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Empty Nest - Ehemann ist schuld!

A
Ich verstehe eure Wut, euer Unverständnis und eure Verwirrung. Aber mir hilft das alles sehr. Endlich kommt etwas in Gang, was sehr lange vor sich hin faulte und mich, mein Leben und meine Ehe vergiftet hat.

Ich will morgen noch einmal Stellung nehmen. In der Hoffnung, dann nicht schon gesperrt zu sein. Wir werden sehen.

24.02.2019 22:24 • x 1 #196


G
Zitat von Anne0815:
Ja natürlich würde ich mich trennen. Aber was würde das jetzt noch bringen? Ich würde schon wieder alle negativen Folgen alleine tragen müssen. Nicht zuletzt die finanziellen. Jedes Jahr länger in dieser Ehe sichert meine Rente. Warum sollte ich darauf verzichten? Ihm ist es ja Recht so.


Ich habe den Eindruck, daß Du Dich da auch in einer kalkulierten Komfortzone aufgehalten hast bisher, so eine Art Kosten-Nutzen Rechnung. Und bist damit bisher auch eine Art stillschweigende Vereinbarung mit Ihm eingegangen.
Er scheint damit zufrieden zu sein und Du nicht.

Und weil Du selber damit nicht zufrieden bist und Dich über seine Zufriedenheit ärgerst, möchtest Du nun die Konditionen Eures stillschweigenden Vertrages einseitig ändern. Anstatt selber eine klare Entscheidung zu treffen mitsamt Übernahme der Konsequenzen, die das nach sich zieht, verlagerst Du die auf Ihn. Da ist Er nicht in einer Bringschuld.

Sondern es ist Deine Aufgabe und Verantwortung das selber in die Hand zu nehmen, weil es Dein Wunsch und Bedürfnis ist etwas zu verändern und in Deinem Interesse liegt. Das bedeutet natürlich auch, daß Du für Dich Selber abwägen mußt was den Mehrwert in Deinem Leben betrifft.
Ich verwende den Begriff mußt bewußt, denn es ist Dein Leben und das liegt allein in Deiner Verantwortung mitsamt der Konsequenzen. Letztlich wird nämlich nur das wirklich etwas verändern für Dich in eine nachhaltig Positive Richtung in Deinem Leben.

Bisher biegst Du da jedoch ab und schiebst Ihm die Entscheidung und Verantwortung zu und ärgerst Dich darüber, daß Er sich da Null bewegt und mißgönnst es Ihm, daß Er sich ein Leben geschaffen hat und lebt, womit Er zufrieden ist.

Denke da wäre durchaus mal ein Realitätscheck angebracht, auch wenn der ganz sicher nicht angenehm ist unter den Umständen. Man kann im Leben nicht immer Alles haben. Entscheide Dich, was Dir wichtiger ist ! Du hast Dich bisher selber entschieden so zu leben und hast es billigend in Kauf genommen. Dazu hat Dich Niemand gezwungen. Verlagere da bitte Deinen Ärger und Wut nicht auf Ihn, sondern schaue eventuell mal genauer über was und wen Du Dich tatsächlich ärgerst.

Zitat:
Und faktisch Leben wir getrennt. Ich muss jetzt nur meinen Lebensraum zurück erkämpfen. Also seine Modellbauten zurück drängen und meinen Blumen, Tieren und sonstigem Raumm verschaffen. Schließlich ist es zu 50 % auch mein Haus. Warum soll ich mich auf ein 1-Zimmer-Appartment beschränken? Ihr kennt doch das aktuelle Scheidungsrecht, oder nicht?


Du versucht auf dem Wege Dir bessere Konditionen zu erkämpfen, um möglichst viele Vorteile zu behalten und die zu vergrößern, statt einen fairen Verhandlungsversuch anzustreben, wenn Du nicht bereit bist etwas aufzugeben und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

Es gäbe auch den Weg eine klärende direkte offene ehrliche Aussprache mit Ihm anzustreben ( als Versuch), wo Beide sich zusammen setzen und dann jeweils für sich überlegen und entscheiden wie es weiter geht, ob gemeinsam oder getrennt. Das könnte natürlich für Dich bedeuten, daß Er nichts verändern möchte und für Dich in der Konsequenz dann bedeutet, daß Du eine Entscheidung treffen müßtest mitsamt der nachfolgenden Konsequenzen, nämlich weiter machen wie bisher oder Trennung. Eine Trennung hätte auch für Ihn so einige Konsequenzen.

25.02.2019 06:03 • x 3 #197


A


Empty Nest - Ehemann ist schuld!

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G
Zitat von Anne0815:
Ich verstehe eure Wut, euer Unverständnis und eure Verwirrung. Aber mir hilft das alles sehr. Endlich kommt etwas in Gang, was sehr lange vor sich hin faulte und mich, mein Leben und meine Ehe vergiftet hat.

Ich will morgen noch einmal Stellung nehmen. In der Hoffnung, dann nicht schon gesperrt zu sein. Wir werden sehen.


Ich denke Du brauchst Dir keine Sorgen um eine Sperrung zu machen. Es kommt ziemlich häufig vor, daß User sich abmelden und unter anderem Sich sich neu anmelden, aus unterschiedlichsten Gründen. Das macht das Ganze jedoch recht unübersichtlich, wenn es um möglichst objektive Beratung geht. Daher rät die Forenleitung ua. auch von Ab- und Neuanmeldungen ab.

Solange Du keinen Doppelaccount nutzt oder als User und Gast gleichzeitig schreibst und insgesamt nicht gegen Forenregeln verstößt, wird es nicht zu einer Sperrung führen.

Was das Konstrukt der Zweckgemeinschaft und Ehe betrifft, könnte es Dir eventuell auch helfen das mal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten. Aus dem Deiner Tochter und des engen oder auch weitläufigeren betroffenen Umfeldes.

Meine Eltern führen ebenfalls eine Zweckgemeinschaft, allerdings in einer noch sehr viel extremeren Variante und zuzüglich anderer Thematiken im Detail. Dabei kreisen die Beiden sehr ausgeprägt um sich Selbst, Ihre Wünsche, Bedürfnisse und Lebensvorstellungen ohne dabei zu berücksichtigen, wie es sich auf andere Beteiligte auswirkt insgesamt. Sie erwarten und verlangen sogar von den Kindern, der Familie, dem Umfeld sich da entsprechend anzupassen und das Konstrukt zu unterstützen und das mit sehr ausgeprägten Selbstverständlichkeit, milde formuliert.

Werden diese Erwartungen und Forderungen nicht erfüllt, wird weder auch nur ansatzweise reflektiert, noch die eigene Lebenseinstellung und Haltung hinterfragt. Man verbleibt ggfs. auf Biegen und Brechen in der bequemen Komfortzone, um keine Konsequenzen ziehen zu müssen und verlagert lieber Schuld auf Andere. Meine Mutter hat da eine ähnliche Haltung wie Du, leidet, opfert sich auf, ist unzufrieden, ändert jedoch nichts, weil Sie gewisse Vorteile nicht aufgeben möchte.

Ich selber kam in der Situation zu der Erkenntnis, daß ich dieses Konstrukt weder mag, noch bereit bin das auf Dauer auf meine Kosten zu unterstützen und erhalten, damit Beide in Ihrer Komfortzone bleiben können. Sie sind Erwachsen, können für sich selber wählen und entscheiden wie Sie möchten und haben eben dann auch die Konsequenzen zu tragen. Sie haben jedoch kein Anrecht darauf in das Leben Anderer einzugreifen und deren Lebensweg zu bestimmen und für Sich zu verplanen.
Bitte bedenke auch, daß Du bzw Ihr Beide dadurch auch Eurer Tochter einige Pakete mit auf den Weg gegeben habt.

Mir ist es inzwischen teils unerträglich geworden das Ganze gefühlt eine Ewigkeit mit anschauen zu müssen und bin auch nicht bereit mein Leben da anzupassen und aufzugeben, was wie selbstverständlich erwartet wird. Da bin ich dann doch lieber die böse Tochter, die sich dem übergriffigen Einfluß und den permanenten Forderungen der Eltern entzieht, dementsprechend Schulzuweisungen kassiert und immer wieder Versuche gestartet werden, mir ein schlechtes Gewissen zu bereiten. Ich grenze mich da inzwischen dementsprechend ab und es vergeht einem gründlich die Lust auf die sogenannte Familie. Dabei hatte ich noch das Glück innerhalb der Familie nicht vollständig davon geprägt und konditioniert zu werden, da es früher Familienangehörige gab, die mir ein gutes Vorbild waren und eine Partnerschaft basierend auf echter Liebe und Zusammenhalt geführt haben. Der Unterschied und die Bedeutung waren mir bereits als kleines Kind glasklar. Mich aus der Einflußnahme meiner Eltern nachhaltig zu befreien, war ein langer und kein einfacher Weg.

Vielleicht magst Du Dir auch einmal anschauen wie es mit Deiner Prägung (Muster) ausschaut und auch bezüglich Deiner Einstellung, Haltung und Familienrolle....und Deiner Tochter Freiheit und Freiraum geben Ihr eigenes Leben zu leben, so wie Sie es sich vorstellt und wünscht, deinem Mann ebenfalls.

25.02.2019 08:17 • x 2 #198


E-Claire
Hallo Shedia,

Ich finde es durchaus beachtlich, daß du aufgeklärt hast, daß hinter Anne eben Shedia steht.
Was ich weniger verstehe, ist das warum. Warum fällt es dir eigentlich so schwer, in einen Strang zu bleiben, bei einem Pseudonym zu bleiben?

Worum geht es denn da?
Manchmal denke ich, daß es Dir auf eine bestimmte Außenwirkung ankommt, Du Zuspruch möchtest und irgendwie als die Gute da stehen. So bald ein Thread sich dann in die Richtung entwickelt, daß man nur selbst die Dinge in die Hand nehmen kann, nur selbst Veränderung herbeiführt und das Veränderung eben auch immer erst einmal bei einem selbst beginnt, steigen wir aus und es ist (im Moment) nur eine Frage der Zeit, bis Du ne neue Geschichte aufmachst.

Dieses Hadern, mit der eigenen Entwicklung hier in den Themen und dein Umgang damit, alles wieder gut, ach doch nicht, alles total doof, ach doch nicht, jetzt kenne ich meinen Weg, danke an alle, ach doch nicht, finde ich sehr symptomatisch.

Zweitens, Du kannst hier noch in alle Ewigkeit den Namen wechseln, ich verspreche Dir (was ich schon vor einiger Zeit mal getan habe, erinnere Dich, ich habe Dir damals schon gesagt, daß Du Dich eh wieder anmeldest), daß ich und einige andere früher oder später und bisweilen immer früher, erkennen, daß die Beiträge von Dir sind.

Ich könnte dir natürlich erklären, woran sich das im Einzelnen, es sind mehrere Dinge, erkennen läßt, aber damit gebe ich dir ja nur das Werkzeug an die Hand, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Nur, so wenig, wie ich Deine Aktion verurteile, so wenig unterstütze ich sie.

Dieses An- und Abmelden unter neuem Namen, die Geschichte immer wieder in einer neuen Variation als neu, als echt zu präsentieren, entspricht nicht sozialem gängigen Verhalten.
Was ich spannend daran finde, ist, daß Du ja mittlerweile weißt, daß diese Verhalten durchaus als provokant empfunden wird, trotzdem hältst Du daran fest.

Nun könnte ich natürlich davon ausgehen, daß dies alles Deiner inneren Zerrissenheit geschuldet ist oder Deiner Wut, aber so ganz trifft es das nicht, nicht wahr?
Jeder Deiner Texte enthält auch immer wieder Anker, von denen Du hoffst, daß sie aufgriffen werden, von denen, du hoffst, daß sie andere provozieren.

Interessant ist, daß dies am Anfang noch recht gut funktioniert hat, aber mittlerweile, weniger und weniger Teilnehmer hier drauf einsteigen.

Im August letzten Jahres, haben wir über die Dramaspirale geredet, damals als Lilly. Was ich damals nicht thematisiert habe, ist, daß sich diese bei Menschen, die Dir nicht emotional verbunden sind, abnutzt. Das Dogma durch Provokation bekommst Du Reaktion, ist letztlich nur bedingt richtig und keinesfalls nachhaltig.

Weißt Du, ich habe keine Vorstellung davon, was von den verschiedenen Varianten der Geschichte nun tatsächlich faktisch ist und was nicht. Mir persönlich ist das auch nicht besonders wichtig, ob Du nun einen Sohn oder eine Tochter hast, genauso wenig, wie sich an meinem Leben etwas ändert, falls irgendwann einmal herauskommen sollte, daß keiner dieser hier präsentierten Varianten stimmen.
Für Dich hoffe ich allerdings, daß Du im Gegensatz zu Anne tatsächlich in Therapie bist, aber ich könnte es auch nicht ändern, wenn dem eben nicht so wäre.

Es ist nicht mein Leben.

Es ist Deins, welches, wie auch immer es ausschaut, Dich veranlaßt hier immer und immer wieder zu schreiben.

Zu guter Letzt würde ich Dich gern bitten, Dich von den Versuchen der Provokation zu lösen. Mittlerweile haben wir so ziemlich jedes umstrittene Thema wenigstens einmal durchgekaut: Übergewicht, Affäre, gemeine Eltern, Religion, Übertragung des eigenen Lebenssinns auf den Nachwuchs etc.

Versuch doch einfach mal ein bißchen mehr bei dir (und Deiner Geschichte) zu bleiben.

25.02.2019 13:52 • x 8 #199


E
Zitat von hahawi:
Und vor allem irrationales Verhalten verurteilt wird.
Hey, es sind vor allem irrationale Geschichten, emotionale Geschichten, die jeden von uns hierhergebracht haben.

Korrekt, E-Claire nahm sich meiner an. Das war die erste Person
im Forum, die sich die Mühe machte, hinter meine Fassade zu schauen.
Anneshediapiacarola, ich nehme Dir überhaupt nichts übel und ich wünsche Dir liebevolle Kontakte.
An meine An-und Abmeldungen wirst Du niemals heranreichen.
Ich war echt auch mal richtig verzweifelt.

Bleibe und werde gesund und tue Dir Gutes.

25.02.2019 14:35 • x 5 #200


E-Claire
Zitat von Tempi-Gast:
Korrekt, E-Claire nahm sich meiner an. Das war die erste Person
im Forum, die sich die Mühe machte, hinter meine Fassade zu schauen.


Hahaha, ich hab erst gestern wieder daran gedacht, wie Du am Anfang hier herum getrollt bist, Gezeitenwende, und welche Provokation Du bewußt und unbewußt ausgelöst hast...
Und heute, bist Du ne kleine süße Elfe (ja, ja natürlich mit kräftigen Zähnen) geworden. Immer noch Du, aber so ein netter Teil dieser Gemeinschaft

25.02.2019 14:45 • x 4 #201


E
Na ja, zarte Freundschaftsanbahnungen wurden heftigst zerschlagen. Da wurde so derbe reingegrätscht.
Deshalb nannte ich mich kurz provokativ *kleinfeige*
Son Mob ist mir heut' pupsegal, fühle mich nicht angesprochen und stehe aus Prinzip zum Schwächeren.
Likes sind mir wurscht.

KüssdieHand

25.02.2019 14:53 • x 3 #202


G
@Tempi-Gast

Btw. ich betrachte die Funktion als Danke und nicht als Like.

Ich knuddel Dich mal

25.02.2019 18:09 • x 5 #203


A
So, jetzt habe ich mit Ach und Krach den Arbeitstag heute bewältigt und habe Zeit, um zu schreiben. Mir geht es heute sehr schlecht, denn ich habe seit ca. 3 Wochen das Antidepressivum abgesetzt. Meine Therapeutin hielt mich dafür für stabil genug. Wenn das mal nicht ein Trugschluss war. Ich nehme nun stattdessen hochdosiertes Baldrian um einigermaßen schlafen zu können und Remifemin plus, dass aber wohl seine Wirkung noch nicht entfalten konnte.

Also wo fange ich an. Wie gesagt, Shedia, Anne, Lilly, Sally. Das alles war bzw. bin ich. In jeder dieser Figuren habe ich versucht, einen anderen Aspekt meiner vielschichtigen Probleme zu beleuchten. Bei Shedia ging es in erster Linie um die Affäre, die nun schon 5 Jahre zurückliegt, mich aber dennoch bis heute gedanklich nicht loslässt. Bei Anne ging es um das Problem der unfreiwilligen Kinder-Armut und bei den anderen um jeweils andere Aspekte.

Naturgemäß war es hier in diesem Trennungsforum so, dass ich als Shedia eben auf jene unheilvolle Affäre reduziert wurde und entsprechend beschimpft wurde. Nicht von allen, das gebe ich zu. Aber teilweise in einer Form, die ich nicht mehr ertragen konnte. Ich bin mir meines Fehlers durchaus bewusst und ich weiß, was ich meinem Mann damit auch noch angetan habe. Ich verfluche den Tag, an dem ich den Ex-Am traf. Das könnt ihr mir glauben. Diese Schatten werde ich mein Leben lang nicht mehr los. Z.B. wenn ich meinen Mann tatsächlich eines Tages verlassen würde und ich würde andere Männer daten, was würde da passieren? Würde mich einer von ihnen nach dem Stellenwert der Treue fragen, was sollte ich da sagen? Würde ich die Wahrheit sagen, würde dieser Mann sicher so schnell wegrennen, wie er kann. Würde ich meine Affäre verschweigen, wäre das schon wieder die erste Lüge in einer noch nicht mal begonnenen Beziehung. Nein, Nein! Ich werde diesen Makel nie mehr los und daher werde ich nach einer eventuellen Trennung von meinem Mann sicher nie wieder eine Beziehung haben wollen oder können.

In der Therapie, die ich tatsächlich mache, gehen wir jetzt meine gesamte Biographie von vorne bis hinten durch und bearbeiten ein Trauma nach dem anderen. Und davon gibt es reichlich, das kann ich euch sagen. Keines davon wäre besonders schlimm oder vernichtend, wenn es für sich alleine geblieben wäre. In der Häufung aber machen sie mich allesamt krank und fertig. Ich fasse noch mal kurz zusammen

-ich war krank als Kind. Mehrere unbegleitete mehrwöchige Klinikaufenthalte als Kleinkind
-ein despotischer, narzisstischer Vater
-eine schwer kriegstraumatisierte Mutter (Vergewaltigungen, mehrjährige Kriegsgefangenschaft und Vertreibung)
-Ablehnung des ersten und einzigen Freundes durch die Eltern und Familie
-daher fast Kontaktabbruch zur Familie
-Verbot der Ausübung des Berufswunsches
-unglücklich und erfolglos im Ersatzberuf
-Eheschließung trotz jahrenlangem Widerstand des Ehemannes nach fast 12 Jahren
-krankes Kind wurde geboren
-Verlust des Berufes
-Krankheit und Erstickungstod der Mutter
-unerfüllter 2. Kinderwunsch
-Verlust der Fortpflanzungsorgane nach Total-OP
-Weitere Konflikte mit dem Vater führten zum Kontaktabbruch und Enterbung
-Tod des Vaters
-Trennung für die Außenbeziehung
-Scheitern der Außenbeziehung
-Rückkehr in die Ehe
-Diagnose Depression
-anhaltende Ambivalenz, anhaltende Ehekrise
-Auszug des einzigen Kindes

So, das wars in groben Zügen. Wie gesagt, jeder Punkt für sich wäre vielleicht noch zu verkraften gewesen. Das alles in dieser Ballung hat zur Depression geführt, die mich gerade wieder einzuholen scheint. Besonders die Stimmungsschwankung, die hier im Forum ja überdeutlich zu Tage treten, kosten mich enorm viel Kraft.

25.02.2019 18:12 • x 3 #204


A
Gestern hatte ich einen Zusammenbruch. Mein Mann fing mich auf und ich sprach einfach mal alles aus, was mich in diesem Moment gerade wieder belastete. Ich sagte ihm, wie sehr ich unter dem Auzug unseres Kindes immernoch leide, dass ich die Stille in unserem Haus nicht ertragen kann und bezeichnete dieses Haus, in dem ich mich nie zuhause fühlte, als Mausoleum.

Ich erklärte ihm, dass das einer der vielen Gründe war, der unter anderem damals zu der Außenbeziehung geführt hatte. Der Mann war ja frisch verwitwet gewesen und zögerte nicht lange, mir seinen Sohn vorzustellen. Die Tochter und die neugeborenene Enkeltochter zeigte er mir damals stolz und voller Liebe auf Bildern. Da ich diesem Mann ja sowieso schon total verfallen war, adoptierte ich gleich noch seine Kinder mit. Was für eine Chance für mich! Ich hätte plötzlich weitere Kinder gehabt, denen ich eine Ersatzmutter hätte sein können. Mein Sohn hätte Stiefgeschwister bekommen. Ich sah mich schon im Kreise meiner plötzlich großen neuen Famile mit dem Enkel auf dem Schoß. Umso mehr strengte ich mich an, diesen Mann an mich zu binden. Umso mehr ließ ich mich erniedrigen, um ihn zu gewinnen. Doch er meinte es ja gar nicht ernst.

Viel später machte er sich über meinen Hintern lustig, der ihm offensichtlich nicht sehr gut gefallen hatte. Er stritt es zwar bis zum Schluss ab, aber ich denke die fehlende körperliche Anziehungskraft, die ich eben nicht auf ihn auszuüben vermochte, war es, die ihn zum Rückzug bewog. Stattdessen angelte er sich eine andere, schlankere, hübschere Frau und schoss mich ab. Ich war kaum in meine kleine Wohnung eingezogen, da zog er sich komplett zurück.

Geschenkt, er war halt ein Ar.!

Was mich aber selbst erschreckte, war dass ich ihn dennoch nicht loslassen konnte. Gerade in letzter Zeit sah ich mir immerwieder sein Profilbild an und erzählte meiner Therapeutin davon. Ich fragte sie, was das sein könnte, und wie ich es abstellen könnte. Sie riet mir, es einfach zuzulassen und mich selbst und meine Gefühle dabei genau zu beobachten. Und da flog es mir um die Ohren. Es war die Sehnsucht nach einer großen, intakten Familie, die mich immerwieder dazu trieb. Ich war zutiefst erschrocken, denn ich dachte, zumindest dieses Trauma überwunden zu haben. Nix da! Plötzlich war es wieder da, wie Phönix aus der Asche und es bewog mich dazu, Shedia abzumelden und Anne aus der Taufe zu heben. Ich hoffte, dieses Forum könnte mir helfen, zu verstehen, zu verarbeiten und abzuschließen. Dazu aber durfte ich nicht mehr als AF in Erscheinung treten. Ich hoffte, die kinderarme Anne könnte euer Mitleid erregen und euch dazu bewegen mir zu helfen.

Es kam auch Hilfe von einigen wenigen aber eben auch wieder heftige Vorwürfe, ätzende Kommentare und Postings, die voller Hass auf mich waren.

Warum das alles? Muss ich mir das hier wirklich antun? Was, wenn mich jemand aus meiner Umgebung erkennt?

Heute gehts mir echt mies! Ich bezweifele stark, hier die Hilfe zu bekommen, die ich brauche. Eine Stunde Therapie in der Woche sind auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ja, vielleicht muss ich tatsächlich in eine stätionäre Einrichtung oder Tagesklinik. Ich werde es mit meiner Therapeutin und dann mit der Ärztin besprechen.

Ich bitte nochmals um Entschuldigung und danke euch für eure Bemühungen. Vielleicht aber könnt ihr mir gar nicht helfen. Vielleicht muss ich mir selbst helfen und mich einweisen lassen. Eine Trennung von meinem Mann erscheint mir momentan jedenfalls nicht möglich. Es fehlt mir einfach die Kraft.

Danke vielleicht bis demnächst!

25.02.2019 18:37 • x 4 #205


Mia2
Anne oder wie auch immer, mag sein, dass du sehr verzweifelt bist . Ich bezweifle aber ganz sehr, dass du nach einer Trennung glücklicher wärst. Du hast einen unglaublichen Mann, der dich scheinbar liebt, der vieles trägt, der dich zurückholt. Viele andere Frauen werden verlassen ohne offensichtlichen Gründe. Du musst wirklich aufpassen, dass ihm deine ständige Aufarbeitung nicht zu viel wird. Du hast relativ wenig Sorgen ( bis auf das leere Nest, wenn das stimmt). Nehme doch einmal die Ratschläge auf, um deine Ehe zu verbessern. Du könntest einfach auch einmal bißchen zufrieden sein, mit deinem Leben. Ich denke, dass du unheimlich viel Aufmerksamkeit brauchst. Wo du die bekommen kannst, solltest du mit deiner Therapeutin besprechen.

25.02.2019 19:23 • x 6 #206


A
Noch was! Könntet ihr mich bitte Anne nennen? Den Shedia-Teil in mir mag ich inzwischen selbst nicht mehr. Die ist mir zu laut und zu aggressiv. So bin ich nicht und so möchte ich auch nicht mehr sein. Danke!

25.02.2019 19:24 • x 2 #207


A
Danke Mia, ja mein Mann tut mir auch leid und ich glaube nicht, dass ich ohne ihn glücklicher wäre. Er ist unglaublich stark und beständig. Wenn er etwas will oder nicht will, kann ihn so schnell nichts und niemand davon abbringen. Meinem Vater hat er die Stirn geboten und wich keinen cm von meiner Seit, egal welche Repressalien mein Vater sich einfallen ließ. Und er wertete meinen Mann eigentlich permanent ab, mit Worten und Taten.

Als der AM mich fallen ließ und alle Welt sich von mir abwendete, war mein Mann der erste und lange Zeit der einzige Mensch an meiner Seite. Es war ihm egal, ob die Nachbarn tratschten. Es war ihm wurscht, dass sein Bruder ihn eindringlich vor mir warnte. Er war da aber er stellte glasklare Bedingungen an mich.

Und er setzt seine Bedürfnisse durch. Auch gegen mich. Beharrlich und kompromisslos zum Teil. Ihn zu lenken ist tierisch schwer. Eigentlich unmöglich. Er reagiert immer erst, wenn mein Drama-Pegel auf dem Maximum angekommen ist. Das ist so unglaublich anstrengend. Das wiederum lässt mich zweifeln, ob unsere Ehe wirklich eine Zkunft hat.

Aufmerksamkeit brauche ich natürlich. Ich war ein unsicher gebundenes, depriviertes Kind. Vielleicht bin ich sogar narzisstisch gestört. Egal was ich bin, ich bin für mich selbst inzwischen unerträglich.

Danke dir Mia und verzeih mir bitte.

25.02.2019 19:41 • x 2 #208


VictoriaSiempre
Anne, dieses Forum kann Dir nicht helfen, sondern maximal Hilfe zur Selbsthilfe anstupsen. Fast alle, die hier schreiben, haben ihre eigene schmerzhafte Geschichte und gucken entsprechend mit ihrer Brille auf die der anderen User. Da muss man Kritik auch mal aushalten können, wenn man in einem öffentlichen Forum schreibt.

Ich persönlich finde den Anteil von wirklich gehässigen Post eher als gering. Aber natürlich schreiben hier eben auch Menschen, die eine völlig andere Sicht auf geschilderte Erlebnisse haben als Du (und ich). Bequemer und angenehmer ist es natürlich scheinbar, wenn einem zugestimmt und man in der eigenen Wahrnehmung bestärkt wird. Hilfreich sind jedoch häufig grade die völlig konträren Meinungen - weil sie einfach einen anderen Blickwinkel bieten.

Mir geht es mit Usern wie Shedia/Lilly/Shediagast/Lilly/Anne halt manchmal so, dass ich wahlweise a) sie nicht für voll nehme b) nicht ernst nehme c) mich veräppelt fühle d) verärgert bin e) amüsiert bin f) gelangweilt bin. Je nach dem, wie ich grade selber drauf bin und ob mich grad was triggert. Das gestehe ich mir auch zu! Da ich hier nicht für psychologische Beratung eingestellt und bezahlt werde (und dafür btw. außer Küchenpsychologie nix zu bieten hätte ) darf ich das. Solange ich die NUB und die Nettiquette einhalte.

Und es gibt noch die Position e). Die lässt mich schon sehen, dass Du große Not hast (und die gestehe ich auch einem Troll zu. Wer ohne Not geht in ein Trennungsschmerz-odersonstwasfürein-Forum zum trollen? Heißt ja nicht, dass die ihre Not selber erkennen ).

25.02.2019 23:08 • x 5 #209


E-Claire
Zitat von Anne0815:
Also wo fange ich an. Wie gesagt, Shedia, Anne, Lilly, Sally. Das alles war bzw. bin ich. In jeder dieser Figuren habe ich versucht, einen anderen Aspekt meiner vielschichtigen Probleme zu beleuchten. Bei Shedia ging es in erster Linie um die Affäre, die nun schon 5 Jahre zurückliegt, mich aber dennoch bis heute gedanklich nicht loslässt. Bei Anne ging es um das Problem der unfreiwilligen Kinder-Armut und bei den anderen um jeweils andere Aspekte.


Natürlich (!) sind das alle. Hör doch mal bitte auf, salopp formuliert, die Schwarmintelligenz zu unterschätzen.

Ja, es ist schön und wertvoll, daß Du dieses mittlerweile formulierst, wäre ja nicht so, daß wir Lilly oder Shedia zu einer solchen Aussage bekommen hätten, aber kannst Du Dir in Dein Poesie-Album nicht endlich mal reinschreiben, daß ein paar von uns das eh gesehen haben, dir trotzdem gefolgt sind, dich immer wieder begrüßt haben und wirklich, wirklich, wirklich null eigene Agenda außer na geh fahren?

Du bist so beschäftigt damit, Dir ständig irgendetwas zu beweisen, irgendeiner Rolle gerecht zu werden und einen beständigen Kampf mit lustigen und sicher auch vermeintlich ernsten Erwartungshaltungen zu führen, daß Du vielleicht wirklich vergessen hast, daß es da ne Menge Frauen draußen gibt, dir ihren eigenen Kampf führen und daher so beschäftigt mit sich selbst sind, daß es ihnen schnuppe ist, was andere so machen, außerhalb von echtem Mitgefühl.

Wer bin ich und wenn ja wie viele?

Liebe Anne, ein Teil des Heilungsprozesses, wenn Du so willst, ist alle unter einen Hut zu bekommen, ja das geht, dauert, braucht professionelle Anleitung und ne Menge Arbeit (Deine), aber geht.
Ein neben der Therapie,( schön, daß Du jemanden hast, der dir hilft, wirklich schön.) ein neben der Therapie, erster Schritt, ist, daß Du in einen Strang, bei einem Namen bleibst.


Zuzugeben, immer schneller, daß Du auch Autorin, dieser Geschichte bist, ist ein guter Anfang. Ich habe nie versucht Dich dazu zu drängen, weil es für das Forum besser wäre, sondern weil ich weiß, aus eigener Erfahrung, daß das ein Anfang ist.

Du bist mehr als eine Affäre, als Mutterschaft oder Ehe.
Können wir Dir helfen?

Die Wahrheit? Vielleicht, vielleicht auch nicht und definitiv nicht immer.

Aber, das ist das einzige, was im Moment sehr wahr ist, das Forum zieht sich an, Du willst gehört werden.

Also laß mich und andere hören!

Glaubst Du wirklich, daß ich und andere, Dir so schlimme Dinge sagen könnten, Dinge, die wirklich schlimmer sind, als solche, die Du Dir selbst sagst?
Ich für meinen Teil glaube, daß wir (bisher) alle netter sind, als Du zu Dir selbst.

26.02.2019 00:23 • x 6 #210


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