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Ehe aus nach 6 Jahren

B
Zitat von EricNFS:
Ich wünschte mehr Menschen würden sich die Zeit nehmen und den Ar. in der Hose haben um an Beständigkeit zu arbeiten.

Gegen Beständigkeit ist schon die (angeblich) moderne, westliche Lebensführung.
Warum an etwas wie einer Ehe arbeiten? Dann geht man doch lieber und macht einen Cut.
Wer arbeitet heute noch von der Lehre bis zur Rente in einem Unternehmen? Alles ist doch fragil, im Umbruch, nicht verlässlich.

Beweglichkeit, Mobilität, die Fähigkeit, sich auf geänderte Gegebenheiten einzustellen, sind gefragt.
Beziehungen zerbrechen, weil es normal ist, dass man sich trennt. In manchen Augen gehört es sich sogar so. Was, schon 20 Jahre verheiratet, da stimmt doch was nicht!
Gähn, wie langweilig und spießig!
Beschäftigungsverhältnisse sind nicht für die Ewigkeit. Firmen gehen Pleite und gut gehende Firmen werden aufgekauft, bis die Riesen dann selbst straucheln.

Das ist alles in uns drin, davon sind wir geprägt und diese Beliebigkeit, diese Umbrüche wirken sich auch aufs Beziehungsleben aus.
Beständigkeit wird als Schwäche, Inkonsequenz ausgelegt und ist nicht mehr in.
Da kommst Du mit Deinem Wunsch danach jetzt an!
Wenn es Dir nicht mehr passt, dann trenn Dich doch! Liest man ja auch hier oft. Alles easy, allein kein Problem.

Der Auslöser bei ihr war ja nun der Neue, der so viel besser ist als Du. Der wird glorifiziert, der ist die Erfüllung ihrer Träume. Und dann kommst Du mit Deinem selbstmitleidigem Geschwafel von Beständigkeit und Arbeit an der Beziehung an. Wo sie doch im Wolkenkuckucksheim schwebt!
Sie ist nicht erreichbar.

Und ob Du sie tatsächlich so einfach wieder zurücknehmen würdest, wenn sie denn scheitert in ihren rosaroten Träumen, bleibt abzuwarten. Und selbst wenn, ist lange nicht gesagt, dass Ihr dann fähig seid, eine tragfähigere Beziehung daraus zu machen.
Da ist ein verdammt langer Atem gefragt und das kann ein Prozess über Monate und Jahre sein. Kann ja sein, dass sie zurück kommt, Dich aber doch nicht wieder will, weil Du sie ja auch tagtäglich an ihr Scheitern mit Mister Wirdschon erinnerst.

Daher ist es bei Dir völlig unwägbar. Klammere Dich nicht an Hoffnungen. Sie können sich erfüllen, aber oft auf andere Art und Weise, als Du jetzt glaubst. Lass sie ziehen und ihre Erfahrungen machen. Zieh Dich zurück, aber warte nicht aufs Happy End. Es kann kommen, es aber auch sehr wahrscheinlich dass es nicht kommt.

24.03.2022 11:40 • x 5 #466


NurBen
Zitat von BernhardQXY:
Warmwechsel kam nicht infrage- das hatte der Lover wohl klar ausgesagt.

Und darüber macht man sich keine Gedanken?
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, darüber hinweg zu sehen und ich würde mich ständig fragen Was wäre, wenn der Lover ja gesagt hätte!?
Das könnte ich nicht schlucken. Ich hätte immer das Gefühl Mit dem Neuen hat es nicht geklappt, naja, dann bleiben wir beim Ben.

24.03.2022 11:48 • x 2 #467


A


Ehe aus nach 6 Jahren

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B
Doch natürlich macht man sich Gedanken. Nur als Hinweis, meine Frau hat mich gar nicht als dann halt der Bernhard gesehen, sondern als ka wohin mein Weg mich führt.

Und was du könntest bzw. nicht könntest hat mit dem, was ich konnte nichts zu tun.
Und auch jeder andere Betroffene muss für sich entscheiden, was geht und was nicht
Am Ende ist es müßig, über unseren Weg zu diskutieren. Er lief wie er lief und ich bin mit dem Ergebnis sehr glücklich.
Und ausnahmslos jeder erstbetroffene steht in solch einer Situation da und muss für sich klar werden. Und das kann durchaus dauern und birgt ne Menge Raum für Fehlentscheidungen. Andererseits zählt nur das Ergebnis. Das heißt jede einzelne als Fehlentscheidung auch hier im Forum eingeschätzte Entscheidung hat sich im Nachgang als richtig heraus gestellt.

24.03.2022 11:57 • x 2 #468


B
Zitat von BernhardQXY:
Er lief wie er lief und ich bin mit dem Ergebnis sehr glücklich.

Das freut mich ehrlich für Dich. Und mir geht es auch so. Ich habe erst in den letzten Jahren richtig in die Ehe hinein gefunden und ziehe aus der Verlässlichkeit Gewinn. Mein Mann fühlt sich wohl und akzeptiert und ich mich auch. Jeder hat seine Fehler und Macken, aber das ist manchmal auch wieder lustig.

In den Jahren damals, als die Lichtgestalt in mein Leben trat, sah ich mich eher als verheirateter Single und dachte manches Mal, ich hätte nicht heiraten sollen. Das hat sich deutlich geändert und wir tragen uns gegenseitig nichts nach. Es ist gut geworden so, aber dazu brauchte es offenbar ein paar Schleifen.
Wie Du sagst: Das Ergebnis zählt, nicht der Weg dahin.

24.03.2022 12:04 • x 3 #469


EricNFS
Zitat von Begonie:
Gegen Beständigkeit ist schon die (angeblich) moderne, westliche Lebensführung. Warum an etwas wie einer Ehe arbeiten? Dann geht man doch lieber ...

Ich gebe dir vollkommen recht. Ich möchte mich nicht in Hoffnung wälzen. Das ist zermürbend. Selbst wenn es scheitert, ist nicht klar ob sie dann zu mir zurück will. Das ist auch einer der Gründe warum ich mich lösen möchte. Dies ist aber nicht so einfach, 5 Wochen sind halt keine Ewigkeit und irgendwie ist sie permanent in meinem Kopf und Herzen. Es wird so wie ich das lese auch noch eine Weile so gehen. Die Angst vor dem alleine sein ist eben auch der Faktor, warum ich innerlich so an dieser Hoffnung hänge eines Happy Ends.

24.03.2022 12:17 • x 5 #470


alleswirdbesser
Zitat von Begonie:
Was, schon 20 Jahre verheiratet, da stimmt doch was nicht!
Gähn, wie langweilig und spießig!

Das ist doch die Sichtweise der Betrüger, oder nicht? Einer der Gründe warum Menschen fremdgehen. Und der betroge Partner, der dann einen Cut macht, statt zu verzeihen, macht es aus einem ganz anderen Grund als diesen. Deshalb verstehe ich deinen Beitrag nicht, wenn du diejenige warst, die eine Affäre hatte.

Gerade die Betrogenen, sind diejenigen, die die Ehe auch treudoof weitergeführt hätten, sie waren es ja nicht, die sich nach fremder Haut sehnten. Warum wird dann erwartet, dass ausgerechnet sie etwas tun, um das zu erhalten, was der andere kaputt gemacht hat?

24.03.2022 12:25 • x 4 #471


alleswirdbesser
Zitat von Begonie:
Gegen Beständigkeit ist schon die (angeblich) moderne, westliche Lebensführung.
Warum an etwas wie einer Ehe arbeiten? Dann geht man doch lieber und macht einen Cut.

Oh doch, natürlich ist es zu begrüßen, wenn beide an der Ehe arbeiten. Bevor einer die Affäre beginnt! Denn das Fremdgehen kann ich unmöglich als an der Ehe arbeiten betrachten. Auch die Tatsache, dass zum Beispiel dein Mann deine Affäre einfach locker hingenommen und gewartet hat, bis es zu Ende ist , sehe ich nicht als solche Arbeit an der Ehe an.

Dann geht man doch lieber und macht einen Cut.

Das siehst du als verwerflich? Und Dann geht man einfach eine Affäre ein, erwartet, dass der Partner es akzeptiert, verzeiht und an sich arbeitet. - ist natürlich die bessere Version?

24.03.2022 12:36 • x 4 #472


ElGatoRojo
Zitat von alleswirdbesser:
Auch die Tatsache, dass zum Beispiel dein Mann deine Affäre einfach locker hingenommen und gewartet hat, bis es zu Ende ist , sehe ich nicht als solche Arbeit an der Ehe an.

Kann allerdings insofern zielführend sein, dass nachdem sie feststellte, dass andere Männer auch nur mit Wasser kochen, die Dinge dann geklärt sind. Kann - also eben nur in manchen Fällen.

24.03.2022 12:39 • x 3 #473


P
Zitat von EricNFS:
Ich wünschte mehr Menschen würden sich die Zeit nehmen und den Ar. in der Hose haben um an Beständigkeit zu arbeiten.


Ich finde Menschen müssen daran arbeiten Achtsamer zu sein.
Beständigkeit bekommst du mit Achtsamkeit. Finde ich.

24.03.2022 12:40 • x 9 #474


alleswirdbesser
@ElGatoRojo Schon klar, aber ist das wirklich die Beziehungsarbeit? Und kann man deshalb Menschen, die eine solche Vorgehensweise nicht akzeptieren verurteilen? Weil angeblich SIE es sind, die eine Ehe, mit 20 Jahren Bestand, wegwerfen!

24.03.2022 12:41 • x 2 #475


B
Zitat von n3xst:
st es denn wirklich so falsch, sich dieser Illusion hinzugeben? Wahrscheinlich. Kann es falsch sein, zu glauben, dass alles wieder wird? Auf keinen Fall!

Um ehrlich zu sein war ich ziemlich Illusionslos. Ganz sicher darf man Vertrauen ins Leben haben, dass es wieder wird. Wie und in welcher Form- who knows.

24.03.2022 12:44 • x 2 #476


ElGatoRojo
Zitat von alleswirdbesser:
Schon klar, aber ist das wirklich die Beziehungsarbeit?

Aber hallo - ganz kontunuierliche, vorsichtig abwägende Ritte auf der Rasierklinge. Geduld geforderdert und ein gewisses Standing. Ansonsten könnte sie ja ganz weg sein. Nur zuzusehen, wie sie sich irgendwo rumtreibt langt dann nicht.

24.03.2022 12:45 • x 2 #477


B
Zitat von alleswirdbesser:
Das ist doch die Sichtweise der Betrüger, oder nicht?


Ich sprach in diesem Zusammenhang von den Einflüssen die die moderne Lebensweise uns mehr oder weniger aufzwingt.
Da gibt es keine Beständigkeit mehr. Flexibilität und Agilität und wie das ganze neumoderne Zeug so heitß, das man uns aufzwingt (denn der Mensch schätzt eher Beständigkeit, weil die auch Sicherheti bietet) wirken sich auf alle Lebensbereiche aus.
Scheidungen gehören fast schon zum guten Ton.

Stellenwechsel sind ganz toll und machen sich oft auch im Lebenslauf gut. Häuser werden gebaut und verkauft, wenn man sich trennt. Kinder müssen mit Trennungen der Eltern fertig werden, die werden nicht gefragt. Ex und hopp ist die Devise.

Das meinte ich damit. Es ist ein gesellschaftlicher Wandel eingetreten, der uns alle auf die ein oder andere Weise betrifft.
Der TE hätte gerne Beständigkeit, die ihm verwehrt wurde, weil die Frau halt anders entschieden hat und unkooperativ ist. Wäre sie 40 Jahre früher in der Situation, hätte sie sich vielleicht anders verhalten. Aber heute? Alles easy, man geht einfach.

24.03.2022 12:47 • x 3 #478


B
Zitat von alleswirdbesser:
Oh doch, natürlich ist es zu begrüßen, wenn beide an der Ehe arbeiten. Bevor einer die Affäre beginnt!

Immer diese Einschränkung und Vorbedingungen.
An der Ehe arbeiten bedeutet in meinen Augen zweierlei. Nämlich zum einen das, was geade in meiner nunmehr 22 Jährigen Ehe abgeht. wir kennen rote Fahnen und justieren dementsprechend nach.
Als damamals mal eben ein Güterzug über die Ehe gefahren wurde bedeutete es:
Zu erkennen, und akzeptieren, dass der andere fähig ist, massiv zu verletzen und da man bereit war, dennoch auf den anderen zuzugehen um auszuloten, was (noch ) geht.
Das zweite bedeutet eben, dass auch nach einer Affäre oder auch nach dem Verspielen eines Hauses, oder was auch immer- erst eiunmal geschaut wird, was noch geht. Ohne Vorbedingungen.

24.03.2022 12:49 • x 3 #479


F
Zitat von BernhardQXY:
Und was du könntest bzw. nicht könntest hat mit dem, was ich konnte nichts zu tun.
Und auch jeder andere Betroffene muss für sich entscheiden, was geht und was nicht

Ist gibt auch noch andere Beispiele. Warmwechsel vollzogen und nach ein paar Monaten reuemütig zurückgekehrt.
Klingt erstmal hoffnungslos, aber möglich ist auch hier, dass die Hauptpartner wieder zusammen finden.

24.03.2022 12:50 • x 2 #480


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