Ehe vor dem Ende oder Chance für einen Neuanfang?

@ulle,

So wie Du das gemacht hast, hattest du meiner Meinung nach gar keine Chance.
Hab ich keinen Hehl draus gemacht.

Ob du auf einer andere Art eine Chance gehabt hättest, kann ich nicht beurteilen.
Es wäre eh nicht Deine gewesen.
Is also kein Thema.

Jetzt lässt Du los und schaust nach Dir?

Hallo Ulle, ich verstehe nicht, dass Du so betonst, dass Du Deine Exfrau nicht mit Dreck beworfen hast und damit implizierst, dass wir das irgendwie von Dir erwartet haben.
Ich denke, dass es zwischen den Bewerfen mit Dreck und dem *mit sich alles machen lassen* noch andere Möglichkeiten gibt. Zum Beispiel wäre da der gegenseitige respektvolle Umgang. Betonung liegt auf gegenseitig.
Es wäre also nett von Dir, wenn Du den Menschen, die hier über lange Zeit versucht haben, Dir zu sagen, dass Deine Frau nur Achtung vor Dir haben kann, wenn Du Dich selbst achtest, nicht unterstellst, dass irgendjemand verlangt hat, Deine Frau zu steinigen.
Das was Dir nun passiert und noch passieren wird, kann Deine Frau nur machen, weil Du es mit Dir machen lässt. Aber das ist Deine Sache.

Hallo Sade,
Schade dass das so rüber gekommen ist. Das habe ich so nicht gemeint. Alles, was ich getan und gelassen habe, ist meine Verantwortung. Ich habe mich niemals von Euch veranlasst gefühlt, sie zu steinigen. Vielleicht habe ich, der halt für die Verarbeitung anscheinend extrem lang braucht, schon zu oft immer wieder den selben Käse abgesondert. Vielleicht hat auch Standort Recht, dass ich durch meinem Umgang mit ihr keinen anderen Ausgang der Geschichte erwarten konnte.
Ich werde mich verändern - notgedrungenermaßen. Eines ist bereits geschehen: ich habe erkannt, dass dieser Lebensabschnitt zu Ende gegangen ist und schon längst ein neuer begonnen hat. Er wird ohne sie gelebt werden.
Danke für Eure Offenheit. LG Ulle

Lieber Ulle,
was hast Du bis jetzt bezüglicher dieser großen Krise gelernt über Dich ?

Das wäre interessant, wir Liebesgeplagten haben ja alle unsere unterschiedlichen Erfahrungen...vielleicht hast Du Ähnliches bis jetzt daraus gelernt, wie ich ?

Kann ich bis heute nicht beantworten. Bin zurzeit gottlob beschäftigt damit, das bislang gemeinsame Leben allein zu organisieren. Haushalt, Garten, Baumaßnahmen, Werterhaltung...
Die Arbeit fordert mich auch - gut so. Meine sozialen Kontakte versuche ich auch, wiederzubeleben. Mit recht gutem Erfolg. Ab nächste Woche darf ich meinen Campingbus mit Saisonkennzeichen wieder benutzen. Plane erste Wanderwochenenden in der Schweiz und Italien. Mehr bzw. tiefer denke ich im Moment nicht. Irgendwann kommen die Erkenntnisse. Vielleicht. Erstmal muss ich wieder zum stehen kommen. Bzw. mich noch aufrichten. LG

Ich wünsche dir viel Kraft und dass du endlich mal abschalten kannst wenn du mit deinem Womo weg fährst.

Die Art der Trennung sagt viel über die Qualität der Beziehung. Ulle, du warst geduldig u gut.

Hallo Ulle, ich habe gerade deine ganze Geschichte gelesen und habe allergrößte Achtung vor Dir und deiner Kraftanstrengung über Monate. Das muss sehr schwer gewesen sein. ich bin gerade auch in einer ähnlichen Situation, allerdings hat meine Frau ihre kurze Affäre beendet. Aber sie sagt selbst dass sie momentan keine Liebe empfindet, nach 17 Jahren Ehe und drei Kindern. Ich kann sie leider nicht loslassen, ich fühle mich noch sehr stark zu ihr hingezogen. Im Moment weiß sie auch nicht genau wie ihr Weg aussieht. Ich habe eine Paarberatung organisiert aber der erste Termin war vergangen ohne dass wir irgendwie einen Weg zu uns zurück ausgemacht haben. Ich will gern kämpfen weiss aber nicht wie und das macht mir Angst. Ich kann einfach nicht ausziehen und den ersten Schritt machen.

Ich werde wohl genau wie du lange hoffen und letztendlich enttäuscht werden. Aber sie ist ein guter Mensch, eine tolle Mutter und wir haben viel durchgemacht. Ich kann sie weder verurteilen noch mich emotional loslösen.

Ich wünsche Dir noch ein glückliches Leben! Es geht immer irgendwie weiter.

Hallo nschulze,
ja was soll ich Dir darauf antworten? Vielleicht dies: jede Beziehung ist anders. Weil die Menschen alle die unterschiedlichsten Gründe haben, die Beziehung aufzugeben. Auch die Ursachen sind höchst unterschiedlich. Deshalb denke ich, dass es auch keine generelle Antwort auf Deine berechtigte Frage gibt, ob Ihr noch eine Chance habt.
Ich sehe meine Frau ca. 1 x pro Woche, weil sie in einer Übergangswohnung wohnt und das gemeinsame Equipment unseres Haushaltes noch mit nutzt (Wäsche...) Dabei habe ich durchaus die Rolle übernommen, ihre Sachen mit zu waschen und zu bügeln (ich habe an ihren Sachen geübt, bis ich es konnte ) Ich bin auch ihr einziger Berater - außer ihrem Neuen. Ich habe meine Liebe zu ihr nicht verloren. Diese scheint unverletzbar zu sein. Aber ich bin mir relativ sicher, dass sie nicht zurückkehrt. Aber Liebe ist nicht, Jemanden zu haben. Vielleicht ist meine Liebe das: Loslassen können. Ich will sie auch nicht länger quälen. Sie wird wohl bald zu ihm ziehen. Dann werden sich unsere Waschbegegnungen auch erledigt haben. Ich will ihr nun ihre Freiheit geben und werde hier noch für eine gewisse Zeit auf sie warten. Das ist meine Trauerarbeit. Ich weiß nicht, ob mir nochmal ein lieber Mensch über den Weg läuft. Vielleicht trifft mich genau dann ein noch ungeahnter Schmerz: Wenn meine Liebe zu ihr stirbt.
Du kennst meine unendliche Geschichte. Meiner Meinung nach tust Du gut daran, um sie zu kämpfen, alles zu versuchen. Dieser Kampf macht auch etwas mit Dir selbst. Wenn die Zeit zum Loslassen kommt, wirst Du es spüren.
Dein Schlusssatz ist der Wichtigste: Achte ihre Würde. Tu ihr nicht mehr weh, als es halt im aufgeregten Streit passiert. Behandle sie so liebevoll, wie zu guten Zeiten. Und wenn die Zeit gekommen ist, tut Abstand gut. Bei mir ist es soweit. Ich versuche, allein laufen und leben zu lernen. Ich versuche es mit verlorengeglaubtem Gottvertrauen. Wer weiß, vielleicht wird ja irgendwie doch alles gut. LG Ulle

Hallo Ulle, habe alles mitverfolgt und mit dir gelitten. Wie soll deine Frau dich schätzen, wenn du für sie wäscht und sogar bügelst? Sie hat den Respekt vor dir verloren. Der andere Mann wird vermutlich dies nie für sie tun und dies ist der gravierende Unterschied. Ohne Respekt, keine Liebe. Sie wird dich vermissen, denn du hast alles für sie getan, aber du bist nicht der Fels in der Brandung, der Beschützer. Deine Vorgehensweise mag positiv erscheinen, aber es ist nicht das, was eine Frau von einem Mann erwartet. Wünsche dir alles Gute und hoffe inständig, daß ich mich irre. LG

Liebe Sonne100, Recht hast Du. Aber ich kann nicht anders handeln. Und sie weiß das.

Sonne100
Ich bin nicht Deiner Meinung.
Wenn man alles (also auch waschen und bügeln) für seinen liebsten tut, verliert man seinen Respekt und in der Folge auch seine Liebe?
Man sollte also nicht alles für seinen Liebsten tun?
Hat mein Mann so wenig Respekt vor mir, weil ich alles für ihn getan habe? Ich war zu nett? Zu leistungsfähig?

Hallo Ulle, ich habe heute für mich entschieden, dass ich auf Distanz gehe und meiner Frau klar signalisiert, dass ich die Trennung als gegeben ansehe und sie jetzt auch die negativen Konsequenzen spüren muss. Das Gespräch war fair und auch tiefgründig, wir haben vieles aus der Vergangenheit analysiert und aufgearbeitet. Ich sehe sogar noch eine Chance für uns aber nun muss sie sich entscheiden. Ich ziehe erstmal aus und dann kann sie sich klar werden was sie will. Ist für mich jetzt der richtige Weg. Meine Selbstachtung leidet sonst zu sehr und ich kann das gemeinsame Wochenende nicht mehr verkraften.

Zitat:

Zitat von Kinbakubi:

Wenn man alles (also auch waschen und bügeln) für seinen liebsten tut, verliert man seinen Respekt

Also ich würde meinem Ex nicht mehr freiwillig die Wäsche waschen !Als er warm gewechselt hatte zur anderen , war für mich klar , dass jeder die Wäsche u.a. selbst für sich erledigt! Sonst wäre mir das eine Stufe der Unterwürfigkeit too much!

Zitat:

nschulze: ich habe heute für mich entschieden, dass ich auf Distanz gehe und meiner Frau klar signalisiert, dass ich die Trennung als gegeben ansehe und sie jetzt auch die negativen Konsequenzen spüren muss. Das Gespräch war fair und auch tiefgründig, wir haben vieles aus der Vergangenheit analysiert und aufgearbeitet. Ich sehe sogar noch eine Chance für uns aber nun muss sie sich entscheiden. Ich ziehe erstmal aus und dann kann sie sich klar werden was sie will. Ist für mich jetzt der richtige Weg. Meine Selbstachtung leidet sonst zu sehr und ich kann das gemeinsame Wochenende nicht mehr verkraften.

nschulze ,
genauso würde ich Dir Deinen Weg jetzt auch empfehlen !
Nur durch strikte Trennung und Distanz kann später ggfs. wieder eine Ebene auf Augenhöhe erlangt werden. Du solltest ihr zeigen , dass Du Dir nicht alles gefallen lässt! Nur durch Begrenzung kann eine Achtung später ggfs erweckt werden. Und sollte man später wieder auf Augenhöhe reden können , dann kann entschieden werden , ob es wieder geht oder nicht.
Möglich das Du nschulze später der Ansicht bist , es reicht nicht , Trennung ist die bessere Lösung Oder ihr kommt wieder zusammen , weil jeder es will. Aber kämpfen um sie , macht keinen Sinn und ist m.E zum Scheitern verurteilt ! Eine Wiedervereinginung muss freiwillig von beiden kommen ! Nicht aus so einer Position heraus! : Das empfehle ich Dir und Ulle !Aber bei Ulle ist es wohl jetzt zu spät. Anscheinend hat er seiner Frau zu wenig Begrenzung gegeben.Seine Frau brauchte dies wohl ?.... Irgendwann muss man auf sich selbst aufpassen , die Achtung nicht zu verlieren. ich bezweifle , ob es eine erwachsene Liebe sein kann ....für mich klingt es eher abhängig....

Ah verstehe. Gemeint ist, wenn der Partner ausgezogen ist, man dann auch klar trennen sollte. Danke Vegetari.
Ich kann Ulle sehr gut verstehen. Wenn man so lange zusammen war, so viel gemeinsam aufgebaut hat, ist die Zuneigung schon sehr tief. Auch ich kann von heute auf morgen die Zuneigung zu meinem Mann nicht abstellen. Es braucht seine Zeit. Wir gehen alle da durch, jeder auf seine Art, jeder so wie er kann.