Ehemann nimmt sich viel Bedenkzeit - wie überstehen?

Ja - ich kenn das!

Versuch dir klar zu machen, dass nachfragen nach Telefonat nicht das wäre was du möchtest. Das heißt es ist sehr sehr wahrscheinlich, dass es dir dann nicht besser ginge- eher im Gegenteil.

Du möchtest doch, dass er selber freiwillig Kontakt möchte?

(Ist ja sowas wie Blumen kriegen weil man gesagt hat man möchte mal welche- dann hat man welche- wär aber besser gewesen sich die selber zu kaufen, als eine Art Pflichterfüllung)

Wenn ein Nagut dir reicht dann mach es- der Selbstwert Schaden war bei mir jedoch oft noch größer, als wenn ich es gelassen habe (klappte mal besser mal schlechter, das ist klar!)

Mut zum aushalten!
Mit angstvollen nähewünschen wirst du nicht das Bedürfnis erfüllen, welches dem vielleicht zugrunde liegt.

Schlag dich tapfer! Du kannst das!

Gretchen

Danke. Ja ich weiß, es ist falsch nach einem Gespräch zu fragen. Sicher würde es mir dann nicht bessergehen. Trotzdem ist es so schwer, dem nicht nachzugeben
Eigentlich war ich gestern abend ziemlich gut drauf. Wußte besser, was ich wollte. Habe mich an alles erinnert, was schlecht lief in den letzten Wochen. Wie ich verletzt wurde. Fand eine Trennung plötzlich nicht mehr so schlimm, zumindest besser als so weitermachen wie in den letzten Wochen. Ich fühlte mich eigentlich ganz gut.
Und dann die schlaflose Nacht, schlimmer als die Wochen zuvor
Ich weiß, es ist ein auf und ab. Wenn wenigstens mal klar wäre, was Sache ist. Mit Fakten könnte ich besser umgehen, glaube ich.

Zitat von blutmond:

Mit Fakten könnte ich besser umgehen, glaube ich.

Schaffe eine:
Kein Whatsup mehr
Gespräche erst, wenn er leibhaftig vor dir steht

Nee, gar kein Kontakt schaffe ich nicht. Ist schon schwer genug, nicht zu telefonieren und die paar WhatsApp kurz und knapp zu halten. Fände ich auch irgendwie komisch, wir sind ja (noch) nicht getrennt.

Ja durch die Whatsapp Nachrichten bist Du wieder auf der Beruhigungsebene,Du beruhigst Dich das Alles in Ordnung ist;das ist es aber nicht.Keine Angst vor diesem Status

Zitat von blutmond:

Nee, gar kein Kontakt schaffe ich nicht. Ist schon schwer genug, nicht zu telefonieren und die paar WhatsApp kurz und knapp zu halten. Fände ich auch irgendwie komisch, wir sind ja (noch) nicht getrennt.

Du bist verletzt
er ist beruflich unterwegs als Selbstständiger mit ?Kollegin? und du hockst zuhause mit Kind und Kegel
Mal dir ein Szenario aus, wo du dich meldest und er gerade mit seiner Kollegin Zärtlichkeiten austauscht, er schreibt mit dir, während sie ihm die Zehen massiert
Sie lacht ihn an, er lächelt zurück und schreibt dir ganz souverän, das er sich freut, wenn er wieder zuhause ist und ihr wieder mal lecker Gulasch zusammen kocht ...

Das ist irgendwie lustig, und irgendwie auch nicht...

Nein, ich weiß ja gar nicht, ob das eine Affäre ist. Ich weiß, dass das hier viele glauben, und wahrscheinlich auch begründet aufgrund von schlechter Erfahrung. Aber ich bin in meinem Fall nicht davon überzeugt, sondern halte es eher für unwahrscheinlich (und ja, wahrscheinlich denken jetzt die meisten ich bin blauäugig).

Nichtsdestotrotz fand natürlich trotzdem ein massiver Vertrauensverlust statt. Wenn es eine Chance geben soll, diesen wieder zu kitten (was schon meine Hoffnung wäre), dann muss sich einiges ändern, das ist klar. Und ich brauche auch Ruhe und Zeit und will nicht in Emotionalität verfallen beim telefonieren, deswegen ist das mit dem Nicht-Telefonieren für mich sinnvoll. Die eh schon wenigen Nachrichten wegzulassen (ein bis zwei pro Tag, kurzer Austausch was am Tag war) mag ich momentan nicht.

Er lässt Dich alleine.Und zwar auf ganzer Linie.
Ziemlich wurst, ob er nebenbei noch rumvö.
Vielleicht denkt er ja das wäre OK für Dich.
Ist es aber nicht.
Ist ihm das (was er dir antut) nicht klar oder egal?

merkt er, das du dich zurück ziehst? schreib er dich deswegen an?

Ja, er läßt mich alleine. Allerdings sind solche Reisen (wenn diese auch normalerweise nicht so lang sind) nicht unüblich, das bringt sein Beruf so mit sich.
Das ist einer der Punkte, der sich ändern muss: Ich bin nicht mehr bereit, diese langen Reisen zu ermöglichen, indem ich auf die Kinder aufpasse. Nicht mehr vier Wochen. Ein paar Tage - ok. Eine Woche - ok. Aber dann ist langsam Schluss. Es sind auch seine Kinder, er hat sie gewollt, er kann es nicht mehr als selbstverständlich hinnehmen, dass ich das immer auffange (im Übrigen will er im Falle einer Trennung die Kinder die Hälfte der Zeit bei sich haben, was ich auch gut finde - aber dann ist's eh schwierig mit den ganzen Reisen )

Ich glaube, ihm ist nicht egal, wie es mir momentan geht. Hilft mir aber nichts, wenn das nichts am Verhalten ändert.

Ob er merkt, dass ich mich zurückziehe? Vermutlich. Gestern wollte er telefonieren, da habe ich gesagt, nicht so gerne, muss nachdenken. Jetzt hat er nicht mehr gefragt, vielleicht will er mir die Zeit zum nachdenken geben. Oder er will gar nicht unbedingt telefonieren.

Wer weiß das schon.

Und, bringt dir der Austausch 2 bis 3x am Tag etwas? Bist du danach glücklicher? Ist es notwendig, wegen der Kinder/Haus etc?
Oder ist das einfach Verbindung zwischen dir und ihm, die du gerade nicht abreißen lassen möchtest?

Liebe Blutmond, wenn ich mich hier auch mal kurz einmischen darf: bei mir war es damals haargenauso, bis ins kleinste Detail hat sich mein Ex (übrigens Consultant, Deiner vielleicht auch?) genau so verhalten wie Deiner - inklusive den Sprüchen, dass er Ruhe wolle und sich von mir gedrängelt fühlte, obwohl ich ihm sicher alle Freiheiten ließ, die man als EF wohl geben kann.

Das Ende: per Zufall fand ich heraus, dass er seit ca 1 Jahr ein Liebelein hatte (und nach der Trennung, dass er schon Jahre zuvor, seit der Geburt unseres Kindes, Dates mit allen möglichen Weibern hatte), das war nun im Ausland, deshalb wollte er für sich eine Bedenkzeit, kurz: er wollte beides behalten, und mir die Ar***karte geben. Als ich ihn zur Rede stellte, sagte er allerdings nicht ein einziges Mal, er wolle die Ehe noch retten, sondern blieb bei seinem kalten passiv-aggresiven Verhalten. Da war für mich klar: es ist zuende, und ich habe ihn raus geworfen. Wer so etwas seinem Partner zumutet, kann keine Liebe mehr empfinden.

Heute weiß ich, sobald Vertrauen und Respekt weg sind, hat es keinen Zweck mehr, dann macht es mehr Sinn, für die Scheidung strategisch vorzusorgen. Und, ja, Narzissmus ist bei diesen Kerlen auch ein Thema. Mittlerweile habe ich erfahren, dass er immer noch abstreitet, sich für die Trennung verantwortlich zu fühlen und unserem Kind zB sagt, ich sei ja so schlimm gewesen - das beweist mir im Nachhinein nur, dass meine Entscheidung damals richtig war. Ich hatte den Betrug geahnt, Alpträume gehabt, körperliche Beschwerden etc. und seine Lügen haben für mich heute die Form von Gaslighting, mit dem er mich vielleicht sogar in den Wahnsinn treiben, aber sicherlich für sich einfach nur alles bequem behalten wollte. Das ging für mich alles nicht mehr in einer Partnerschaft.

Ich wünsche Dir auch diese Klarheit.

Du fühlst nicht dass er fremd geht, sondern dass eure (Liebes-)Verbindung schwach ist.
By the way, das tut verdammt weh.

Oh, lese gerade, dass er gesagt hat, im Falle einer Trennung wolle er die Kinder auch hälftig betreuen? War bei uns auch so. Das nennt sich Wechselmodell oder Doppelresidenzmodell. Führt meist zu Unterhaltsreduzierungen - für die Frauen. Aber, psschhhht, niemals den Kindesunterhalt in dem Zusammenhang thematisieren! Die Männer glauben, sie kriegen das mit der hälftigen Betreuung schon hin. Weil sie das Ganze vorher eben unterschätzt (und wir ihnen den Rücken frei gehalten) haben, machen sie dann ein Riesentamtam daraus, wenn sie sich als alleinerziehende Papas mit süßen Kids inszenieren und sie mit Donuts vollstopfen. Und die Männer lassen die Kids dann oft von Omas oder neuen Freundinnen oder Freunden fremdbetreuen und sparen so am Unterhalt und erwarten, dass wir da beruflich locker mithalten können. Kunststück, wenn man sich vorher um seine spontan drei-wöchigen Auslandseinsätze o.ä. herum zu versuchen laviert hat. Der Kampf um das Sorgerecht ist die nächste Eskalationsstufe bei solchen Typen. Und, das WM ist gerade sehr beliebtes Thema bei Väterrechtlern, die auch politisch damit versuchen Einfluss zu nehmen. - Disclaimer: nicht alle sind so, und das WM an sich kann auch gut sein, aber nur, wenn sich beide darauf freiwillig einigen, nicht als Zwang.

Was tust du denn jetzt für dich, um dir etwas Gutes zu tun? Haben du und dein Herz doch auch verdient.