Endgültig aus?

O.k., dann eben ein dritter Anlauf, um endlich von diesen Threaddrifts weg und zurück zum Thema zu kommen:

Liebe TE,

Zitat von Silberfuchs:

Warum habe ich das Treffen vorgeschlagen?

Die Frage stelle ich jetzt einfach mal Dir?

Zitat von Silberfuchs:

Dass ich das Ganze per Whatsapp doof finde und wir uns vielleicht in 3 oder 4 Wochen nochmal zum Reden treffen können.

Um was zu besprechen? Worin siehst Du hier noch Redebedarf (für Dich)?

Zitat von Silberfuchs:

quatschen

Es sind die kleinen Zeichen, an denen man erkennt, wie jemand tickt. So eben auch, wenn jemand Deinen Redebedarf mit quatschen abtut und ihn erst mal ein paar Wochen lang auf die lange Bank meint schieben zu können.

Letztlich ist es Deine Entscheidung in der Dreierbeziehung zu bleiben - und vermutlich immer wieder zu leiden.
Um selbst glücklich zu werden gibt es sicher andere Wege (sind halt gerade schwer vorstellbar)

Zitat von Blanca:

Vielleicht geht es aber weniger um ihn, sondern um eben diese Geschichte, die Du mit ihm verbindest.
Vielleicht ist er einfach nur eine Projektionsfläche für all Deine tiefinnersten Träume und Sehnsüchte

Das sind viele Vielleichts. Ich hatte in den letzten Jahren viel Zeit darüber nachzudenken, ich habe einiges in meinem Leben geändert und bin heute - im Gegensatz zu der Situation in meiner Ehe - abgesehen von diesem Affärenumstand tatsächlich zufrieden mit meinem Leben.
Meine Kinder sind toll, ich komme alleine gut zurecht und habe auch zu meinem Exmann noch vernünftigen und regelmäßigen Kontakt. Ich habe mich beruflich weiter gebildet und pflege meine Freundschaften.
Diese Coronazeit war jetzt anstrengend und frustig - damit bin ich nicht alleine und ich hoffe noch auf einen schönen Herbsturlaub.
Ich bin am Ende zu dem Schluss gekommen, dass es (auch) um die Geschichte geht, aber vor allem um den Mann in dieser Geschichte - mit all den Schwächen, die er zweifellos hat.

Zitat von Blanca:

Worin konkret besteht denn Dein Redebedarf

Ich möchte wissen, wie er die Zeit betrachtet. Was er sich vorgestellt hat, wie es weiter gegangen wäre. Wie er sich fühlt.
Vor allem aber möchte ich ihm sagen, was ich empfinde.

Zitat von Blanca:

Die Frage stelle ich jetzt einfach mal Dir?

Ich hatte ihn das s.o. fragen wollen/sagen wollen.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er überhaupt irgendwas wollen würde, da er direkt zur Begrüßung erklärte, dass er vollständig im Eimer und hundemüde ist.

Zitat von Blanca:

So eben auch, wenn jemand Deinen Redebedarf mit quatschen abtut und ihn erst mal ein paar Wochen lang auf die lange Bank meint schieben zu können

Das Quatschen hat mich auch gestört.
Das mit den paar Wochen war aber ein Vorschlag von mir auf den er eingegangen ist.

Zitat von Silberfuchs:

Wir waren schon seit Tagen für den Abend verabredet, er musste so oder so noch mit dem Hund raus.

Diesen Satz finde ich ganz furchtbar traurig.

Eure Treffen finden dann also (wenn auch sicherlich nicht immer) statt, wenn der Hund kacken muss... Kommst Du Dir da nicht dazwischen geschoben vor? Zwischen Baum anpinkeln und Kotbeutel entsorgen, weil er da ein Zeitfenster einbauen kann?

Zitat von VictoriaSiempre:

Eure Treffen finden dann also (wenn auch sicherlich nicht immer) statt, wenn der Hund kacken muss

Nein, nicht immer. Wir waren sicher auch ein paar Mal mit dem Hund unterwegs, aber das war nicht die Regel.
Das ist die Natur Der Affäre, dass da Lücken im Terminplan geschoben werden - von ihm ebenso wie von mir.
dieser Vorschlag kam von mir. Ich war bei meinen Eltern und sollte dort übernachten. Er wohnt dort um die Ecke (vielleicht 5 Minuten zu Fuß) und wollte ursprünglich vorbei kommen.
Zweimal hatte ich an dem Abend, bevor wir uns getroffen haben, einen Brief angefangen und wieder verworfen, habe überlegt, was ich sagen soll, wo ich stehe.
Schlussendlich ohne konkrete Idee bin ich dann losgelatscht und dachte, ich könnte das auch randommäßig zusammenstricken und erstmal abwarten, ob/was er so sagt.

Zitat von Gorch_Fock:

Da passiert das große Glück im Kreissaal

Ich bin gar nicht so sicher, ob er das so empfindet.

Ich hatte ihn mittags gefragt, ob er abends noch Zeit hat oder im Babymodus ist. Er schickte mir ein Foto von der Geburtstafel und sagte, es sei mal wieder klar gewesen, dass gute Dinge am selben Tag passieren.
Ich habe alles Gute gewünscht und wollte es auch erst dabei belassen.
Dann kam der Gedanke auf, noch kurz einen Spaziergang zu machen, eine zu rauchen und zu reden.
Da hatte ich auch noch damit gerechnet, dass er das ablehnen würde.
Hat er aber nicht.

Er hatte sich auf das Baby gefreut, aber es war (zumindest aus seiner Erzählung) auch kein geplantes Wunschkind.
Es war vielmehr von Anfang an so, dass er sagte, er habe keine Lust auf durchwachte Nächte, für ihn mache es ansonsten aber keinen Unterschied ob ein oder zwei Kinder und für die Tochter wäre es toll mit Geschwisterchen.

Ich hatte an keiner Stelle den Eindruck, dass er da voll emotional eingestiegen ist - und diesen Eindruck hatte nicht nur ich, sondern auch einige andere Leute aus dem Freundeskreis.

Entschuldige, ich komme nicht ganz mit:
Was wolltest Du ihm schreiben?

Zitat von Lathgertha:

Du und er seid echt das allerletzte. Die arme Frau sag ich nur...

Der Grund warum ich hier bin, nicht so sein.
Schon der Gedanke treibt mich in die Hölle.
Der Verlust sowieso.

Zitat von Silberfuchs:

Einen kompletten Kontaktabbruch wird es nicht geben, da wir z.T. gemeinsame Freunde haben und er direkt bei meinen Eltern um die Ecke wohnt.
Sehen werden wir uns also zwangsläufig.
Aber ja, man muss bei solchen Anlässen natürlich keine super intimen Gespräche führen.

Dreck, das alles.

Wahnsinn.
Wie will man da rauskommen, erstrecht wenn Gefühle im Spiel sind.
Da fällt mir mitnichten auch nichts mehr ein.

Zitat von JustSmile:

Entschuldige, ich komme nicht ganz mit:
Was wolltest Du ihm schreiben?

Dass ich nicht weiß, wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll. Dass es keine Perspektive gibt und ich nicht weiß , wie er sich das vorstellt. Will er das ewig so laufen lassen? Dass ich ihn nicht verlieren will, das alles aber eine Form angenommen hat, mit der es mir zunehmend schlecht geht.
Dass ich mir Zeit wünsche, die er - schon gar nicht mit Baby - hat.
Dass ich viel für ihn empfinde.

Es war viel und durcheinander - deswegen habe ich beide Briefanfänge weggeworfen.

Zitat von Hansl:

Wahnsinn.
Wie will man da rauskommen, erstrecht wenn Gefühle im Spiel sind.
Da fällt mir mitnichten auch nichts mehr ein.

Das geht schon. Mein Exex hat mit mir Schluss gemacht wegen meiner besten Freundin und war mit der jahrelang zusammen. Ich hab's überlebt und die Freundschaft auch. Wenn man nicht immer nur Ich ich ich denkt sondern respektiert, dass andere Menschen - auch geliebte Menschen - nun mal nicht gezwungen werden können, zu fühlen oder nicht zu fühlen, was ICH will, geht das alles. Niemand sagt, dass es nicht weh tut, aber das tut es doch so oder so. Der Rest ist eine Frage des Stolzes, des Willens und der inneren Kontrollfähigkeit.

Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen; möchte daher nur bemerken:

Hier ist es durchaus üblich, das Wort quatschen, auch für die Anmeldung ernsthafter Gesprächsbedarfe zu verwenden, so z.B.: Wir müssen mal quatschen!.

Oder eben auch i.S.v. Heute habe ich keine Zeit, aber morgen komme ich vorbei und dann können wir quatschen.

Ich tue mich heute schwer.
Schwer damit, ihn nicht anzurufen.
Schwer damit, zu akzeptieren.
Sogar schwer damit, zu sehen, dass diese Entscheidung von mir eine richtige gewesen ist.
Mein Hirn ist voller Gedanken, verworren, mein Brustkorb brennt.
Tränen schlucke ich vor den Kindern runter.
Es bringt nichts, oder?
Auch wenn ich noch weitere 3 Jahre gewartet hätte...mein Kopf sagt mir die ganze Zeit, dass er vielleicht doch...Ich ahne, dass das Blödsinn ist, immerhin hatte er ja 3 Jahre Zeit, etwas zu ändern und hat es nicht getan.

Zitat von Silberfuchs:

Dass ich nicht weiß, wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll.

Worin genau besteht für Dich denn da noch ein Klärungsbedarf?

Er lebt mit einer anderen Frau zusammen, hat gerade ein Kind mit ihr bekommen.
Nehmen wir mal an, die gute Fee sei dagewesen. Alle Deine Wünsche können umgesetzt werden.

Wo siehst Du Dich in diesem Szenario?
Willst Du dauerhaft in seinem Schatten leben?
Willst Du daß er seine Hauptbeziehung beendet, damit Du stattdessen selbst offen mit ihm leben kannst?

Zitat von Silberfuchs:

Dass es keine Perspektive gibt und ich nicht weiß , wie er sich das vorstellt. Will er das ewig so laufen lassen?

Warum kaprizierst Du so darauf, was er sich vorstellt oder für sein Leben will?
Was ist mit Dir selbst und Deinen eigenen Vorstellungen und Wünschen?

Preisfrage:
Hat er Dir gegenüber umgekehrt eigentlich auch so einen Gesprächsbedarf, was Deine Bedürfnisse betrifft, wie Du ihn - hier im Thread zumindest - ihm gegenüber an den Tag legst?

Zitat von Silberfuchs:

Auch wenn ich noch weitere 3 Jahre gewartet hätte...mein Kopf sagt mir die ganze Zeit, dass er vielleicht doch...Ich ahne, dass das Blödsinn ist, immerhin hatte er ja 3 Jahre Zeit, etwas zu ändern und hat es nicht getan.

Du ahnst völlig richtig.
Und ja: Du tust gerade das für Dich Richtige.
Der richtige Weg ist nicht immer der einfachste, aber das ändert nichts an seiner Richtigkeit.

Auch wenn Du es Dir jetzt natürlich nicht vorstellen kannst: Die Zeit ist ein großer Heiler. Es kann Monate oder auch Jahre brauchen, aber die Abstände, in denen Du schmerzhafte deja-vu-Rückfälle hast, sie werden größer werden. Andere Erlebnisse werden Dich zunehmend prägen, die nichts mehr mit ihm zu tun haben. Du wirst allmählich zu Dir selbst und in ein eigenes Leben zurückfinden. Irgendwann wirst Du bei Dir angekommen sein. Dann blickst Du nochmal zurück auf den heutigen Tag, atmest tief durch und kannst Dir sagen:

Ich bin stolz, daß ich den Mut hatte, diesen Weg einzuschlagen und ihn zuende zu gehen.
Ich habe es geschafft.
Ich bin frei und das habe ich mir selbst auch mehr als verdient.

Das hat nichts mit Egoismus zu tun.
Das ist der Weg zu einem gesunden Selbstbewußtsein.

Zitat von Silberfuchs:

Ich tue mich heute schwer.
Schwer damit, ihn nicht anzurufen.
Schwer damit, zu akzeptieren.
Sogar schwer damit, zu sehen, dass diese Entscheidung von mir eine richtige gewesen ist.
Mein Hirn ist voller Gedanken, verworren, mein Brustkorb brennt.
Tränen schlucke ich vor den Kindern runter.
Es bringt nichts, oder?
Auch wenn ich noch weitere 3 Jahre gewartet hätte...mein Kopf sagt mir die ganze Zeit, dass er vielleicht doch...Ich ahne, dass das Blödsinn ist, immerhin hatte er ja 3 Jahre Zeit, etwas zu ändern und hat es nicht getan.

Das Problem bei diesen Dingen ist ja genau das, dass er es überall bequem hat.. es gibt für ihn keinen Handlungsbedarf.
Wenn die beiden schlechte Zeiten haben.. sagen wir mal Streit und wenig oder keinen S., dann hättest du da immer dieses Loch gestopft und deren Beziehung unter Umständen am laufen gehalten.

Am besten wäre es, wenn du es irgendwie schaffen kannst deinen Fokus auf dich selbst zu legen.
Ist verdammt schwer und ein weiter Weg, aber es wäre gut, wenn du ihn beginnen würdest.

Man stellt sich immer die Frage was ist wenn... hätte ich vielleicht usw .. aber das bringt nichts.

Realistisch gesehen hat man immer bessere Chancen, wenn man genug Selbstliebe besitzt um zu sagen, dass man dieses Dreieck nicht weiter mitmacht und durch den Entzug geht... die Schmerzen erträgt.

Denn so kann auch er mal in die Situation kommen zu überlegen, was du wohl gerade machst, sich zu informieren, ob du datest..oder wen kennenlernst... Streit mit seiner Partnerin zu haben und vielleicht mal wirklich zu reflektieren.

So würde und müsste er sie nie verlassen.. er bekommt Streicheleinheiten und Egoboosts von beiden. Sehr angenehm.

Denk an dich... auch wenn du halb Kotzen musst und dir nur nen Funken Aufmerksamkeit /Zweisamkeit mit ihm wünschen würdest.
Es wird in der Regel so nicht besser.. der Leidensdruck höher.
Aber das weisst du sicher alles.