Zitat von Ente:Euer geschriebenes macht mich so traurig weil es wahr ist. Scheinbar haben sie Verlustängste. Diese aber schon immer, wenn nicht gleich so aufgeprägt. Kann es sein das man diese erbt? Weil ich auch welche habe. Sonst würde ich das hier sicher nicht so machen wie ich das alles mache.
Was wenn ich jetzt den Vater raus schmeiße? Beflügel ich ihren Verlust damit nicht noch? Wenn er dann immer wieder seine Spielchen treibt, sich mal kümmert und mal nicht - ist es da nicht sinnvoller wenn sie ihn zunächst hier 'wissen' anstatt von völliger Ungewissheit?
Insofern er immer wieder diese Flucht ergriffen hat, weinten sie, fragten wann er wieder kommt, ob sie ihn jemals wieder sehen, ob er zum Geburtstag kommt. Sie haben dann tausend quälende fragen die sie zum weinen bringen.
Hallo Ente
ich glaube viele von uns würden dir gern bessere ZukunftsAussichten weitergeben, es würde wahrscheinlich aber nicht dem entsprechen was wir aufgrund deines Geschriebenes wahrnehmen, wir würden dich in deinen Illusionen lassen und das kann dir nicht wirklich weiterhelfen, es könnte nur ein schlechtsitzendes Pflaster sein, welches schnell wieder abfällt und deine Wunden wieder freilegt.
Ich kenne mich neuropsychologisch etwas aus und weiss wie und wo unsere Erfahrungen abgespeichert werden, diese Erfahrungswerte besonders im frühkindlichen Alter bis ca. 6-7 Jahre prägen uns, diese Erfahrungen werden im Reptilhirn abgespeichert weil der Neocortex, unser Denkhirn - womit wir Dinge anders verarbeiten könnten, sich erst später entwickelt. Kinder befinden sich in dieser Zeit in einer anderen Hirnfrequenz, die sich dann später ändert und das erklärt auch warum wir meistens nicht mehr an Dinge herankommen oder es uns schwerfällt unsere Lernmuster aufzugeben, im Unterbewusstsein läuft ständig unser Angstprogramm mit - dieses kann nur überschrieben werden mit neuen, positiven Erfahrungen, nämlich die, dass diese Angst nicht real ist und wir nur nicht gelernt haben wie wir uns dann selbst regulieren können.
Ich will nicht weiter ausholen, dir nur sagen, das Ängste nicht so sehr vererbt werden, sondern das Kinder diese in uns auf tieferer Ebene wahrnehmen, es an unserem Verhalten beobachten und sie als ihre eigenen annehmen weil sie noch keine anderen Möglichkeiten haben das trennen zu können.
Denke mal an den Ursprung deiner Ängste zurück, du lebst sie wenn auch meist unbewusst auch heute noch weiter und verhälst dich entsprechend obwohl du heute Erwachsen bist und ganz andere Möglichkeiten hast, halten deine Ängste dich klein.
Was kannst du für dich und deine Kinder tun ? Im Jetzt leben, ihnen deutlich machen, dass du für sie da bist, immer, lasse sie ruhig über ihre Ängste reden, höre ihnen zu, lasse sie diese vielleicht malen denn die Region in der die Angst sitzt arbeitet mit inneren Bildern, nicht mit Worten. Vielleicht könnt ihr die Bilder selbst deuten oder sie für später mit in eine Therapie nehmen ?
Du kannst spielerisch da herangehen, die Ängste z.B. als Tier malen lassen, in einer Farbe und Größe - und dann z.B. ganz klein werden lassen und in das Herz aufnehmen weil an dem Ort die Angst sich ändert, ein anderes Tier daraus wird, eine andere Größe, Farbe, Geruch, Geschmack u.a. bekommt. Wichtig ist das sie die Veränderung ins sich auch spüren können, das bessere Gefühl bringt die Umwandlung.
Wichtig ist die Kinder nicht mit ihren Ängsten allein zu lassen, sei präsent, ganz für sie da, sie brauchen Sicherheit und Geborgenheit von dir. Ihnen zu sagen sie brauchen keine Angst zu haben reicht nicht aus, denn sie fühlen ja die Angst in sich schon.
Was hättest du als Kind gebraucht ?
Lasse dein schlechtes Gewissen raus, auch das übernehmen Kinder mit, ich bin überzeugt das du das Beste machst, was dir z.Z. möglich ist, dein Mann und wir alle anderen machen das auch, es sei denn wir wollen anderen absichtlich schaden. Aber jetzt wo du einen besseren Überblick hast und dir um einiges bewusster bist liegt es an deiner Verantwortung alles dafür zu tun, was nötig ist um diesen leidvollen Zustand zu verändern. Weil es sehr viel ist, was zu bewältigen ist, halte ich Hilfe von aussen für richtig, auch für eure Kids.
Die Angst ist nur ein Teilaspekt von dir, auf alles andere kannst du auch zurückgreifen und auf deine Ressourcen baun, was kannst du gut ? Was macht dir Spass ? Worin fühlst du dich stark ?