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Ehefrau ist neu verliebt - bleiben oder gehen?

E
Zitat von Bond66:
Moin.
Ich habe keinen Beifall erwartet.
Aber letztlich bestätigt ihr doch was ich sage.
Warum begibt sich eine verheiratete Frau in eine Affäre ?

Weil sie nicht mehr gehört und gesehen wird.
Reden ist ja das eine.
Zuhören und gesehen werden noch mal andere Dinge.
Weil die Liebe über Jahre leise gegangen ist.
Weil man aufgegeben hat, in der Ehe zu finden, was man suchte.

05.03.2018 06:34 • x 3 #1981


M
Zitat von Bond66:
Warum begibt sich eine verheiratete Frau in eine Affäre

ich vermute
weil mir etwas fehlt, was mir der Partner nicht gibt, oder verweigert
etwas Grundsätzliches

05.03.2018 06:35 • x 1 #1982


A


Ehefrau ist neu verliebt - bleiben oder gehen?

x 3


BerndOtto
Zitat von mcteapot:
wollen andere noch wissen, war es das jetzt? Kommt da noch was?


Danke, ich denke das ist ein springender Punkt. Dieses zum Scheitern gehören zwei ist einerseits ja richtig und logisch (denn ohne zwei, keine Beziehung, die scheitern kann), andererseits mir viel zu ausgelutscht

Die Frage ob das alles war, was man hat - das denke ich, ist ein springender Punkt. Das kann man vielleicht auch gar nicht wissen, wenn man heiratet. Diese Frage kann sich entwickeln - nennt man dann midlife-crisis oder so. Wie ich ja schon schrieb: meine Frau hat viel, viel zu wenig geredet und Ansagen gemacht. Allerdings, nach Affäre 1 kam eine Ansage als Frage verpackt: Soll das hier noch dreissig Jahre so weitergehen? Und das ist eben genau die Frage danach, was man vielleicht verpasst hat oder was noch kommen könnte.

Hier denke ich, sind Menschen verschieden - und sie entwickeln sich ja auch verschieden. Schliesslich ist kein Mensch statisch. Meine Frau ist immer eher der unzufriedene, nach Veränderung strebende und auch konsumistische Typ gewesen; ich hingegen eher derjenige, der mit äusseren Dingen gerne zufrieden ist, das schätzt, was er hat und bewahrt (ich muss nicht zwangsläufig alles Äussere verändern, ich verändere lieber mich selber, arbeite an mir....). Und hier denke ich sollten wir auch Alexander durchaus Recht geben: Er hat alles Recht, das Eheversprechen etc. ernst zu nehmen, Treue zu fordern usw. - zumal das ja die Absprache war.

Der casus knacksus ist dann eben, wenn der andere Teil zur Einsicht kommt, dass es das nicht war - sei es in Bezug auf schnackseln oder tausend andere kleine und grössere Dinge.

In diesem Sinne: emotionale oder körperliche Affären können, denke ich sehr wohl daraus entstehen, dass man erst nach Jahren der Ehe, zehn oder zwanzig, meint das Gras auf der anderen Seite kann anders und interessant sein und man habe vielleicht etwas verpasst oder würde in der Zukunft etwas verpassen. Dies gilt vür Vati und so viele andere Geschichten hier.

Die Schuldfrage ist dann interessant, aber ggf. irrelevant. Denn in meiner Welt (siehe oben, bin eher der bewahrende, konservative Typ), ist es natürlich der Bruch aller Versprechen etc, die Schuld natürlich beim Fremdgeher. Aber: Menschen verändern sich eben - was kann man tun, wenn diese Einsicht, dass eben vielleicht noch etwas kommen könnte, erst (viele) Jahre nach dem Jawort reift?

Ich kann es vielleicht Unreife o.ä. nennen, dass Vatis Frau und andere PartnerInnen eine Ehe eingegangen sind, ohne diese Sicherheit zu haben, ggf. an einer nicht immer optimalen Beziehung arbeiten zu wollen. Aber ich kann auch, da Menschen eben nie statisch sind, diese Veränderung akzeptieren (wenn ich sie auch nicht bejubeln muss).

Was ich in meinem Fall (und viele ähnliche sind hier auch in den letzten Tagen im Forum beschrieben worden) überhaupt nicht verstehen und akzeptieren kann: Lügen, Salamitaktik, Hinhalten, Warmhalten anstatt klarer Ansagen. Genau das habe ich fast ein Jahr lang erleben müssen - und das ist es was am meisten schmerzt: nicht so sehr, dass die Liebe geht, dass es andere Partner fürs Bett geht - nein, dass es einem noch nicht einmal offen und aufrichtig kommuniziert wird, vermutlich, um ganz bequem noch einige Dinge mitnehmen zu können und den Übergang für sich selbst glatt hinzubekommen.

Und nachdem ich hier so ziemlich viel gelesen habe: Es gibt, denke ich in vielen Fällen eine Konstante (nicht bei allen): Aber der entscheidende Punkt ist bei vielen, ob das Aussteigen aus einer Beziehung für den/die FremdgeherIn massive wirtschaftliche/finanzielle/bequemlichkeitsmässige Kollateralschäden verursacht oder nicht. Wenn ja, wird man deshalb bleiben, wenn nein (bzw. wenn die Schäden halbwegs tragbar sind) gehen. Darauf hat immer wieder Forsit Gorch_Fock verwiesen und er hat m.E. sehr Recht.

Bleibt die Frage, ob es verwerflich ist, wenn jemand wegen der äusseren Dinge bleibt oder nicht, wenn also die romantische Liebe nicht mehr da ist oder reicht. Hier denke ich, dass dies ohnehin einsehr zweischneidiges Schwert ist: unser Bild von Liebe stammt aus der Zeit um und nach 1800, ist ziemlich neu. Liebe kann auch das Alltägliche sein, den Alltag wirtschaftlich, arbeitstechnisch etc. gewuppt zu bekommen. Warum soll man nicht bleiben, wenn es einfach funktioniert? Das ändert natürlich nichts daran, dass emotionale und/oder körperliche Affären, die aus der Frage kommt noch etwas anderes erwachsen eine gravierende Belastung, in den meisten Fällen wohl gar das Ende einer Beziehung darstellen...

05.03.2018 07:00 • x 3 #1983


S
Frauen und Männer fordern nach der Emanzipationsbewegung viel stärker Die Befriedigung ihrer jeweiligen Bedürfnisse ein.

Da ist grundsätzlich nichts verkehrt dran.

Nur, wenn es um das Verstehen und Akzeptieren der (geschlechtsspezifischen) Bedürfnisse des Anderen geht und um das Klarmachen der Eigenen hapert es oft erheblich.

05.03.2018 07:03 • x 2 #1984


Bond66
Keine Frage. Die Antworten habe ich erwartet.
Nun gibt es in der Situation drei Möglichkeiten.
Versuch den Partner für das Thema zu sensibilisieren, Fremdgehen oder Trennung.
Manchmal läuft es in der Reihenfolge ab. Meistens aber nicht.
Da rechtfertigt sich man, hat sowieso keinen Sinn.
Nun könnte man sich in Anstand trennen. Das tut man aber nicht.
Stattdessen hält man an der Ehe fest und sucht sich die Affäre.
Und wenn dann alles auffliegt, wird dann erklärt was das Zeug hält, was alles in der Ehe schief gelaufen ist.
Schließlich haben ja beide Schuld.
Ich kann damit wenig anfangen, weil es einfach völlig unaufrichtig ist.
Wenn man meint, es hat eh keinen Sinn zu reden und zu kämpfen, dann ist das ok.
Aber dann sollte man doch einen sauberen Schnitt machen.
Das tun aber viele nicht.
Und da stellt sich wieder die Frage warum ?
Oft sind es niedere Motivation und Beweggründe, die dann gern mitleidheischend verpackt werden.
Und wenn dann am Ende da ein völlig verbitterter Partner zurückbleibt, der dann nicht nur um seine Vergangenheit betrogen wurde, sondern meistens auch um seine Zukunft, weil er dann salopp formuliert einen an der Klatsche hat, dann wollen die wenigsten das verstehen.
Siehe Alex! Stichwort selbst Schuld.
Erst anfangen nachzudenken und dann schreiben.

05.03.2018 07:10 • x 1 #1985


M
Ihr habt da gute Denkansätze geliefert
@Sohnemann @BerndOtto
man ändert sich, man bewertet neu und heutzutage ist es zumindest leichter sich zu trennen, als vor 60 oder 100 jahren, da blieb man zusammen.

Die Entwicklung ist nie linear, kommt in Wellen und wenn sich der Eine entwickelt, bleibt der Andere auf der Stelle
Zitat von BerndOtto:
Lügen, Salamitaktik, Hinhalten, Warmhalten anstatt klarer Ansagen

Schlimm, weil echt oft passiert, schlimm auch weil gen Schluss zu dann Worte fallen, wie
wollte dir nicht weh tun

Umkehrschluß
prüfen, ob sich nichts besseres findet

bleiben (sicherheit) oder gehen (glück suchen)

zurück bleiben die Verlassenen, müssen lernen damit um zu gehen, dem scheitern und dem Verlust

05.03.2018 07:18 • #1986


BerndOtto
Zitat von Bond66:
Aber dann sollte man doch einen sauberen Schnitt machen.
Das tun aber viele nicht.
Und da stellt sich wieder die Frage warum ?
Oft sind es niedere Motivation und Beweggründe, die dann gern mitleidheischend verpackt werden.


Genau. Danke. Ich habe den sauberen Schnitt einmal hinbekommen. Hätte mir von meiner Noch-Frau gewünscht (die war damals der Grund für den sauberen Schnitt), dass sie das auch gegenüber mir hinbekommt. Hat se nich. Was soll ich sagen: Damit hat sie sich leider disqualifiziert. Na, ich brauche sie nicht und interessiere mich nicht für ihr Leben. Ich interessiere mich für meine beiden wunderbaren kleinen Kerle, 4 und 8 Jahre alt. Am Mittwoch kommen sie wieder für eine Woche zu mir. Dann wird Lasagne zum Abend gekocht, Playmobil-gespielt und alles was sie so gerne machen und womit Muttern nicht aufwartet, weil sie ihre Gedanken bei ihrem Ego und dem Lover hat...

05.03.2018 07:22 • x 1 #1987


M
Zitat von Bond66:
Aber dann sollte man doch einen sauberen Schnitt machen. Das tun aber viele nicht.Und da stellt sich wieder die Frage warum ?

hätte ich ihn nicht gefragt, hätte er es nie gesagt
er wäre feige gegangen, was er für mich gesehen trotzdem ist, feige gegangen

wäre er einfach nur gegangen, eigene Wohnung - hätte ich es wohl leichter gehabt, verstanden das man sich aus einander entwickelt, passiert
aber direkt zu ihr gezogen, ist für mich der größere Betrug

05.03.2018 07:25 • x 2 #1988


BerndOtto
Zitat von mcteapot:
Schlimm, weil echt oft passiert, schlimm auch weil gen Schluss zu dann Worte fallen, wie
wollte dir nicht weh tun

Umkehrschluß
prüfen, ob sich nichts besseres findet

bleiben (sicherheit) oder gehen (glück suchen)

zurück bleiben die Verlassenen, müssen lernen damit um zu gehen, dem scheitern und dem Verlust


Alles sehr wahr. Auch sehr wahr, dass es eben heute einfacher ist, sich zu trennen. Ob das gut oder schlecht ist, ich weiss es nicht. Ich denke, es ist heute teilweise zu leicht, denn nicht alle Trennungen müssen sein. Und das, was ein Partner an Glück bekommt, baden oft (so es sie gibt) die Kinder an Unglück aus. Was ich in den vergangenen Wochen von meinem ältesten Sohn gehört habe, ist ganz traurig. Armer kleiner Kerl. Aber das ist ein anderes Thema. Andererseits: Es ist sicher gut, dass Trennungen heute einfacher sind, so müssen absolut dysfunktionale Beziehungen nicht aus rein wirtschaftlichen Dingen etc. fortgeführt werden.

Das mit dem Verlassensein ist so eine Sache. Ja, ich bin verlassen worden. Aber: ich habe das Gefühl der Befreiung. Ich ahnte und wusste, dass Nummer 3 bereits bereit stand, ich wurde wieder monatelang belogen, vorne und hinten. Dass diese Situation vorbei ist und dass diese Frau nicht mehr mit mir am Tisch und auf dem Sofa sitzt ist eine Befreiung!

05.03.2018 07:31 • x 1 #1989


S
Die Natur hat es mit der Evolution schon immer auf die harte Tour durchgezogen.

Diese neue Freiheit ist ein Evolutionschritt.

Und die Menschheit wird sich -schmerzhaft und über einen längeren Zeitraum - auf eine neue Stufe in Bezug auf Beziehungen begeben.

Diese Idee Das zu lösen mit -Alle sind gleich - ist Unfug.

Mein *beep* sagt mir laut, dass ich keine Frau bin.

05.03.2018 07:36 • x 1 #1990


Bond66
Über die Folgen dieser Freiheit kann man lang iund breit diskutieren.
Schlussendlich ist unsere Gesellschaft immer egoistischer geworden und das spiegelt sich eben auch in den Köpfen und schlussendlich in der Familie wieder.

05.03.2018 07:42 • #1991


M
Zitat von Sohnemann:
Mein *beep* sagt mir laut, dass ich keine Frau bin.

echt?

Ja der kleine Kerl spricht
säuselt
flüstert
fleht
und oft lügt er auch

05.03.2018 07:44 • x 1 #1992


S
Zitat von mcteapot:
echt?

Ja der kleine Kerl spricht
säuselt
flüstert
fleht
und oft lügt er auch


Warum - er - ?
Nenn sie lieber - sie-

Gibt doch da auch diese Spiegeltherapie um sich besser kennen zu lernen.

05.03.2018 07:46 • #1993


BerndOtto
Zitat von mcteapot:
wäre er einfach nur gegangen, eigene Wohnung - hätte ich es wohl leichter gehabt, verstanden das man sich aus einander entwickelt, passiert
aber direkt zu ihr gezogen, ist für mich der größere Betrug


Kenne ich... Ganz ähnlich hier: Madame ist ausgezogen und hat noch nach dem Auszug (sogar ihrer Mutter gegenüber ins Gesicht gelogen und) behauptet, es gibt keinen anderen Mann. Den Kindern wurde er als guter Onkel präsentiert. Tja. Leider war sie so doof zu glauben unsere Lebensphären würden sich nicht überschneiden. Erstens hatte ich den Mann seit Monaten auf dem Schirm und entsprechende Dinge gesehen, bemerkt, gefunden (sie lebte ja bis Ende Januar noch unter einem Dach mit mir), zweitens redeten bereits die Nachbarn (der Mann wohnt gegenüber...), drittens war sie so dumm gegenüber ihren Freunden den Mann als neuen Partner einzuführen.

Er ist jetzt meistens (er arbeitet wochenweise in einer anderen Stadt) bei ihr, 1,5 km von ihr. Aber dass dann so direkt das Neue gelebt wird, das ist schon krude und auch verletzend...

05.03.2018 07:48 • x 2 #1994


Bond66
Im Grunde ist eine Beziehung zu Ende, wenn man anfängt darüber nachzudenken.
Sehr vereinfacht, aber im Regelfall ein sicheres Zeichen das man auf dem absteigenden Ast ist.

05.03.2018 07:48 • x 3 #1995


A


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