Dringend Meinungen erbeten/ kein Trennungsthema oä

Zitat von Wasabix:

Mein Partner wusste wie alt ich bin.
Er wusste dass ich nicht gesund bin.
Er wusste dass ich, bis auf Weiteres, nicht Zusammenleben möchte.

Er hat aber gedacht er könnte von einem warmen Nest ins andere hüpfen. Du warst hilfsbereit, er hat sicher damit gerechnet diese Kriterien alle mit Dir zusammen auszuräumen. Wegen Deiner Hilfsbereitschaft, nun merkt er es ist so wie Du es gesagt hast, nur er hat mehr hinein interpretiert, als zu bereit wast zu geben/können. Er hat es falsch, für sich interpretiert, deshalb musst Du auch kein schlechtes Gewissen haben, er ist eigentlich auch nicht der Mann den Du kennen gelernt hast.

Zitat von AjnosXX:

er ist eigentlich auch nicht der Mann den Du kennen gelernt hast.

....das ist wirklich ein schlimmer Gedanke, in mir. Und war das Meiste nur gespielt um ein Ziel zu erreichen?

Zitat von Wasabix:

Muss ich zustimmen. Und dass d a s mir nicht als dunkelrote Redflag..aufleuchtete, das werfe ich mir heute vor.

Da hilft das vorwerfen nix, da kannst nur nach vorne schauen und draus lernen.

Mag sein, dass du ihm eine Verantwortung signalisiert hast, die du nun nicht halten kannst. Dann lerne daraus für die Zukunft und freunde dich mit dem Gedanken an, auch nicht immer korrekt zu handeln und es auszuhalten.

Es bringt nix sich aus schlechtem Gewissen aufgrund ehemaliger - eventueller- Fehler weiter darin zu verbleiben. Dann warst oder bist halt mal nicht immer Everybodies oder sein Darling.

Zitat von Wasabix:

Und dass d a s mir nicht als dunkelrote Redflag..aufleuchtete, das werfe ich mir heute vor.

An deiner Stelle würde ich es mir nicht vorwerfen, sondern mich lieber mit Hilfe eines guten Therapeuten fragen, welche Strukturen in dir wirken, die dich immer wieder auf solche Männer anspringen lassen.

Aber das sagte ich ja schon. Schon mehrfach.

Da forsche ich wirklich in mir nach.

Vorläufige Erkenntniss:
Mein Muster ist seit Jahren
Verlasse nicht den Mann der in dich investiert der dich liebt, der auf dich baut.
Du kannst/darfst ihn nicht verlassen.
Er braucht dich.
Du hast dich eingelassen. Du hast ja signalisiert etc.

Keine Ahnung was das genau ist. Wenn ich da tiefer sehen will, ist es wie ein leeres Feld. Da ist nix.
Ich halte mich für Bindungsgestört

Zitat von Wasabix:

Da forsche ich wirklich in mir nach. Vorläufige Erkenntniss: Mein Muster ist seit Jahren Verlasse nicht den Mann der in dich investiert ...

Was investieren denn die Männer in dich? Meiner Meinung nach viele Lügen und nicht einmal das Minimum an Augenhöhe.

Ich hab den Eindruck du weißt nicht wie es ist einfach so wegen seiner selbst geliebt zu werden sondern das du dafür immer etwas tun musst. Und das es ja nicht selbstverständlich ist das man dich liebt sondern das ja so ein Umstand ist der es rechtfertigt das man dich ansonsten alles andere als wertschätzend behandeln darf.

Zitat von Wasabix:

Da ist nix.
Ich halte mich für Bindungsgestört

Echt? Ich finde, das ist das gegenteil von Bindungsgestört.
Das gute im anderen sehen. Loyal sein. Hilfsbereit sein.

Das blöde an ungesunden Beziehungen ist doch, dass sie diese guten, gesunden Eigenschaften von uns nehmen, und ad absurdum führen.

Deshalb ist das Gegengewicht eben die gesunde Selbstliebe: Das gute in dir selber sehen. Du bist nicht bindungsgestört. Loyal zu dir selber sein: deine erste Verantwortung ist für dein Wohlergehen. Wenn du vor der Wahl zwischen dem Wohlergehen deines Partners und deinem Wohlergehen stehst, darfst du guten gewissens dein Wohlergehen wählen. Besonders, wenn du dann zusätzlich gerne mithilfst, das Wohlergehen des anderen zu verbessern. Dir selber helfen.

Zitat von Wasabix:

Verlasse nicht den Mann der in dich investiert der dich liebt, der auf dich baut.
Du kannst/darfst ihn nicht verlassen.

Das ist aber ein Denkfehler.
Dieser Mann investiert nicht in dich, sondern du investierst überwiegend in ihn.
Das merkst du unter anderem daran, dass du dich so erschöpft fühlst.

Zitat von Wasabix:

Du hast dich eingelassen. Du hast ja signalisiert etc.

Ja, aber das verpflichtet dich nicht auf Lebenszeit.
Man darf Beziehungen beenden, wenn sie einem nicht guttun.

Nochmal für dich: Der Mann ist erwachsen. Er ist kein Kind, um das du dich kümmern musst.
Irgendwie scheint das bei dir nicht anzukommen.

@Wasabix

Das klingt als hätte dir jemand schon sehr, sehr früh im Leben Schuldgefühle gemacht. Dir eingeredet was er/ sie alles für dich tut und du umgekehrt loyal bis aufs Blut sein sollst.

Habe ich dich richtig verstanden, dass dein Vater Alk. war? Wenn ja, wie hat deine Mutter in dieser Zeit gehandelt? Ihm gegenüber, dir gegenüber?

Zitat von Wasabix:

Du kannst/darfst ihn nicht verlassen.
Er braucht dich.

Ich glaube eher Du fällst immer auf komische Typen rein. Sicher gut das mal Therapeutisch anzugehen. Du hast nicht Bindungsangst sonder ziehst einen gewissen Typ Mann an.

Zitat von Wasabix:

Keine Ahnung was das genau ist. Wenn ich da tiefer sehen will, ist es wie ein leeres Feld. Da ist nix.

Ist das eher so als wenn in dir irgendwas nicht zulässt da hinzuschauen?

Oder fühlst du dich von Erklärungen deines Verhaltens nicht abgeholt … hast das Gefühl nee, so stimmt das nicht?

Ich kenn das beides aus meiner (Trauma/Analytischen) Therapie.

Das erste würde darauf hindeuten, dass da eben was ist, was so schlimm war und/oder so früh war, dass dein Selbstschutz dich da - nicht mehr/noch nicht - hinlässt.

Muss auch vielleicht gar nicht sein. Ich habe für mich ein Bild identifiziert, das im Prinzip alles aussagt, von dem ich quasi alles ableiten kann. Eine Szene aus sozusagen meiner frühesten Kindheit.

Ich selbst konnte mit der Selbstwertproblematik nicht viel anfangen. Verhielt mich ansonsten nicht so als wenn ich mich selbst nicht wertschätze und fühle das auch nicht so. Mag ein Trugschluss sein, aber bei mir waren es eher früh gelernte Muster als Reaktion auf eine Bedrohung.
Ich will das nur mal beispielhaft anmerken um den Rahmen möglicher „Aha- Momente“ zu erweitern.

Zitat von PsychoMantis:

Ich hab den Eindruck du weißt nicht wie es ist einfach so wegen seiner selbst geliebt zu werden sondern das du dafür immer etwas tun

Hm..

Er gab mir sehr ausdauernd das Gefühl mich um meinerselbst Willen lieb zu haben.
Es war zwar eher ein Vergöttern..aber gut.
Wärme Zuwendung, Aufmerksamkeit im Übermaß habe ich bekommen.
Tat auch gut. Er bekam es auch von mir.
Angst irgendwie, hatte ich trotzdem ständig.
Er wusste das.

Gleichzeitig, wirklich parallel dazu, wurde ich natürlich von Beginn an in seine Angelegenheiten mit hineingezogen.
Es lief sozusagen synchron.
Und klingeling, mein Helfersyndrom wurde wohl aktiv.
Es hilft mir sehr hier so offen zu schreiben. Es hilft mir bei der Reflektion.

Mein Vater war im Prinzip, ein sehr gestörter Mann.
Ich glaube inzwischen ich habe NUR dieses Vorbild und weiß nicht wie sich das Normale anfühlt. Und deshalb muss ich wohl endgültig die Finger von festen Beziehungen lassen..
Es klappt einfach nicht. Und das Thema Alk...spielt nicht zum ersten Mal eine Rolle.

Ich finde übrigens deine Angst vor Bindung sehr logisch und berechtigt, wenn du dich sehr schnell verpflichtet fühlst und gefühlt nicht die Fähigkeit hast da wieder rauszukommen.

Würde auch nicht in ne Höhle gehen ohne den Ausweg zu kennen und meistern zu können.

Zitat von nalea:

Habe ich dich richtig verstanden, dass dein Vater Alk. war? Wenn ja, wie hat deine Mutter in dieser Zeit gehandelt? Ihm gegenüber, dir gegenüber?

Ja mein Vater war alkabhängig.
Schon als junger Mann, während der Familiengründung.
4 Kleine Kinder, beide Eltern 26.
Meine Mutter war eine disziplinierte aber todunglückliche Mutter, in einer 70qm 3 Zimmer Whg.
Wie lange die 2 sich geliebt haben, weiß ich nicht.
13 Jahre haben sie durchgehalten.

Meine Mutter wollte eigentlich nur 1 Kind. Später erzählte sie uns, dass mein Vater hypersexualisiert war, und sie die Pille überhaupt nicht vertragen hat....

Letzlich 4 kleine Mädchen, der Vater verschwand damals über Nacht heimlich, und heuerte 6 Monate zur See an.
10 Mark auf der Waschmaschine gelegt und ein Zettel ich bin weg
Niemand wusste wo er war.
Meine Mutter, alleine.
Vier kleine Mädchen.
Kein Geld.
Das alles in den 70gern.
1973 die Scheidung.
Sie war eine kühle Mutter. Tat aber ihr Bestes.

Als ich in die Pubertät kam,anzügliche Bemerkungen meines Vaters mir ggü.
Im Weiteren S. übergriffig nur mir ggü.
So Sätze wie wenn du nicht meine Tochter wärst, würde ich mit dir ins Bett gehen.
Ich war angewidert und flüchtete mit meiner damals einjährigen Tochter von diesem Besuch bei ihm. Da war ich 22 und seelisch total unreif.
Da er zu dieser Zeit noch voll auf Alk war, habe ich sein ekliges Verhalten seiner Krankheit zugeordnet.

Ich könnte ein Buch erzählen

Zitat von Hola15:

Ich finde übrigens deine Angst vor Bindung sehr logisch und berechtigt, wenn du dich sehr schnell verpflichtet fühlst und gefühlt nicht die ...

Das hast du sehr gut in Worte gefasst.
Ich fühle mich total verstanden. Danke dafür ️