Dicke Menschen = Faule Menschen? Eure Geschichte

Der Mindset ist extrem wichtig. Es darf nicht darum gehen kurzfristige Erfolge direkt im Spiegel sehen zu können. Es werden ohnehin erst Fettschichten aufgelöst, die man mit bloßem Auge gar nicht sehen kann. Kurzum: es muss um die allgemeine Gesundheit gehen und nicht darum einem Schönheitsideal zu folgen. Der Zeitraum muss entsprechend lange gesteckt werden: pro Woche höchstens (!) 500 Gramm abnehmen. Ich empfehle aber weitaus weniger, ca 250 Gramm. Sonst verliert man Magermasse - und die will man eigtl. um jeden Preis behalten!

Manchmal halte ich mich daran. 16:8

pro Woche höchstens (!) 500 Gramm abnehmen

Bei Ihrem derzeitigem Gewicht darf sie durchaus das doppelte und dreifache pro Woche abnehmen!

Liebe @Katzenmosaik
Nein, dicke Menschen sind selbstverständlich nicht faul, nicht bequem und schon gar nicht dumm.
Aber, dicke Menschen (Bis Dezember 2017 hatte ich 140 Kilo auf die Waage gebracht, und das bei 181cm Körpergröße), dicke Menschen wie ich sind sehr leicht anfällig für Selbstbetrug.
Die Gründe, die Du genannt hast, die Dich zu gemacht haben, die sind sehr gut nachvollziehbar. Mit solchen kann ich gar nicht dienen.
Ich wurde es einfach im Laufe der letzten 2 Jahrzehnte. Und habe mir lange eingeredet, mich eh wohl zu fühlen.
Meine Mutter war immer stark übergewichtig, mein Vater auch nicht grad ein Lauch. Also die Gene. Und schwere Knochen.
Nach dem Tod meines Vaters Ende letzten Jahres, der unter anderem an seiner Typ2 Diabetes, die ihm bereits ein Bein und mehrere Zehen des verbliebenen Fußes kosteten, war mir klar, dass ich da aus dieser von mir selbst errichteten Komfortzone rausmuss.
Und das mir dies niemals mit einer Diät gelingen würde.
Nach mehreren Gesprächen mit meiner Hausärztin und einer Diätologin habe ich für mich einen gangbaren weg gefunden.
Dieser ist eine Kombination verschiedener Strategien.
Zuallererst weitgehender Verzicht auf alle Arten von Zucker und zu stark zuckerhaltigen Lebensmittel. Für mich der grösste Brocken, denn meine Morgenkaffees mit 2 Löffel Zucker waren mein persönlicher fe..
Weiters weitgehender Verzicht auf ungesunde Kohlenhydrate.
Dafür 2 - 3 Mal in der Woche Intervallfasten.
Das Wochenende, dH Freitag Abend bis Sonntagabend bleibt ausgenommen, aber auch mit etwas Mäßigung.
Daneben täglich kurze Bewegungseinheiten.
Wichtig ist auch, eine Mindestkalorienmenge zu konsumieren.
Der Gewichtsverlust sollte nicht höher als 1Kg in der Woche sein.

Jetzt, mit Mitte Juni sind es knappe 30 Kilo, die ich verloren habe. Und die ich niemals wiederfinden möchte.

Wie gesagt, dicke Menschen sind nicht automatisch faul, träge oder dumm, aber sie tendieren ein wenig zum Selbstbetrug.

Daher würde ich Dir auch gerne dieses Büchlein ans Herz legen, welches mir da eine grosse Hilfe war.

https://www.amazon.de/Fettlogik-%C3%BCb ... 3548376517

Zitat von hahawi:

Wie gesagt, dicke Menschen sind nicht automatisch faul, träge oder dumm, aber sie tendieren ein wenig zum Selbstbetrug.

Ist aber auch gar nicht schwer da rein zurutschen. Denn ganz ehrlich. ich musste mich früher oft genug für jede Rolle rechtfertigen.

jetzt sind die Rollen weg aber auf mein gequarze werde ich nie angesprochen (außer gelegentlich von meiner Schwester).

Es ist leichter sich einzureden, dass alles ok ist bzw. dass es niemanden was angeht. Ich hatte es irgendwann auch einfach satt, den kopf einzuziehen und andere über mich urteilen zu lassen.

Zitat von bazinga:

yoga ist auch super. haste gleichgesinnte um dich ?

ich bekomme Pflegestufe und hab nen Pflegedienst, der mir hilft beim Einkauf und jetzt zusammen mit mir auch Yoga macht. Ich versteh mich mit ihr auch sonst ganz gut. Es ist schön, jemand zu haben, der mit mir ein bisschen Weg geht

Zitat von Banelei:

Mein Freund hat mich da sehr unterstützt, weil er immer sagte, ich soll es positiv sehen, weil ich ja auch nicht wieder zunehme und es gleich bleibt und er sagte immer, dass ich ja auch Sport mache und sich dadurch Muskeln aufbauen, die eben auch was wiegen. Wenn man jemanden hat, der einen motiviert, macht es auch gleich viel mehr Spaß

Ein toller Freund! Halt ihn fest

Danke erstmal für eure Antworten. Ich weiss, wie es um mich steht, und was zutun ist.

Viel mehr ist mir hier aber wichtig, wie ein Mensch dick geworden ist, durch welche Einflüsse und der inneren Seele.

Mir ist wichtig, dass Menschen, die davon NICHT betroffen sind sehen, dass man nicht dick wird, weil man das will. Sondern dick wird, weil es Gründe dafür gibt, egal in welcher Art auch immer. Ich möchte gerne, dass die Menschen sehen und lesen, dass hier nicht die Faulheit ein Grund ist, dick zu werden, sondern viel viel mehr andere Dinge.

Mich interessieren die Geschichten, der Leidensweg bei Adipositas oder Bulimie. Und wie man versucht, da wieder herauszukommen.

Gerne dürft ihr anderen aber weiterhin Tipps und Anregungen geben.

Zitat von fe16:

ch hab ja auch mal in der Pflege gearbeitet
Und meinen zweiten Bandscheibenvorfall , hab ich mir bei einem 150 Kilo Menschen zu gelegt
Den ich heben sollte weil die Männer der Feuerwehr ihn nicht heben konnten !

Ich weiss, dass ich auch eine grosse Belastung werden könnte, für Menschen, dich mich vielleicht bei einem akuten Schub der MS, heben oder sogar tragen müssen. Das weiss ich. sch. halt.

@Katzenmosaik

es tut mir Leid, dass Du mit Unverständnis- Stichwort Faulheit. . . konfrontiert wirst. Finde ich extrem unreflektiert und hartherzig, so über andere Menschen zu urteilen. Ich sehe es gar nicht so, hab bei Männern etwas Übergewicht sogar ganz gern. Zudem kenne ich total vitale Dickmöpse
Aber darum soll`s nicht gehen. Ich selbst habe das Problem nicht, weiß aber von früher, wie es ist, zu leiden und dann noch mit dummen Sprüchen konfrontiert zu werden. Bei mir waren es Depressionen, die ja auch einige Leute als Faulheit betrachten.
Dennoch bin ich mit dem Thema Diäten aufgewachsen weil meine Ma auch schnell zunimmt. Ich kenne sooo viele Diäten Darum horche ich immer auf, wenn ich mal was ungewöhnliches zum Thema lese.
Und neulich war es dies hier: in einer Studie wurden übergewichtige Zimmermädchen in 2 Gruppen eingeteilt:
Gruppe 1 legte man wissenschaftlich dar, wie unglaublich gesund ihre Arbeit sei, im Grunde wie Sport weil. . . Und dass die Arbeit genügen würde um abzunehmen, zusätzlicher Sport sei gar nicht notwendig usw.
Gruppe 2 sagte man all das nicht.
Das Ergebnis nach einiger Zeit wirst Du Dir denken können: Gruppe 1 nahm plötzlich rasant ab, alle Frauen in Gruppe 2 hielten ihr altes Gewicht.
Nur als Inspiration. . . Vielleicht kannst Du damit ja was anfangen. Ich denke, dass die Geisteshaltung beim Abnehmen eine wesentliche Rolle spielt.

Zitat von ysabell:

Nur als Inspiration. . . Vielleicht kannst Du damit ja was anfangen. Ich denke, dass die Geisteshaltung beim Abnehmen eine wesentliche Rolle spielt.

Genau deswegen hab ich jetzt mit Yoga angefangen, zusammen mit dem Pflegedienst. Ich möchte gerne zu mir zurückfinden.

@Katzenmosaik mir persönlich hat ein Ernährungstagebuch sehr geholfen.
Einfach für den Überblick.
Ich Kämpfe auch gegen jedes Kilo.

Ich weiss ja nicht wie es gerade gesundheitlich um dich bestellt ist und ob es überhaupt für dich in Frage kommt.
Aber wäre schwimmen eventuell eine Option für dich?

Meine Geschichte:

Ich war/bin dick, weil ich als Kind immer aufessen musste, auch wenn ich satt war. Das steckt wider besseren Wissens heute noch in mir

Außerdem hasse ich Sport und esse gern. Dazu mangelnde Selbstbeherrschung beim Kompensationsessen (und -kaufen).

Et voila! Es gibt sie die faulen Dicken.