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Eine andere Frau hat mir den Kopf verdreht

ElGatoRojo
Zitat von Darek:
Sollte ich tatsächlich so machen, Danke für den Tipp

Noch nie gemacht? Viele Frauen äußern so Wünsche in der Gedankenlesersprache.

02.07.2025 14:12 • x 2 #1036


N
P.S. Diese Rolle, dass man sämtliche eigenen Bedürfnisse zurückstellen muss, damit eine Schwangerschaft gut geht und ein das erste Jahr Baby überlebt, ist ein zweischneidiges Schwert.

Mir z.B. fiel es gnadenlos schwer, diese Selbstlosigkeit 24/7 an den Tag zu legen. Aber als der innere Schweinehund überwunden war, war es fast ein Sport, zu schauen, mit wie wenig ich zurecht komme und wieviele Stunden ich elementare Körperfunktionen unterdrücken kann, um meinem (und, ja, auch dem gesellschaftlichen) Anspruch an eine gute Mutter gerecht zu werden. Aus dieser Rolle wieder auszusteigen, habe ich bis heute nicht gemeistert. Was aber nicht bedeutet, dass diese Bedürfnisse nicht da wären. Da ist aber auch die Angst, was passiert, wenn man sich diese Selbstpflege plötzlich wieder erlaubt.

Daher ist die Frage nach Was ist, wenn die Kinder aus dem Haus sind, viel leichter zu beantworten als die Frage, ob man sich morgen nicht was hübsches zum Anziehen kaufen möchte.

02.07.2025 14:13 • x 3 #1037


A


Eine andere Frau hat mir den Kopf verdreht

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D
Zitat von ElGatoRojo:
Noch nie gemacht? Viele Frauen äußern so Wünsche in der Gedankenlesersprache.

Ich bin da eher der Praktiker. Wenn es Dir gefällt und Du es haben möchtest, nimm es.

02.07.2025 14:17 • x 2 #1038


ElGatoRojo
Zitat von Darek:
Ich bin da eher der Praktiker. Wenn es Dir gefällt und Du es haben möchtest, nimm es.

Ist am Einfachsten für eine freie Ehefrau und händeln wir auch so. Aber diese von mir beschriebene Opferattitüde haben manche Frauen. Um dann später zu jammern, dass sie doch die Benachteiligten waren.

02.07.2025 14:21 • x 1 #1039


M
Zitat von Darek:
Auch diese Art von mir hat in der Vergangenheit sehr oft zu Streitereien zwischen meiner Frau und mich geführt, ich fühlte mich oft zwischen zwei Stühlen und wusste nicht wo hin. (da kam wieder der Wunsch nach Weglaufen).

Also hat es Deine Frau gestört, dass Du die Hilfeleistung gegenüber den Eltern über Familienzeit gestellt hast. Der Wunsch nach Weglaufen ist ein Indiz für Überforderung, weil Du nicht weißt, wem Du es recht machen musst.

Deine Eltern sind recht vereinnahmend, aber wie es scheint noch recht fit. Und dass etwas gleich gemacht werden muss, ist nicht der Fall. Vielleicht solltest Du es mal üben, hier Position zu beziehen. Ich helfe Euch gerne, das wisst ihr, aber ich habe jetzt keine Zeit mehr, weil ...
Die Eltern sind es gewöhnt, dass Du spurst und werden das nun schwerlich einsehen. Aber ich denke, es ist auch in Deinem Interesse, hier Grenzen zu setzen. Zumal Du bzgl. Deiner Geschwister auch die A-Karte gezogen hast, Die leben ihr Leben, rufen vielleicht mal an, kommen zum Geburtstagskaffee vorbei und alles ist erledigt. Für sie, für Dich nicht. Und daran wird sich nichts ändern, selbst wenn Du was sagst. Denn es ist bequem zu wissen, dass Du ja da bist und fast daneben wohnst. Geschwisterliche Solidarität: Fehlanzeige.

Schwer, weil Du dann ein schlechtes Gewissen hast und Dich fragst, darf ich das? ja, ich denke schon, dass Du auch an Dich denken darfst. Und an Deine Frau, die Deinen sportlichen Ehrgeiz halt nun mal nicht teilt. Sie hat andere Prioritäten. Also erwarte nicht, dass sie so ist und denkt wie Du.

Du steckst doch auch in der in Deiner Kindheit erlernten Rolle fest. Du bist der Ältere, die Geschwister sind deutlich jünger. Vermutich wurdest Du schon früh in die Rolle des großen Bruders gesteckt, der die kleinen betüteln muss und sie verstehen muss, weil Du ja schließlich vernünftig und groß bist. Und das geht jetzt schon weiter. Deine Bedürfnisse zählten vermutlich kaum und Du fühltest Dich übergangen. Einerseits ist die Rolle des großen Bruders ein Gewinn, weil man wer ist, andererseits eine Last, weil man sich kümmern soll. Als Kind konntest Du gegen die Eltern keine Position beziehen und das ist Dir geblieben, wie Du siehst. Es ist selbstverständlich dass Du alles machst und tust und das zu dem Zeitpunkt den Deine Eltern möchten.
Vieleicht hast Du Dich da zu wenig abgenabelt? Und das macht wiederum Deine Frau sauer, die das mit anschaut und sich denkt: Ja, für die tut er alles, alles geht nach Wunsch, aber was ist mit mir? Scheinbar ist das auch wurscht.

Zitat von Darek:
Manchmal habe ich jedoch die Angst dass ich (wir) herausfinden, dass wir ganz unterschiedliche Vorstellungen haben was die Zukunft betrifft. Unsere Kids sind mehr und mehr eigenständig, irgendwann kommt das Thema Eltern, die ebenfalls das Eheleben auf die Probe stellen.

Deine Angst ist berechtigt, denn das wird so kommen. Die Eltern werden körperlich und im schlimmeren Fall auch mental abbauen. Ich sehe das an meinem Vater und der ist 87. Körperlich ist er gut beieinander, augenscheinlich auch gesund, seine Blutwerte sind prima, aber das Gedächtnis und der Verstand ....
Das macht mir auch Angst, dass er irgendwann dement werden könnte und was dann, zumal ich auch die Ältere der Schwestern bin, meine Schwester 60 km weit entfernt lebt und obendrein dreimal pro Woche an die Dialyse muss und nicht mehr arbeiten kann.
Außer klugen Worten habe ich da keine Hilfe zu erwarten. Ja, das ärgert mich, weil wie immer alles an mir hängen bleibt. Am hilfreichsten ist noch mein Mann, der meinen Vater oft zum Arzt fährt und begleitet, weil er sonst den Eingang zur Praxis nicht finden würde. Er ist im Ruhestand, ich arbeite noch.
Das ist toll. zumal es ja nur seine Schwiegereltern sind.

Wir verstehen uns in vielem nicht, aber das ist egal. Manche Dauerbrennersätze kann ich nicht mehr hören, aber das ist auch egal, weil hier zwei grundverschiedene Menschen aufeinander treffen, die unterschiedliche Vorlieben haben. Aber dennoch möchte ich ihn nicht in meinem Leben missen, zumal er mich oft zum Lachen bringt, wenn er andere Menschen nachmacht - und dabei ernst bleibt, was mich noch mehr zum Lachen bringt. Ich mag ihn, wie er ist.

Ich finde, man kann Unterschiede im Wesen gut aushalten, wenn man enen Blick auf das Positive richtet. Wer hat denn mit der gefallsüchtigen Frau virtuell rumgeflirtet? Warst das nicht Du? Und jetzt beschwerst Du Dich darüber, dass sie nicht sportlich genug ist und an ihrem Körper feilt wie Du? Ist das nicht ein wenig vermessen oder übertrieben?

Ich will Dich ja nicht schimpfen, ich finde Dich auch sympathisch, aber die Abwertung Deiner Frau finde ich nicht so toll.
Deine Eltern sehen Deine Bedürfnisse nicht, sie fordern und verlangen, Deine Geschwister lassen Dich mit der Verantwortung allein und glänzen durch Abwesenheit. Die sehen Deine Bedürnisse auch nicht. Das ist Frust genug, aber muss es denn noch sein, dass Deine Frau jetzt noch 10 kg abnimmt, nur weil Du das so siehst? Mach es Dir doch nicht noch schwerer. Ohne Akzeptanz geht es nicht und jeder hat gute und schlechte Seiten. Deine Frau muss nicht Deine Bedürfnisse erfüllen, aber ich schätze, Du siehst auch hier, dass Deine Bedürnisse nicht genug gesehen und gewürdigt werden.

Dass Deine Frau sauer wegen der Eltern ist, verstehe ich schon - ein wenig. Es spricht dafür, dass sie sich zurückgesetzt fühlt - vielleicht zurecht. Vielleicht übst du mal, die Forderungen Deiner Eltern nicht sofort zu erfüllen und erzählst es ihr? Wie wäre es damit?

Und wie meinst Du das mit den Zukunftsvorstellungen, die möglicherweise nicht übereinstimmen? Hier spielt ja wieder das Elternthema mit rein, habe ich da Recht?

02.07.2025 14:25 • x 1 #1040


NineNinchen
Zitat von ElGatoRojo:
Noch nie gemacht? Viele Frauen äußern so Wünsche in der Gedankenlesersprache.

Ich höre den Vorschlag mit den gekauften Klamotten auch zum ersten mal. Und ich hätte mich über sowas tierisch gefreut.

Kleine Geste mit großer Wirkung. Wenn du es ausprobiert hast, dann berichte gern mal wie sie reagiert hat.

Ich hab meinem NM immer wenn ich allein im Urlaub war ein besonderes Plektrum für seine Gitarren und ein Printshirt (er mag außergewöhnliche Shirts) mitgebracht. Das hat ihm immer sehr gefallen und im Laufe der Jahre hatte er eine Sammlung aus halb Europa.

02.07.2025 14:26 • x 6 #1041


D
Zitat von Margerite:
Also hat es Deine Frau gestört, dass Du die Hilfeleistung gegenüber den Eltern über Familienzeit gestellt hast. Der Wunsch nach Weglaufen ist ein Indiz für Überforderung, weil Du nicht weißt, wem Du es recht machen musst.

Deine Eltern sind recht vereinnahmend, aber wie es scheint noch recht fit. Und dass etwas gleich gemacht werden muss, ist nicht der Fall. Vielleicht solltest Du es mal üben, hier Position zu beziehen. Ich helfe Euch gerne, das wisst ihr, aber ich habe jetzt keine Zeit mehr, weil ...
Die Eltern sind es gewöhnt, dass Du spurst und werden das nun schwerlich einsehen. Aber ich denke, es ist auch in Deinem Interesse, hier Grenzen zu setzen. Zumal Du bzgl. Deiner Geschwister auch die A-Karte gezogen hast, Die leben ihr Leben, rufen vielleicht mal an, kommen zum Geburtstagskaffee vorbei und alles ist erledigt. Für sie, für Dich nicht. Und daran wird sich nichts ändern, selbst wenn Du was sagst. Denn es ist bequem zu wissen, dass Du ja da bist und fast daneben wohnst. Geschwisterliche Solidarität: Fehlanzeige.

Schwer, weil Du dann ein schlechtes Gewissen hast und Dich fragst, darf ich das? ja, ich denke schon, dass Du auch an Dich denken darfst. Und an Deine Frau, die Deinen sportlichen Ehrgeiz halt nun mal nicht teilt. Sie hat andere Prioritäten. Also erwarte nicht, dass sie so ist und denkt wie Du.

Du steckst doch auch in der in Deiner Kindheit erlernten Rolle fest. Du bist der Ältere, die Geschwister sind deutlich jünger. Vermutich wurdest Du schon früh in die Rolle des großen Bruders gesteckt, der die kleinen betüteln muss und sie verstehen muss, weil Du ja schließlich vernünftig und groß bist. Und das geht jetzt schon weiter. Deine Bedürfnisse zählten vermutlich kaum und Du fühltest Dich übergangen. Einerseits ist die Rolle des großen Bruders ein Gewinn, weil man wer ist, andererseits eine Last, weil man sich kümmern soll. Als Kind konntest Du gegen die Eltern keine Position beziehen und das ist Dir geblieben, wie Du siehst. Es ist selbstverständlich dass Du alles machst und tust und das zu dem Zeitpunkt den Deine Eltern möchten.
Vieleicht hast Du Dich da zu wenig abgenabelt? Und das macht wiederum Deine Frau sauer, die das mit anschaut und sich denkt: Ja, für die tut er alles, alles geht nach Wunsch, aber was ist mit mir? Scheinbar ist das auch wurscht.

Stimme 100% zu

02.07.2025 14:36 • #1042


N
Zitat von ElGatoRojo:
sie hat ihre Rechte wahrzunehmen und ihre Wünsche zu erfüllen

Hat mein Mann auch behauptet. Mir ist daraufhin aufgefallen, dass dann ja gar nichts mehr übrig bleibt, womit er mein Leben verschönern oder erleichtern kann. Und hab mich getrennt. Meine Lebensqualität stieg danach enorm am, weil ich keine Bedürfniserfüllerin mehr für ihn war, sondern diese Liebe in mich selbst und die Kinder gesteckt habe.

Zitat von ElGatoRojo:
Aber diese von mir beschriebene Opferattitüde haben manche Frauen.

Die wenigsten haben sie.
Ganz viele müssen sie sich aber antrainieren oder erwerben, wenn sie in Deutschland Mutter werden. Meine französischen Freundinnen mussten das übrigens nie. Die hat als Schwangere niemand außer ihrem Arzt darauf hingewiesen, was sie jetzt zu Gunsten des Babies nicht mehr dürfen. Die hatten eine Haushaltshilfe fürs Wochenbett. Etc. pp.
Bei Darek arbeiten beide. Und dennoch keine Putzhilfe. Und es wäre seiner Frau bestimmt auch peinlich, wenn sie bei 4 Tagen halbtags eine Putzhilfe hätte. Das ist in Frankreich keiner Frau peinlich.

Und der Vorwurf, den Frauen aus der Opferhaltung an ihre Männer machen, ist der: Ich musste mich zurücknehmen und Opfer bringen. Dir stellt es die Gesellschaft frei, wie viel Du als Mann Dich in die Familie einbringst und wie viel Du opferst. Strahlst Du über beide Backen und ich geh auf dem Zahnfleisch, hast Du wahlweise mich oder die Kinder oder alle 3 vernachlässigt und ich gehe jetzt mit meinen(!) Kindern.
Da nochmal nachzutreten mit hättest Du ja nicht tun müssen macht die Scheidung extra teuer.

Dass eine Frau beim Bummeln was Nettes entdeckt und der Mann es heimlich kauft, um es bei Gelegenheit oder an Weihnachten, Geburtstag parat zu haben, ist in Frankreich ebenfalls üblich. Die Männer fühlen sich bei Haushalt und Kindern absolut nicht zuständig, es sei denn, sie werden mit Augenaufschlag präzise um eine Hilfeleistung gebeten. Ansonsten machen die zu Hause und mit den Kids nur, was ihnen Spaß macht. Und den Rest muss frau dann eben erledigen oder wegdelegieren. Aber dass man(n) seiner Frau nonchalant das Lieblingsparfum wortlos ins Bad stellt, wenn die aktuelle Flasche langsam zur Neige geht, gehört zur Beziehungspflege dazu.

02.07.2025 14:51 • x 2 #1043


D
Zitat von Nalf:
Dass eine Frau beim Bummeln was Nettes entdeckt und der Mann es heimlich kauft, um es bei Gelegenheit oder an Weihnachten, Geburtstag parat zu haben, ist in Frankreich ebenfalls üblich. Die Männer fühlen sich bei Haushalt und Kindern absolut nicht zuständig, es sei denn, sie werden mit Augenaufschlag präzise um eine Hilfeleistung gebeten. Ansonsten machen die zu Hause und mit den Kids nur, was ihnen Spaß macht. Und den Rest muss frau dann eben erledigen oder wegdelegieren. Aber dass man(n) seiner Frau nonchalant das Lieblingsparfum wortlos ins Bad stellt, wenn die aktuelle Flasche langsam zur Neige geht, gehört zur Beziehungspflege dazu.

Ich kenne leider keinen französischen Mann, der mir Tipps geben könnte.

Beim Haushalt sind unsere Aufgaben klar deffiniert. Ich bin der Handwerker und kümmere mich um die Reparaturen und bin der Manns für's Grobe. Bekommen wir Besuch, bin ich für das Putzen zuständig, meine Frau für das Essen und das Ambiente. Da ich bei Thema Sauberkeit etwas mehr an Putzfimmel habe, funktioniert die Verteilung seit Jahren sehr gut.

02.07.2025 15:01 • x 2 #1044


Pippa
Zitat von nalea:
Wenn ihr meine Beiträge nicht mehr hier sehen möchtet, schreibt das, dann bin ich wech

Sorry für die späte Antwort. Ich habe das jetzt erst gelesen.
Ich wollte Dich nicht angreifen. Falls das so rüberkam, entschuldige bitte.
Ich habe das Ganze nur nicht verstanden. Danke für Deine Erklärung.
Jetzt sehe ich klarer .

Sorry @Darek für OT

02.07.2025 16:12 • #1045


ElGatoRojo
Zitat von Nalf:
Hat mein Mann auch behauptet. Mir ist daraufhin aufgefallen, dass dann ja gar nichts mehr übrig bleibt, womit er mein Leben verschönern oder erleichtern kann. Und hab mich getrennt.

Ja - jedwede positive Vereinbarung kann man natürlich als Nachteil für die Frau deklarieren. Mit diesem Aspakt hast du dir richtig Mühe gegeben.

Oder findest du es schöner wie die Frau eines meiner Cousins, die sich einen Pullover für 50 Euro nicht zu kaufen traute, als sie mit meiner Frau in der City waren. Dann wäre er sauer. Der Mann ist deutlich wohlhabender als ich.

Auch wenn meine Frau so viel Geld vom gemeinsamen Konto ausgibt wie sie für richtig findet bleibt für mich immer noch was übrig, um ihr Leben zu verschönern und zu erleichtern.

02.07.2025 16:21 • x 2 #1046


N
Zitat von Darek:
Ich kenne leider keinen französischen Mann, der mir Tipps geben könnte.

Musst Du auch nicht. Zumal die durch den Chauvinismus so dermaßen den Ball fallen lassen, dass es das Parfum im Bad dann auch nicht mehr rettet. Aber beim Flirten (auch mit der eigenen Ehefrau) kann man sich bei anderen Nationen schon etwas swagger abschauen.

Du hast zum einen das Forum.

Aber die beste Informationsquelle sitzt direkt vor Deiner Nase: Deine Frau.

Ein Tipp für Mutige:
Sonntagmorgens, wenn die Teenager noch im Bett liegen und ihr schon mit Kaffee am Frühstückstisch sitzt (und sie muss sitzen und darf gerade nicht mit irgendwas herumpuzzeln, Listen schreiben oder von Küche zu Tisch hin- und herpendeln), sagst Du ihr:
Ich hab neulich was gelesen, was mich zum Nachdenken gebracht hat. Da stand: Liebe ist ein Verb im Imperativ.
Und dann schaust Du sie mit herausforderndem oder verschmitztem Blick an und setzt nach: Dann erzähl mal, wie kann ich Dich heute am besten lieben?
Und wenn sie nachfragt, was Du damit meinst: Na, wenn ich Dich lieben will, muss ich ja wissen, womit. Was könnte ich also heute tun, damit Du Dich von mir geliebt fühlst?

Und dann Mal schauen, wie sie diesen Enterhaken in die Speichen ihre Tagesroutine nimmt.

Und der Profi macht das dann jeden Morgen.

Durch die Frage selbst, hast Du übrigens noch keinen Finger gerührt und keinen Euro ausgegeben. Was dann da für Wünsche kommen und wie viel Mühe die machen, wird man sehen.
Bei den Männern, denen ich diesen Tipp gegeben habe und die den ausprobiert haben, kam mit erstaunlicher Frequenz sowas Banales wie den Müll rausbringen oder die Erinnerung an etwas, was ohnehin schon längst hätte gemacht werden sollen, wie die Kartons aus der Garage rausschaffen oder die hängende Schranktür richten. Wollten die Männer eh schon längst gemacht haben bzw. wäre in den Beziehungen eh deren Job gewesen und hatten die Frauen auch irgendwann schon mal erwähnt. Bekam aber mit dem Zeichen der Liebe nochmal eine ganz andere Wertigkeit.
Die große Befürchtung, die einer meiner Kumpel hatte, dass seine Frau sofort nach teurem Schmuck oder einem neuen Auto verlangen könnte, hat sich nicht bewahrheitet. Aber sein Liebesbefehl empfand er als fast noch schlimmer, denn er sollte mit deren Jungs (damals 8 und 5) neue Schuhe kaufen gehen. Und er haaaaaasst das. Shoppen generell, aber mit zwei wuseligen Jungs noch dreimal mehr. Sie weiß das. Er hat es trotzdem getan. Sie wusste an dem Tag, dass seine Liebe wirklich groß sein muss.

02.07.2025 19:17 • x 5 #1047


Lathgertha
Ich habe deinen Text sehr aufmerksam gelesen. Und auch wenn du selbst am Ende schreibst, dass du niemanden verletzen willst – glaube ich, dass es wichtig ist, dir offen und ehrlich zu spiegeln, was zwischen den Zeilen deutlich wird.

Du hast eine Frau an deiner Seite, die dich seit 25 Jahren begleitet, zwei Kinder mit dir großzieht, dich auffängt, wenn du beruflich oder emotional haderst – und dennoch beschreibst du sie zuerst über ihr Äußeres. Du betonst, dass sie sich „gehen lassen“ habe, während du sportlich, diszipliniert, eitel geblieben seist. Und genau hier beginnt bereits die innere Abwertung – nicht laut, nicht dramatisch, aber deutlich genug: Du siehst nicht mehr die Frau, mit der du ein Leben aufgebaut hast, sondern vergleichst sie still mit einer anderen, die plötzlich wieder dieses Gefühl von Aufregung, Verlangen, Bestätigung in dir auslöst.

Was du mit dieser anderen Frau erlebst, sind keine tiefen Wahrheiten über Liebe. Es sind Projektionen – ausgelöst durch Aufmerksamkeit, Reiz, Unerreichbarkeit. Das ist kein „Glück“, das ist das Wiederaufleben eines jugendlichen Idealbilds von Beziehung: leicht, aufregend, ohne Verantwortung.

Aber: Deine Frau ist kein Schatten deiner Vergangenheit. Sie ist kein Funktionswesen, das ihre Aufgabe erfüllt und danach durch eine „Attraktivere“ ersetzt wird. Du sagst selbst, dass sie diejenige ist, die da ist, wenn du fällst. Vielleicht ist sie nicht mehr die Frau, in die du dich mit 20 verliebt hast – aber du bist auch nicht mehr der Mann, der du damals warst. Das nennt sich gemeinsames Leben.

Was du im Begriff bist zu tun – auch wenn es „nur Schreiben“ ist – ist kein neutrales Geschehen. Es ist ein emotionaler Betrug, ein schleichendes Heraustreten aus der Beziehung, während du noch so tust, als seist du „vernünftig“. Ehrlich gesagt: Du spielst mit dem Feuer und versuchst gleichzeitig, die Schuld dafür auf ihre Wirkung und deinen Freund zu verteilen. Dabei liegt die Entscheidung ganz bei dir.

Du musst dich fragen: Was willst du wirklich? Eine intensive Fremdbegegnung, die dich am Ende zerstört? Oder den Mut, deiner Frau gegenüber wieder ehrlich zu werden – und dich selbst zu fragen, was du aktiv in eurer Ehe verloren hast? Nicht sie ist verblasst – du hast aufgehört hinzusehen.

Und was deinen besten Freund betrifft: Wenn du weißt, dass du seine Grenzen überschreitest, dann ist auch da eine Ehrlichkeit überfällig. Nicht gegenüber ihm – sondern gegenüber dir selbst.

Ich glaube, es ist noch nicht zu spät – aber nur, wenn du aufhörst, dich als Getriebener zu sehen, und endlich Verantwortung übernimmst.

Alles Gute

02.07.2025 19:37 • x 10 #1048


S
@Darek
Zitat von Darek:
Das sich meine Frau von mir trennt ist eher unwahrscheinlich (auch wenn es hier arrogant klingt)

Das Zitat lässt ja schon ein bisschen deine Grundhaltung deiner EF gegenüber durchschimmern. Bei allem schwingt mit, dass du dich , bewusst oder unbewusst, für den bei euch „attraktiveren/ begehrenswerteren“ Part hältst.

Sie soll was machen, um dir gleichzuziehen. Sport, Abnehmen, sich besser anziehen…

Kann man so denken und ausstrahlen, und das tust du, ob du willst oder nicht, aber bringen wird das wenig, v.a. bei einer einigermaßen selbstbewussten Frau. Im Gegenteil. Kann auch sein, dass deine EF sich bei Kleidung etc verweigert, weil sie, zu recht, sich hier nicht nach dir richten will.

Und was das anbelangt, wer wen wie wahrscheinlich verlässt, da wärst du nicht der erste, der sich hier irrt.

03.07.2025 07:03 • x 7 #1049


D
Zitat von Lathgertha:
Ich habe deinen Text sehr aufmerksam gelesen. Und auch wenn du selbst am Ende schreibst, dass du niemanden verletzen willst – glaube ich, dass es wichtig ist, dir offen und ehrlich zu spiegeln, was zwischen den Zeilen deutlich wird. Du hast eine Frau an deiner Seite, die dich seit 25 Jahren begleitet, zwei Kinder ...

Vielen Dank für Deine Zeilen und den Spiegel den Du mir vorgehalten hast. Ich habe Deinen Text inzwischen drei Mal gelesen und finde nichts was falsch daran ist. Und um ehrlich zu sein, das erschreckt mich irgendwie.

Was ich nicht verstehen ist, wieso bin ich so, wieso reagiere ich so auf die andere Frau / Frauen die ich gar nicht kenne, und wie Du beschreibst es nur eine Projektion dessen ist, was ich vor Jahren als ideal fand. Als ich meine Frau kennengelernt habe, war sie ideal nach meiner Vorstellung sonnst würden wir nicht zusammenkommen. Mein Verstand und meine Gefühle laufen momentan unterschiedliche Wege und ich will den richtigen Weg für meine Zukunft wählen.
Aber was muss ich tun um den Fokus auf den richtigen Weg zu haben?

03.07.2025 09:00 • x 1 #1050


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