Wow.
Ich bin einfach nur überwältigt.
Erstmal Danke, dass ihr euch alle so einbringt und so unglaublich wunderbar (jeder auf seine Art) seine Meinung preis gibt.
Ich habe weder Kommunikationswissenschaften studiert, noch bin ich mit irgendwelchen Theorien vertraut, wie man diese anwendet.
Ich bin lediglich eine Frau, die die Schattenseiten des Lebens kennenlernen (durfte) und auf der Suche nach ein kleinem bisschen Glück auf Partnerschaftsebene ist.
Ich sehne mich nach einer, ehrlichen, transparenten Beziehung.
Ich bin, wenn ich liebe, komplett da. Mein Partner darf Teil an meinem Leben nehmen, wird integriert, wird verwöhnt mit viel Liebe und Verständnis. Ich stärke seinen Rücken und bin immer... in jeglicher Form und in jeglicher Situation des Lebens, da.
Ich teile schmerz, Kummer, leid und auch Freude. Denn ich bin und bleibe der Auffassung, dass man zu zweit Berge versetzen kann. Halt aber nur dann, wenn beide am gleichen Strang ziehen. Ich denke es ist verdammt schwer eine solche Person zu finden,
Ich für meinen Teil brauche lange um oben genannte Dinge zu verschenken, aber wenn ich das Gefühl habe ich kann, mache ich das. Die Gefahr, damit gegen die Wand zu fahren, ist mir bewusst. Dennoch bin ich bereit dieses Risiko einzugehen.
Ebenfalls ist mir bewusst, dass jeder Mensch ab einem gewissen Alter Altlasten hat. Ich auch. Einige sogar. Aber, meine Altlasten sind verarbeitet. Ich habe diese in diversen Schubladen sortiert. Ordentlich verpackt. Ich öffne diese Schubladen nur, wenn ich wirklich muss (Therapie) oder wenn ich selber das Bedürfnis habe, etwas umzuräumen oder Platz zu schaffen.
Ich habe eine bestialische Trennung hinter mir, die mir mein Herz rausgerissen hat. ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich jemals im
Leben wieder bereit dazu wäre, Jemandem Zugang dazu zu verschaffen.
Im Laufe der Zeit, musste ich einsehen, dass ich dieses Risiko eingehen muss, wenn ich nochmal lieben und geliebt werden möchte.
Auf dem Weg dahin, sind mir einige Männer begegnet. Er ist hängengeblieben.
Er hat etwas in mir bewirkt, was mich hat wieder weich werden lassen.
Umso mehr freute ich mich, als er mir sagte, er habe keine Altlasten, im Sinne von.. ich bin frei und bereit.
Die Dynamik unserer kurzen Beziehung, die dank Corona doch recht schnell, sehr eng wurde, war beachtlich.
Ich konnte beobachten wie ich von tag zu Tag mehr Emotion entwickelte und somit angreifbarer wurde.
Da ich nicht perfekt bin und (leider) auch nicht komplett sicher in meinem handeln, wusste ich nicht, wie man am Anfang einer Evtl bei beginnenden Partnerschaft Sachen anspricht, die einem und genehm auffallen. Man möchte ja nicht gleich zu einer meckertante mutieren.
Also habe ich erstmal geschluckt. Im Nachhinein ein Fehler. Ich weiß.
Nachdem ich gestern das Telefonat ziemlich sauer beendete, bin ich irgendwann eingeschlafen. Wach wurde ich, als er auf einmal vor mir stand.
Er weckte mich, indem er mich in den Arm nahm, mich küsste und einfach nichts sagte.
Erst war ich wütend, dass er meinem Wunsch nach Ruhe nicht entsprochen hat, dann bekam ich ein wohlig warmes Gefühl, dass er erschien. Auch wenn ich das weder gehofft noch initiieren wollte.
Wir haben geredet. Er forderte mich auf. Also redete ich.
Er sagte er wolle alles wissen, was mich stört. Und ich sagte alles.
Ich habe einige eurer Tips beherzigt.
Ich war ruhig, zugleich aber emotional. Ich war straight. Teils Evtl etwas zu temperamentvoll... aber hey. Ich bin und bleibe Mensch. Frau.
Vor allem war ich aber eines. Ehrlich.
Das hat Kraft gekostet aber danach war ich 5 kg leichter.
Er sagte nicht viel. Manchmal lenkte er ein. Dann wurde er wieder ruhig und hörte zu.
Ich bat ihn all das sacken zu lassen, sich Gedanken darüber zu machen, ob er bereit ist etwas an seinem bisherigen Leben zu ändern, damit ich mich, als seine neue Partnerin, bei ihm wohl fühle - so wie er das von mir möchte.und er sagte ja.
Er sagte, diese Frau sei einfach so. Sie hätten all die Jahre Kontakt. Mal mehr, mal weniger. Sie sei unglücklich und hätte wohl nach der Affaire ihrerseits bemerkt, was sie einst an ihm hatte. Verstärkter noch, als ich in sein Leben trat.
Er habe sich, wie er sagt, nichts weiter dabei gedacht.
Er sagt immer wieder, seine Ex ist so wie sie ist und wenn sie schreibt, liest er es und steckt das handy weg, weil er es nicht anders kennt.
Er sagte, egal was mich in Bezug auf sie stören würde, er würde es mit sofortiger wirkung einstellen.
Er denkt sich bei all dem nichts, weil er es nicht anders kennt und es niemanden bisher gestört hat.
Er hat absolut verständnisvoll reagiert und fragte mich, warum ich nicht eher was gesagt hätte. Ich solle mit ihm reden. So oft und wann immer ich das Bedürfnis habe.
Tja. Das alles war sehr anstrengend für mich. Wie es weitergeht, kann ich nicht sagen. Er meinte, ich solle auf seine Taten achten und ihm dafür ein wenig Zeit geben. Fakt ist aber dass er, so seine Worte, er mit der Frau nichts weiter als eine Vergangenheit hat, die aufgrund des Kindes und des Hundes nicht zu verleugnen ist.
Er steht zu ihr, nimmt sie wie sie ist, aber wenn ihr Verhalten dazu führt, mich zu verlieren, würde er handeln.
Ich kann nicht abstreiten Emotionen für ihn zu haben. Ich kann aber auch nicht abstreiten auf der Hut zu sein.
Ich weiß nicht, wie ich mich in Zukunft fühlen werde. Aber ich denke ich werde es mir ansehen...