Dieser Sommer macht mir Angst!

Zitat von Annre:

@unregistriert erklär mir bitte, warum Therapieplätze, Therapeutensprechstunden.....über Monate keine Termine frei haben? Ist es tatsächlich so, dass viele Deutsche schwerwiegende psychische Probleme haben die eine derart große Zahl an Therapien notwendig macht?

Einer der meist vertretenen Berufsstände, die ich in solchen Theraphiegruppen kennenlernen durfte, waren Pflegekräfte. Vielleicht kannst Du es mir erklären, was da los ist?

@unregistriert ich sage dir mal etwas, ich möchte gar nicht erwähnen, was und in welchen Zeitintervallen ich arbeite, glaub mir, das ist nicht wenig, vor allem bin ich mehr als flexibel.
Dennoch,.. fällt es mir nicht im Traum ein, 1 oder mehr h einem Therapeuten mein Leid zu klagen, so etwas bringt mir nichts.
Ich sitze lieber die 2 h auf der Kanzel, atme durch schaue über die Baumkronen, sehe eine Rotte Schwarzkittel und danke unseren Waldgeistern.
Was Kollegen in Therapien treibt, sind ihre geplatzten Träume, die Realität holt sie schon in der Ausbildung ein.

Zitat von Annre:

@unregistriert ich sage dir mal etwas, ich möchte gar nicht erwähnen, was und in welchen Zeitintervallen ich arbeite, glaub mir, das ist nicht wenig, vor allem bin ich mehr als flexibel. Dennoch,.. fällt es mir nicht im Traum ein, 1 oder mehr h einem Therapeuten mein Leid zu klagen, so etwas bringt mir nichts. Ich ...

Du bist ein ganz massiver Teil des Problems.

Dein Leitsatz scheint Stell Dich nicht so an zu sein, und damit hältst Du das System, so wie es heute funktioniert, am Leben:

Die Controller und/oder Aktionäre des Gesundheitssystems wissen genau, das sehr viele Pflegekräfte extrem sozial eingestellt sind und sich lieber selbst kaputt machen für ganz wenig Geld, als mal den Rücken breit zu machen, auch Dienst nach Vorschrift zu erledigen und das dann zu dokumentieren.

Warum sollten sie also an der Finanzierung und Besetzung, den Arbeitsbedingungen irgendwas ändern?

Die Pflegekräfte wischen es schon auf - sie sagen stellt Euch doch nicht so an.

@unregistriert auch da irrst du, ich arbeite nicht für lau.
zT werde ich auf Honorarbasis geordert.
Und wenn, dann erwarte ich eine ordentliche Honorierung, sonst läuft das nicht.
Die Bezahlung in den Berufen ist nicht das Problem, es sind die Arbeitsbedingungen.

Zitat von Annre:

@unregistriert auch da irrst du, ich arbeite nicht für lau. zT werde ich auf Honorarbasis geordert. Und wenn, dann erwarte ich eine ordentliche Honorierung, sonst läuft das nicht. Die Bezahlung in den Berufen ist nicht das Problem, es sind die Arbeitsbedingungen.

Und werden die Arbeitsbedingungen besser, wenn Du stellt Euch mal nicht so an! postulierst? Und Kolleginnen, die vom System zerkaut und ausgespuckt werden, als Frauen mit eingebildeter Krankheit siehst?

@unregistriert entschuldige, soetwas habe ich nicht geschrieben.
Es ging in der Hauptsache um Therapien bei Liebeskummer, hier habe ich tatsächlich kaum Verständnis.
Wer hatte nicht schon Liebeskummer?
Natürlich kann der Job Probleme machen, dann muss man abwägen, kommt man klar, entwickelt man genug Abstand zur Klinik, kann man Freizeit genießen oder zweifelt man immer mehr an dem eigenen Tun und findet keine Ruhe?
Nur, ich persönlich kann in ungünstigen Situationen nichts mit einem Psychologen anfangen, ich habe andere Interessen.
Eine Zeitlang wurde ich gezwungen , im Rahmen einer Fortbildung, an Supervisionen teilzunehmen, das hat mich mehr gestresst, als der Klinikalltag.

@E-Claire ich verstehe es nicht, Werkzeuge kaufe ich im Baumarkt oder in einem Fachgeschäft.
Ganz einfach.

Man kann sich selbstverständlich berufspolitisch engagieren.
Einem Verband beitreten, Streiks mitorganisieren, Pflegekammern zur Geburt verhelfen.
Unseren Politikern aufs Fell rücken.
Was wirklich trifft, ist, wenn Patienten tatsächlich im Regen stehen, die Schleusen sich nicht öffnen.
Der Heli oder der RTW nicht oder nur sehr zeitverzögert ihre Patienten abgeben können.
Dann werden die Augen aufgehen.

Weißt du @Annre wahre Größe zeichnet sich dadurch aus zuzugeben, dass man falsch liegt.
Und das ist etwas, was du nicht hast.

@BernhardQXY ich mag in vielem falsch liegen, ich befürworte den Arbeitskampf, habe Mitarbeiter einer Gewerkschaft Zutritt zur Klinik gewährt, ihnen Gehör verliehen.
Temporär wurde dann gehandelt, aber es kam zu keiner Nachhaltigkeit.
Wenn Personaluntergrenzen ständig unterschritten werden, mit dem Wissen des Bundesgesundheitsministers, Sanktionen nicht erfolgen, muss im nächsten Schritt die Bevölkerung erfahren, was Pflegenotstand bedeutet.

Zitat von Annre:

Es ging in der Hauptsache um Therapien bei Liebeskummer, hier habe ich tatsächlich kaum Verständnis.

Hmmm, Menschen mit Liebeskummer dürfen also nicht psychisch krank sein, Deine Mitpflegekräfte vielleicht schon?

Finde ich gefährlich.

Der Liebeskummer ist oft nur die Spitze des Eisbergs. Wenn Du hier ein bisschen mitliest siehst Du das reichlich oft ganz andere psychische Probleme am Start sind. Wir haben hier jede Menge Borderliner-Opfer, Frauen und Männer die über sehr lange Zeit von Narzissten zerkaut und zum Schluss ausgespuckt worden sind. Oft sind es Menschen mit pathologischen Bindungs- und Verlustängsten. Hier meldet sich die Untermenge Menschen mit Liebeskummer an die vielleicht alleine nicht mehr herauskommen. Ein weiter so oder stell Dich nicht so an bringt denen genau gar nichts.

Ich hoffe wenn sich Dir im persönlichen Umfeld offenbart bist Du nicht ganz so hart sondern auch hier sozial und hilfst den Erkrankten.

Zitat von Annre:

was und in welchen Zeitintervallen ich arbeite, glaub mir, das ist nicht wenig, vor allem bin ich mehr als flexibel.
Dennoch,.. fällt es mir nicht im Traum ein, 1 oder mehr h einem Therapeuten mein Leid zu klagen, so etwas bringt mir nichts.

Zitat von Annre:

es tatsächlich so, dass viele Deutsche schwerwiegende psychische Probleme haben die eine derart große Zahl an Therapien notwendig macht?
Beruflicher Stress, Private Einbahnstrassen,... erlebt JEDER, aber muss man dann gleich in Therapie?

Jaja, nur Therapie für/ gegen Liebeskummer beschimpfen. Ich wünsche dir ein besseres Gedächtnis.