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Schwer kranke Ehefrau weiß von Affäre / Beziehung

E-Claire
Zitat von Wasabix:
Doch irgendwie bin ich doch moralisch verpflichtet oder etwa nicht?

Ehrliche Antwort: Grundsätzlich ist das Argument halt eins, was auf ganz vieles zutrifft. Mit diesem Argument bist Du auch dabei, Dir jeden Obdachlosen direkt in die Wohnung zu holen. Meine ich deutlich weniger läppisch als ich das jetzt formuliere.

Will sagen, das ist schon ein bissl ein Totschlag-Argument oder eben auch ein ich-verstecke-mich-dahinter Argument.

Wichtig ist folgendes: Das wirklich tragische, sehr betroffen machende Problem, ist trotz allem nicht Deins. Wenn der Vater glaubt, daß er nur eine Woche braucht, dann ist das zwar ziemlich unrealistisch, aber außerhalb von zwei mal erwachsen zu sagen, ähm, ich sehe das ein bissl anders, kannst Du einfach nicht für ihn (Vater) oder Sohn planen, sondern musst den beiden Raum geben.

Persönlich finde ich Moral zudem einen schwierigen Anker, mir hilft da Jura immer sehr. Die juristische Grundwertung wäre, daß es trotz aller Schwierigkeiten und Fehlentscheidungen für ein Kind noch immer das beste ist, so lange wie es geht bei den leiblichen Eltern zu verbleiben und so lange es geht, diese entscheiden zu lassen; auch wenn zu diesem Zeitpunkt schon eine Mehrheit darum herum steht und sagt, auweia.

Die Situation ist eine völlige Ausnahmesituation für die es einfach keinen Bauplan gibt, langfristig wird wahnsinnig viel von der tatsächlichen, individuellen Resilienz des Jungen abhängen, aber nicht von der Moral einzelner Erwachsener. Sei für beide da, aber halte es aus, daß Du nicht mehr tun kannst.

09.11.2025 17:56 • x 2 #2941


Wasabix
Zitat von E-Claire:
Ehrliche Antwort: Grundsätzlich ist das Argument halt eins, was auf ganz vieles zutrifft. Mit diesem Argument bist Du auch dabei, Dir jeden ...

Danke dir sehr.

09.11.2025 18:49 • x 1 #2942


A


Schwer kranke Ehefrau weiß von Affäre / Beziehung

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AjnosXX
Zitat von Wasabix:
Ja na klar. Doch irgendwie bin ich doch moralisch verpflichtet oder etwa nicht?


Vielleicht merkst Du jetzt, dass ein Beziehungs Ende im Sommer doch besser gewesen wäre. Dann hättest Du auch keine moralische Verpflichtung. Wasabi leider suchst Du immer solche unmöglichen Partner aus. Er ist doch ein recht sonderbarer Typ. Eine Pflegefamilie wäre sicher nicht das schlechteste, die Mutter der Kinder hat schon mal alles vorbereitet, da ihr Ex keine Verantwortung übernehmen. Du tust mir leid, bei Deiner Erkrankung ist auch immer mit großer Erschöpft zu rechnen. Alles gute.

10.11.2025 07:40 • x 2 #2943


H
Ich denke für den Sohn kann erst mal bei der Krankenkasse eine Haushaltshilfe beantragt werden, die dann nachmittags für ihn da ist.

Im Fall einer Bekannten war es so, dass die Mutter in die Psychiatrie musste (für mehrere Monate). Es kam nachmittags eine Haushaltshilfe, die den Jungen betreut hat und abends war der Lebensgefährte da für das Kind.

10.11.2025 14:08 • x 3 #2944


Wasabix
Zitat von Hansiela:
Ich denke für den Sohn kann erst mal bei der Krankenkasse eine Haushaltshilfe beantragt werden, die dann nachmittags für ihn da ist. Im Fall einer ...

Ja, die Altersgrenze liegt hier bei 12?
Früher war es jedenfalls so.

Bisher will der Vater das nicht in Anspruch nehmen. Werde mich da auch nicht mehr einmischen.
Danke dir.

10.11.2025 15:27 • x 1 #2945


alleswirdbesser
Zitat von Wasabix:
Bisher will der Vater das nicht in Anspruch nehmen.

Er zählt offenbar auf dich und bewegt sich nicht groß weiter.

Hast du ihm klipp und klar gesagt, dass er mit dir nicht zu rechnen braucht?

10.11.2025 17:08 • x 1 #2946


M
Zitat von Wasabix:
Naja, es kann alles mögliche passieren. Schlüssel vergessen, verloren, hingefallen, Hausaufgaben nicht geschafft..keine Ahnung.

Das ist nicht das Schlimmste, aber die Einsamkeit, die der kleine Kerl spüren wird, wenn er in die leere Wohnung kommt. Das kann man einfach nicht machen. Und Dein Partner kann von einem Kind, das viel mehr nach seinen Gefühlen lebt als nach dem Verstand doch nicht erwarten, dass er ihn in einer Woche auf Spur bringt. Was ist das für ein Vater?
Es ist alles nicht Deine Angelegenheit, du bist der Part, der sozusagen außen steht, aber alles, was hier geplant und durchgezogen wird, wird sich auch auf Dich auswirken.

Und ihn in eine Pflegefamilie geben? Ist das so einfach? Er wird trauern und unglücklich sein, denn er verliert Bezugspersonen.

Meine Mutter war sehr krank und ab meinem 9. Lebensjahr immer wieder mal für Wochen in einer Klinik. Es dauerte, bis man überhaupt eine Diagnose stellte. Wir - mein Vater und meine Schwester - hatten noch Glück, weil die Großeltern im Haus wohnten, bei denen wir nach der Schule zu Mittag aßen An die Mittagessen denke ich gerne, wir unterhielten uns, wir scherzten, es machte oft Spaß. Aber nach dem Abwasch gingen meine Schwester nach oben in die leere Wohnung und die Traurigkeit überfiel mich. Und anstatt Hausaufgeben zu machen, hörte ich lieber Musik und beamte mich weg oder flüchtete mich in ein Buch. Die Ungewissheit, was mit ihr ist, wann sie wieder kommt und ob überhaupt schob ich zwar weg, aber sie lastete doch auf mir. Ich verlor die Spur, vergaß Hausaufgaben oder ließ sie liegen.
Ich weiß, was das mit einem macht, selbst wenn man zu zweit ist und die Großeltern einspringen. Der Mann muss an das Kind denken und nicht an sich. Man kann keine Forderungen an ein Kind stellen und auch nicht an einen Jugendlichen, wenn die Umstände sowieso schon schlimm sind.

10.11.2025 18:52 • x 8 #2947


Wasabix
Zitat von Margerite:
Das ist nicht das Schlimmste, aber die Einsamkeit, die der kleine Kerl spüren wird, wenn er in die leere Wohnung kommt. Das kann man einfach nicht ...

Ich verstehe was du meinst. DAnke für deine Schilderungen deiner Kindheitserfahrung..das war extrem belastend.

Er hat es jetzt ganz gut gelöst.
Er wird nächste Woche wieder arbeiten, und ab ca 14.00 zuhause sein. So hat er es vorhin erzählt.
Der Junge kommt ca 13.30 mit dem Bus, macht sich Essen in der Mikro warm, und dann mit Papa Hausaufgaben. Kliegt gut finde ich.

Die NF wurde heute operiert, es ist ein Gehirntumor. Wirklich sehr schlimm.
Mehr weiss mein Partner nicht.

10.11.2025 19:50 • x 1 #2948


Wasabix
Zitat von alleswirdbesser:
Er zählt offenbar auf dich und bewegt sich nicht groß weiter. Hast du ihm klipp und klar gesagt, dass er mit dir nicht zu rechnen braucht?

Ja im Grunde habe ich das klar gemacht.
Er weiss dass es mir nicht gut geht.
Fordert nichts.

10.11.2025 19:52 • x 1 #2949


Kampfschnake
@Wasabix

Es geht doch keinem Menschen in der Geschichte gut. Alle sind marode, salopp ausgedrückt. Es hat meiner Meinung nach keinen Sinn, wenn du dich jetzt aus schlechtem Gewissen weiterhin damit plagst. Ich halte es auch für falsch, sich aus diesem Grund um den Jungen zu kümmern, der mir sehr leid tut. Aber eine halbherzige Bezugsperson braucht der jetzt nicht.

Es ist nicht nobel, abzuhauen. Es war aber auch nicht nobel, sich in die katastrophale Geschichte zu manövrieren. Ich bitte um Entschuldigung für meine Härte. Aber mir fehlt jedes Verständnis für Liebesgeschichten wenn üble Krankheiten die Menschen plagen.

10.11.2025 20:06 • x 6 #2950


Wasabix
Zitat von Kampfschnake:
@Wasabix Es geht doch keinem Menschen in der Geschichte gut. Alle sind marode, salopp ausgedrückt. Es hat meiner Meinung nach keinen Sinn, wenn du ...

Meine volle Zustimmung.


Inzwischen verstehe ich einiges besser als damals.
Ich schüttle ein wenig über mich selbst den Kopf, wie ich die Situation damals so einseitig betrachten konnte..
Er und der Junge taten mir so leid, da er schilderte was sie ihm und dem Jungen zumutete. Er hat desöfteren geweint und schilderte den Alptraum der Ehe usw.
Da war ich wirklich gehirngewaschen. Und überempathisch.
Heute würde ich in so einer Situation sofort aussteigen.

Es ist nun wie es ist. Der Junge hat es trotzdem besser, da er die zerüttete Ehe der Eltern nicht mehr ertragen muss.
Jetzt gibt es andere Probleme zu bewältigen aber mein Partner wirkt gut gelaunt und entspannt. Das ist schon bemerkenswert.
Das Kind habe ich nicht gesprochen, und sicherlich hat er große Angst um seine Mutter.

Ob unsere junge Beziehung all diese Probleme überstehen wird muss ich abwarten.

10.11.2025 21:37 • x 1 #2951


Kampfschnake
@Wasabix
Zitat von Wasabix:
Ob unsere junge Beziehung all diese Probleme überstehen wird muss ich abwarten.

Was möchtest du damit sagen? Die Frau stirbt und der Junge wird in Obhut genommen?

10.11.2025 21:45 • x 1 #2952


Wasabix
Zitat von Kampfschnake:
@Wasabix Was möchtest du damit sagen? Die Frau stirbt und der Junge wird in Obhut genommen?

Nein,das nicht.
Der Junge wird, sollte die Mutter es nicht überleben, beim Vater aufwachsen.
Die Mutter wird das vielleicht verhindern wollen, das ist momentan nicht einschätzbar.

Über Dritte wurde dem Vater vorgestern zugetragen, die Mutter hätte angeblich engen Kontakt zu einer befreundeten Familie im Dorf.
Bei der der Sohn sich regelmäßig aufhalte, auch über Nacht.
Und es wurde abgeblich gemunkelt, ob er dort aufwachsen soll.
Ist aber bisher nur ein Gerücht.

10.11.2025 21:53 • #2953


Happylife1981
Der Junge bräuchte psychologische Unterstützung. Ich hoffe Dein Partner hat das auf dem Schirm.
Ich sehe seit Jahren aus weiter Ferne dabei zu wie ein gleichaltriger Junge wie der Deines Partners mit einem Vater mit Hirntumor aufwächst. Der Junge hat eine panische Angst entwickelt, da der Vater öfter mal umkippt, kein Kurzzeitgedächnis mehr hat usw. Er ist mittlerweile wieder Bettnässer und die Eltern halten es nicht für nötig ihn psychologisch unterstützen zu lassen. Dazu hat er eine Essstörung entwickelt, wird immer dicker und nun noch in der Schule gemobbt. Die kleinen Seelen können sich nicht selbst helfen.

10.11.2025 21:54 • x 6 #2954


Wasabix
Zitat von Happylife1981:
Der Junge bräuchte psychologische Unterstützung. Ich hoffe Dein Partner hat das auf dem Schirm. Ich sehe seit Jahren aus weiter Ferne dabei zu wie ...

Was eine schreckliche Situation für den Jungen! Warum handelt hier ein Jugendamt nicht, weisst du da Genaueres?

DAss der Junge psychologische Unterstützung bräuchte, eine neutrale Vertrauensperson, ist mir längst klar, das habe ich schon sehr frühzeitig angesprochen. Doch beide Eltern wollen das wohl nicht.
Warum ist mir schleierhaft.

Mein Einfluss ist gering und ich mische mich in diese Dinge nicht mehr ein.

10.11.2025 21:59 • #2955


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