Ehefrau benötigt Zeit, sieht uns als beste Freunde

Hallo, ich habe mich hier angemeldet, da ich gefühlsmäßig seit zwei Wochen durch die Hölle gehe.

Meine Frau (29) und ich (33) kennen uns seit 15 Jahren, sind seit 8 Jahren zusammen und seit 4 Jahren verheiratet. Vor zwei Wochen teilte sie mir aus - für mich - heiterem Himmel mit, dass sie nicht wisse, wie es mit uns weitergehe. Wir wären die letzte Zeit wie beste Freunde geworden, ihr fehle die Leidenschaft und wir hätten zu wenig S.. Diese Dinge stimmen objektiv gesehen alle. Gesprochen haben wir über sie in der Vergangenheit jedoch nicht. Es gab also keinen Warnschuss oder ähnliches, aber eben auch kein konstruktives Gespräch im Guten. Unsere Ehe war die letzte Zeit wirklich nicht optimal. Dazu muss ich sagen, dass bei uns seit knapp eineinhalb Jahren völlig neue Arbeitszeiten Einzug gehalten haben, mit denen wir - insbesondere ich - nicht zurecht kommen:

Bis vor eineinhalb Jahren hatten wir beide Berufe, die absolut flexible Arbeitszeiten, viel Homeoffice und nur keine Wochenendarbeit beinhalteten. Dies hat sich geändert. Meine Frau hat vor gut eineinhalb Jahren ihren Job gewechselt und arbeitet nun in ihrem Traumberuf, der jedoch sehr viel Wochenendarbeit beinhaltet. Zur gleichen Zeit habe ich mich jedoch von meinem Chef überreden lassen, für Karrieremöglichkeiten mein Arbeitsfeld innerhalb der Unternehmensstruktur zumindest vorübergehend zu wechseln. Ich ärgere mich darüber ein wenig, da ich mit meiner Tätigkeit vorher sehr zufrieden war. Mit meiner jetzigen Stelle komme ich überhaupt nicht klar, bin extrem unzufrieden und trage dies leider in die Beziehung. Bin übellaunig, schnell gereizt und impulsiv. Dabei steckte ich in dem Dilemma, dass ein vorzeitiger Abbruch meiner Tätigkeit eher karriereschädigend gewesen wäre. Ich habe nun bald zwei Jahre in der Tätigkeit geschafft und werde an meine alte Arbeitsstelle, in der ich glücklich war, zurückkehren. Dies ist schon abgemacht. Da für mich die Zeit von Montag bis Freitag derzeit jedoch noch einen einzigen Graus darstellt, bin ich immer sehr enttäuscht, wenn meine Frau wochenends arbeiten muss. Dies führt zu Konflikten, da die Mutter meiner Frau schwer krank ist und sie das Gefühl hat, dass sie es nicht allen recht machen kann. Ich habe das Gefühl, sie ist derzeit absolut überlastet.

Wie dem auch sei: Meine Frau setzte mir quasi die Pistole auf die Brust. Sie meinte in einem Anflug von Emotionalität, dass sie mich als Ehemann nicht mehr liebe, wir seien beste Freunde. Sie entschuldigte sich gleich für diesen Ausbruch. In einem weiteren Ausbruch an Emotionalität gingen wir beide quasi schon die Abwicklung unserer Ehe durch. Fakt ist, sie spricht davon, dass sie nicht wisse, wie es weiter gehe. Sie halte mich nicht hin, sie kämpfe wie eine Löwin, um den kleinen Rest an Gefühlen in ihr zu finden und wieder zum Lodern zu bringen. Ich fragte sie auch schon, ob ich - ich liebe sie uneingeschränkt - beginnen soll, sie zu vergessen. Dies verneinte sie energisch. Es sei doch noch gar keine Entscheidung gefallen. Wir leben derzeit gemeinsam in unserer Wohnung, schlafen jedoch in getrennten Betten. Ich bin mental angeschlagen und bin krank geschrieben. Sie geht arbeiten. Ihren Ehering trägt sie nicht. Im Umgang mit mir, ist sie jedoch ganz normal. Schreibt mir WhatsApp, schaut mit mir TV. Sie betont ständig, dass wir Zeit benötigen und nichts überstürzen sollen und es langsam angehen lassen sollen.

Zum Thema S.: Dieser war die letzte Zeit wirklich sehr selten. Dies liegt an mir. Ich habe pure Versagensangst und fange deswegen nächste Woche eine Behandlung bei einem Psychologen an.

Ich weiß nur nicht, wie ich mich gegenüber meiner Frau verhalten soll. Sie sagt ständig, sie brauche Zeit nachzudenken und ich solle sie nicht unter Druck setzen. Würdet ihr an meiner Stelle wieder arbeiten gehen - auch wenn ich die Arbeit als Grund für mein Verhalten sehe? Zu Hause fällt mir langsam die Decke auf den Kopf! Außerdem habe ich ständig Angst, mich gegenüber meiner Frau falsch zu verhalten und irgendwas Dummes zu tun, was ihre Entscheidung beeinflusst.

Danke

Zitat von Baldrian:

Außerdem habe ich ständig Angst, mich gegenüber meiner Frau falsch zu verhalten und irgendwas Dummes zu tun, was ihre Entscheidung beeinflusst.

Angst ist ein schlechter Ratgeber. Angst wirkt bedürftig und das ist un6y. Ob du gerade arbeitest oder nicht, ist nicht das Problem, das Problem ist, ihr habt euch im Alltag verloren und hofft Euch wieder zu finden, das mag im kleinen beginnen, wie du kochst und im großen enden.
Wie warst du als Mann früher, nur Sofa, kein Sport? Hast du Dinge ohne Sie gemacht? Werde ein bisschen unabhängiger, somit wieder attraktiver, ein bisschen Geheimnis darf auch hineingemischt werden. Im schlimmste Fall fällt es ihr nicht auf und im besten ..frägt sie nach, wohin du an den Abenden verschwindest (wenn sie at home)

Das ist keine ungewöhnliche Geschichte bei Paaren, die sich jung kennengelernt haben und lange zusammen sind.
Und gerade so um die 30 kriselt es dann oft.
Das Allerwichtigste ist erstmal, dass Du aus Deiner verdammten Lethargie rauskommst. Denn als Waschlappen wirst du für deine Frau nur noch unattraktiver als Mann.
Komm auf Touren, mach was für Dich, geh laufen, trainieren, was auch immer. Aber werde aktiv!
Kein Betteln, kein Jammern.
Mich irritiert das mit ihrem Ehering ein wenig. Hast du sie darauf angesprochen?
Wenn Du das noch nicht hast, lass es bitte auch bleiben!

Zitat von hahawi:

Mich irritiert das mit ihrem Ehering ein wenig

Anmerk, ich konnte meinen fast 2 Jahre nicht tragen, er wurde zu eng *Offtopic*

Zitat von mcteapot:

Anmerk, ich konnte meinen fast 2 Jahre nicht tragen, er wurde zu eng *

Ich weiss, was Du meinst. Die Dinger schrumpfen mit der Zeit. * leichterröt *.
Aber ich fürchte, dass das hier einen anderen Hintergrund hat.

Zitat von hahawi:

Die Dinger schrumpfen mit der Zeit.

Die Dinger werden enger, man engt sich Zuviel ein - manchmal

Keine Ehering mehr dran? Hast Du den Verdacht, das ein anderer Mann eine Rolle spielt, einer ihrer Kollegen, eine Internetbekanntschaft, ein Ex-Freund? Denk scharf nach.

Wenn ein anderer Mann im Spiel ist, stehen Deine Karten leider sehr schlecht. Gegen rockende Hormone hat kein Ehemann eine Chance.

Wenn sie Dich wirklich nur nicht mehr attraktiv findet:

Bei vielen Frauen sinkst Du mit einer Krankheit, mit Passivität, mit Wunden *beep* ganz massiv im Ansehen, wie Kollege @hahawi schon geschrieben hat.

Das Geheimnis der Attraktivität ist schlicht, das Du so aufgestellt sein solltest, zeitnah auch andere Weibchen zu interessieren und glücklich machen zu können. Wenn eine Frau den Eindruck von Dir hat, Dich sowieso für immer und ewig in der Tasche zu haben, stirbt jedes bisschen Magier der Unsicherheit und der Spannung. Du bist langweilig für das Weibchen.

Erinnere Dich zurück, wie Du sie damals erobert hast: Durch Selbstbewusstsein, einen Plan und Ziele im Leben, Selbstständigkeit nehme ich an. Das musst Du im Tiefflug wieder erwerben und auch zeigen können.

Wenn es irgend geht halte Abstand zu ihr. Zeitweise ausziehen zu einem Kumpel, weg aus dem Beziehungstrott. Frau kann nur vermissen, was ihr fehlt. Auf keinen Fall zusammen fernsehen. Das ist genau das falsche.

Schon mit 15 J. kennengelernt. ...da ist mit 30 Entwicklung zu erwarten.

Wenn es der 1. Freund, die erste und einzige Se x. Erfahrung ist, muss man damit rechnen, dass irgendwann das Bedürfnis nach anderen Erfahrungen mit Partnern möglich ist.
Wenn ich mir vorstelle, ich würde heute noch mit dem 1 Jugendfreund zusammen sein? Als ich 16 war...unmöglich für mich !

Es tut mir leid, dies ist jetzt eine harte Prüfung für dich. Eventuell mit Weiterentwicklung mit Psychotherapie kann Deine Persönlichkeit für Dich und Frauen oder Deine jetzige Frau später interessant werden. Sehe Krise als Chance! Du wirst später sehen wenn Du es später überwunden hast, reifer Dich fühlst, dann hat es dich nach vorn gebracht.

Ja, ich vermute auch, dass sie da im Stadium der Anbahnung ist.
Entweder will sie es nochmal so richtig krachen lassen, weil sie das Gefühl hat, was versäumt zu haben oder sie hat die Witterung eines potentiellen Kindsvater aufgenommen.
Wäre beides ein recht bekanntes Verhalten.
Lieber @Baldrian , Du musst dringend auf Touren kommen, sonst ist die Chose gegessen und sie bietet Dir erstmal an, Freunde zu bleiben.
Da zählt ehrlich gesagt jeder Tag, wenn es nicht schon zu spät ist.

Zitat:

Zitat Baldrian:

Meine Frau (29) und ich (33) kennen uns seit 15 Jahren, sind seit 8 Jahren zusammen und seit 4 Jahren verheiratet. Vor zwei Wochen teilte sie mir aus - für mich - heiterem Himmel mit, dass sie nicht wisse, wie es mit uns weitergehe. Wir wären die letzte Zeit wie beste Freunde geworden, ihr fehle die Leidenschaft und wir hätten zu wenig S.. Diese Dinge stimmen objektiv gesehen alle. Gesprochen haben wir über sie in der Vergangenheit jedoch nicht. Es gab also keinen Warnschuss oder ähnliches, aber eben auch kein konstruktives Gespräch im Guten.

Halle @ Baldrian, da es bisher kein Gespräch in der Vergangenheit oder gar Warnschuss von Deiner Frau, zu dem was sie Dir nun aufgetischt hat, gegeben hat, gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Dir noch unbekannten Anlass. Nur wenn etwas offen angesprochen wird hat der LP überhaupt die Möglichkeit darauf angemessen zu reagieren. Das Verhalten Deiner Frau ist, aus dieser Sichtweise,
Dir gegenüber nicht fair.

Natürlich kann es sein, dass sie das schon etwas länger mit sich herum trägt und das jetzt ausgebrochen ist. Meistens gibt es jedoch dafür einen, zumindest, auslösenden Faktor. Vermutlich
steckt mehr dahinter, als sie Dir bisher gesagt hat.

Ich wäre nicht überrascht, wenn da ein anderer Mann, zumindest, in Anbahnung dahinter steckt.
Leider ist das oft in gleichgelagerten Fällen, vielfach in den Foren nachlesbar, so.

@ Baldrian, ich möchte Dich nicht zusätzlich verunsichern. Deine Situation ist momentan bescheiden
genug. Aber, schließe das nicht aus, sondern beobachte die Situation und ihr Verhalten genau.

Meine Empfehlung: Nutze für Dich die Situation die Ehe/Beziehung mit Deiner Frau auf den Prüfstand
zu stellen. Gehe viel raus, treffe Freunde, gehe unter Menschen, sei ihr gegenüber zwar freundlich
aber zunehmend distanziert. Biete ihr an, jederzeit für ein gutes Gespräch mit ihr bereit zu sein.
Erinnere Dich wie Du früher warst. Versuche zumindest Dich in diese Richtung zu bewegen.

@Baldrian Alles okay bei Dir?

Hallo, danke schon einmal für die ganzen Nachrichten:

Ich muss etwas klar stellen: Oben muss es heißen Wir kennen uns seit 12 Jahren. Habe mich vertippt. Wir sind aber noch nicht 12 Jahre zusammen, sondern seit 8 Jahren. Wir waren vorher in anderen Beziehungen und haben es auch sonst - gerade S. - vorher krachen lassen.

Zum Thema: Die Möglichkeit eines anderen wurde bereits erörtert. Meine Frau streitet dies vehement ab. Mir ist in ihrem Verhalten auch nichts anderes aufgefallen. Sie hat lediglich mit Arbeitskollegen bzw. -kolleginnen neuerdings eine WhatsApp-Gruppe, in der sie öfters schreibt. Meine Frau hat in ihrem neuen Job Anschluss gefunden, was mich sehr für sie freut, da sie in der Vergangenheit aus verschiedenen Gründen hier ein bisschen isoliert war, was Freunde etc. angeht (lag nicht an mir). Ihre Arbeitskollegen sind auch alle vergeben, zum Teil verheiratet. Sie hat auch in der letzten Zeit nicht aufgehört S. mit mir haben zu wollen, sondern mir erst vor ca. drei Wochen deutlich gemacht (durch Worte und Gesten), dass sie gerne mehr S. mit mir möchte. Ich schließe einen anderen definitiv aus.

Ich bin derzeit ja krank geschrieben, aber werde trotzdem aktiv. Fahre in die Stadt, treffe Kumpels etc. Gestern Abend als sie nach Hause kam, war ich nicht da, ich hatte ihr vorher auch weder gesagt, dass ich weg bin, noch habe ich ihr später mitgeteilt, wo ich war (wieder bei einem Kumpel).

Meine Probleme die ich habe, gehe ich psychologisch an. Meine Frau begrüßt das. Die letzten beiden Tage ist sie auch Schritte auf mich zugekommen. Sie whatsappt mich an, fragt mich aktiv über meinen Tag und hat mir vorgeschlagen, dass ich doch am Montag zusammen mit ihr auf einen Betriebsausflug komme. Ich bin in gewisser Weise etwas verwirrt. Heute Abend schläft sie nicht zu Hause, sondern an ihrer Arbeitsstelle. Ich kann hier leider nicht so viel sagen, wo sie arbeitet, aber es hat mit Kirche zu tun, weswegen das ganze für mich jetzt auch nicht belastend ist. Sie haben heute Abend eine Feierstunde, da es eine Umstrukturierung vor Ort gab und sie möchte zwei, drei Gläschen trinken. Sie hat mich auch gefragt, ob es für mich ok ist, dass sie dort schläft. Wenn ich es blöd fände, würde sie es nicht tun. Ich habe natürlich gesagt, dass es keinerlei Problem ist und ich auch ohne sie hier (gut) zurecht komme.

Meine Frau hat mir auch deutlich gemacht, dass sie mich keinesfalls hinhalten oder warmhalten möchte. Sie brauche Zeit zum Nachdenken und wolle unsere Ehe nicht ohne Kampf aufgeben.

Wie soll ich mich nun weiter verhalten?

Zitat von Baldrian:

Wie soll ich mich nun weiter verhalten?

Willst du sie wieder?

Dann weniger den Sofa Typen geben, mehr in die Puschen kommen. Wenn andere Frauen dir nach pfeifen wirkst du auch wieder attraktiv für die Deine!

Noch ein paar andere Dinge: Ja es stimmt, Kommunikation ist bei uns relativ zu kurz gekommen.

Zum Thema Ehering, nur um Missverständnisse vorzubeugen: Sie trug ihn bis zuletzt, nur seit wir nun offen diese Krise haben, lässt sie ihn aus, wobei der Ring für sie noch nie sooooo eine überragende Bedeutung gehabt hat und sie ihn öfter ausgezogen oder vergessen hat anzuziehen. Ich möchte dazu sagen, dass meine Frau eine extrem freiheitsliebende Persönlichkeit ist und dies ist ihr in der letzten Zeit zu kurz gekommen, da sie viele Dinge aus Rücksicht auf mich nicht gemacht hat (bspw. von Kirchenfesten früher nach Hause zu kommen o.ä.). Ihr ist extrem wichtig, möglichst viel Freiräume zu haben. Das war immer schon so. Im Übrigen trägt sie den Ring meines Erachtens bei sich. Er ist hier nicht in der Wohnung. Ich habe nicht aktiv danach gesucht, aber ihr Schmuckdöschen steht halt offen einsehbar herum.

Weiter oben wurde die Frage gestellt, ich sollte mich darauf besinnen, wie ich sie damals erobert habe. Dazu muss ich tatsächlich sagen, dass sie mich erobert hat und nicht umgekehrt. Ich war sehr passiv und habe eigentlich nicht viel gemacht. Das war einmal eine andere Rollenverteilung.