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Eingeschlafene Ehe, dann Affäre im Büro

S
Zitat von Kruemel1:
Einerseits tut mir leid, was ich ihm zugemutet habe.

Du ihm? Deinem Mann gegenüber musst Du wohl meinen.
Deinem AM gegenüber eher nicht, erzählst Du doch die ganze Zeit davon wie er Dich in allen Bereichen ausgenutzt hat.

24.03.2024 12:37 • x 1 #301


A
Hey alle zusammen,

tatsächlich lese ich noch mit, bin anwesend und auch nicht vertrieben =) Ich war nur letzte Woche bis FR Abend außer Landes und am Wochenende typischerweise mit der Familie eingebunden.

Auch wenn hier der ein oder andere doch eine recht harsche Art hat, seine persönliche Meinung kundzutun, ist der Verlauf des Threads insgesamt sehr gewinnbringend für mich.

Mir wird durch eure Schilderungen vieles klarer - bezüglich mir und auch anderen. Wenn man sich selbst bewusst wird, wie feige man handelt macht einen das traurig. Es stimmt, dass ich bei mir viele Baustellen habe, um die ich mich parallel kümmern muss. Ob das jetzt bedeutet ich sollte allein leben um das zu tun? Ich denke nicht. Diese Problematik(en) in mir sind teils wahrscheinlich über die Zeit entstanden, teils kommen sie vielleicht auch aus der Kindheit/Jugend etc. Das wird ein Therapeut irgendwann mit mir besprechen. Deshalb jetzt meine Ehe aufzugeben wäre, denke ich, falsch. Am Wochenende ist normal der Zeitpunkt, wo wir (EF und ich) abseits der Arbeit, des Alltags usw. die Zeit finden, in Ruhe immer wieder die aktuelle Situation zu reflektieren. Und gestern hat es mir wahnsinnig Leid getan, was ich im Moment anrichte. Das hat sie in der Tat nicht verdient. Ich fühle mich ihr in solchen Momenten emotional viel näher.

Das kommt wahrscheinlich auch dadurch, dass ich mir versuche klar zu machen, was genau das mit der AF eigentlich ist. Eure immer wiederkehrende Ermahnung, dass es eben nichts besonderes, außergewöhnliches etc. ist hilft mir dabei. Es hilft mir bewusst darüber nachzudenken, dass es wahrscheinlich einfach nur Chemie und Hormone sind, die mich in dem Rausch etwas anderes denken lassen. Zudem habe ich vorher nicht so intensiv darüber nachgedacht, ob diese neue Beziehung tatsächlich die Belastung trägt, die eine Trennung von meiner EF mit sich bringt. Auch wenn die AF sagt sie ist sich im Klaren darüber - eigentlich *kann* sie das gar nicht.

Eine Beziehung mit der AF zu starten auf der Basis einer dadurch zerstörten Ehe wäre vermutlich wirklich für ein paar Monate toll, bis es mich alles einholt.

So schwer es mir fällt in einem Moment (wenn die Gedanken/Gefühle bei der AF sind), vertraue ich auf die recht eindeutige Meinung von Freunden und auch von euch, dass es zwar möglich ist (Partnerschaft AF, Warmwechsel), aber in der Regel in die Hose geht.

Ich hoffe nur, dass dieses zerrissene Hin und Her weniger wird, weil ich permanent damit eine der beiden Frauen verletze.

25.03.2024 11:25 • x 9 #302


A


Eingeschlafene Ehe, dann Affäre im Büro

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M
Zitat von alex2024:
Auch wenn die AF sagt sie ist sich im Klaren darüber - eigentlich *kann* sie das gar nicht.

Stimmt genau. Sie beurteilt - selbst im Hormonrausch gefangen - etwas, was sie nicht wissen kann. Und sie sagt das, um Dir den Wechsel leichter zu machen, sodass Du glaubst, dass Du zumindest mit ihr keine neuen Probleme hättest. Sie würde das alles mit Dir tragen, meint sie jetzt. Aber wie sieht es denn in der Realität aus? Nach einigen Monaten, wenn Du Dir deine kümmerliche Freizeit für die Kinder und die Neue aufteilen musst. Und wenn dann noch finanzielle Folgen, die normalerweise Ärger bedeuten, aufschlagen, wird sich erst zeigen, wie sehr sie sich vorher darüber im Klaren war.
Auf derlei Lippenbekenntnisse kannst du nichts geben. Und auch auf das was in der Affäre gesprochen wird, kannst Du nicht viel geben. Es ist zu viel Idealisierung und Projektion dabei und der Alltag ist weit weg.

Zitat von alex2024:
Ich hoffe nur, dass dieses zerrissene Hin und Her weniger wird, weil ich permanent damit eine der beiden Frauen verletze.

Das liegt an Dir und irgendeinen Tod wirst Du sterben müssen. Darauf zu hoffen ist Unsinn, denn die Hoffnung, Du wachst einesTages auf und weißt was das Richtige für Dich ist, wird sich nicht erfüllen. So bequem macht es einem das Leben leider nicht.

25.03.2024 11:36 • x 8 #303


A
Zitat von Margerite:
Stimmt genau. Sie beurteilt - selbst im Hormonrausch gefangen - etwas, was sie nicht wissen kann. Und sie sagt das, um Dir den Wechsel leichter zu machen, sodass Du glaubst, dass Du zumindest mit ihr keine neuen Probleme hättest.

Mir das bewusst immer wieder repetierend zu sagen, macht es besser. Sie ist genauso in der rosa Blase gefangen, wie ich selbst. Keiner von uns wird eine sinnvolle Entscheidung treffen könne. Es entbehrt jeder Logik, was da im Endeffekt passiert. Umso mehr ich darüber nachdenke, umso mehr komme ich dazu, dass meine EF weiterhin der Fels sein sollte, der in meinem Leben steht. Umso mehr ich mir das sage, umso näher fühle ich mich ihr wieder.

Zitat von Margerite:
So bequem macht es einem das Leben leider nicht.

Leider nein. Aber die Entscheidung, die ich treffen muss, wird durch das Nachdenken klarer.

25.03.2024 12:16 • x 3 #304


V
Ich finde viele deiner Gedanken richtig
Nicht richtig ist, dass generell Zweitbeziehungen nicht funktionieren
Wenn du deine Frau verletzt siehst, fühlst du dich ihr näher, das kann schlichtweg Mitleid sein, dein eigenes Schuldgefühl und vieles mehr
Dieses Gefühl kann und wird nicht die Basis für eine glückliche Ehe sein
Nur meine Meinung

25.03.2024 12:28 • x 4 #305


A
Zitat von Vorbeigeschaut:
Ich finde viele deiner Gedanken richtig Nicht richtig ist, dass generell Zweitbeziehungen nicht funktionieren Wenn du deine Frau verletzt siehst, fühlst du dich ihr näher, das kann schlichtweg Mitleid sein, dein eigenes Schuldgefühl und vieles mehr Dieses Gefühl kann und wird nicht die Basis für eine glückliche ...

Da gebe ich dir recht. Ich versuche möglichst genau für mich selbst zu Beurteilen, was es ist. Und wenn da der Gedanke ist: was tust du da? Sie ist deine Frau! oder ich auf der Geschäftsreise überlege: Wen hättest du jetzt lieber bei dir? Wer hat es mehr verdient, mit dir Abends spazieren zu gehen? Wer wäre dir wichtiger? und ich das mit meiner Frau beantworte, dann ist das denke ich kein Mitleid. Mein eigenes Schuldgefühl werde ich in Zukunft verantworten müssen ggü. mir selbst.

Ob die Zweitbeziehung funktioniert weiß niemand - auch nicht ob die Ehe funktioniert. Aber die Grundlast, die ich mitbringe, ist sehr hoch. Auch mit mir selbst.

25.03.2024 12:33 • x 2 #306


V
Wenn deine Frau die Antwort ist, dann geh dahin.
Aber trenne dich fair und konsequent von deiner AF
Und rechne auch mit der Rache einer verschmähten Geliebten
Und packe dann deiner Frau gegenüber mal Fakten auf den Tisch
Sie hat ein Recht darauf und auch das Recht zu entscheiden dich nicht mehr zu wollen
Respekt und Wertschätzung für alle, fang da doch erstmal an

25.03.2024 12:45 • x 4 #307


E
Ich finde es bemerkenswert dass du es schaffst dieses Gespann in das du steckst auch selbstkritisch zu betrachten. Es ist sicherlich nicht leicht in dem Rausch der Hormone.

In der Tat kann deine AF nicht wissen was sie erwartet. Allein der Umgang mit Kindern ist als kinderlose schon schwierig sich realisitisch vorzustellen. Aber mit den ganzen Schwierigkeiten des Warmwechsels kann sie nicht erfassen was sie erwartet. Und ich glaube selbst du, trotz der Fakteneinsicht, hast noch ein leicht verklärtes Bild.

25.03.2024 12:47 • x 2 #308


Plundermandy
@alex2024 das ist ein guter Ansatz, glaube ich. Arbeitet an eurer Ehe. Gebt nicht so schnell auf. Es lohnt sich zu kämpfen. Und wie du richtig sagst, diese Verliebtheit wird vergehen. Deine Frau und dich verbindet doch viel mehr, auch wenn du es im Moment nicht klar sehen kannst.

25.03.2024 13:03 • #309


V
Die Verliebheit zur AF vergeht dann, wenn man ganz wieder ankommt in der Ehe, geschieht das nicht, wird sie oder eine andere erneut der Rettungsanker aus den eigenen ambivalenten Gefühlen sein.

25.03.2024 13:07 • x 2 #310


Disney1
Zitat von Margerite:
Du wachst einesTages auf und weißt was das Richtige für Dich ist, wird sich nicht erfüllen. So bequem macht es einem das Leben leider nicht.


Schon möglich. Wenn man sich gut mit sich auseinander setzt, kommt vielleicht der Tag. So ähnlich ging es zumindest mir.


Zitat von alex2024:
Umso mehr ich mir das sage, umso näher fühle ich mich ihr wieder.


Wie ein Gebet? Früher gingen die Menschen in die Kirche, un baten um Erleuchtung, um Unterstützung oder aber auch, um sich auf etwas einlassen zu können.

Und es hilft.


Zitat von alex2024:
Mein eigenes Schuldgefühl werde ich in Zukunft verantworten müssen ggü. mir selbst.


Schuld, ein schweres Wort, dass man sich aufläd und belastet. Es sollte der Tag kommen, an dem du dir verzeihen kannst.

Das wirst du können, wenn du für dich alles ergründet hast.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass eine Beziehung immer zwei führen. Welchen Anteil deine Frau hat, kann ich von hier aus nicht ergründen.

Deshalb wäre die Ehrlichkeit ihr gegenüber so wichtig. Nicht nur wegen des Vertrauens, welches definitiv verloren ging, auch wenn sie/ihr es noch nicht so verstanden hat. Auch weil sie ein Teil der Beziehung ist und ihren Anteil trägt.
Es ha ja Gründe, warum sie vermutlich somatische Beschwerden mit ihrem Rücken hat.....


Geh Du vor, sagte die Seele zum Körper, auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf Dich.
Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben,
sagte der Körper zur Seele.


Es ist sehr viel mehr Arbeit nötig, um eure Ehe wieder neu aufzulegen.

Und diese Entscheidung bedarf eines Fundamentes beider.

26.03.2024 10:26 • x 2 #311


MMHW71
Ich kann deine Situation und dein Gefühlschaos voll verstehen und ich beneide dich keinesfalls darum.

Wenn du dich für deine Frau entscheidest, ist das eine Entscheidung, die vollkommen legitim und nachvollziehbar ist. Du entscheidest dich für die Gewohnheit, Bequemlichkeit und auch, wie du glaubst Liebe.
Die Situation mit der Neuen wäre zugegeben schwierig ohne Ende. Wie schon oft erwähnt, es kommt der Alltag und der kann, wie in deinem Fall knüppeldick kommen und die Liebe entschwindet genau so.

Du hast, wie jeder in einer Affäre, der eine Entscheidung treffen soll, die Wahl zwischen Pest und Cholera. (Sorry mir ist nichts Besseres eingefallen).

Zu bleiben, dort wo du momentan bist, ist sicherlich die einfachste Variante und die, die dir hier auch schon mehrfach empfohlen wurde. Zu gehen und einen Neustart zu wagen, das größte Risiko, wobei hieraus sich durchaus auch eine Beziehung entwickeln kann, wo du irgendwann sagen kannst: es hat sich gelohnt.

Du wirst nie wissen, was richtig oder falsch war, denn du du wirst die andere Erfahrung nicht machen. Du wirst auch der Entscheidung immer nachhängen, die du nicht gegangen bist, da es eine unerfüllte Sache bleibt.
Vielleicht sind Männer, oder im Speziellen du, anders. Ich als Frau, sehe es immer als ?, was auch immer Raum zum Denken gibt......

26.03.2024 11:17 • x 2 #312


S
Als ich damals , zwar aus einer anderen Rolle heraus, aber trotzdem, eine Entscheidung treffen musste, habe ich mich auch recht intensiv mit dem Thema Entscheidungen beschäftigt.

Und was mir sehr geholfen hat, war der folgende Ansatz, auf den ich dabei gestoßen bin:

- es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen
- wichtig ist, eine zu treffen und anschließend
- sich dafür zu engagieren, sie zur richtigen zu machen

Du wirst bei keiner Richtung je wissen, wie das andere ausgegangen wäre

Aber das schlechteste was man tun kann, ist irgendeine Entscheidung dann nur halbherzig umzusetzen und der anderen hinterherzuträumen.
Damit geht es auf jeden Fall in die Hose.

Wenn du noch Basis mit deiner EF siehst , ist deine Familie, mMn , auf jeden Fall einen ehrlichen und ernsthaften Neustart wert. Aber eben dann „all in“

Viel Glück euch dabei.

26.03.2024 13:10 • x 6 #313


S
@MMHW71
Zitat von MMHW71:
Du entscheidest dich für die Gewohnheit, Bequemlichkeit und auch, wie du glaubst Liebe.

ziemlich arrogant.

26.03.2024 13:13 • x 2 #314


MMHW71
Zitat von SchlittenEngel:
ziemlich arrogant.

Es sei dir zugestanden wie du das siehst. Ich sehe es nun mal so wie ich es sehe und ich lasse das mal so stehen.

Im Grunde formulierst du nichts anderes als ich.

Vielleicht lässt du uns DEINE Sichtweise bzw. die Beweggründe des Verbleibens des TE bei der Ehefrau wissen.

Ich habe es beurteilt, so wie ICH es aus dem Kontext herauslesen konnte.

26.03.2024 13:20 • #315


A


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