Doppelleben meines Mannes

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Scarlett2016
Zitat von angel09:Das klingt doch nach einem Plan. Mir war nicht klar, dass du es so siehst, dass die Beziehung nicht zwingend weitergeführt werden muss.
Hab nicht so viel Angst um deine Kinder! Du weißt, dass du ihnen gut tust! Kinder sind manchmal überraschend stark! Und Krisen gehören nun mal zum Leben. Gut ist es, wenn Kinder merken, dass man die Probleme auch anpackt und bewältigt- auch wenn es Zeit braucht. Das ist vorbildlich


@angel09

Das ist nicht richtig, was Du schreibst und vorbildlich schon gar nicht.

Kinder sind nicht überraschend stark. Manche Kinder wirken stark, weil sie einen Schutzmechanismus entwickeln MÜSSEN. Manche Kinder rutschen in die falsche Rolle, indem sie quasi ein Elternteil versuchen zu ersetzen. Ist Mama schwach, dann bin ich stark für sie... so läuft das und deshalb ist die Angst von Ente berechtigt. Eine unnötige Bürde, die den Kindern hier auferlegt wird. Zwei instabile Elternteile - und das schon seit längerem - vermitteln leider Falsches, was sich einprägt und auswirken wird fürs später Leben.

Sie hat jetzt schon Angst um die Kinder, weil sie spürt, dass sie nicht richtig handelt. Die Kinder weinen jetzt schon viel zu viel und stellen - einem Erwachsenen wohlgemerkt - die richtigen Fragen. Erwachsene, die nicht nur in einer normalen (Ehe-)Krise stecken. Sie ist quasi handlungsunfähig und ihre Denken dreht sich im Moment einfach nur um die Beziehung/Nebenbeziehung.

Und das ist das Gefährliche. @Ajvar hat genau beschrieben, was passieren kann.

Meine Frage blieb bislang auch unbeantwortet @ente: Was sagen denn die Kinderpsychologen?

Und ich mache nicht umsonst auf die Kinder aufmerksam ohne weiter darauf eingehen zu wollen.

Dein Mutmachen ist lieb gemeint, aber bitte verharmlose die Gegebenheiten nicht. Das hilft Ente, die gerade jeden Strohhalm benötigt und zu ihrer Beruhigung braucht, in diesem Fall NICHT.
29.04.2017 10:03 •
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@scarlett2016: ich finde es schade das du hier Beiträge von anderen Usern unter deine stellst und deine Meinung die einzig richtige sein soll. Sicher hast du nicht Unrecht mit dem was du schreibst. Es gibt sicher Frauen wie dich die stark genug sind früh aus solch einer Konstellation auszubrechen und ihr Ding zu machen. Du wirkst stark und emanzipiert.
Ich dagegen fühle mich schwach und geschrumpft. Dennoch haben wir beide unsere Wege die Dinge in Angriff zu nehmen. Der eine braucht dazu länger und der andere weniger lang. Vielleicht bist du auch jemand der schnell das Handtuch wirft und ich halte noch ein Stück länger fest. Wer weiß wohin deine Wege dich geführt hätten, wenn du in deinem Leben anders entschieden / agiert hättest?

Ich nutze und will keine Strohhalme. Ich möchte wieder glücklich sein. Mir fehlt meine Sicherheit. Mein Urvertrauen.

Ich sitze gerade am Fenster und schaue in den Garten. All das haben wir uns gemeinsam aufgebaut. Ich möchte hier nicht Abschied nehmen weil ich hier ich bin. Ich brauche mein Zuhause. Es ist mein Nest. Mein Rückzug.
Hier finden die Kinder und ich unsere Ruhe. Und das ist das was mir gerade am meisten Sorge macht, es sieht ja tatsächlich so aus als würde mein Mann es darauf anlegen das Haus alleine für sich haben zu wollen.
Solch ein Egoismus von einem Menschen der stets nur für uns gehandelt hat, den verkrafte ich innerlich nicht. Es ist wie ein Angriff aus den eigenen Reihen.
Hätte ich meine Familie so lange betrogen, ich würde leisen Fußes das Haus verlassen und still die Tür schließen, weil ich niemanden weiter verletzen möchte.
Er macht es anders.
Um mal Tacheles zu reden: schmeiße ich ihn jetzt raus, dann geht der Krieg von seiner Seite gemeinsam mit seiner Mutter los. Er gönnt mir dann nichtmal mehr die Butter auf dem Brot. Vielleicht möchte ich daher den Frieden wahren. Um nicht auch noch den letzten Pfeiler meines Vertrauens zu verlieren. Mein Nest, mein Umfeld, meine Freunde.
Er kommt und reißt einfach alles nieder. Völlig chaotisch.

Ich bin mittlerweile leer und völlig ausgebrannt. Für einen Kampf fehlen mir die Reserven.
29.04.2017 10:16 •
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A
Doppelleben meines Mannes
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Kummerkasten007
Er kann sich doch auch beweisen, wenn Du ihn vor die Tür setzt. Ich weiß nicht, warum man da zusammen wohnen muss?

Eine Elternebene kann man auch prima getrennt aufbauen, vorausgesetzt der Wille ist da. Den kann ich bei ihm eher nicht so erkennen und glaube auch nicht, dass sich das die nächsten Wochen ändert.

Er will aber gar nicht aus seinem bequemen Nest raus. Warum auch? Wäsche wird gemacht, Essen wird gekocht, er kann sein Ding leben.

Was gefährlich ist, dass die Kinder diese Unterströmungen mitbekommen. Und ihnen wird auch ein ziemlich schädliches Beziehungsmodell vorgelebt.

PS: Hast Du Dich schon mal anwaltlich erkundigt, was möglich ist?
29.04.2017 10:21 •

Woran erkennst du seinen Willen nicht? Er ist hier, kümmert sich mehr als sonst, fährt nicht zu seinen Kumpels.
Natürlich kann er sich bemühen wenn ich ihn rausschmeisse... aber für die Kinder raus und in ein paar Wochen wieder rein, nein danke. Wenn ich ihn rausschmeisse dann eben für immer. Ihr redet davon das ich es auf Zeit tun soll, ich denke aber darüber nach es für immer zu beenden. In einer Trennung auf Zeit sehe ich für uns keine Chance. Und für die Kinder ist es ein auf und ab. Das möchte ich vermeiden. Dadurch das er in Schichten arbeitet, sehen wir uns meist kaum und jeder hat die Möglichkeit nachzudenken ohne sein Zuhause zu verlieren.
29.04.2017 10:27 •
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Scarlett2016
@Ente

Ich kann mich gut in Dich reinfühlen und ich kann Deine Argumentationen nachvollziehen.

Auch kann ich aus Deinen Zeilen eine Art Entwicklung sehen.

Welche Persönlichkeit ich bin ist völlig egal. Ich kann Dir nur versichern, dass ich genau weiß, weshalb ich was und wie mich hier in Deinem Strang einbringe. Deine Bewertung, dass ich mich über das Post von anderen Stelle lasse ich einfach so stehen. Aber ich lege Wert darauf, dass ich niemals gesagt habe, dass meine Meinung die einzig richtige ist. DU empfindest das so.

Gerade wenn es um Kinder geht, dann trete ich für sie ein. Ich arbeite mit schwer misshandelten, missbrauchten, traumatisierten Kindern. Mehr will ich nicht sagen.

Deshalb interessiert mich ja auch so sehr, was die Kinderpsychologen denn gesagt haben. Aus irgendeinem Grund gehst Du darauf nicht ein, weshalb?

Du bist schwach und traurig, ja - das tut mir sehr leid, wirklich. Aber Du hast schon ein großes Päckchen von unbearbeiteten Themen mit in die Ehe gebracht, Therapie gemacht und Dein Mann ist nach Deiner Aussage depressiv und hat Persönlichkeitsstörungen.

Ich will nichts unversucht lassen, Dir die Augen - zumindest was die Kinder anbelangt - aufzuhalten.
Und bitte: hier geht es nicht um Schuldzuweisung!

Du hast privat eine Rießen-Baustelle, keine Frage. Wenn Du Dich weiterhin nicht Deinen Ängsten (jetzt ist es das Haus und die Schwiegermutter) stellst, dann frisst tatsächlich Angst die Seele auf.
Bald hast Du gar keine Energie mehr.

Bitte versuche in den Loslös-Prozess zu gehen und denke in erster Linie, dass Du es Deinen Kindern zuliebe machst. Vielleicht kannst Du sie davor bewahren, dass SIE das Urvertrauen nicht ganz verlieren. DU weisst doch, wie es sich anfühlt, kein Urvertrauen mehr zu haben...

Ganz viel Kraft wünsche ich Dir!
29.04.2017 10:32 •
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Kummerkasten007
Ist es tatsächlich noch ein Zuhause? Oder doch nicht eher eine Waffenstillstandszone?

Ein Zuhause ist für mich, wo man sich freut hinzukommen. Machst Du das denn noch? Ich weiß, dass ich damals in der Vor-Trennungszeit den Ort nicht mehr als Zuhause empfunden habe, sondern als Gefängnis.

Dieser ganze materielle Mist - ist es das wirklich wert, sein Leben aufzugeben? Dein erster Eintrag im Forum ist aus dem Oktober letzten Jahres, und da ging es schon zwei Jahre lang.

Wie alt sind Eure Kinder eigentlich?
29.04.2017 10:35 •
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A
Zitat von Ente:Euer geschriebenes macht mich so traurig weil es wahr ist. Scheinbar haben sie Verlustängste. Diese aber schon immer, wenn nicht gleich so aufgeprägt. Kann es sein das man diese erbt? Weil ich auch welche habe. Sonst würde ich das hier sicher nicht so machen wie ich das alles mache.
Was wenn ich jetzt den Vater raus schmeiße? Beflügel ich ihren Verlust damit nicht noch? Wenn er dann immer wieder seine Spielchen treibt, sich mal kümmert und mal nicht - ist es da nicht sinnvoller wenn sie ihn zunächst hier 'wissen' anstatt von völliger Ungewissheit?
Insofern er immer wieder diese Flucht ergriffen hat, weinten sie, fragten wann er wieder kommt, ob sie ihn jemals wieder sehen, ob er zum Geburtstag kommt. Sie haben dann tausend quälende fragen die sie zum weinen bringen.
Hallo Ente
ich glaube viele von uns würden dir gern bessere ZukunftsAussichten weitergeben, es würde wahrscheinlich aber nicht dem entsprechen was wir aufgrund deines Geschriebenes wahrnehmen, wir würden dich in deinen Illusionen lassen und das kann dir nicht wirklich weiterhelfen, es könnte nur ein schlechtsitzendes Pflaster sein, welches schnell wieder abfällt und deine Wunden wieder freilegt.

Ich kenne mich neuropsychologisch etwas aus und weiss wie und wo unsere Erfahrungen abgespeichert werden, diese Erfahrungswerte besonders im frühkindlichen Alter bis ca. 6-7 Jahre prägen uns, diese Erfahrungen werden im Reptilhirn abgespeichert weil der Neocortex, unser Denkhirn - womit wir Dinge anders verarbeiten könnten, sich erst später entwickelt. Kinder befinden sich in dieser Zeit in einer anderen Hirnfrequenz, die sich dann später ändert und das erklärt auch warum wir meistens nicht mehr an Dinge herankommen oder es uns schwerfällt unsere Lernmuster aufzugeben, im Unterbewusstsein läuft ständig unser Angstprogramm mit - dieses kann nur überschrieben werden mit neuen, positiven Erfahrungen, nämlich die, dass diese Angst nicht real ist und wir nur nicht gelernt haben wie wir uns dann selbst regulieren können.
Ich will nicht weiter ausholen, dir nur sagen, das Ängste nicht so sehr vererbt werden, sondern das Kinder diese in uns auf tieferer Ebene wahrnehmen, es an unserem Verhalten beobachten und sie als ihre eigenen annehmen weil sie noch keine anderen Möglichkeiten haben das trennen zu können.
Denke mal an den Ursprung deiner Ängste zurück, du lebst sie wenn auch meist unbewusst auch heute noch weiter und verhälst dich entsprechend obwohl du heute Erwachsen bist und ganz andere Möglichkeiten hast, halten deine Ängste dich klein.
Was kannst du für dich und deine Kinder tun ? Im Jetzt leben, ihnen deutlich machen, dass du für sie da bist, immer, lasse sie ruhig über ihre Ängste reden, höre ihnen zu, lasse sie diese vielleicht malen denn die Region in der die Angst sitzt arbeitet mit inneren Bildern, nicht mit Worten. Vielleicht könnt ihr die Bilder selbst deuten oder sie für später mit in eine Therapie nehmen ?
Du kannst spielerisch da herangehen, die Ängste z.B. als Tier malen lassen, in einer Farbe und Größe - und dann z.B. ganz klein werden lassen und in das Herz aufnehmen weil an dem Ort die Angst sich ändert, ein anderes Tier daraus wird, eine andere Größe, Farbe, Geruch, Geschmack u.a. bekommt. Wichtig ist das sie die Veränderung ins sich auch spüren können, das bessere Gefühl bringt die Umwandlung.

Wichtig ist die Kinder nicht mit ihren Ängsten allein zu lassen, sei präsent, ganz für sie da, sie brauchen Sicherheit und Geborgenheit von dir. Ihnen zu sagen sie brauchen keine Angst zu haben reicht nicht aus, denn sie fühlen ja die Angst in sich schon.
Was hättest du als Kind gebraucht ?

Lasse dein schlechtes Gewissen raus, auch das übernehmen Kinder mit, ich bin überzeugt das du das Beste machst, was dir z.Z. möglich ist, dein Mann und wir alle anderen machen das auch, es sei denn wir wollen anderen absichtlich schaden. Aber jetzt wo du einen besseren Überblick hast und dir um einiges bewusster bist liegt es an deiner Verantwortung alles dafür zu tun, was nötig ist um diesen leidvollen Zustand zu verändern. Weil es sehr viel ist, was zu bewältigen ist, halte ich Hilfe von aussen für richtig, auch für eure Kids.
Die Angst ist nur ein Teilaspekt von dir, auf alles andere kannst du auch zurückgreifen und auf deine Ressourcen baun, was kannst du gut ? Was macht dir Spass ? Worin fühlst du dich stark ?
29.04.2017 10:45 •
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@Scarlett2016 was der Psychologe gesagt hat, habe ich an meine Antwort mit angehängt wo du es gestern gefragt hattest. Ich bekam die Meldung das es zwischenzeitlich einen neuen Beitrag gab und dann habe ich meinen noch durch die Beantwortung deiner Fragen ergänzt

Glaube mir das deine Beiträge mir hier wirklich auch andere Sichtweisen aufzeigen. Man merkt das du in der Branche tätig bist und ja, es liegt wahrscheinlich an mir das ich denke das du meinst deine Meinung sei die richtige. Vielleicht weil ich im Grunde weiß das sie richtig ist?
Mir platzt nur mittlerweile der Kopf vor lauter Gedanken. Selbst das bisschen Schlaf was ich bekomme, ist nicht mehr erholsam. Gerade liege ich kuschelnd mit meinen Kindern auf der Couch und schaue Trickfilme. Bei deinen Worten schaue ich sie an und bekomme Tränen. Warum wurde ich als ihre Mama ausgewählt und bin doch einfach so unfähig Ihnen eine gute zu sein? Sie sind mein Leben, mein Stolz und niemals nie würde ich es zulassen das ihnen jemand weh tut. Und doch scheine ich es zu sein die Ihnen hier den meisten Kummer bereitet weil ich null erwachsen bin.

Viele Baustellen. Ohja. Was ach so glücklich begann, endet in einem Dilemma.

Mein Zuhause ist mein Zuhause. Hier fühle ich mich nicht eingesperrt. Im Gegenteil. Ich mag das Haus kaum noch verlassen.

Meine Mädchen sind übrigens sieben
29.04.2017 11:00 •

Kummerkasten007
Sieben ist alt genug, damit sie viel mehr mitbekommen, als Du ahnst. Sie beobachten sehr genau, wie ihre Eltern miteinander umgehen (liebevoll, ablehnend, desinteressiert) und das wird sie für ihr Leben prägen.

Du bist eine gute Mama, weil Du Dir Gedanken machst. Aber die Zeit naht, zu handeln, damit Du wieder zu Kräften kommst.
29.04.2017 11:03 •

A
Ich staune darüber, wie wenig Kindern zugetraut wird. Ja, es kann Situationen geben, da gibt es eine Rollenumkehr, die dauerhaft nicht gesund ist. Aber wir sprechen hier nicht von dauerhaft! Außerdem ist Ente schon sehr aufmerksam und wachsam im Bezug auf ihre Kinder. Ich will nicht verharmlosen, aber ich finde man muss es auch nicht überdramatisieren. Die Symptome, die jetzt möglich sind, können sich auch bei einer Trennung zeigen. Ente steht doch vor einer Weggabelung, an der man einen Augenblick verharren muss um kluge Entscheidungen zu treffen! Egal wie sie sich entscheidet- beides kann neg. Auswirkungen auf die Kinder haben.
Ich finde, sie hat vollkommen recht, dass ein Hin und Her total krankmachend für die Kinder ist. Es muss nun mal gut überlegt sein
Außerdem finde ich es schade, dass der Focus durch die Kinderdiskussion wieder weg führt von Entes Bedürfnissen und Wünschen. Ja, sie auch noch verunsichert, ob sie eine gute Mutter ist...
Sich selber immer wieder zurück zu nehmen, das hat sie jahrelang gemacht. Jetzt muss sie schauen, was sie weiterhin will!
29.04.2017 11:07 •
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Liebe Ente,
ich verfolge Deinen Thread schon eine Weile.
Ich glaube, jeder der hier Schreibenden hat beste Absichten, Dich wach zu rütteln.
Da hast Du einen Mann zu Hause, der schon lange nicht mehr derjenige welche ist, den Du kanntest.
Er hat Dich 1,5 Jahre getäuscht und, wie @scarlett es treffend formuliert hat, Schuldumkehr betrieben. Er hat viel Energie und Zeit investiert, damit es Dir nicht gut geht, Du Dir permanent Gedanken machst und versuchst das Rätsel zu lösen. Er ist nur noch eine Hülle, ein Geist.
Ich denke auch, er hat (Liebes)Kummer. Er handelt nicht, sondern fügt sich derweil. Durchaus möglich, dass seine AF verletzt ist und ihm den Laufpass gegeben hat.
Du selbst bist Gefangene Deiner Ängste. Allerdings sehe ich dazu keinen Anlass.
Du bewältigst bereits über einen langen Zeitraum alle Aufgaben, mehr oder weniger, alleine.
Ich stimme meinen Vorrednern absolut zu, was Deine Kinder betrifft. Es geht hier nicht um on/off.
Sondern darum, dass Du zeigst, wo Du stehst. Stabilität durch Konsequenz und eine klare Linie. Auch wenn der Verlust erstmal schwer wäre für die Kinder, würden sie dadurch Sicherheit erfahren.
Wäre es Deinem Mann ernst, Eure Probleme aufzuarbeiten (allem voran jedoch, seinen eigenen Schlamassel), sehe ich in den folgenden Monaten den Weg dafür für Euch, es herauszufinden. Für die Kinder kann und darf er trotzdem Vater und nicht nur anwesend sein.
Deine Gefühle kann ich absolut verstehen. Aber: Kinder, die die eigene Mutter verunsichert und weinend sehen, weil sie sich mit einem unglücklichen Leben arrangiert und aushält, lernen zu verharren, obwohl man die Wahl hat und dennoch vermeidet in eine freie und zufriedene Zukunft zu schreiten.
Mich würde auch interessieren, wie Du wirklich empfindest im Hinblick darauf, dass Dein Mann Dir die Butter vom Brot nehmen und Dir nichts gönnen würde?
Was könnte seine Intention sein, an der Ehe festzuhalten?
Und vor allem, ist es Dein Wunsch, mit ihm die Ehe zu erhalten, in einem Bett zu schlafen, obwohl Du weißt/fühlst, dass er nicht bei Dir ist? Dass seine Depressionen das Ergebnis seines Leidens sind (ohne ihn in Schutz nehmen zu wollen, es geht um Dein Seelenheil und das Deiner Kinder) und er wegen dem Haus bleibt?
Es tut mir sehr leid für Dich!
Ich denke, alle Forumsteilnehmer in diesem Strang, sind Dir sehr zugewandt, sprechen aus Erfahrungen und können abschätzen, dass der Pfad, den Du im Grunde seit 1,5 Jahren recht wackelig gehst, Dir mehr schadet, als dass sich eine alles verändernde Wende einstellt. Blessuren hast Du schon zu viele hingenommen, auch unwissend. Und Dein armer Gatte, der war weder depressiv noch müde/bewegungsunfähig genug, diese auszuteilen.
Auch diesen Zustand haben Eure Kinder lange erlebt.
29.04.2017 11:18 •
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Viele Beiträge öffnen mir hier die Augen. Zwei Wege liegen vor mir, ich muss entscheiden. Es hilft wohl nix

Die Schuldumkehr betreibt er übrigens wieder. Ist das ein Zeichen dafür das die Affäre doch nicht ganz beendet ist oder vielleicht seine Angst das ich das jetzt mit ihm machen könnte?

Mir ist es wichtig sein Verhalten ebenso zu verstehen, auch wenn ich komplett bei mir bleiben möchte. Aber natürlich reagiere ich auch auf ihn und umgekehrt.

Erschreckend ist, das all das in einer Zeit passiert ist die für das kindliche Gehirn so prägnant ist
Was haben wir uns dabei bloß gedacht
29.04.2017 11:37 •

Vermutlich ist das beides bei der Schuldumkehr. Er weiß ja von sich, dass man parallel zur Ehe noch eine Affäre führen kann.

Ich will jetzt nicht noch in die Kerbe hauen, Ente. Aber ich denke schon, dass wir unseren Kindern eine Menge vorleben, was diese auf vielerlei Kanälen aufnehmen. Und ich denke nicht, dass du möchtest, irgendwann verharrt eines deiner Mädchen in der selben (Schock-)Starre wie du, wenn ihr ähnliches passieren sollte.

Ich kann jetzt natürlich nur für meine Kinder sprechen, die waren damals aber 16 und 18 Jahre alt. Die waren dann erleichtert, als bei uns endlich wieder Ruhe und Klarheit eingekehrt war, weil mein Ex endlich ausgezogen ist.

Da habe ich gelernt, dass man vieles aus der Paarsicht heraus auch nicht richtig wahrnimmt, weil man noch viel zu viel mit sich und seinen eigenen Emotionen beschäftigt ist.

Ich hab das erste gemeinsame Sonntags-Mittagessen nach dem Auszug von meinem Ex ganz schrecklich empfunden. Ekelhaft war das für mich.

Irgendwann später mit etwas zeitlichem Abstand hab ich dann mit den Kiddies darüber geredet. Die haben das komplett anders empfunden: Beide haben gesagt, sie fanden das schön, weil endlich wieder Ruhe war, wirkliche Zugewandtheit und Struktur.

Ich denke, du achtest sehr auf deine Kinder, du beobachtest sie und reagierst. Du hast ein Umfeld mit mehr Bezugspersonen geschaffen. Ich glaube, deine Kinder würden auch davon profitieren emotional, wenn der Alltag wieder ruhiger wird und stabiler. Dein Ex könnte sie ja nach wie vor sehen, aber eben nicht mehr in der Form wie jetzt - zumal er ihnen ja seit Monaten nicht wirklich zugewandt war, genauso wenig wie dir.

Vielleicht würde es dein Mann viel eher schaffen, in Zeitfenstern, in denen er die Mädchen trifft, sich den beiden zu widmen und wirklich Zeit mit ihnen zu verbringen und nicht nur teilnahmslos auf dem Sofa herumzuliegen.
29.04.2017 12:05 •
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Ente, Du schreibst davon, was IHR Euch dabei gedacht habt.
Du bist Mutter und Ehefrau. So, wie ich es aus Deinen Zeilen lesen kann, erfülltes Du die Position gut.
Mach' Dich bitte selbst nicht so klein und erkenne nicht nur Deine Rolle, sondern auch Deinen Wert.
Ich war mal in einer ähnlichen Situation. Mit derselben Täuschung und Schuldumkehr und bin meinem Bauchgefühl nachgegangen. Ich kenne dieselbe Schockstarre und das Gefühl das alles nicht wahrhaben zu wollen. Da war niemand, der mich beraten hat. Nach furchtbaren zwei Monaten erkannte ich mich kaum mehr und hörte auf meine innere Stimme.
Ich trennte mich.
Sein Verhalten in der Zeit danach, sprachen Bände. Und obwohl die Zeit des Entliebens mich mindestens genauso quälte, wusste ich für mich zu jeder Zeit, dass ich das richtige tat. Ich habe für mich und meine Kinder Verantwortung übernommen.
Auch sie waren erleichtert, der klaren Verhältnisse. Auch sie ertappte mich hin und wieder beim Weinen, allerdings vor einem anderen Hintergrund.
Natürlich musst Du dafür bereit sein.
Ich glaube aber wirklich, dass Dein Mann aus Gründen bleibt, die nichts mit Dir als seine Frau zu tun haben.
Nur dann, liebe Ente, solltest Du ihn frei lassen.
Dir zuliebe.
29.04.2017 12:51 •
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@Wiebitte wie hat denn dein Mann auf die Trennung reagiert? Du schreibst das sein Reaktion entsprechend war?

Leider habe ich auch das Gefühl das mein Mann nicht wegen mir bleibt. Sondern wegen seiner Komfortzone, um die Kinder und das Haus nicht zu verlieren. Es wäre somit nur eine Frage der Zeit bis er gleiches womöglich wieder tut?
Oder trage ich tatsächlich eine Schuld an seiner Flucht weil er der Annahme war das ich ihn zweimal betrogen habe?
Das ist eben die Frage die mich so quält und auf die ich womöglich auch nie eine Antwort erhalten werde.

Diese Aussicht auf die Zukunft ist so ätzend komplett von null anfangen ist ätzend.
29.04.2017 12:57 •
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