Die Frau des AM hat sich heute bei mir gemeldet, was mich dazu bringt ein paar Gedanken aufzuschreiben.
Sie weiß seit kurzem, dass ihr Mann - also der AM meiner Exfrau - die Affäre hatte und sie hat um ein Gespräch gebeten. Sie ist bereits ausgezogen und steht in Sachen Trennung ganz am Anfang.
Wo fange ich an?
In den letzten Monaten ist viel passiert. Ich bin in meiner aktuellen Beziehung - Ani, siehe oben - glücklich, wir ziehen zusammen und ich werde nochmal Vater. Wir haben an uns gearbeitet und es klappt seit dem sehr gut. Die Schwangerschaft war nicht geplant, aber wie freuen uns drauf. Die Kinder, mittlerweile 6 und 8, kommen mit dem 7-7 Wechselmodell - aus meiner Sicht, super zurecht. Sie mögen meine Freundin und haben kein Problem damit, dass sie hier ist. Die Scheidung ist durch, das Geld vom Zugewinnausgleich ist da, keine Gerichte, Jugendämter oder sonstiges mehr. Arbeit (100% Homeoffice, Gleitzeit läuft). Eventuell ziehen wir nächstes Jahr in ein größeres Haus, damit jeder auch sein eigenes Zimmer hat und ein Garten wäre schön.
Die Kommunikation zu meiner Ex ist allgemein besser geworden.
Meine Ex hat seit geraumer Zeit auf mich den Eindruck gemacht, dass sie emotional stabil ist, sich gut um sich und die Kinder kümmert. Sie hatte Ende 2023 gesagt, dass sie den Kontakt zum AM unwiderruflich abgebrochen hat und eine gesunde, ernsthafte Beziehung sucht - und es da auch jemanden gibt, der gut für sie ist. Die Kinder sind gern bei ihr. Es hat sich etwas eingeschlichen, dass sie auch mal in meiner Woche für irgendwelche Termine (Friseur mit Mama, mal hierhin oder dorthin fahren oder mal einen Tag früher hinfahren) bei ihr sind. Damit ist es in der Tendenz eher auf ein 8/6 Modell gekippt, was für mich aber okay war.
Meine Große hat seit September etwas Probleme in der Schule und weiterhin Anzeichen von ADHS. Das macht es ihr auch schwer Freundschaften zu finden. Sie ist aktuell eher zurückhaltend im Umgang mit anderen Kindern. Meine Ex behauptet, dass die Probleme nur in meiner Woche da sind und bei ihr alles gut läuft. Daraufhin hatte sie vorgeschlagen, dass die Kinder durch das Wechselmodell zu stark belastet sind und sie ein hauptsächliches Zuhause brauchen und sie würde gern auf ein 11/3 Tage Modell wechseln. Sie möchte, dass die Große (8) selbstständiger wird, sie hat mittlerweile einen Schlüssel und die beiden bleiben auch mal für eine kurze Zeit alleine zuhause (max 1h). Ich meinte, wir können darüber nachdenken, wenn es den Kindern hilft. Daraufhin hat sie den Kindern nun leider sofort erzählt, dass sie nun viel mehr bei ihr sind und sehr selten bei mir, was für die Kids ein ganz schöner Schock war. Sie klammern aktuell wieder stark und haben Loyalitätskonflikte - sie sind gerne hier, denken aber, dass das falsch ist, weil Mama ihnen erzählt hat, dass es ihnen bei Mama besser geht und die Schul, ADHS und Probleme fehlender Freundschaften dadurch kommen, dass sie zu wenig bei ihr sind und die Wechsel und Abschiede ihnen nicht gut tun.
Und ich habe das - weil es vernünftig klingt und irgendwie logisch - geglaubt.
Und heute kam der Knaller! Die Frau des AM sich heute gemeldet. Sie hat mir erzählt, dass die Affäre immernoch läuft. Natürlich geheim und mit On- und Off Phasen. Sie (die Frau des AM) hat Telefonate der beiden mitbekommen wo beide geweint haben und sie (meine Ex) ihm sagt, dass es ihr so schlecht geht, sie ein psychisches Wrack ist, Geldsorgen hat, bald nicht mehr kann und sie nur glücklich ist, wenn die Kinder da sind, usw.
Sie hat mir erzählt, dass meine Ex mit den Kindern Ende Oktober im Urlaub war und der AM war in der Nähe und kam Abends, als die Kinder schliefen, vorbei. Meine Ex hat ihm da wohl den Xten Kontaktabbruch verkündet, weil sie nicht mehr kann und nicht mehr will und weiß, dass das alles ungesund ist. Find ich schon krass... Der Kontaktabbruch hat vielleicht 1-2 Wochen gehalten. Die Beziehung zum AM ist für sie eine emotionale Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen und - falls es so ist wie damals - auch depressiven Phasen. - Verliebt sein und Liebeskummer. Oder wie bei Dro. - Ein High, ein Kick, und danach der Entzug bis zum nächsten Kick.
Ich denke, dass sie das Wechselmodell ändern will um von ihm weg zu kommen. Oder um sich besser zu fühlen, oder gebraucht und nicht so leer. Oder sie projiziert ihr Unglück auf die Kinder und denkt, dass es ihnen ja auch so gehen muss. Aber ich habe ein Problem damit die Kinder bei ihr zu lassen, wenn sie wirklich noch so starke emotionale Schwankungen durch den AM hat und sich nicht im Griff hat. Die Kinder müssen doch die Stimmungsschwankungen und ihre emotionalen Belastungen mitbekommen? Sie erzählen zwar nichts, aber ich frage auch nicht.
Ich habe Anfang Januar einen Termin bei der Elternberatung zu dem Thema Wechselmodell und Umgangsregelung und ob eine Änderung sinnvoll wäre. Meine Ex hat angekündigt nicht mitzukommen.
Mir ist noch unklar, ob ich selbst hier einen blinden Fleck habe, nicht objektiv bin oder zu viele Sachen miteinander vermische. Aber ich hab mich vor mir selbst erschrocken, wie ich denken konnte ihr geht es gut und sie handelt im besten Sinne der Kinder, obwohl vielleicht andere Gründe dahinter stecken.
09.12.2025 23:28 •
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