Elf Jahre, Ehe und drei Kinder - Game over?

Also ich achte schon sehr darauf, dass die Kids möglichst unbeschadet durch diese Zeit kommen. Klar sind sie total durch den Wind, aber zumindest ich kann für mich behaupten, viel mit den Kids zu sprechen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen, so gut es geht. Und mir ist natürlich einiges daran gelegen, dass es den Kids auch in ihrem späteren Leben gut geht und sie eine gesunde Basis haben.

Habe mich die letzten zwei Tage nicht so sehr gemeldet, da einiges passiert war zwischen Madame und mir. Also, an der Trennungssituation hat sich nichts geändert. Allerdings gestalteten sich die Tagesabläufe schon wieder sehr merkwürdig, was mich nachdenklich stimmt und über ihr Verhalten grübeln lässt.

Donnerstag habe ich mit den Kindern etwas unternommen nachmittags (ich geniesse wirklich jede Zeit mit ihnen, die ich kriegen kann!). Sie wollte da dann ja zu ihrem ominösen Arzttermin, der diesmal dann wohl auch wirklich geklappt hatte. Als ich die Kinder abends zurückgebracht hatte, wurde erneut das Thema Essen aufgegriffen und es wurde über die Kinder und auch über meine Frau entschieden, dass man gemeinsam etwas Warmes essen könne. Also haben wir Essen kommen lassen und noch gemeinsam im Wohnzimmer gegessen, die Kids durften dabei noch einen kurzen Ausschnitt eines Films gucken. Irgendwann haben meine Frau und ich in die Küche verlagert, da kam es zum ersten Mal zu einer Art richtigem Gespräch. Wobei ganz klar auffällig war, auf welche Punkte sie dringend hinaus wollte: Die Aktion, die ihr neuer Macker gegen mich gerissen hat, mich anzuschwärzen (da konnte meine Frau es überhaupt nicht haben, dass ich sie darauf verwies mich zu der Sache nicht zu äußern. O-Ton: Über alles willst du sprechen, nur darüber nicht?, sie wollte scheinbar wirklich ganz dringend etwas von mir dazu hören), und mein aktueller Standpunkt in Sachen Finanzen hat sie auch brennend interessiert. Sinngemäß...wie es denn bloß sein könne, dass ich meine Schulden derart gut im Griff habe und finanziell auf festem Boden stünde... das konnte sie gar nicht so recht glauben und hatte irgendwann sogar mal erwähnt, sie würde das gerne mal auf dem Papier sehen.

Sie hatte in dem Gespräch aber auch immer wieder betont, dass wir schließlich getrennt seien und sie einen neuen Freund habe. Dieser habe sich aber bei seiner Aussage, dass die beiden schon seit 5 Monaten zusammen wären, vertan. Da hat er irgendwas falsch verstanden.... Ja ja...

Ich war Donnerstagabend dann noch bei einem Gruppenabend mit Arbeitskollegen, dabei ist auch ein Foto mit zwei weiblichen Kolleginnen entstanden, welches ich im Whatsapp-Status hochgeladen hatte. Nix wildes, nix anzügliches, einfach nur nebeneinander stehen und lächeln. Das ist Madame aber überaus sauer aufgestoßen, da sie mich Freitagmorgens direkt wieder blockiert hatte und sich anschließend auch telefonisch darüber echauffierte, ich hätte ihr mal wieder dreckig ins Gesicht gelogen, als ich gesagt hatte dass ich sie noch lieben und zurück wollen würde. So würde schließlich niemand handeln, der jemanden zurückgewinnen will. Eifersüchtig zu sein, hat sie vehement bestritten. Für mich war es in diesem Moment aber nix anderes als ein Anfall von Eifersucht ihrerseits. Fand ich sehr interessant. Sie erwiderte, es habe nix mit Eifersucht zu tun, ihr ginge es lediglich darum dass ich augenscheinlich wieder gelogen hätte.

Naja...aber auch der Freitag hat sich noch dynamisch gestaltet, denn nachmittags stand Waldwichtelmarkt (eine tolle Weihnachtsveranstaltung in einer Einrichtung wo unsere Kids regelmäßig sind) auf dem Plan. Da war zunächst die Frage: Wer geht mit den Kids hin, Mama oder Papa? Die Kids wollten natürlich beide. Und so kam Madame (!) auf die Idee, man könne ja nachfragen ob es möglicherweise noch eine zusätzliche Karte gebe. Und die gab es. Also habe ich am späten Nachmittag gestern Frau und Kinder zuhause eingesammelt, und zusammen sind wir zum Wichtelmarkt gefahren. Dort kam auch noch ein Familienfreund hin, mit dem wir uns seit vielen Jahren gut verstehen. Es war eine skurrile Situation, denn wir sind da tatsächlich gemeinsam von Stand zu Stand geschlendert usw. Zwar herrschte eine Distanz zwischen ihr und mir, das war klar zu spüren, auch hat sie immer wieder Wortspitzen in meine Richtung gebracht (wir sind getrennt, usw.), aber dann gab es auch die anderen Momente. Die, wo man sich angeschaut, vielleicht auch mal zusammen gelacht oder sich angelächelt hat. Das war komisch, aber auch schön.

Und ich frage mich natürlich: Warum macht sie das? Warum lässt sie soetwas zu? Einerseits pocht sie auf Trennung und getrennte Wege, andererseits kommt sie freiwillig mit und unternimmt was mit mir, genauso wie die gemeinsamen Abendessen am Mi. und Do. Das kann ihrem neuen Typen doch auch nicht gefallen (sofern er denn überhaupt davon weiss...).

Natürlich mache ich das alles irgendwo aus der Hoffnung heraus, eben weil ich diese Frau allen Vorkomnissen zum Trotz noch liebe. Wobei ich schon auch sehr darauf bedacht bin, meinen Weg trotzdem weiterzugehen, insbesondere die Therapie aktiv zu verfolgen und darüber hinaus für die Kinder da zu sein...

Zitat von alleswirdbesser:

Edit: Allein dein Statusbild..... warum hast du es hochgeladen und nicht einfach für dich behalten?

Weil doof? Weil auf Reaktion hoffend, damit Madame sieht, was sie aufgibt.

Schließlich darf sie Alles - und er nix!

Zitat von Helmi91:

Natürlich mache ich das alles irgendwo aus der Hoffnung heraus

Bist du begreifst, das der Zug schon im übernächsten Bhf schon abgefahren ist, ist Weihnachten 23

Zitat von thegirlnextdoor:

Aber deine Ex will dich nicht mehr und macht das auch sehr deutlich - sie will nur Rufbereitschaft, deine Hilfe, dein Geld.
Deine guten Dienste soll bitte keine andere abziehen, sonst werden die Krallen ausgefahren.

Sehe das auch so.
Fakt ist, du bist ihr Diener, den sie nach Strich und Faden ausnützt und du parierst wie ein Hündchen. Devoter geht es ja gar nicht mehr. Sie führt dich genüsslich an der Leine.
Leider kann man dir nicht helfen, du kapierst ja gar nicht, wie du ihr hinterherhechselst.
Welche Frau, ausser Ex wünscht sich schon sowas. Und das noch ohne jegwelche Gegenleistung.

Also, zunächst möchte ich wirklich jedem danken, der sich hier aktiv beteiligt und die Diskussion durch Beiträge anregt. Ehrlich - und ganz gleich wie sehr auch ich dabei mein Fett weg bekommen mag.

Natürlich wird im Rahmen meiner Therapie auch über die Beziehung gesprochen, genauso wie über meine gesamte vorige Vita und prägende Momente, die als Ursache der Suchterkrankung dienen können. Aber zumindest in Sachen Beziehung sind auch Grenzen gesteckt, so empfinde ich es zumindest, da die Therapeutin - sicherlich eine sehr gute, ich fühle mich wohl und kann ich voll und ganz auf sie einlassen - auf Suchterkrankung spezialisiert ist und nicht auf (Liebes-)Beziehungen.

Und ja, ich denke schon von meiner Frau, dass sie mit ihrem aktuellen Verhalten eher blauäugig ist. Da ich es rein subjektiv so empfinde, dass sie ohne jegliche Weitsicht agiert (z. B. plötzlicher Autoverkauf und nun steht sie noch ohne Ersatz da, insgesamt sehr impulsive Verhaltensweise). Ich fühle mich meiner Frau aber nicht überlegen, nein. Ich würde es für mich eher so einordnen, dass ich glaube zu wissen dass meine Frau die Zügel in der Hand hält. Wobei ich zumindest merke, dass ich mit bestimmten Aktionen eine entsprechende Reaktion bei ihr verursachen kann. Was mir wiederum zeigt, dass sie innerlich durchaus zu arbeiten scheint, auch wenn sie nach außen eher die abgeklärte und coole gibt.

Warum ich so ein unterwürfiges Verhalten an den Tag lege, weiss ich ehrlich gesagt selbst nicht. Ich weiss nicht, wovor ich solch eine Angst habe (klar: Verlustangst, Angst vor dem alleine sein, ich vermisse meine Kinder an jedem Tag wo ich sie nicht sehen kann, Angst vor dem Ungewissen,...). Ich spüre innerlich einfach nur, dass ich natürlich einerseits wütend angesichts ihres Verhaltens bin und sie mich mit so manch einer Aktion auch echt schockiert hat. Und trotzdem fühle ich mich ihr so krass verbunden, dennoch dreht sich mein Kopf tagelang nur um sie. Und ich wünschte, wieder nach Hause zurück zu können. Irgendwie ist bei mir im Kopf stets der Gedanke präsent: Junge, sie hat Mist gebaut, du aber genauso (Spielsucht).

In der Vergangenheit habe ich meine Frau tatsächlich mit nahezu offenen Armen empfangen. Zwar gab es dann durchaus auch mal klärende Gespräche, in welchen sie beteuerte es nie wieder machen zu wollen jetzt sei ihr bewusst geworden dass sie nur mich wolle usw. Aber dadurch gerieten die Vorkommnisse dann auch immer recht schnell in den Hintergrund...


(Gestern war ich mit den Kindern nachmittags unterwegs, habe sie Zeit mit den Kurzen sehr genossen. Noch während ich mit ihnen weg war, rief meine Frau an. Sie wollte wissen ob ich ihr ein paar Einkaufsteile mitbringe. Schließlich lief es so ab, dass ich die Kids nach Hause brachte, und sie im Gegenzug mit mir auf eigenen Wunsch alleine zur Bank und zum Supermarkt fuhr. Abends hatte sie wieder Essen bestellt für die Kids und uns, haben auch alle zusammen am Tisch gesessen, danach musste ich aber recht schnell los zum Nachtdienst. Diese reinen Aktionen an sich passen für mich derzeit nicht ins Bild - denn andersrum gibt sie sich mir gegenüber sehr distanziert, guckt mich manchmal beinahe schon abwertend an und bringt immer wieder Spitzen (Wir sind schließlich getrennt etc., will wissen ob wir uns Kosten für Geschenke teilen,...)).

Weil ich es so fühle, dass ich ihr dadurch nah sein kann, für sie präsent bin, mich bei ihr befinde. Und ich sicherlich auch irgendwo denke, dass sie mich vielleicht zurück will, wenn sie nur erkennt dass ich 'ne gute Wahl bin.