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Eine andere Frau hat mir den Kopf verdreht

MMHW71
Zitat von ElGatoRojo:
Ach komm - sei ehrlich!

Ich (!) brauche keine Hautschieberei um mich zu definieren. Daher kann ich ganz ehrlich sagen, dass, nur weil der Mann attraktiv ist, das dies nicht gleich zu einem X-Wunsch führt. Vielleicht denken Männer und manche Frauen anders aber Frauen brauchen auch das Gefühl für X.
Ja, ich habe es hier schon oft gelesen, dass X einfach so im Vorbeigehen gemacht wird. Ganz ehrlich, für das wäre mein Ekelgefühl zu hoch angelegt um mich mit x-beliebigen Körperflüssigkeiten anderer Menschen auszutauschen, auch wenn sie optisch ansprechend sind.
Zitat von FloraVita:
Ohne dass sie gegen Forenregeln verstoßen haben? Ist wenig wahrscheinlich.

Beschimpft und diffamiert und wenn sie sich dann gewehrt haben, wurden sie gemeldet. Obwohl dem Vieles vorausgegangen ist.
Zitat von Heizlok:
Ich hab das so verstanden das MMHW71 nicht das arbeiten an seiner Ehe, sondern die Art und Weise wie er das angehen soll, angeprangert hat.

Danke!
Zitat von FloraVita:
Du vermutest das. Wissen kannst du das nicht.

Der Verdacht liegt nahe, sonst könnte man es nachfühlen.
Zitat von FloraVita:
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass es sich steuern lässt, wenn man es will.

Wie willst du wissen, dass wir beide das gleiche Gefühl hatten?

Ich denke, wir sollten uns wieder Darek und seiner Eherettung widmen, wir sind wirklich OT - wurde oben schon richtigerweise angemerkt.

02.07.2025 09:06 • x 2 #991


FloraVita
Zitat von MMHW71:
Beschimpft und diffamiert und wenn sie sich dann gewehrt haben, wurden sie gemeldet. Obwohl dem Vieles vorausgegangen ist.


Einfach so, grundlos beschimpft und diffamiert, ohne dass dem Beschimpfungen und Abwertungen Ehefrauen und Müttern vorausgegangen sind. Und die Übeltäter wurden nicht gesperrt? Ich bin ja nun auch nicht seit gestern im Forum und konnte den Werdegang des Opfers mitbekommen.

Zitat von MMHW71:
Der Verdacht liegt nahe, sonst könnte man es nachfühlen.


Zitat von MMHW71:
Wie willst du wissen, dass wir beide das gleiche Gefühl hatten?


Keiner kann wissen ob das Gefühl gleich war, weniger, oder mehr. Deswegen kannst du auch nicht wissen ob jemand das nachfühlen kann.

Aber du hast Recht. Das hat nicht mehr viel mit Dareks Thema zu tun.

02.07.2025 09:24 • #992


A


Eine andere Frau hat mir den Kopf verdreht

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ElGatoRojo
Zitat von MMHW71:
Ich (!) brauche keine Hautschieberei um mich zu definieren.

Du bis heute ziemlich komisch drauf. Darum geht es doch garnicht. Es geht darum, dass jeder - auch du, vermutlich - auch in fester Beziehung lebend hin und wieder auf Menschen des anderen Geschlechts trifft, die ihn so deutlich ansprechen, dass das zu mehr Interesse als platonischer Bekanntschaft führen kann. Kann ist das Zauberwort - nicht muss

02.07.2025 09:36 • x 3 #993


Worrior
Zitat von ElGatoRojo:
Du bis heute ziemlich komisch drauf. Darum geht es doch garnicht. Es geht darum, dass jeder - auch du, vermutlich - auch in fester Beziehung lebend ...

Attraktive Männer und Frauen wissen wie sie auf andere Menschen wirken.
Wie sie damit umgehen ist ein Qualitätsmerkmal.

02.07.2025 09:43 • x 2 #994


D
Ich würde gerne nochmals die bereits erwähne Begriffe Energie und Langweile in einer Ehe aufgreifen. Vielleicht schmeiße ich vieles durcheinander, aber zumindest habe ich Euch mitgeteilt, was meine Sicht auf einige Dinge ist.
Vor der Ehe war ich in einer Art „feierlaune“. Wir sind oft ausgegangen, haben Freunde getroffen, sind in Discos gegangen, Urlaube mit viel Aktivität unternommen etc. Dann kam das erste Kind und damit eine neue Aufgabe, neuer Fokus, Familie etc. Dass, das was man davor gerne gemacht hat in den Hintergrund gerät ist selbstverständlich. Wir haben uns jedoch den Raum gelassen, dass sowohl meine Frau als auch ich alleine was unternehmen konnte. Sie hat sich mit Freundinnen getroffen, ich mit Kumpels, bin auch über das Wochenende mit Freunden zum Biken gefahren, meine Frau mit Freundin in ein Wellnesshotel für 3 Tage. Mit dem zweiten Kind war es anfangs auch so, nur irgendwann bekamen die Freundinnen meiner Frau auch Kinder und da war die Bereitschaft der Freundinnen nicht mehr so groß etwas zu unternehmen. Meine Frau konnte sich immer zurücklehnen und ohne „Sorgen“ etwas unternehmen, da sie wusste, dass zuhause alles i.O. ist. Ihre Freundinnen hatten aber immer weniger Zeit, Stress mit Kind, Stress mit Mann war die Aussage, „kann nicht fort, da mein Mann nicht da ist, oder kann ihn mit Kind nicht alleine lassen.
Irgendwann hat meine Frau angefangen auch meine Aktivitäten etwas kritisch zu sehen, so nach dem Motto „Du wars doch erst dieses Jahr dort und dort, und jetzt willst Du wieder irgendwohin fahren“ Mir wurde eine Art „Gewicht“ ans Bein gelegt, wo ich egal was ich unternehmen wollte, was mir persönlich gut getan hat, immer mit einem schlechten Gewissen im Hinterkopf gemacht habe. War ich über das Wochenende fort, habe ich geschaut, dass ich am Sonntag gleich nach dem Frühstück wieder die Heimreise antrete, damit meine Frau nicht „meckert“. War sie fort, war es für mich nicht relevant, wann sie kommt, ob nachmittags, abends, es war mir egal. Ich wusste dass wenn sie Spaß hatte, bekäme ich auch irgendwann wieder die Gelegenheit etwas zu machen, was mir Spaß macht. Ich kann es verstehen, zwei kleine Kinder zuhause, Mann fort, etwas stressig. War die Frau fort, bin ich niemals auf die Idee gekommen da was zu sagen, ich sagte mir immer, das Wochenende bist Du mit den Kind alleine, und dann machst Du das Beste draus. Vielleicht hätte ich schon viel früher die „Signale“ an meine Frau senden sollen was aus meiner Sicht richtig ist was nicht. Ich habe mich da aber dem „unterworfen“ und nichts gesagt.
Was meine Frau und ich betrifft, hat sich im laufe der letzten Jahr so eine Art „Standard-Ehe“ eingestellt. Wir gehen Arbeiten, danach Haushalt, dazwischen Kinder und Schule, Eltern, Schwiegereltern, alles was so dazu gehört. Zeit für uns beide, hat es vielleicht 1 bis 2-mal im Jahr gegeben (Wellness), das war’s. Gemeinsame Interessen waren verstärkt Haushalt, Kinder, ansonsten hat jeder sein Ding gemacht (ich Fitness, Biken, Wandern, meine Frau eher Bastelabende mit Freundinnen, 1-2 mal die Woche Abends sich mit Freundin zum Spazieren laufen treffen). Früher haben wir mit engen Freunden ein Wanderwochenende gemacht, für meine Frau war das Wandern aber zu anstrengend, zu schnell, wurde dann eher für „blöd“ erklärt und nicht mehr gemacht.
Da unsere Kinder in den nächsten Wochen 14 + 17 werden habe ich die Hoffnung, dass wir wieder zueinander finden und unsere „Feierlaune“ (vielleicht ein blöder Begriff hier) zurückbekommen, Sachen die wir früher sehr gerne gemacht haben und uns näher gebracht haben, wieder finden.
Persönlich würde ich behaupten, dass die Sehnsucht nach dem was einem gut tut, dazu führt, dass man Interesse an anderen Personen findet, egal ob im Beruf oder Sport oder Freizeit. Da ist jemand der gerne Sport macht, Wandern geht, zum Dorffest geht und neue Leute kennen lernt und dabei noch attraktiv aussieht, auf der anderen Seite ist es der täglich Trott der einen zuhause erwartet.

02.07.2025 10:39 • #995


MMHW71
Zitat von Darek:
Persönlich würde ich behaupten, dass die Sehnsucht nach dem was einem gut tut, dazu führt, dass man Interesse an anderen Personen findet, egal ob im Beruf oder Sport oder Freizeit. Da ist jemand der gerne Sport macht, Wandern geht, zum Dorffest geht und neue Leute kennen lernt und dabei noch attraktiv aussieht, auf der anderen Seite ist es der täglich Trott der einen zuhause erwartet.

Das ist mMn ein wichtiger Punkt, den ich versucht habe, mehrmals in den Fokus zu geben. Mein Rat an dich wäre, in DICH zu gehen und zu ergründen, weshalb du einen Mangel entwickelt hast. Und es scheint, du hast schon zumindest einen Punkt klar herausgefunden (Feiern, Sport, etc.). Einfach wieder das Leben leben und Spaß haben, Unbeschwertheit und raus aus dem Alltagskäfig.

Erst wenn du dich geordnet hast, kannst du die Arbeit mit deiner Frau aufnehmen. Ohne zu wissen, was im Argen liegt, ist die Mühe die EF zu toppen wahrscheinlich vergebene Mühe. Wenn du all deine Bedürfnisse geordnet hast, kannst du die Arbeit mit deiner Frau aufnehmen. Die Voraussetzung ist natürlich, dass sie auch bereits ist, an dem Verlorengegangenem zu arbeiten. Es war ja mal alles da, d.h. auch deine Frau mochte diese Dinge, sonst wäret ihr wahrscheinlich nie ein Paar geworden. Es hat ja irgendwann sehr gut gepasst. Jetzt stellt sich noch die Frage, ob in ihr auch noch die ursprünglichen Dinge schlummern oder ob euch eurer Alltagsstress irgendwann entzweit hat.

Deine Frau scheint ja zufrieden sein mit ihrem Leben. Vielleicht hat sich euer Leben auch eher nach ihren Bedürfnissen entwickelt? Wieviel kann daran gerüttelt werden, um zumindest wieder aus dem Ungleichgewicht zu kommen.

02.07.2025 11:03 • #996


Waris07
@Darek

Deine Schilderung liest sich sehr ehrlich und zeigt, wie sehr dir das gemeinsame Erleben, Leichtigkeit und Aktivität fehlen. Ich finde es wertvoll, dass du so offen reflektierst, wie sich euer Leben verändert hat und dass du dir wünschst, etwas von der alten Feierlaune“ zurückzubekommen.

Beim Lesen ist mir aber auch aufgefallen, wie vollgepackt und anstrengend all das klingt, was du dir wünschst: Sport, Biken, Wandern, Dorffeste, Freundeskreis, gemeinsame Ausflüge, wieder mehr Paarzeit, weniger Alltagstrott… Das ist ganz schön viel – fast so, als müsste ziemlich viel gleichzeitig passieren, damit du wieder zufrieden bist.

Es wirkt fast getrieben, wie ein sehr hohes Anspruchs- und Aktivitätsniveau: Job, Haushalt, Kinder, Eltern, Fitness, Biken, Wandern, Dorffeste, Freunde, Pärchenzeit, Wiederentdeckung der Feierlaune“.
Allein wenn man das liest, fragt man sich schon: Wann soll das alles eigentlich reinpassen? Und ist das nicht selbst auch Teil des Problems – dass dabei vielleicht kaum noch Raum für Ruhe, Leere und Tiefe bleibt?

Und ich frage mich wirklich: Statt noch mehr reinzupacken – wäre es nicht vielleicht eine Idee, hier und da etwas von deinen sportlichen Aktivitäten bewusst einzuschränken? Nicht, um auf etwas zu verzichten, sondern um genau dadurch wieder Platz für ein echtes Wir zu schaffen. Also nicht noch ein weiteres Programm“, sondern Raum, in dem etwas Gemeinsames entstehen kann – auch mal ohne Plan oder Ziel. Vielleicht ist das Problem gar nicht, dass zu wenig passiert, sondern dass jeder so viel Eigenes macht, dass kaum noch Platz für wirklich gemeinsames Erleben bleibt.

Mich macht das neugierig: Glaubst du wirklich, dass mehr gemeinsame Aktivitäten automatisch wieder Nähe und Verbundenheit schaffen? Oder könnte es eher darum gehen, wie ihr diese Zeit miteinander erlebt – also um echtes Miteinander, das auch in stilleren Momenten entstehen kann? Manchmal ist nicht die Menge entscheidend, sondern die Qualität.

Du hast selbst geschrieben, dass du dich früher gerne von deiner Frau ziehen lassen“ hast, wenn es um Alltagsentscheidungen ging. Heute erwartest du aber von ihr, dass sie fitter wird, sportlicher wird, mehr mithält. Ich frage mich: Wie leicht fällt es dir eigentlich, dich auch mal ihr anzupassen – zum Beispiel beim Wandertempo oder bei etwas, das ihr Freude macht, auch wenn es nicht so dein Ding ist?

Vielleicht ist das Problem weniger, dass zu wenig passiert“, sondern eher, dass jeder ein bisschen für sich lebt – und genau dadurch die Verbindung verloren geht. Dann geht es vielleicht gar nicht um mehr Action, sondern darum, wieder neugierig aufeinander zu werden, einander zuzuhören, Kompromisse zu finden und auch mal gemeinsam langsamer zu gehen.

Was mich interessieren würde: Was denkst du, was deine Frau bräuchte, um wieder Lust auf euch beide zu bekommen – unabhängig von Sport, Figur oder Aktivität? Und was könntest du tun, damit sie nicht das Gefühl hat, sie müsse sich dir einfach nur anpassen?

02.07.2025 11:08 • x 8 #997


N
Hallo Darek,

dann übersetze ich das jetzt mal physikalisch.

Zitat von Darek:
so nach dem Motto „Du wars doch erst dieses Jahr dort und dort, und jetzt willst Du wieder irgendwohin fahren“

Du trägst Deine Energie nach draußen oder verwendest sie nur für Dich selbst.

Zitat von Darek:
Wir gehen Arbeiten, danach Haushalt, dazwischen Kinder und Schule, Eltern, Schwiegereltern, alles was so dazu gehört.

Wer zu welchen Anteilen?

Zitat von Darek:
für meine Frau war das Wandern aber zu anstrengend

Sie hatte nicht genug Energie für Bewegung.

Zitat von Darek:
Sie hat sich mit Freundinnen getroffen, ich mit Kumpels, bin auch über das Wochenende mit Freunden zum Biken gefahren, meine Frau mit Freundin in ein Wellnesshotel für 3 Tage.

Du hattest Energie loszuwerden (biken), sie musste auftanken, ausruhen (Wellnesshotel).

Zitat von Darek:
habe ich die Hoffnung, dass wir wieder zueinander finden und unsere „Feierlaune“ (vielleicht ein blöder Begriff hier) zurückbekommen,

Dazu müsst ihr aber beide auf denselben Energielevel kommen, sonst schlägst Du etwas vor, zu dem Deine Frau nicht mitkommen will, und umgekehrt.
Dass ihr anfangs beide gemeinsam feiern und erkunden wart, zeigt ja, dass Deine Frau mit einem gleich hohen Energielevel wie Du in die Ehe reingegangen ist. Scheint sie durch die Kinder dann eingebüßt zu haben und ist seitdem im Mangel.

Zitat von Darek:
würde ich behaupten, dass die Sehnsucht nach dem was einem gut tut, dazu führt, dass man Interesse an anderen Personen findet, egal ob im Beruf oder Sport oder Freizeit.

Stimmt ja auch. Nur führt Dich die Sehnsucht zu Energie loswerden nach draußen und ihre Sehnsucht ist Energieerhalt oder soll gar Energiegewinn.

Zitat von Darek:
Da ist jemand der gerne Sport macht, Wandern geht, zum Dorffest geht und neue Leute kennen lernt und dabei noch attraktiv aussieht, auf der anderen Seite ist es der täglich Trott der einen zuhause erwartet

Doch zieht also der Energielevel der Frau an.
Das ist legitim.
In die Beziehung zu Deiner Frau müsstest Du jetzt erstmal Energie reinstecken, bevor Du neue Energie von Deiner Frau bekommen kannst.
Die FB-Frau bietet Dir gerade ein hohes Energielevel. Ob sie damit mit Dir in den Austausch gehen mag (über das 6uelle hinaus) oder Dir Energie abziehen wird, oder Dir gar von ihrer Energie abgibt, kannst Du noch nicht wissen.

Da Deine Vorstellungen auch theoretisch mit Deiner Frau umsetzbar sind, wäre in der Beziehung zu ihr die nächste Frage:

Wo und durch was verliert Deine Frau so viel Energie?

02.07.2025 11:18 • x 8 #998


T
Hallo @Darek,

ich finde Deine Thread spannend, und denke, dass deine Situation schon viele Menschen in langen Beziehung in der Art schon erlebt haben. Der Grund, warum ich auf das Forum gestoßen bin, war ähnlich. Ich habe mich gefragt, ob sich eine Affäre insgesamt lohnt. Die Berichte hier haben mich schnell eines Besseren belehrt. An einem ähnlichen Punkt wie Du habe ich mich entschieden die Sache nicht zu eskalieren, sondern das manchmal mühevolle Voranbringen der Familie dem verlockenden Abenteuer vorzuziehen. Das war vor ca. 8 Jahren und ist seitdem so nicht wieder vorgekommen. Insgesamt ist das mM die richtige Entscheidung, wenn auch der Lohn dafür wohl erst viel später sichtbar wird.

Hier ein paar Bemerkungen, die mich meine 16 jährige (sehr glückliche) Ehe gelehrt hat.

Zitat von Darek:
Mir wurde eine Art „Gewicht“ ans Bein gelegt, wo ich egal was ich unternehmen wollte, was mir persönlich gut getan hat, immer mit einem schlechten Gewissen im Hinterkopf gemacht habe.

Ehe ist sehr viel Verhandlung. Ob man das will oder nicht. Dabei gibt es mM drei Arten der Verhandlungsführung in der Ehe, die grundlegend verschieden sind und direkt das Glück in er Ehe beeinflussen. Diese drei Arten sind auf Augenhöhe, extreme Schieflagen, in denen einer immer tut was der andere will, lasse ich mal außen vor.

1) Beide kämpfen vehement für ihre Bedürfnisse. Hier gewinnt man ab und an und kann seine Bedürfnisse auch mal durchsetzen. Allerdings führt das nicht zu mehr Verbindung, sondern zu Distanz.
2) Man versucht einen Kompromiss auszuverhandeln. Das klingt erstmal gut. Bei näherer Betrachtung stellt man aber fest, dass man of nichts Halbes und nichts Ganzes bekommt. Die eigenen Bedürfnisse werden nicht wirklich erfüllt.
3) Man macht sich zur Aufgabe die Bedürfnisse des anderen zu erkennen und sie proaktiv zu erfüllen. Wenn das von beiden ausgeht, ist das erfüllende Liebe, die einem auch nach langer Zeit das Leben zum Genuss macht.

Zitat von Darek:
Sie hat sich mit Freundinnen getroffen, ich mit Kumpels, bin auch über das Wochenende mit Freunden zum Biken gefahren, meine Frau mit Freundin in ein Wellnesshotel für 3 Tage.

Dem anderen Freiräume zu gewähren und zu ermöglichen finde ich auch wichtig. Bei euch sind eure Hobbies bzw. das was ihr als Genusszeit, Zeit-für-Sich bezeichnet, divergiert. Das ist zumindest kein Beitrag in die Wir-Spardose.

Zitat von Darek:
War ich über das Wochenende fort, habe ich geschaut, dass ich am Sonntag gleich nach dem Frühstück wieder die Heimreise antrete, damit meine Frau nicht „meckert“.

Ist normal. Nennt sich Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Man sollte sich jedoch nicht zu sehr in diese Dynamik reinsteigern. Siehe Ehe ist Verhandlung.
Zitat von Darek:
Zeit für uns beide, hat es vielleicht 1 bis 2-mal im Jahr gegeben (Wellness), das war’s.

Als Ehepaar mit Kindern hat man mitunter wenig Zeit für sich. Hier setzt aber die aktive Arbeit an, dass man sich Zeit und Freiräume schafft. Babysitter, sich zurückziehen am WE und Zimmerabschließen, Großeltern, Freunde, etc. Eure Kinder sind eigentlich groß genug, dass ihr deutlich mehr Zeit miteinander verbringen könntet. Warum macht ihr Wellness, was nicht in deinen Lebensstil passt? Wo bringt es euch weiter, wenn du eine sportliche Frau haben möchtest.
Ich bin mir sicher, deine Frau wäre sehr gerne sportlich. Der Weg dorthin ist nur anstrengend. Da kannst du ihr helfen und sie da abholen wo sie gerade steht.

Zitat von Darek:
Früher haben wir mit engen Freunden ein Wanderwochenende gemacht, für meine Frau war das Wandern aber zu anstrengend, zu schnell, wurde dann eher für „blöd“ erklärt und nicht mehr gemacht.

Warum machst du keine kleinen Wanderungen mit ihr, die sie langsam wieder in Form bringen und gönnst dir immer mal deinen Extremsport.
Zitat von Darek:
Da ist jemand der gerne Sport macht, Wandern geht, zum Dorffest geht und neue Leute kennen lernt und dabei noch attraktiv aussieht, auf der anderen Seite ist es der täglich Trott der einen zuhause erwartet.

Die Kunst ist es den täglichen Trott schön zu machen. Da musst Du Dich für den Sport eine oder sogar zwei Stufen hinunter lassen um Deine Frau da abzuholen. Ich habe den Eindruck, dass du deinen Selbstwert (auch) über den Sport definierst um die rhetorische Unterlegenheit so wett zu machen.

02.07.2025 11:50 • x 5 #999


D
Zitat von Waris07:
Beim Lesen ist mir aber auch aufgefallen, wie vollgepackt und anstrengend all das klingt, was du dir wünschst: Sport, Biken, Wandern, Dorffeste, Freundeskreis, gemeinsame Ausflüge, wieder mehr Paarzeit, weniger Alltagstrott… Das ist ganz schön viel – fast so, als müsste ziemlich viel gleichzeitig passieren, damit du wieder zufrieden bist.

Es wirkt fast getrieben, wie ein sehr hohes Anspruchs- und Aktivitätsniveau: Job, Haushalt, Kinder, Eltern, Fitness, Biken, Wandern, Dorffeste, Freunde, Pärchenzeit, Wiederentdeckung der Feierlaune“.
Allein wenn man das liest, fragt man sich schon: Wann soll das alles eigentlich reinpassen? Und ist das nicht selbst auch Teil des Problems – dass dabei vielleicht kaum noch Raum für Ruhe, Leere und Tiefe bleibt?

Natürlich passiert das alles nicht zeitnahe, es ist nur ein Hinweis, was ich (wir) früher gerne gemacht haben und was wir heute tun.
Ein kleiner Hinweis zum Sport: Ich bin nicht sportsüchtig oder ähnliches. Ich fahre 4x die Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit (das sehe ich nicht als Freizeit) und gehe 2x die Woche ins Fitnessstudio, an Tagen wo meine Frau auch hingeht. Was ich alleine noch mache ist 1x Woche joggen. Somit wäre das Joggen was ich ohne meine Frau in meiner Freizeit tue. Eigentlich nichts ungewöhnliches.
Was ich jedoch sehe ist, dass das Fitnessstudio und das Joggen mich von dem Alltagtrott ablenken.

02.07.2025 11:57 • #1000


N
@Darek

Wir verändern uns während unseres Lebens. Und nicht immer verändern sich alle im Umfeld gleich schnell oder überhaupt. Es gibt Schulfreunde, die früher unsere liebsten Kumpel waren und heute sind wir auf verschiedenen Punkten im Leben und haben außer der Vergangenheit nichts mehr gemeinsam.

In Partnerschaften verändern sich oft die Prioritäten. Während man früher abends noch zum Baggersee gefahren ist, kontrolliert man irgendwann Hausaufgaben oder baut dem Schwiegervater den Grill zusammen. Oft denken wir, das geht vorbei und dann fahren wir wieder an den Baggersee. Und die Tage vergehen, die Monate, die Jahre.

Und währenddessen bauen wir unser Leben auf, das gemeinsame und auch unsere eigenen Hobbynichen. Bis zum Baggersee fahren plötzlich so weit weg ist wie der Mond. Man merkt auch, dass man sich körperlich verändert. Durch Arbeit, Elternwerden -- und -sein, durch die Wechseljahre. Irgendwann wacht man auf und denkt: Mensch, was ist mit mir und uns passiert? Wir waren doch immer so unbeschwert. Das ist alles normal.

Du machst jetzt Inventur und kannst auch einigermaßen benennen, was du dir wünschst. Jetzt fehlt eigentlich nur das Gespräch mit deiner Frau. Die ja schon gesagt hat, dass du den Mund aufmachen sollst, wenn dir was auf der Seele liegt.

Was hindert dich daran, ein Date mit oihr zu organisieren? Dann fahrt ihr dorthin, wo ihr früher unbeschwert wart und erinnert euch wer ihr wart. Ich wette, ihr werdet auch stolz auf das sein was ihr erreicht habt. Und dann Gemeinsamkeiten finden, die euch wieder ihr-beide sein lassen.

Und nee, Evie van Dampen hat nicht recht, Liebe ist nicht Arbeiit, Arbeit, Arbeit ) Liebe ist Liebe.

02.07.2025 11:58 • x 5 #1001


mokka_23
@Nalf was für ein super Beitrag Nalf! Herzlichen Dank!

02.07.2025 11:58 • x 1 #1002


Worrior
@Darek
Ich finde das auch richtig, jeder sollte da ein wenig seinen eigenen Bereich haben und auch sein kleines privates Netzwerk.
Da spricht nichts dagegen.
Ewiges aufeinander kleben und die Vernachlässigung des sonstigen sozialen Umfeldes sind eh absolute Beziehungskiller.

02.07.2025 12:01 • x 1 #1003


D
Zitat von Nalf:
Wo und durch was verliert Deine Frau so viel Energie?

Das weiß ich leider nicht. Sie arbeitet (im Büro) an 4 Tage die Woche vormittags und kommt nach Hause und ist nur noch platt. Ich fahre am Tag 40km Fahrrad (Hin- und Rückfahrt zur Arbeit) und gehe Abends an 2 Tagen die Woche noch 2,5h ins Fitnesstudio. Ich weiß es leider nicht, an was es liegt das meine Frau da ganz anders ist. Vielleicht (Vor-) Wechseljahre (muss unbedingt das mir vorgeschlagene Buch lesen, vielleicht verstehe ich es dann besser), oder fehlende Motivation.
Auch wenn ich ständig mit dem Sport anfange, aber daran kann ich es besser erklären. Wenn ich Erfolge sehen (z.B. Gewichtsverlust, Wohlbefinden, mehr Kondition) dann motiviert es mich dran zu bleiben, oder sogar mehr zu geben.
Meine Frau hat ca. 8-10 Kg an Gewicht schon verloren, sie passt in mehr Klamotten und zieht sich meines erachtens gut an, sprich sie hat selbst ebenfalls erfolge, das aber motiviert sie nicht, sonder betrachtet Sport weiterhin als notwendiges Übel.

02.07.2025 12:11 • #1004


D
Zitat von Nalf:
Wer zu welchen Anteilen?

Würde behaupten 50 / 50. Was meine Frau unter der Woche mehr macht, mache ich am Wochenende mehr.

02.07.2025 12:14 • #1005


A


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