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Eine andere Frau hat mir den Kopf verdreht

D
Bin gerade joggen und da arbeitet irgendwie mein Hirn gehe davon aus. Deshalb sorry wenn ich meine Gedanken so in den Raum werfe.
Gestern kam das Wort Käfig bei meiner Frau zu Sprache. Sie meinte dass wenn ich mich bei ihr wie in einem Käfig fühle, dann was will ich noch bin ihr? Darüber habe ich soeben nachgedacht, wäre es nicht sinnvoll, einige der Käfig Felder zu öffnen so dass der Insassene täglich wieder zu seinem gewohnten Platz zurückkehren kann. Wenn er sich wohl fühlt, muss er doch nicht ausbrechen.

20.07.2025 10:21 • x 2 #1861


alleswirdbesser
Zitat von Darek:
Ich würde nicht behaupten, dass die Debatte zu Ende ist, sondern der Gewinn der Erkenntnis, dass offenes Reden über das was einem stört oder belastet, doch sinnvoll ist, als sich in eine Illusion zu begehen.

Das freut mich sehr!

20.07.2025 10:23 • #1862


A


Eine andere Frau hat mir den Kopf verdreht

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MMHW71
Zitat von Darek:
Könnte sein, ja. Es gibt aber auch eine gesunde Mischung von Frauen.

Richtig! Selbst mit ein wenig mehr auf den Rippen können Frauen extrem gut in Erscheinung treten. Ganz dezent geschminkt, kaschierende Kleidung und meistens haben diese Damen ein sehr schönes Gesicht mit viel Ausdruck und schöne Haare. Eine selbstbewusste und charismatische Ausstrahlung und selbst Männer, die nicht so auf Kurven stehen, werden positiv berührt.
Das Leben ist nicht nur schwarz oder weiß.

20.07.2025 10:27 • x 1 #1863


Plague
Zitat von MMHW71:
Das Leben ist nicht nur schwarz oder weiß.

Ist halt immer eine Frage der Persönlichkeitsstruktur:
Wenn ich den Großteil meines Selbstwerts daraus ziehe, dass die Frau an meiner Seite unbedingt zu 100% meiner außenarchitektonischen Idealvorstellung entsprechen muss, ist jede kleinste Abweichung aka jedes Gramm Fett zu viel schon eine Katastrophe und eine Kränkung.

20.07.2025 10:29 • x 2 #1864


D
Zitat von Nalf:
Wer trägt die Verantwortung dafür, wenn Dir etwas nicht gelingt?
Muss sie Deine Schwächen ausgleichen oder Du an Dir arbeiten?

Wenn mir etwas nicht gelingt dann versuche ich es wieder glatt zu bügeln, zucke nicht mit den Schultern und gehe weg. Wenn meiner Frau etwas nicht gelingt, was selten vorkommt, dann habe ich versucht mit ihr das wieder glatt zu bügeln, habe sie nicht mit dem Dilemma alleine gelassen. Ich versuche es in Zukunft besser zu machen.
Es gab einen Fall in der Vergangenheit, wo ich etwas gemacht habe und es mir auf Anhieb nicht gelungen ist, ich habe es drei Mal versucht, und es klappte nicht. Erst als meine Frau sich das angeschaut hat, hat es funktioniert. Seitdem kommt von ihr immer wieder der Spruch Lieber machst Du etwas drei Mal, bevor Du darüber nachdenkst. Seit Jahren bekomme ich es serviert, wenn wir uns über etwas streiten.

20.07.2025 10:33 • x 1 #1865


D
Zitat von Plague:
Ist halt immer eine Frage der Persönlichkeitsstruktur: Wenn ich den Großteil meines Selbstwerts daraus ziehe, dass die Frau an meiner Seite ...

Dazu gehört ich auf keinen Fall

20.07.2025 10:34 • #1866


Waris07
Zitat von Darek:
Bin gerade joggen und da arbeitet irgendwie mein Hirn gehe davon aus. Deshalb sorry wenn ich meine Gedanken so in den Raum werfe. Gestern kam das Wort Käfig bei meiner Frau zu Sprache. Sie meinte dass wenn ich mich bei ihr wie in einem Käfig fühle, dann was will ich noch bin ihr? Darüber habe ich soeben ...

Weißt du, beim Lesen deines Bildes vom Käfig kam mir eine Frage, die mich nicht loslässt:

Wie viel Freiheit brauchst du eigentlich – und was genau bedeutet Freiheit“ für dich?

Geht es um Raum zum Atmen, zum Selbstsein, zum Ausprobieren – oder um die Freiheit, sich nicht festlegen zu müssen, sich herausziehen zu können, wenn es unbequem wird?
Denn zwischen dem Wunsch nach Freiheit und dem Bedürfnis nach Sicherheit, Bindung und Verlässlichkeit entsteht oft genau dieser innere Zwiespalt.

Und ich frage mich auch: Was suchst du wirklich – und wovor möchtest du dich vielleicht schützen?

Dein Bild legt nahe, dass der Insasse nur bleibt, wenn er sich wohlfühlt. ABER Beziehungen sind nicht immer ein Wohlfühlort – sie sind auch Reibung, Wachstum und zum Teil auch Zumutung.

Vielleicht wäre die tiefere Frage nicht:
Wie öffnet man den Käfig?
Sondern:
Warum fühlt sich ein Wir für dich wie ein Käfig an – und was braucht es, damit es sich wie ein freier, aber tragender Raum anfühlt?

20.07.2025 10:34 • x 8 #1867


MMHW71
Zitat von Darek:
Wenn er sich wohl fühlt, muss er doch nicht


Zitat von Darek:
Sie meinte dass wenn ich mich bei ihr wie in einem Käfig fühle, dann was will ich noch bin ihr?


Was will sie damit sagen? Entweder es passt dir so wie meine Gesetze sind oder du kannst gehen. klingt für mich nicht nach einer Person, die bereit ist, zumindest Stand jetzt, etwas an ihren Standpunkten zu ändern.
Ich kenne auch das und bei mir konnte keine Änderung beschlossen werden, da mein EM von seiner Überzeugung niemals abgewichen wäre. Niemals! Ich hoffe für dich, dass du dieses Thema behandeln kannst und genau so abschließen kannst, wie du es dir wünschst: dass du gerne nach Hause kommst und dich gesehen fühlst

20.07.2025 10:36 • #1868


D
Zitat von Waris07:
Weißt du, beim Lesen deines Bildes vom Käfig kam mir eine Frage, die mich nicht loslässt: Wie viel Freiheit brauchst du eigentlich – und was ...

Mit dem Käfig meine ich nicht den Freiraum, sondern meine Einstellung, meine Sichtweise, meine Prinzipien. Ich habe das Gefühl ich muss mich verbiegen, damit es funktioniert, nicht immer, aber es kommt auf das Thema an. Vieles funktioniert weil ich da keine eigene Meinung habe oder es mir nicht wichtig ist, wieso sollte ich da eine Diskussion anfangen. Aber es sind auch Themen die ich anders sehe oder anders angehen würde, dann diskutieren wir darüber und ich fühle mich dann überzeugt auch wenn es nur mein nachgeben ist.
Das ist mein Käfig!

20.07.2025 10:38 • x 4 #1869


MMHW71
Zitat von Darek:
Seitdem kommt von ihr immer wieder der Spruch Lieber machst Du etwas drei Mal, bevor Du darüber nachdenkst. Seit Jahren bekomme ich es serviert, wenn wir uns über etwas streiten.

Sehr traurig.
Warum macht sie das? Hast du dir darüber Gedanken gemacht? Es gibt Menschen, die die Herabwürdigung anderer Menschen Befriedigung verschafft.
Ich war auch immer für alles zu doof, bis jemand kam, der das anders sah.

20.07.2025 10:43 • x 2 #1870


D
Zitat von Waris07:
Weißt du, beim Lesen deines Bildes vom Käfig kam mir eine Frage, die mich nicht loslässt: Wie viel Freiheit brauchst du eigentlich – und was ...

Meine Frau trifft Entscheidungen, die sich sehr oft als richtig erweisen. Aber inzwischen habe ich das Gefühl,dass sie der Taktgeber ist oder sein möchte und ich der Spieler hinter dem Piano. Klar habe wir sehr viel erreicht, nur wenn der eine sich sagt, hätten wir all das nicht, dann hätten wir es anders und wären genau so glücklich oder vielleicht der andere glücklicher. Es ist immer die Frage welche Ziele man sich im Leben setzt. Sind es gemeinsame Ziele oder zieht der andere einfach nur mit.

20.07.2025 10:44 • x 2 #1871


Löwin45
@Darek
Wie wertvoll, dass du dich bemühst, deiner Frau deine Gedanken, Wünsche und Gefühle zu erklären!
Dass sie dir dabei möglicherweise nicht so ganz folgen kann, da sie vielleicht anders denkt, anders empfindet… ist menschlich.
Dass sie manches als Vorwurf empfindet, nachfragt… zeigt doch auch, dass es Verständigungsprobleme zwischen euch gibt.
Versuch sie zu verstehen und eine gemeinsame Gesprächsebene zu finden.
Fragen helfen!

Eine von ihren Fragen finde ich besonders wichtig:

Zitat von Darek:
Nachdem ich mir vorgenommen habe alles was mich beschäftigt oder ich es anders sehe, zu sagen, wird von Seiten meiner Frau beinahe alles so hingestellt, als sie an allen schuld ist, die Antworten sind immer die gleichen was willst Du noch hier?

Die Frage: „Was willst du noch hier?“ ist doch berechtigt.
Wenn sie diese Frage stellt, konntest du in all deinen Erläuterungen nicht erklären, was dich in der Ehe mit ihr hält.
Was möchte sie hören?
Welche Gewissheit braucht sie von dir?
Kannst du ihr das ehrlich bieten?
Denk mal darüber nach!

Zitat von Darek:
Bin gerade joggen und da arbeitet irgendwie mein Hirn

Ja, kenne ich
Beim Joggen fließen die Gedanken!

Lauf noch ne Runde!

20.07.2025 10:45 • x 9 #1872


Plague
Zitat von Darek:
Dazu gehört ich auf keinen Fall

Fällt mir ehrlich gesagt noch ein bisschen schwer zu glauben - aber sei es drum.
Du hast übrigens meine vorherige Frage noch nicht beantwortet.

20.07.2025 10:46 • #1873


Waris07
Zitat von Darek:
Mit dem Käfig meine ich nicht den Freiraum, sondern meine Einstellung, meine Sichtweise, meine Prinzipien. Ich habe das Gefühl ich muss mich verbiegen, damit es funktioniert, nicht immer, aber es kommt auf das Thema an. Vieles funktioniert weil ich da keine eigene Meinung habe oder es mir nicht wichtig ist, wieso ...

Danke für deine Erklärung – jetzt wird deutlicher, was du mit dem Käfig“ meinst.

Und trotzdem spüre ich einen kleinen Widerspruch:
Erst klang es so, als bräuchtest du mehr äußeren Freiraum – jetzt beschreibst du eher einen inneren Käfig aus Prinzipien, Anpassung, Nachgeben.

Das wirft die Frage auf:
Was macht es dir so schwer, bei bestimmten Themen wirklich deine Sicht klar zu vertreten – ohne gleich in einen inneren Rückzug zu gehen?

Hast du Sorge, dass du dann nicht mehr geliebt wirst? Oder dass es eskaliert?
Vielleicht fühlt sich der Käfig deshalb so eng an – weil du dich zwischen Verbindung und Selbsttreue entscheiden musst. Dabei wäre doch beides möglich, oder?

Zitat von Darek:
Meine Frau trifft Entscheidungen, die sich sehr oft als richtig erweisen. Aber inzwischen habe ich das Gefühl,dass sie der Taktgeber ist oder sein möchte und ich der Spieler hinter dem Piano. Klar habe wir sehr viel erreicht, nur wenn der eine sich sagt, hätten wir all das nicht, dann hätten wir es anders und wären genau so glücklich oder vielleicht der andere glücklicher. Es ist immer die Frage welche Ziele man sich im Leben setzt. Sind es gemeinsame Ziele oder zieht der andere einfach nur mit.

Du beschreibst das Bild vom Spieler hinter dem Piano“ – und es klingt, als würdest du dich in eurer Beziehung oft in einer begleitenden Rolle erleben, während deine Frau den Takt vorgibt.

Vielleicht war das lange okay für dich, gerade weil vieles ja auch gut lief. Aber jetzt spürst du offenbar: Da fehlt etwas von dir selbst in eurem gemeinsamen Weg.

Was du andeutest, klingt fast wie ein leiser Vorwurf an dich selbst – dass du lange mitgezogen hast, ohne ganz bei dir zu bleiben.

Und nun kommt die Frage auf: Waren es wirklich gemeinsame Ziele – oder warst du eher der, der mitläuft?
Vielleicht geht es weniger um äußere Freiheiten – und mehr darum, innerlich wieder gleichwertig in der Beziehung zu stehen. Nicht als Gegenspieler, sondern als echter Partner auf Augenhöhe.

20.07.2025 10:49 • x 5 #1874


MMHW71
Zitat von Plague:
Wenn ich den Großteil meines Selbstwerts daraus ziehe, dass die Frau an meiner Seite unbedingt zu 100% meiner außenarchitektonischen Idealvorstellung entsprechen muss, ist jede kleinste Abweichung aka jedes Gramm Fett zu viel schon eine Katastrophe und eine Kränkung

Ich habe das nicht so von Darek wahrgenommen.
Warum schließt das Eine das Andere aus?
Ich kenne genug Damen, die nicht dem Idealbild einer Frau entsprechen, die aber selbst bestrebt sind, zu wirken. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für sich selbst.
Ich selbst war eine graue Maus, für einen Termin hatte ich keine passende Kleidung, bis ich irgendwann erwachte und heute strahle ich. Nicht für die Anderen sondern für mich.
Und die schönsten Komplimente, die ich bekommen kann, sind die von anderen Frauen.
Bin jetzt von oben bis unten gestylt und es tut mir unendlich gut und bin eine normale durchschnittliche Frau.

20.07.2025 10:50 • x 1 #1875


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