlich nie runter kommen kann, ist eins unserer größten Probleme.
Allerdings verstehe ich schon dass er als Asperger besonders Lärm- und geräuschempfindlich ist... wenn am Nachmittag alle durcheinander reden ist das schon eine Herausforderung für ihn.
Ich selbst wäre diesbezüglich eigentlich Null empfindlich, aber dank meiner Erkrankung geht es mir teilweise selbst so, verstehen kann ich es daher bis zu einem gewissen Grad... nur finde ich seinen Umgang mit allem nicht sehr konstruktiv.

Sein Lieblingssatz ist tatsächlich Ich will nicht..! (Auch vor den Kindern. )

Ich denke, wenn wir separat wohnen würden müsste er diverses tun und für sich anders organisieren.
(Z.B. eine Putzfrau kommen lassen. Könnten wir jetzt sicher auch, aber er sträubt sich massiv dagegen - denke auch Asperger... Er möchte halt partout keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen etc.) und ich hab einfach keinen Bock und keine Kraft mehr über solche Dinge zu streiten. Er schafft es immer wieder aus jedem noch so kleinen, unwichtigen Thema ein Riesending zu machen, wo mich der Streit, den wir anschließend haben, auf die Palme bringt obwohl es Thema selbst niemals hergeben würde.

Wie gesagt, ich vermute aber stark, dass hier einiges wirklich mit dem Asperger zusammen hängt und dass er dringend lernen müsste, mal alleine auf sich gestellt zu sein. - So im Alltag.
Da müsste er lernen, in vielen Punkten über seinen Schatten zu springen.

Nach nebenan rufen, zum Putzen oder für anderes, würde er mich definitiv nicht. Das ist nicht seine Art, so etwas würde er nie tun. Da würde er sich dann schon eine andere Lösung überlegen. Deswegen denke ich, dass separates Wohnen für uns in diesem speziellen Fall evtl. schon vorübergehend eine Lösung sein könnte.

Und für die Kinder wäre es sicher auch einfacher, die hängen extrem an uns beiden, da sie immer uns beide um sich hatten. Ich schätze für die wäre es sehr schwierig, wenn wir jetzt viel räumliche Distanz zwischen uns bringen würden.
Wohnungen nebeneinander/in der Nähe gibt es hier aber nicht zu mieten. Es gibt eh keine passenden oder bezahlbaren Angebote - und wenn, dann höchstren einige Gemeinden weiter.
Das ist momentan aber nicht wirklich eine Option... mir wäre schon wichtig, dass die Kinder uns beide noch leicht verfügbar haben solange sie so klein sind und mit Kindergarten und Grundschule ein stabiles Umfeld haben.

Zudem weiß ich einfach nicht genau wie es mit meinem Mann und mir weitergeht. Grundsätzlich möchte ich eigentlich keinen anderen. Habe auch nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben, selbst wenn andere der Meinung sein sollten, es wäre so.
Es gibt viele Dinge im Leben, die mir extrem wichtig sind - Beziehung ist nur eins dieser Dinge.
Was mir nur wichtig wäre... ein friedliches Alltagsleben!

Ich habe schon öfter von Beziehungen gehört, wo die Partner sagen, getrennt wohnend klappt das alles ganz gut, aber derselben Wohnung würden wir uns mächtig auf den Zeiger gehen.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es bei uns sehr ähnlich sein könnte. Denn ohne Druck verstehen wir uns ja sehr gut.
Raum und Abgrenzung sind bei uns große Themen.

Ja, ich weiß - wäre alles auch psychologisch zu bearbeiten. Ich selbst habe auch eine hervorragende Traumatherapeutin und bin dran.
Aber mein Mann nicht...

Schwierig.
Und tatsächlich nahezu unmöglich unsere komplexe Realität hier abzubilden wie sie tatsächlich ist.
Fakt ist... Gefühle sind natürlich noch da, sehr viele. Nicht geschwisterlich. (Dann wäre das alles für mich längst kein Thema mehr.) Aber eben auch größere/festgefahrene Probleme/Konfliktpunkte.

Grundsätzlich hätte Paartherapie sicher Sinn gemacht - aber durch Asperger/ADS meines Mannes ist halt auch vieles anders als normal, er ist schon sehr viel sturer, bockiger und verbohrter als ich es von anderen Menschen kenne... ich denke er hätte dringend Therapie bzgl. Asperger gebraucht. (Grundsätzlich und unabhängig von unserer Beziehung!)
- Leider ist es da kaum möglich, hier jemand spezialisierten zu finden... wir suchen seit Jahren.
Falls jemand einen Tipp hat...?

Naja, das zum aktuellen Stand - und sorry wenn das Thema sehr langweilig ist. Ich erwarte hier auch wirklich nichts, und es muss sich auf keinen Fall jemand genötigt fühlen, zu antworten... es gibt ohnehin kaum eine Richtung, in die ich nicht selbst schon überlegt habe.

Falls aber jemand tatsächlich konkret einen Tipp zur Sache mit dem Asperger/ADS bei Erwachsenen hätte, würde ich mich darüber sehr freuen, würde sehr dankbar aufgenommen.
06.10.2022 10:24 •
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DieSeherin
lass dich erst mal drücken - diese innere zerrissenheit ist echt belastend, was?

danke für deinen letzten post, weil der mir überhaupt einen eindruck verschafft hat, dass eure schieflage tatsächlich eine ganz andere ist, wie bei den meisten anderen wackligen beziehungen.

für mein gefühl ist nämlich tatsächlich die asperger/ads-sache ein sehr prägender und kaum zu ändernder einfluss auf eure beziehung!

deswegen finde ich deine gedanke zur aufteilung des grundstücks und des konzeps living-together-apart sehr interessant und im großen und ganzen einen versuch wert!

Zitat von thegirlnextdoor: 22 Jahre sind eine lange Zeit


ja, das sind sie! ihr habt die prägendsten jahre miteinander verbracht, habt kinder miteinander... da sind aber auch noch viele (wahrscheinlich noch mehr als diese 22) jahre vor euch, wesweegn ich glaube, dass du/ihr nicht zu lange warten solltet, an dieser schwer zu ertragenden lebens- und liebessituation etwas zu ändern.

wenn du zu lange wartest, hast du irgendwann weder die kraft, die beziehung weiterzuführen wie bisher, noch dich in irgendeiner form zu trennen!

Zitat von thegirlnextdoor: Nach einem Blick in den aktuellen Immobilienmarkt (den ich eh in und auswendig kenne) favorisiere ich jetzt momentan doch sehr die Lösung mit dem Grundstück teilen.
Vorerst, für die nächsten Jahre bis die Kinder größer sind.


das finde ich echt total interessant. ich wohne im münchner speckgürtel und da haben das familien mit den größer werdenden kindern so gemacht, warum also nicht auch ihr als paar? und für deine kinder könnte das ein toller zugewinn sein, weil damit sichtbar wäre, dass ihr als eltern ein paar bleiben werdet - wie das dann als paar läuft, könnt ihr etwas entspannter, ohne druck anschauen.

Zitat von thegirlnextdoor: Ich denke, wenn unser Alltag mal auseinander klamüsert wäre und jeder wirklich komplett für sein eigenes Zeug zuständig wäre (also auch er mal vollständig für seins), würde er a) mal klar sehen wieviel ich mache und b) müsste er sein Zeug dann einfach auch mal alleine machen und könnte sich bei niemandem beschweren.


jepp - mir scheint auch der alltag euer größtes problem zu sein! ich musste schon fast lachen, als ich eure urlaubsdiskussion gelesen habe. mir würden zwar viele kommunikationsratschläge einfallen, aber um die soll es nicht gehen!

Zitat von thegirlnextdoor: Aber heute ist es eben nicht mehr so, dass man Kinderbetreuung und Haushalt nicht teilt (alle Paare, die wir kennen, wo beide arbeiten, teilen ziemlich fair), und solange ich arbeiten muss sehe ich das offengestanden auch einfach nicht ein, alles andere ganz alleine zu machen.


naja.... aber mit seinem asperger scheint er da in seinem verstehen können total anders zu ticken, als der modferne mann von heute... und gib zu, dass du das von anfang an gewusst hast.

ach ja: gute besserung
06.10.2022 11:13 •
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MissLilly
Darf ich fragen ob die Asperger Krankheit deines Mannes ärztlich diagnostiziert und bestätigt ist ? Vor allen würde es mich interessieren wie es überhaupt zu dieser Diagnose kam ?
06.10.2022 11:45 •
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@MissLilly ja, in einem bayerischen Kompetenzzentrum für Autismus und durch eine Psychiaterin. Leider gibt es trotzdem kaum Hilfe/Behandlungsangebote für erwachsene Asperger, bei Kindern sieht es ganz anders aus.

@DieSeherin vielen Dank für deinen Beitrag, du bringst es sehr gut auf den Punkt.
Mit der Kommunikation hat sich schon einiges verändert, das war nur eine sehr rudimentäre Darstellung, um die Aspergerproblematik ein bisschen zu erklären... wir haben diesbezüglich in den 22 Jahren natürlich viel versucht, und es ist jetzt schon anders, da seitens meines Mannes mehr Bewusstsein da ist als früher und ich Im Rahmen meines Studiums auch viel gelernt habe. Expertin für Autismus bin ich nur leider natürlich nicht...
Und die Grundproblematik bleibt... viele Diskussionen und viel Streit gibt es am Ende nur, weil er eben vieles nicht tun will (das aber leider jeder Mensch im Rahmen seines ganz normalen Lebens tun muss... das ist bedauerlich aber eben nicht zu ändern. Aber wie man einen Asperger hier zur Akzeptanz bringen kann, das weiß ich eben auch nicht. Da wäre ein Therapeut schon sehr hilfreich. Mein Mann sagt, dass er es oft selbst nicht versteht, warum diese Gefühle/Ängste - Neues ablehnen/nicht handeln wollen) so extrem stark sind. Er kann es sich auch nur mit dem Asperger erklären, er sagt rein rational versteht er das meiste im Rückblick nicht mehr.

Es stimmt, das mit dem Grundstück, das machen hier wirklich sehr viele. Wir wohnen auch im Münchener Umland wenn auch nicht mehr ganz im Speckgürtel aber im Umland-Speckgürtel. (Erklärt die hohen Preise und das kaum vorhandene Wohnungsangebot...)

Ich denke auch, dass es für unsere spezielle Situation vielleicht keine so schlechte Lösung wäre... mein Mann ist auch nicht abgeneigt.
06.10.2022 12:40 •
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DieSeherin
Zitat von MissLilly: Darf ich fragen ob die Asperger Krankheit deines Mannes ärztlich diagnostiziert und bestätigt ist ?


nur mal so nebenbei: autismus/asperger ist keine krankheit!
06.10.2022 12:56 •
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paulaner
@thegirlnextdoor
Ein Wort nur: Wahnsinn!
Du hast meine volle Bewunderung.

Ich drück dich mal virtuell!
06.10.2022 13:28 •
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@paulaner danke dir vielmals!
06.10.2022 13:31 •
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MissLilly
Zitat von DieSeherin: nur mal so nebenbei: autismus/asperger ist keine krankheit!

Nur mal so nebenbei .. bist du Ärztin ?
06.10.2022 16:25 •

DieSeherin
Zitat von MissLilly: Nur mal so nebenbei .. bist du Ärztin ?

ach papperlapapp... das ist doch nicht wichtig! ich finde es aber wichtig zu wissen, dass autismus/asperger keine therapierbaren krankheiten sind!
06.10.2022 16:34 •
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MissLilly
Zitat von DieSeherin: ich finde es aber wichtig zu wissen, dass autismus/asperger keine therapierbaren krankheiten sind!

Und das weißt du so genau, weil ?…
…du Ärztin bist oder ist das nur aufgeschnapptes Wissen über Dr. Google ?
06.10.2022 16:37 •

DieSeherin
ich beschäftige mich aus gründen schon länger mit dem thema.
06.10.2022 16:46 •
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A
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