Ehefrau will ausziehen - gibt es noch eine Zukunft?

Jo, dem möchte ich mich anschließen. Wenn du es wirklich so durchziehst wie du hier beschreibst, dann meinen höchsten Respekt. Wenn ich auch nach wie vor finde, dass die Hilfe für die NF bei der Wohnung einem Beigeschmack hat

Zitat von Iunderstand:

Wenn ich auch nach wie vor finde, dass die Hilfe für die NF bei der Wohnung einem Beigeschmack hat

Kai tut das nicht für die Nochehefrau, sondern nur im Hinblick auf die Tochter. Er will keine Gräben ausheben, die die Tochter verwirren und verunsichern könnten, sondern signalisieren, dass er für die Kleine da ist unabhängig von der Wohnsituation. Er will es er Tochter leichter machen und da ist es glaube ich sehr gut, wenn Papi hilft, ihre Möbel zu schleppen.
Ginge es nur um die Frau, würde ich auch sagen, die soll sich selbst um ihren Krempel kümmern.

Das mit dem Helfen ist aber auch eigene Einstellungssache. Ich werde das ja auch immer mal wieder gefragt. Ich finde zwar auch das ein Verlassender seinen Anspruch auf Hilfe vom Verlassenem verwirkt hat aber seien wir mal ehrlich, wie kann am besten zeigen das man der Sache gewachsen ist als mit sowas?

Ich z.B. erhalte kaum bis keinerlei Dank dafür von meiner Ex-Frau wenn sie mich um was bittet. Außer Floskeln. Aber ein echtes Danke.....nö. Das ist mir aber auch Schnurz mittlerweile. Denn etwas anderes zählt da für mich mehr. Erstens...ich verhalte mich nicht so Ar. und kindisch wie sie was mir einfach ein gutes Gefühl, Selbstwertgefühl gibt. Zweitens wird so ein Verhalten sehr wohl wahrgenommen vom Umfeld der beiden Ex-Partner. Und auch wenn mir bisher nur vereinzelt das auch gesagt wurde, ich erhalte für mein Verhalten mehr Respekt von der Allgemeinheit als sie. Und das ist auch viel Wert und im Prinzip auch das was Karma bedeutet. Wer sich warum auch immer als Ar. gibt, wird das auch irgendwann wiederbekommen.

Interessant, was Du aus eigener Erfahrung schreibst. So erklärt, erschließt sich mir das durchaus.
Aber man muss hier halt auch aufpassen, dass man nicht nur wegen der eigenen Hilfsbereitschaft ausgenützt wird. Irgendwo müssen ja Grenzen gezogen werden, damit es nicht zu Lasten des Helfenden geht, während der Andere davon profitiert und nicht einmal ein Wort des Dankes über die Lippen bringt.

Getrennt ist getrennt und sie kann dann nicht mehr damit rechnen, dass Kai alles Mögliche übernimmt wie bisher. Handlungen haben nun mal Konsequenzen, die man dann auch tragen muss. Kai wird auch kein Ar. werden, denn er hat zu sehr das Wohl der Tochter im Blick.

Engel, Du bist irgendwie zu gut für diese Welt und Du glaubst an Karma. Irgendwo tue ich das auch, weil ich an Ausgleich im Leben glaube. Für die schlechten Taten muss man in irgend einer Form bezahlen, für die guten wird man belohnt. Auch in Form eines besseren Selbstgefühls.

Ich bin manchmal ziemlich hart, weil ich wohl auch so aufgewachsen bin. Das setzt sich fort. Ich bin nicht sehr mitfühlend und mitleidig, weil ich glaube, dass Mitleid nichts bringt, weil es nichts ändert. Ich erwarte auch niemals Mitleid von Anderen, weil ich weiß, dass auch das mir nichts hilft.
Ich werde mal über Deine Worte ein wenig nachdenken und sie wirken lassen. Es ist ja nie zu spät, die eigene manchmal zu harte Haltung zu überdenken.

Wieso eigentlich hat sich Deine Ex. von Dir scheiden lassen? Und hat sie es jetzt tatsächlich besser? Und wer hat mehr von der Trennung profitiert, also nicht in finanzieller Hinsicht? Womöglich Du oder täusche ich mich?

Zitat von Begonie:

Wieso eigentlich hat sich Deine Ex. von Dir scheiden lassen? Und hat sie es jetzt tatsächlich besser? Und wer hat mehr von der Trennung profitiert, also nicht in finanzieller Hinsicht? Womöglich Du oder täusche ich mich?

Die Scheidung war für sie die logische Beendigung unseres gemeinsamen Lebens. Sie hat sie getrennt, also kann dies auch auf vertraglicher Ebene so sein. Gleiches Recht oder Chancen für beide Seiten. Da ist sie schon immer so gewesen. Entweder ganz oder gar nicht, ihre Welt ist schwarz oder weiß, es gibt kein grau.

Ob sie es besser hat kann nur sie für sich entscheiden. Sie propagiert es, dem äußerlichen Anschein nach ist sie aber nicht wirklich besser dran. Ihr Verhalten zeugt von einer tiefen, eigener Unzufriedenheit. Sie wollte den Verursacher für das alles los haben, mich, stellt aber wohl langsam fest das ich meine eigenen Probleme noch so auf andere spiegeln kann, wenn ich nicht in mich selber schaue und dort aufräume nehme ich die Probleme immer nur weiter mit.
Und ja, auch wenn ich noch Sachen ordnen muß in meinem Leben, profitiert habe ich aus meiner Sicht schon von der ganzen Sache. Auch wenn ich selber das vor zwei Jahren ganz und gar nicht so gesehen habe. Ich habe ein eigenes Leben das selbst bestimmt und nicht fremdgesteuert ist. Klingt jetzt total nach Klischee....aber ich habe gelernt frei zu sein und trotzdem nichts zu missen. Hat ja auch lange genug gedauert......

Zitat von unbel Leberwurst:

Weiss sie das? Bis jetzt bist Du ja das Backup und bietest Dich sogar dafür an. Warum sollte sie also davon ausgehen, dass sich dies in Zukunft ändert?

Keine Ahnung, ob sie es weiß. Das soll mir im Grunde auch egal sein. Ich gehe mal davon aus, dass sie es zumindest ahnen sollte. Man kann ja jetzt nicht erwarten, dass man nur die positiven Dinge trotz Trennung behält, also flexible Kinderbetreuung, Unterstützung im Haushalt, Technik, Instandhaltung, Möbel und weiß der Geier was. Da muss sie vielleicht einmal hart aufschlagen und die Konsequenzen dieser (auch räumlichen) Trennung spüren. Manche sagen, dass sie das auch bereits hier Zuhause spüren müsste. Da bin ich etwas unschlüssig. Zum einen bin ich abends/nachmittags jetzt öfter unterwegs, zum anderen bin ich weiterhin für meine Tochter da. Die räumliche Trennung wird vielleicht helfen, dass sie einen klaren Blick auf ihre Entscheidung und die Trennung werfen kann. Ich werde aber bzgl. Hilfe permanent abwägen müssen. Nehmen wir mal den Fall an, dass unsere Tochter ein neues Bett bekommt und ich gefragt werde, ob ich beim Tragen/Aufbauen helfe. Ich würde nicht zögern. Wenn sich aber meine NF eine neue Spielwiese bestellt hat, dann weiß ich bereits jetzt, dass mir etwas dazwischen kommt.

Ob nun urplötzlich ein neuer Traumprinz auftaucht, kann ich nicht sagen. Hier wird aber immer nur eine Seite betrachtet. Es kann ja auch sein, dass bei mir eine neue Partnerin auftaucht. Auch das ist nach einer gewissen Zeit möglich und nicht auszuschließen. Dazu muss ich aber erstmal bereit sein und die neue Situation in geordnete Bahnen lenken. Ich bin keine Person, die Jahre lang allein leben möchte. Freunde sind zwar da, haben immer ein offenes Ohr, können aber die Geborgenheit, Nähe und den Zusammenhalt nicht ersetzen.

Zitat von Kai_1981:

Da muss sie vielleicht einmal hart aufschlagen und die Konsequenzen dieser (auch räumlichen) Trennung spüren. Manche sagen, dass sie das auch bereits hier Zuhause spüren müsste. Da bin ich etwas unschlüssig. Zum einen bin ich abends/nachmittags jetzt öfter unterwegs, zum anderen bin ich weiterhin für meine Tochter da. Die räumliche Trennung wird vielleicht helfen, dass sie einen klaren Blick auf ihre Entscheidung und die Trennung werfen kann. Ich werde aber bzgl. Hilfe permanent abwägen müssen. Nehmen wir mal den Fall an, dass unsere Tochter ein neues Bett bekommt und ich gefragt werde, ob ich beim Tragen/Aufbauen helfe. Ich würde nicht zögern. Wenn sich aber meine NF eine neue Spielwiese bestellt hat, dann weiß ich bereits jetzt, dass mir etwas dazwischen kommt.

Genau, sie muss mal hart aufschlagen.
Deshalb gibt es ja hier auch die Befürworter, dass der Umzug ihre Angelegenheit ist und Du Dich da raushalten solltest.

Kinder kommen mit klaren Strukturen besser zurecht als mit schwammigen Dingen.
Wenn Du dann aber erst in der anderen Wohnung präsent bist und dann nicht mehr, wird das Kind dadurch eher verwirrt.

Und wenn sich Deine NF eine neue Spielwiese bestellt, muss Dir auch nichts dazwischenkommen, sondern Du solltest ihr klar vermitteln, dass Du dafür nicht zu haben bist.

Die letzten Tage war es hier relativ ruhig. Wir sind uns recht viel aus dem Weg gegangen, die Wochenenden haben wir abwechselnd etwas mit unserer Tochter gemacht. Nach und nach trudeln hier ein paar Bestellungen meiner NF für ihre neue Wohnung ein, d.h. Stühle, Tisch, TV-Board usw. Bisher wird alles im Keller eingelagert. Anfang September kommt das Zeug dann in ihre neue Wohnung. Unsere Tochter sieht die ganze Sache mittlerweile etwas entspannter. Wir bemühen uns gemeinsam, ihr die Angst vor der räumlichen Veränderung zu nehmen. Das klappt bisher ganz gut.

Auch ich selbst bekomme mittlerweile eine gute emotionale Distanz zu meiner NF hin. Ich bin weiterhin viel beim Sport und treffe mich mindestens einmal die Woche mit Freunden. Die Arbeit lenkt auch gut ab. Wenn meine NF final ausgezogen ist, beginnt endlich eine neue Zeitrechnung. Ich habe mich zwischenzeitlich bei einer elitären Partnerbörse angemeldet und auch dort ein paar interessante Kontakte. Für den einen mag das wie eine Art Flucht aussehen. Ich selbst sehe das aber vielmehr als Möglichkeit, um neue Leute kennen zu lernen, die vielfach das gleiche Schicksal erleidet haben wie ich und die ebenfalls auf der Suche nach einer gemeinsamen Zukunft mit einem neuen Partner sind. Vielleicht bin ich dazu noch gar nicht bereit. Ich merke aber, wie ich dadurch mehr Abstand gewinne. Das tut mir gut und soll der nächste Meilenstein der Trennung sein.

Das mit der Partnerbörse habe ich damals auch gemacht mit dem gleichen Hintergrund.....und ja, ich habe dort auch tatsächlich zwei Gesprächspartnerinen gefunden mit dem selben Background ohne das was anderes war und mit diesen bin ich heute noch in Kontakt....ohne Absichten.

Hallo Kai
Wie ist es dir inzwischen ergangen?
Hoffe du kommst weiterhin gut klar.

Ich war lange nicht hier und berichte mal. Meine NF ist inzwischen vor 2 Tagen ausgezogen. Ich habe einen Plan erstellt, wer wann unsere Tochter hat. Die Wochenenden wechseln wir uns ab. Wir reden alle miteinander und sind, was die Betreuung angeht, kompromissbereit. Sie hat nicht sehr viel mitgenommen von hier. Das Haus ist also noch fast vollständig.

Als wir ihr Auto voll geladen haben und unsere Tochter mitgefahren ist, sagte sie plötzlich Tschüss, liebes Haus.. Diese Worte taten mir weh, sehr sehr weh. Wir haben beide zu unsere Tochter gesagt, dass sie ja bald wieder hier bei mir ist und sich von dem Haus nicht zu verabschieden brauche. Ich habe abends im Bett noch an diese Worte denken müssen, weil es mich so aufgewühlt hat.

Die letzten beiden Tage habe ich mit meiner Tochter immer eine Videotelefonie am Abend eingerichtet. Auch eben haben wir gesprochen.

Wisst ihr was komisch ist? Ich vermisse meine Tochter. Ich habe sie ja eben erst gesehen, sie schien fröhlich zu sein und wohnt nicht weit weg. Aber ich vermisse sie. Damals, als meine NF 3 Wochen auf Kur war, habe ich sie nicht so stark vermisst wie jetzt. Das lag wahrscheinlich daran, dass die Kur endlich schien. Der jetzige Auszug meiner Tochter ist dagegen endgültig. Es werden heute noch Tränen fließen deswegen. Das merke ich.

Ein positiver Aspekt ist das Kennenlernen einer interessanten Person bei EP. Wir schreiben täglich, nächstes Wochenende werden wir uns das erste Mal treffen, wenn nichts dazwischen kommt. Das baut mich ein wenig auf, lindert aber nicht den Trennungsschmerz zu meiner Tochter.

Ich behaupte mal, dass ich über die Trennung von meiner NF hinweg bin.

Morgen oder übermorgen fahre ich mit meiner Tochter ins Schwimmbad. Sie freut sich riesig darauf, und ich mich auch auf die gemeinsame Zeit.

Hallo Kai_1981,

schön wieder ein Update von dir zu lesen! Und es liest sich so doch eigentlich ganz gut.

Weitere Veränderungen. Schritt für Schritt wird es besser, auch mit dem Veränderungs-Schmerz.

Ich wünsche dir einen coolen, lustigen und unbeschwerten Tag mit deiner Tochter im Schwimmbad

Und auch viel Spaß beim Date. Bisschen plaudern, vielleicht ein bisschen flirten, ein neues Gesicht - tut bestimmt ganz gut um auf andere, bessere, schöne Gedanken zu kommen. Ich wünsche dir was

Hallo Kai
Schön was von dir zu hören.
Geniesse die Zeit mit deiner Tochter.Ich wünsche Euch viel Spass.
Es ist immer gut neue Menschen kennenzulernen in der Situation.
Auch dabei wünsch ich dir Spass.
Aber ich freue mich wirklich das es dir doch so gut geht