Elf Jahre, Ehe und drei Kinder - Game over?

Helmi, vielen Dank für deine Erklärungen... so fügen sich doch ein paar Teilchen besser zusammen.

Das, was alleswirdbesser schreibt, denke ich auch: Deine Ehefrau ist Teil deiner Sucht.

Das sollte die Therapeutin eigentlich auch erkennen können, aber leider tun sich viele schwer damit, solche Informationen zu verknüpfen. (Wird auch schulisch und akademisch nicht wirklich gefördert.)

Helmi, ich fürchte was du nicht verstehst ist, dass sie dich wirklich nur benutzt und dass du durch die Dienste, die du bereitwillig verrichtest, nicht mehr attraktiver für sie wirst.

Dass nette Männer pauschal nicht gefragt wären, sehe ich als Frau zwar anders... ich denke nette Männer sind bei einem bestimmten Typ Frau nicht gefragt, genauso wie nette Frauen bei einem bestimmten Typ Mann nicht gefragt sind.
Oft suchen sich nette Männer besonders zickige, anspruchsvolle Frauen, und nette Frauen dominante und/oder aggressive Männer. Man findet diese Konstellationen einfach sehr häufig.
Es sucht offenbar jeder das, was ihm selbst fehlt und versucht seine fehlenden Anteile durch den Anderen auszugleichen.

Ich verstehe dich jedenfalls sehr gut, Helmi, sowohl was im Moment in dir vorgeht als auch, was du mit deinem Verhalten bezweckst.
Aber du schadest dir mit dieser Beziehung massiv selbst und vertust kostbare Lebenszeit.

Würde dir deswegen raten, dir einen guten Therapeuten zu suchen, der die Sache ganzheitlich betrachten kann, denn deine Sucht nach deiner Frau und deine Spielsucht haben sicherlich den gleichen Ursprung.

Sicher, würde die Ursache erfolgreich therapiert könnte es natürlich sein, dass sich das Problem mit der Ehefrau von alleine löst.

Aber: den Ursprung überhaupt zu finden ist oft nicht so leicht, wenn nicht wirklich alles mit einbezogen wird.

Ich würde noch ein paar probatorische Stunden bei anderen Therapeuten nehmen (man darf offiziell fünf Therapeuten antesten, das wird von der KK bezahlt) und schauen ob jemand auch mit der Beziehung in dem gesamten Kontext auch etwas anfangen kann.

Denn diese Beziehung und die Affären deiner Frau dominieren seit elf Jahren alle Aspekte deines Lebens. Das ist nichts unwichtiges, das man beiseite wischen kann.

Was du seit neun Jahren mitmachst ist kein Pappenstiel. Andere wären da längst zusammengebrochen und hätten gar nicht mehr die Kraft, dem anderen noch hinterher zu laufen.

Selbst, wenn du beschreibst, dass du durchaus schon wütend und traurig warst klingt alles extrem kontrolliert und so als ob du die Gefühle unterdrücken und verdrängen würdest. Es könnte sehr hilfreich für dich sein, wenn ein Therapeut da mal gründlich hinschauen würde.

Zitat von alleswirdbesser:

Und dieser ständige Kontakt zu ihr, wird dich daran hindern sich abzulösen. Ihr spielt das natürlich in die Hände, so hat sie dich immer an der Leine. Auch hier bist du wie ein Süchtiger, der Angst hat vor dem kalten Entzug. Und den hättest du bitter nötig.

Chapeau...du bringst es auf den Punkt. Aber es ist wie bei jedem Suchtkranken....erst die Selbsteinsicht, etwas ändern zu müssen bzw. zu wollen, bringt Veränderung. Ansonsten können wir hier uns den Wolf schreiben, es wird nichts ändern.
Jede neue potionelle Partnerin von TE wird da gleich die Füsse in die Hände nehmen und weit weit weg rennen.
Es ist halt auch für die Kinder völliges Durcheinander...du, Stecher und deine EX im Gesamtpaket.....wie ich dir geschrieben habe, wundere dich mal nicht wenn die als Erwachsener in ihrem Gefühls -u. Beziehungsleben so gar nicht klar kommen.
Du schädigst mit deinem devoten Verhalten nicht nur dir, sondern auch deinen Jungs. Was bekommen die von dir als Männerbild......ein ZuKreuze Kriecher.......denk mal drüber nach.

Zitat von alleswirdbesser:

Du wirst vermutlich länger brauchen. Aber dafür solltest du auf den Kontakt weitgehend verzichten, um überhaupt wieder klar denken zu können.


Ich glaube das ist ein ganz entscheidender Punkt, gerade bei einem Suchtkranken.

Es ist hier im Sinne der Trennung noch nachteiliger als es normalerweise schon ist, dass Kinder involviert sind - weil sie von der Ex fleißig dazu benutzt werden, um den liebenden Vater und unglücklichen Verlassenen springen zu lassen.

Wären keine Kinder da, und die Ex würde täglich nach Hilfe schreien, würde Helmi sicher auch sehr viel deutlicher auffallen, was da los ist.

Das ist hier wahrscheinlich das Hauptproblem: aufgrund der Kinder kann der Kontakte ja nie vollständig abgebrochen werden, was heilsam wäre -
das heißt Helmi wird der Dro. immer weiter ausgesetzt sein. Und bei Suchtkranken reicht ja oft schon ein Quäntchen aus, um Schaden anzurichten bzw. die Sucht weiter zu befeuern.

Deswegen meine ich, dass ein guter Therapeut, der die Beziehung mit einbezieht eigentlich unerlässlich wäre - falls du wirklich da raus willst, Helmi.
Ich weiß, noch ist es nicht so weit, aber ich denke selbst wenn du mal an dem Punkt bist, dass du es eigentlich willst wird es in Anbetracht dieser Suchtveranlagung nicht ganz so einfach werden.

Aber erstmal müsstest du es halt wollen. Ich wünsche dir sehr, dass du eher früher als später an diesen Punkt kommst.

@alleswirdbesser sehr heftig, was dir widerfahren ist dein Ex klingt sehr hart, das tut mir leid. Du schreibst mehrmals, sein Verhalten sei nicht unbegründet gewesen und ab einem Punkt richtig so... ich denke, so behandelt zu werden das hat (fast) niemand wirklich verdient, vor allem die Kinder nicht.

Einerseits ganz richtig mit dem Kontakt, ohne Konsequenz geht es nicht, aber andererseits wäre es trotzdem möglich, dass der Vater eine feste Bezugsperson bleibt und sich mehr für die Details im Leben seiner Kinder interessiert und einbringt.

Bei meinen Eltern (die sich scheiden ließen als ich 5 war) hat das zumindest bis zu meiner Teenagerzeit ganz gut geklappt.
Ich sah meinen Vater als Kind mehrmals pro Woche und telefonierte viel mit ihm. Und dennoch war die Trennung/Scheidung sehr hart für mich.

Bei Freunden von uns (wo er sie nach 15 Jahren Ehe von einem Tag auf den anderen mit zwei kleinen Kindern sitzen ließ, wegen einer Affäre) war und ist es genau wie bei dir und deinem Exmann

Er wollte von einem Tag auf den anderen keinerlei Kontakt mehr mit ihr, hat sich aus dem Leben der Kinder weitestgehend zurückgezogen.
Er hat ja jetzt eine neue Familie. (seine Worte) Das ist sehr grausam den Kindern gegenüber und sehr kalt von Vätern, die so handeln.
Der größeren Tochter, die da erst fünf war, ging es sehr schlecht damit obwohl sie eine super starke, lustige und lebensbejahende Mama hat, die alles fest im Griff hat.

Bei Helmi kann ich mir nach allem was ich gelesen habe absolut nicht vorstellen, dass er sich so aus dem Leben seiner Kinder zurückziehen würde oder wollen würde, er vermisst sie ja jetzt schon schrecklich obwohl er sie oft sieht.
Sehe ich richtig, Helmi, oder?

Für die Kinder wäre es in diesem Fall auch extrem von Nachteil, denn die Mutter ist weder stabil noch selbständig, Helmi dagegen zeigt ihnen, dass er zuverlässig für sie da ist.
Was ich toll finde, dafür meinen größten Respekt, Helmi!

Wir können hier natürlich alle darüber unken, dass die vorgelebte Beziehung nicht gut ist, und für die Kinder kein Vorbild, aber trotzdem: Ein liebevoller Vater, der sich um seine Kinder kümmern WILL, ist durch nichts zu ersetzen. Für die Kinder ist das neben der Mutter natürlich das wichtigste auf der Welt.

Helmi zeigt ihnen ja nicht nur, dass man sich vorführen lässt - er zeigt ihnen genauso, dass man nicht davonrennt und sie im Stich lässt, nur weil die Beziehung bescheiden ist.
Da machen viele Kinder ganz anderes mit.

Organisatorisch ließe sich sicher viel verbessern, mit klaren, unpersönlichen, schriftlichen Absprachen und ohne Kontakt beim Abholen oder Bringen.

Ich hätte nur Zweifel, inwieweit bei sehr starkem Suchtpotenzial schon minimaler Kontakt ausreicht, um die Sucht am Laufen zu halten...

zumal du den Kontakt von dir aus momentan eher forcieren als abbrechen würdest, oder Helmi?

Die Frage ist halt, wie da raus kommen. Auf Dauer, meine ich. Denke, ein Therapeut, der die Problematik bzgl. der Beziehung sieht und versteht, könnte sehr viel helfen.

@alleswirdbesser Stimme dir absolut zu, sehe ich genauso.

Zitat von Heffalump:

Also nochmal - Sie hat sich getrennt. Du darfst für die Kinder gern viel tun, aber nicht Alles. Sie trägt da ebenso Verantwortung. Und das sie den Weg ohne Dich gewählt hat, darf sie auch mit Konsequenzen ihres Handelns leben lernen. Du bist der EX.

sehr gut formuliert.....TE muss dies noch verinnerlichen und sich darüber bewusst werden, was da passiert und wie er gnadenlos ausgenutzt und instrumentalisiert wird.
Manipulative EX......kenne ich auch sehr gut und nur die konsequente Abgrenzung und Nein sagen hat eine Veränderung gebracht. Und dahin muss TE kommen.

Zitat von Helmi91:

Naja...aber vor allem dieses gemeinsame Auswandern lässt mich stutzig werden. Es ist ein Gedanke ihrerseits.

dann lass diesen Gedanken auch bei ihr und mach dich darüber keinen Kopf.....soll sie doch mal versuchen in Corona Zeiten mit drei kleinen Kindern auszuwandern......das ist nur leeres und hohles Gelaber. Aber dich beschäftigt es wieder und damit bleibst du im Spiel.......lies dir mal den letzten Beitrag von @Heffalump genau durch, da ist ganz ganz viel Wahrheit drin.
Aber wenn du so weiter machst wie bisher ändert sich gar nichts und du bleibst ihr Dienstleister.