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Eheaus nach Frendverlieben

E
Zitat von Rituals:
Hast du überlegt dir Hilfe zu holen? Therapie?


Ich bin seit knapp zwei Monaten bei der Familienberatung, also schon vor der Trennung. Ansonsten habe ich zwei gute Freundinnen, die mir zuhören und mich aufbauen.

Ich muss wahrscheinlich auch noch akzeptieren lernen, dass wiederkehrende Tiefs dazugehören, um abzuschließen. Egal wie sehr ich versuche mich zu weigern. Manchmal denke ich, ich erwarte zuviel Besserung auf einmal. Die richtige Trennung ist ja erst knapp drei Wochen her.

10.07.2019 17:51 • x 1 #31


E
Hallo Community,

ich frage mich grade, ob man seine erste große Liebe jemals wirklich loslassen kann? Wir kamen zusammen, als wir 17 und 18 waren und unsere Beziehung hielt etwas länger als 15 Jahre. Gefühlt haben wir die Hälfte unseres Lebens gemeinsam verbracht. Wir sind weit weg von unserer Heimat gezogen, mussten die gesamte Familie, Freunde, gewohnte Umgebung hinter uns lassen, um unserer Arbeit nachgehen zu können. Wir haben mit 22 Jahren geheiratet, haben vier Jahre später ein Kind bekommen, uns sehr gute Jobs erarbeitet und uns letztes Jahr den Wunsch nach einem Eigenheim erfüllt.

Mein NM hatte vor mir noch keine wirkliche Beziehung gehabt (wenn dann eine wenige Wochen Teenie-Beziehung), ich hatte immerhin eine Beziehung vor ihm, die etwas über ein Jahr hielt.
Ich denke, mein NM ist vielleicht mit dem Eigenheim an einem Punkt gekommen, an dem er quasi alle Standardetappen des Lebens erreicht hat und sich vielleicht jetzt fragt, was er im Leben verpasst hat und was ihm das Leben noch alles bieten könnte.

Ich denke schon den ganzen Tag über meine Eingangsfrage nach, ob man über seine erste große Liebe jemals wirklich hinwegkommt, die einen auch beim Erwachsenwerden geprägt hat?

11.07.2019 18:55 • x 5 #32


A


Eheaus nach Frendverlieben

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Gartenfee17
Zitat von Emba:
ich frage mich grade, ob man seine erste große Liebe jemals wirklich loslassen kann? Wir kamen zusammen, als wir 17 und 18 waren und unsere Beziehung hielt etwas länger als 15 Jahre. Gefühlt haben wir die Hälfte unseres Lebens gemeinsam verbracht.

Ihn wirst du irgendwann loslassen können. Ein Stück Verbundenheit wird wohl immer bleiben, wenn während der Trennung nicht zu große Verletzungen passieren. Ihr seid zusammen erwachsen geworden, habt euch etwas aufgebaut, habt ein Kind. All das verbindet mehr als auch manch Verlasser sich in der ersten Verliebtheit eingestehen will. Kann schon sein, dass er meint, er habe etwas nachzuholen. Ausreden kannst du ihm das nicht. Deshalb wirst du loslassen, um dich selbst zu schützen. Dauert etwas, bis du das erkennst.

11.07.2019 19:51 • x 1 #33


S
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, das er dir den nötigen Respekt zollt für deine würdevolle Haltung. Wenn nicht, denk an dich und dein Kind und lass dich auf keine Spielchen ein. Er ist gegangen und will sich kümmern dann soll er das tun und zwar so wie es im Interesse des Kindes und nicht seiner Freundin ist.

11.07.2019 20:06 • x 2 #34


E
Zitat von sternenglanz:
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, das er dir den nötigen Respekt zollt für deine würdevolle Haltung. Wenn nicht, denk an dich und dein Kind und lass dich auf keine Spielchen ein. Er ist gegangen und will sich kümmern dann soll er das tun und zwar so wie es im Interesse des Kindes und nicht seiner Freundin ist.


Ich befürchte, dass aber das Gegenteil der Fall sein wird. Als die Trennung ausgesprochen war und er noch hier war, hat er meine Idee begrüßt, dass ich in den Ferien eine Woche allein verreisen möchte. Wir haben dann alles abgestimmt und nach der Buchung war er auch noch ganz begeistert, dass ich das wirklich mache. Er hatte geplant dann zwei Wochen mit unserem Kind in Urlaub zu gehen. Diese Woche war es urplötzlich ein Problem, weil nicht ordentlich abgestimmt, blöd, weil während der Ferien etc. Jetzt will er unbedingt nach den Ferien noch zwei Wochen Urlaub machen, obwohl er bis vor zwei Wochen noch sagte, er hat im Sommer maximal zwei Wochen Zeit. Nun sind es vier, die möglich sind?! Er kann ja gerne allein Urlaub machen, aber die Argumentation ist absolut unschlüssig. Zumal eine Woch ich alleine im Urlaub zu viel und er geht dann gleich zwei Wochen?! Wie gesagt, dass er zwei Wochen gehen möchte, ist an sich für mich ok.

Dann wollte er das Wochenende vor dem Vater-Sohn Urlaub das ganze Wochenende für sich, weil er auch mal Zeit für sich brauch. Ich hab darüber gemeckert und dann sagte er, er verschiebt sein freies Wochenende um eine Woche. Das liegt dann aber ja in der Mitte des Vater-Sohn Urlaubs, sodass da ja man nicht wirklich an den Strand fahren oÄ kann. Da frag ich mich schon, an welcher Stelle er sich, sein Kind und die Neue stellt. Außerdem kommt es mir so vor, dass die Neue da jetzt ihre Finger mit im Spiel hat oder ich fange an zu spinnen?!

11.07.2019 21:16 • #35


G
Nein. Seine neue Liebe braucht Platz und natürlich ist ein Urlaub mit ihr gerade reizvoller als Zeit mit dem Sohn zu verbringen.
Seine neue LG wird ihn nun auch gerne endlich für sich haben wollen.
Immer blöd sowas.
Behalte deinen Kurs bei. Vermeide eine Vorwurfskommunikation und beharre sachlich auf deinem Standpunkt.
Achte aber darauf, dass nichts zu Lasten des Kindes passiert.

11.07.2019 21:43 • #36


E
Zitat von grimes:
Nein. Seine neue Liebe braucht Platz und natürlich ist ein Urlaub mit ihr gerade reizvoller als Zeit mit dem Sohn zu verbringen.
Seine neue LG wird ihn nun auch gerne endlich für sich haben wollen.
Immer blöd sowas.
Behalte deinen Kurs bei. Vermeide eine Vorwurfskommunikation und beharre sachlich auf deinem Standpunkt.
Achte aber darauf, dass nichts zu Lasten des Kindes passiert.


Danke, ich werde versuchen die Vorwurfskommunikation, so weit mir irgendwie möglich, zu unterlassen und den Fokus auf das Kindswohl zu haben.

Die Neue hatte ja wohl mal gesagt, dass sie die Familie nicht zerstören will. Dann versteht sie hoffentlich sehr schnell, dass sie da viel zurückstecken muss und mit ihm nie ein zwangloses Leben haben kann. Bin aber skeptisch, dass die Weitsicht vorhanden ist

11.07.2019 21:50 • #37


S
Es ist vielleicht ganz gut diese Umgangsabsprachen p/Mail zu machen um Missverständnisse auszuschließen und sachlich zu kommunizieren. Es ist ja jetzt ein neues Muster und für dich und auch euer Kind ist es wichtig, dass es zuverlässig läuft.

11.07.2019 22:22 • x 1 #38


E
Hallo liebe Community,

ich bin einfach total schockiert, wie sehr man sich in einem Menschen täuschen kann. Ich versuche die heutigen Geschehnisse irgendwie mal zusammenzufassen, kann das aber einfach irgendwie nicht glauben, was da passiert ist.

Mein NM war heute hier, damit wir organisatorisches wegen der Trennung besprechen konnten.

Im Gespräch hat sich dann herausgestellt, dass er ungeschützen (!) S. mit seiner Neuen hatte und mich dann danach noch geschwängert hat (die Schwangerschaft habe ich aber ca 2 Wochen nachdem ich davon erfahren habe, verloren). Damit ist meine Gesundheit gefährdet. Morgen habe ich sowieso einen Termin beim Frauenarzt und muss dann noch um einen Test bitten. Wie viel mehr Demütigung kann das noch sein?!

Ich erzählte ihm von der Schwangerschaft während er auf einer Geschäftsreise mit dieser Kollegin war (da kannte ich den Namen noch nicht). Hatte ihn da am Telefon aber gefragt, ob das nicht DIE Kollegin sei, mit der er eine Affäre habe. Er verneinte das. Nach der Reise zeigte er mir auch noch ein Daumenkino von der Reise, auf der auch besagte Kolleginbzw. heutige Neue drauf war. Heute hat er den Namen rausgelassen. Ich habe ihn gefragt, warum er mich nur so derart anlügen konnte und er ist der Meinung, das war richtig so, weil er nicht noch mehr kaputt machen wollte und uns noch eine Chance geben.

Ich fühle mich wie betäubt, gedemütigt, verletzt. Mir ist einfach nur schlecht. Ich kann das einfach nicht glauben. Ich muss in einem verdammt schlechten Film sein. Hoffentlich habe ich mir nicht noch irgendwas eingefangen... Das wäre er Oberhammer. Drückt mir die Daumen, dass dieses Horrorszenario an mir vorbeigehen wird.

14.07.2019 20:57 • #39


S
Es kann passieren, dass man sich während der Ehe verliebt und manche Menschen haben andere Werte und wohl auch eine sehr eigene Definition von Treue und Loyalität. Was aber für mich gar nicht geht, wenn ein Mann die Mutter seiner Kinder in Gefahr bringt...
Die Situation ist verletzend genug und dann noch das. Viel viel Kraft und Pass gut auf dich auf und zu dir Gutes.

14.07.2019 21:51 • x 1 #40


K
Liebe Emba,
zunächst auch von mir ein großes Kompliment, wie klug du mit der gesamten - äußerst schwierigen und unerträglichen - Situation umgehst. Du hast dich nicht im Opferstatus ausgeruht, sondern du hast die Trennung ausgesprochen, um Klarheit zu schaffen und in der sehr kurzen Zeit schon außergewöhnlich viel für dich erreicht.

Vor allem versuchst du, deinen NM so weit wie möglich zu verstehen. Nicht um das gutzuheißen, was er tut und getan hat, sondern um es einordnen und damit umgehen zu können. Das ist selten, das ist reif, das ist zielführend.

Und darum möchte ich dir möglichst dabei helfen, auch bei dem neuesten Geschehen zumindest nachvollziehen zu können, was da passiert ist und warum.

Zitat:
ich bin einfach total schockiert, wie sehr man sich in einem Menschen täuschen kann. Ich versuche die heutigen Geschehnisse irgendwie mal zusammenzufassen, kann das aber einfach irgendwie nicht glauben, was da passiert ist.

Doch, glaube das. Sei fassungslos, sei wütend, aber glaube das.

Zitat:
Im Gespräch hat sich dann herausgestellt, dass er ungeschützen (!) S. mit seiner Neuen hatte und mich dann danach noch geschwängert hat (die Schwangerschaft habe ich aber ca 2 Wochen nachdem ich davon erfahren habe, verloren).

Ungeschützter S. ist bei Affären die Regel. Auch wenn oft anderes erzählt wird. Das ist hart für den Betrogenen, das macht auch Sorge, aber die Tatsache, dass er es dir gestanden hat, könnte man evtl. auch positiv werten. Denn man könnte bestenfalls unterstellen, dass er sich Sorgen um deine Gesundheit macht und dich darum nicht im Ungewissen lassen wollte.
Das macht zwar die Aktion selber nicht besser, aber die ist eh Vergangenheit. Es geht im JETZT darum, mit dieser Vergangenheit so umzugehen, dass alle Beteiligten gut da heraus kommen. Ich möchte dir aber vor allem mein Mitgefühl aussprechen, dass du das Ungeborene verloren hast. Rational mag es besser so sein, emotional bleibt immer ein Schmerz. Und es mag sein, dass der noch nicht wirklich zugelassen wurde.

Zitat:
Damit ist meine Gesundheit gefährdet. Morgen habe ich sowieso einen Termin beim Frauenarzt und muss dann noch um einen Test bitten. Wie viel mehr Demütigung kann das noch sein?!

Könntest du versuchen, es NICHT als Demütigung zu sehen? Es wäre besser für dich. Dein Mann hat dich betrogen, er hatte S. mit einer anderen Frau. Das ist schlimm, das hatte schwerwiegende Konsequenzen. Aber das ist nicht mehr neu. Neu ist die Erkenntnis, dass du gesundheitliche Schäden davon getragen haben könntest. Das muss schnell geklärt werden, damit du wieder ruhig werden kannst. Und wenn das geklärt ist, kannst du dich wieder den Problemlösungen zuwenden.

Zitat:
Ich erzählte ihm von der Schwangerschaft während er auf einer Geschäftsreise mit dieser Kollegin war (da kannte ich den Namen noch nicht). Hatte ihn da am Telefon aber gefragt, ob das nicht DIE Kollegin sei, mit der er eine Affäre habe. Er verneinte das. Nach der Reise zeigte er mir auch noch ein Daumenkino von der Reise, auf der auch besagte Kolleginbzw. heutige Neue drauf war. Heute hat er den Namen rausgelassen. Ich habe ihn gefragt, warum er mich nur so derart anlügen konnte und er ist der Meinung, das war richtig so, weil er nicht noch mehr kaputt machen wollte und uns noch eine Chance geben.

Ja, das kann ich nachvollziehen. Und ich kann es ihm sogar glauben. Es könnte dir vielleicht ein wenig helfen, wenn du es auch ansatzweise nachvollziehen könntest. Subjektiv hatte er damals das Gefühl, auf diese Weise Schadensbegrenzung betreiben zu können. Das war naiv und er musste lügen, aber er hatte keine Erfahrung mit solchen Situationen und war sozusagen außer sich. Da macht man solche verrückten Dinge.

Zitat:
Ich fühle mich wie betäubt, gedemütigt, verletzt. Mir ist einfach nur schlecht. Ich kann das einfach nicht glauben. Ich muss in einem verdammt schlechten Film sein. Hoffentlich habe ich mir nicht noch irgendwas eingefangen... Das wäre er Oberhammer. Drückt mir die Daumen, dass dieses Horrorszenario an mir vorbeigehen wird.

Es geht nun erst einmal nur darum, die gesundheitlichen Aspekte zu klären. Dabei wird dir deine Ärztin helfen. Und das sollte auch relativ zeitnah herauszufinden sein. Schlimmstenfalls folgt eine Therapie, wenn etwas übertragen wurde.

Das sind die gesundheitlichen Aspekte. Aber dann kannst du dich wieder den emotionalen seelischen Aspekten zuwenden. Und ich glaube (wenn ich lese, wie du bisher damit umgehst) dass du dann wieder klar und lösungsorientiert vorgehen wirst. Und darum geht es vor allem. Du scheinst sehr stark zu sein.

14.07.2019 22:58 • x 3 #41


E
Ich danke euch für eure Antworten, sie sorgen dafür, dass ich die Nacht besser schlafen kann. Da bin ich mir sicher.
@KPeter ich werde morgen ausführlicher auf deine Anmerkungen eingehen. Ich werde erstmal eine Nacht darüber schlafen. Der Tag hat mich ziemlich ausgelaugt.

14.07.2019 23:12 • #42


E
Danke für deine aufbauenenden Worte, auch insbesondere, dass du mich auf dem richtigen Wege siehst. Das bestärkt mich in meinen Handlungen.
Zitat von KPeter:

Ja, das kann man schon irgendwie positiv auslegen.
Jedoch hat er es auch erst rausgelassen, nachdem ich ihm vom Frauenarzttermin erzählt hatte und nachgehakt habe, ob ich eine Test machen sollte. Trotzdem finde ich es ziemlich feige für ihn, dass er auch nach der Trennung nicht die Verantwortung dafür übernommen hat. Was mich daran noch mehr ärgert ist, dass er zu meinem Urlaub, den ich in einem Urlaub alleine machen werden, sagte: Hoffentlich holst du dir da nicht auf irgendeiner fremden Couch einen Tripper!. Ich antwortete darauf, dass er auf seiner neuen Couch davor auch nicht geschützt sei, nur weil sie in Deutschland ist.
Auch wenn das blöd klingt, aber ich bin im Moment dankbar, dass es eine Fehlgeburt war, damit ich nicht noch mit einem Baby hier alleine stehe. Witzigerweise habe ich vor Kurzem erfahren, dass meine Schwägerin schwanger ist und wir denn fast gleichen Geburtstermin gehabt hätten.


Ich werde es versuchen, aber so fühlt es sich im Moment einfach für mich an. Auch wenn er für seine Handlungen verantwortlich ist. Es ist im Moment für mich einfach so, dass wenn ich denke, es kann nicht noch mehr schlimmes kommen, immer doch noch was oben drauf gesetzt wird. Meistens geht es mir zwar am nächsten Tag damit auch schon besser und die emotionalen Auswirkungen relativieren sich dann schon wieder, aber das ist mir trotzdem irgendwie hängen geblieben. Aber egal, hinter den Wolken scheint die Sonne bekanntlich ja

[/quote]
Da gebe ich dir zu 100 % recht. Er hat versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste für uns rauszuholen. Wahrscheinlich war ich einfach auch nur zu naiv, ihm zu glauben, dass er immer ehrlich zu mir ist. Ich glaubte das auch, weil seine Affäre mir ja von Anfang an bekannt war und er kein Geheimnis draus machte, dass sie ihm was bietet, von dem er nicht wusste, das es ihm bis dato fehlte. Da muss ich für mich nochmal ansetzen und nicht mehr so leichtfertig irgendjemanden bei sowas Glauben zu schenken. War in dem Moment aber wohl auch einfacher für mich, dass so zu glauben.

So, ich muss nun los zum Frauenarzt und hoffe einfach, dass ich mit einem blauen Auge davon komme (und mein NM mit zwei )

Edit: das mit dem Zitieren muss ich nochmal üben Beim nächsten Mal wird es besser, versprochen

15.07.2019 10:53 • #43


K
Hey Emba,
ja die Zitate sind irgendwie verdunstet. Du wirst es aber herausfinden wie es geht.

Zitat:
Jedoch hat er es auch erst rausgelassen, nachdem ich ihm vom Frauenarzttermin erzählt hatte und nachgehakt habe, ob ich eine Test machen sollte. Trotzdem finde ich es ziemlich feige für ihn, dass er auch nach der Trennung nicht die Verantwortung dafür übernommen hat.


Ja, das war feige und ist auch nicht zu entschuldigen. Auch wenn es dafür Erklärungen gibt. Er suhlt sich vermutlich in dem Gefühl, in all das irgendwie unschuldig hereingerutscht zu sein, ohne es wirklich zu wollen. Und als du dann die Trennung ausgesprochen hast, hatte er noch mal Anlass, sich als Opfer all dessen zu fühlen, denn er wollte sich ja nicht trennen, konnte sich halt nur nicht entscheiden.

In solchen Grenzsituationen sind entscheidungsschwache Menschen völlig überfordert. Und es ist dann leider auch deine Aufgabe, ihn auf seine Verantwortung hinzuweisen und auf die Punkte, an denen er dieser Verantwortung nicht gerecht geworden ist.

Zitat:
Was mich daran noch mehr ärgert ist, dass er zu meinem Urlaub, den ich in einem Urlaub alleine machen werden, sagte: Hoffentlich holst du dir da nicht auf irgendeiner fremden Couch einen Tripper!
Deine Reaktion war gut, die meisten hätten aber sicher noch schärfer reagiert, denn möglicherweise wollte er einfach was Lustiges sagen und klar stellen, dass du ja nun auch frei bist für andere Männer. Das ist ihm gründlich misslungen.
Auch wenn das blöd klingt, aber ich bin im Moment dankbar, dass es eine Fehlgeburt war, damit ich nicht noch mit einem Baby hier alleine stehe.

Es geht nicht darum, ob das blöd klingt oder nicht. Es geht darum, dass deine Gefühle zur Zeit sehr stark durch die Trennung bestimmt und geprägt sind und dass möglicherweise nach der Verarbeitung dieser Trennung auch die Trauer wieder spürbar werden könnte. Wenn das so ist, dann lass sie bitte zu, denn es ist nun mal immer traurig, wenn ein neues Leben nicht zustande kommt, auch wenn es in diesem frühen Stadium häufiger geschieht.
Wenn aber die positiven Aspekte stärker sind als die Trauer, dann ist das auch gut so und dann besteht keine Veranlassung, deshalb Schuldgefühle aufkommen zu lassen.

Zitat:
Es ist im Moment für mich einfach so, dass wenn ich denke, es kann nicht noch mehr schlimmes kommen, immer doch noch was oben drauf gesetzt wird. Meistens geht es mir zwar am nächsten Tag damit auch schon besser und die emotionalen Auswirkungen relativieren sich dann schon wieder, aber das ist mir trotzdem irgendwie hängen geblieben.

Für diese Fähigkeit (sich am nächsten Tag schon wieder besser zu fühlen und die Sonne hinter den Wolken zu wissen) gibt es den Begriff der Resilienz. Es ist schön, wenn man davon ein gutes Stück in sich hat. und es ist ebenso gut, diese positive Fähigkeit bewusst wahrzunehmen

Zitat:
Da gebe ich dir zu 100 % recht. Er hat versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste für uns rauszuholen. Wahrscheinlich war ich einfach auch nur zu naiv, ihm zu glauben, dass er immer ehrlich zu mir ist. Ich glaubte das auch, weil seine Affäre mir ja von Anfang an bekannt war und er kein Geheimnis draus machte, dass sie ihm was bietet, von dem er nicht wusste, das es ihm bis dato fehlte. Da muss ich für mich nochmal ansetzen und nicht mehr so leichtfertig irgendjemanden bei sowas Glauben zu schenken. War in dem Moment aber wohl auch einfacher für mich, dass so zu glauben.

Und es besteht kein Grund, dich dafür im Nachhinein zu verurteilen. Du hast ihm GEGLAUBT, weil du ihm bis dahin immer glauben konntest. Und du wirst auch weiterhin einem Menschen, dem du vertraust und mit dem du emotional nah bist, glauben und vertrauen. Das ist sinnvoll. Denn man hat ja außerdem irgendwo die Fähigkeit, mit den negativen Folgen umzugehen, wenn dieses Vertrauen unberechtigt war.

Ich halte nichts davon, ab jetzt jedem zu misstrauen oder sogar Beziehungen und Nähe zu vermeiden, um nicht wieder enttäuscht zu werden. Man kann hinterfragen, ja. Man sollte auch das benutzen, was wir so schön den gesunden Menschenverstand nennen. Aber man muss nicht prophylaktisch misstrauisch sein. Das macht auch das eigene Leben weniger lebenswert.

Vertrau also weiterhin auf deine Resilienz oder Bewältigungsgewissheit.

15.07.2019 14:32 • x 1 #44


meineMeinung
Zitat von Emba:
Hoffentlich holst du dir da nicht auf irgendeiner fremden Couch einen Tripper!


Das ist ja wohl das Allerletzte. Sei froh dass du diesen A.sch los wirst.

15.07.2019 14:48 • x 2 #45


A


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