Endgültig aus?

Zitat von Blanca:

Willst Du daß er seine Hauptbeziehung beendet, damit Du stattdessen selbst offen mit ihm leben kannst?

Ja.

Zitat von Blanca:

Was ist mit Dir selbst und Deinen eigenen Vorstellungen und Wünschen?

Siehe oben.
Das geht aber nicht. Weswegen ich jetzt die Reißleine gezogen habe angesichts der Tatsache, dass es nur weiter und weiter geht.

Zitat von Blanca:

Hat er Dir gegenüber umgekehrt eigentlich auch so einen Gesprächsbedarf, was Deine Bedürfnisse betrifft, wie Du ihn - hier im Thread zumindest - ihm gegenüber an den Tag legst?

Hier im Thread.
Real habe ich oft genug nicht gesagt, was ich sagen wollte.
Ehrlich gesagt, muss ich auch ihm gegenüber über weite Strecken vermittelt haben, dass die Situation ok für mich ist. Dass es kein Problem ist, wenn er Treffen abgesagt hat. Dass ich super zurecht komme.
Niemals habe ich ihm gegenüber tatsächlich und live geäußert, dass ich mir eine Beziehung mit ihm vorstellen könnte - insofern darf mich das alles auch nicht wundern.
Und daher generiert sich mein Gesprächsbedarf.
Wir haben - wie ich schrieb - wenig darüber geredet. Haben das immer auf die Seite geschoben, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen.

Ich möchte mit ihm reden
Weil ich wenigstens einmal ehrlich sagen möchte, wo ich gefühlsmäßig stehe.

Zitat von Silberfuchs:

Das geht aber nicht. Weswegen ich jetzt die Reißleine gezogen habe angesichts der Tatsache, dass es nur weiter und weiter geht.

Richtiger hättest Du nicht reagieren können.
Sag - wie fühlt es sich an, jetzt endlich wieder zu agieren, statt immer nur reagieren zu können auf das, was er sagt oder tut?

Zitat von Silberfuchs:

Real habe ich oft genug nicht gesagt, was ich sagen wollte.

Zitat von Silberfuchs:

Und daher generiert sich mein Gesprächsbedarf.

Wow, das ist mal ein Beitrag in Sachen Selbstreflexion, an dem viele andere AFs sich hier ein Beispiel nehmen können und sollten! Kurz, präzise und klar auf den Punkt gebracht.

Ich finde Deinen Gesprächsbedarf nachvollziehbar. Die Frage ist, wie Du ihn bedienen willst. Schon mal drüber nachgedacht, vielleicht ein Online-Tagebuch zu führen, in dem Du diese Affaire verarbeitest? Oder ihm einen Brief zu schreiben - den Du aber nicht abschickst?

Es gibt ein eigenes Unterforum dafür unter letzte-worte-liebesbrief-tagebuch-und-abschied-f18.html
Du kannst natürlich auch diesen Thread fortsetzen, falls Du mehr Feedback bekommen möchtest.
Oder beides...

Alles kann, nichts muß.

Zitat von Blanca:

wie fühlt es sich an, jetzt endlich wieder zu agieren, statt immer nur reagieren zu können auf das, was er sagt oder tut?

Furchtbar.
Mein Kopf ist zu langsam.
Ich schaue auf mein Handy, ob er geschrieben hat.
Es fühlt sich seltsam leer an.

Zitat von Blanca:

Schon mal drüber nachgedacht, vielleicht ein Online-Tagebuch zu führen, in dem Du diese Affaire verarbeitest?

Ich führe seit einem Jahr eine Art Affärentagebuch. Aber analog
1000mal kann ich da nachlesen, wie ich mir vorgenommen habe, mich nicht wieder als erste zu melden.
Wie ich mir vorgenommen habe, keine Termine mehr zu schieben um ein Treffen möglich zu machen.
Da kann ich nachlesen, wie ich den Gedanken, seine Freundin zu informieren, immer wieder verworfen habe.
Wie furchtbar ich mich gefühlt habe, als er mir sagte, dass sie schwanger ist und wie ich dann wieder ne Schleife gedreht hab.

Und ihm nichts gesagt habe. Nichts davon, dass sich das beschissen anfühlt für mich und nichts davon, dass ich traurig bin.
Ich habe auch nichts gesagt, als er mal betrunken nachts vor mir stand und plötzlich redete und redete, Emotionales, Geheimes, Trauriges. Dass er das alles nicht will, dass ich diejenige hätte sein sollen, mit der er Kinder hat, dass er einfach neben mir einschlafen möchte.
Ich war sicher, er würde am nächsten Morgen das meiste vergessen haben und habe es nie wieder erwähnt - aber mein eigenes Herz damit belastet.

Ich arbeite daran, meine Bedürfnisse klarer zu formulieren. Nein sagen fällt mir auch in anderen Kontexten schwer.
Habe gestern eine Aufgabe auf der Arbeit abgelehnt, schaffe ich nicht. Das fühlte sich zumindest schon mal ganz gut und ehrlich an.
Wenn es um ihn gegangen ist, war das Nein-Sagen ein Ding der Unmöglichkeit. Ich werde üben müssen.

Zitat von Silberfuchs:

Dass ich nicht weiß, wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll. Dass es keine Perspektive gibt und ich nicht weiß , wie er sich das vorstellt. Will er das ewig so laufen lassen? Dass ich ihn nicht verlieren will, das alles aber eine Form angenommen hat, mit der es mir zunehmend schlecht geht.
Dass ich mir Zeit wünsche, die er - schon gar nicht mit Baby - hat.
Dass ich viel für ihn empfinde.

Es war viel und durcheinander - deswegen habe ich beide Briefanfänge weggeworfen.

Und du meinst dass er all das nicht längst weiß? Oder denkst du, wenn du es (bestimmt nicht zum ersten mal) ansprichst, wird er plötzlich umdenken?
Ein Wunschdenken von dir. Er wird seine Familie nicht verlassen. Nicht für dich.

Zitat von GinaFelicitas:

bestimmt nicht zum ersten mal) ansprichst, wird er plötzlich umdenken?
Ein Wunschdenken von dir. Er wird seine Familie nicht verlassen. Nicht für dich.

So direkt wäre es das erste Mal, doch.
Er wird seine Familie nicht verlassen, schon gar nicht mit Baby.
Ich würde auch nicht wollen, dass er das FÜR mich tut, sondern - wenn überhaupt - um seiner selbst willen.
Und da wäre ich mir nicht so sicher - so ein Leben ist eine lange Zeit.

Zitat von GinaFelicitas:

Und du meinst dass er all das nicht längst weiß? Oder denkst du, wenn du es (bestimmt nicht zum ersten mal) ansprichst, wird er plötzlich umdenken?
Ein Wunschdenken von dir. Er wird seine Familie nicht verlassen. Nicht für dich.

Sehe ich leider auch so. Und wenn ER auch so fühlen würde, würde er zu Dir stehen und selbst bei Dir sein wollen für immer. Er fühlt aber offensichtlich nicht dasselbe und den Gesprächen darüber geht er genau deshalb aus dem Weg. Oder glaubst Du wirklich, wenn du ihm nach 3 1/2 Jahren offen deine Gefühle sagst, wird er sagen, ohhh, wenn ich das doch vorher gewusst hätte, dass ich dir nicht egal bin und du nicht nur S. mit mir willst, dann hätte ich doch schon längst meine Freundin verlassen? Nein, wird nicht passieren, denn er WEISS das eh und das Einzige was geschieht dass Ihr ein unangenehmes Gespräch führen werdet, das NICHTS ändern wird. Hätte er dieselben Gefühle, wäre er seit 3 Jahren bei dir und hätte nicht mit seiner Freundin das zweite Kind in die Welt gesetzt.

@Silberfuchs

Ich weiß gar nicht, was ich Dir raten kann, ich selbst stand ja nun mal eher auf der anderen Seite, ich war der Mann, der sich nicht rechtzeitig bekannt hat und der im Endeffekt zu lange gewartet hat bzw. die Veränderungen für sie zu lange gedauert haben.
Sie hat auch nie mit Mir darüber gesprochen sondern hat alles mit ihrer besten Freundin besprochen. Ich wusste nicht wie schlecht es ihr in der Situation ging und ich wusste auch nie, was sie sich wirklich gewünscht hat. Jetzt, wo ich alles geregelt habe, ist es zu spät. Auch eine Affärenfrau darf sagen was Phase ist und es ist immer gut, klar Stellung zu beziehen.... mich selbst als AM hat es zerrissen... ich habe eine Menge daraus gelernt, vor allem, das man Mut haben muss und auch eine Verantwortung für die AF hat....

Zitat von nimmermehr:

das Einzige was geschieht dass Ihr ein unangenehmes Gespräch führen werdet, das NICHTS ändern wird

Das sehe ich anders.
Für MICH ändert das Gespräch etwas.
Ich gehe gar nicht davon aus, dass er nach einem solchen Gespräch klar Schiff macht, das wäre Irrsinn.
Aber Ich möchte für mich die Gelegenheit haben, wenigstens meine Gefühle klar zu formulieren - egal, was das Ergbnis ist und mein Herz nicht weiter zu einer Mördergrube zu machen.
Ich habe lange alles mit mir selbst ausgemacht, habe Sachen runtergeschluckt oder nicht den Mut gehabt, sie zu äußern.
DAS möchte ich ändern.

Zitat von nimmermehr:

er WEISS das eh

Ja? Woher?

Zitat von nimmermehr:

wenn ER auch so fühlen würde, würde er zu Dir stehen und selbst bei Dir sein wollen für immer

Ich glaube nicht, dass das Leben immer so klar und eindeutig ist.
Ich habe selber für die Trennung von meinem Mann fast 4 Jahre gebraucht - mit Hochs und Tiefs und nochmal kämpfen und Resignation - die Kinder haben dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt und ich habe selber oft gedacht: wenn die Kinder nicht wären, wäre ich schon lange weg. - Ängste, Unsicherheiten, die Kinder, die Persönlichkeit...es gibt viele Faktoren, die beeinflussen, ob/wann/wie Menschen Entscheidungen treffen.

Zitat von Minumpel:

das man Mut haben muss

Ja, der fehlt mir gerade und hat mir auch oft gefehlt.
All dieser Kram zieht Konsequenzen nach sich,
Ich weiß nicht, wohin das führt.
Im Moment tut es sehr weh und man, ja, ich würde auch noch fünf weitere Jahre warten, wenn ich wüsste, dass es irgendwas bringen würde.

So wie es gerade ist, ist es vergeblich.
Diese Beziehung der beiden hängt seit Jahren schief - ich bezweifel, dass man das wieder hinbekommen kann, bestenfalls kann man es kaschieren und sich der Situation ergeben und dankbar sein, dass die Affäre nie wirklich aufgeflogen ist (was ich denke, dass er genau das tun wird).

Es ist mit Sicherheit mehr als eine spaßige kleine Abwechslung gewesen.

Was ich nicht verstehe,wenn die Beziehung der Beiden schon seit Jahren so schlecht ist warum werden dann noch Kinder in die Welt gesetzt? Sollte doch jeden klar sein,dass man Kinder nicht als Beziehungskitt verwenden soll. War das größere Kind schon da als die Affäre begann?

Zitat von Butterblume63:

War das größere Kind schon da als die Affäre begann?

Ja, da war die Große so 1,5 Jahre alt.
Sie hatten wohl vorher schon mal über Trennung gesprochen, es dann aber nochmal versuchen wollen.
So richtig top lief es nicht, auch im Freundeskreis ist es ein offenes Geheimnis, dass diese Beziehung schwierig ist.
Ich kenne nur seine Version der Geschichte:
An die 7 Monate Abstinenz fanden im Urlaub ein Ende. Auf ihre Initiative hin gab es dann zweimal S., den er als krampfig beschrieb. Er wusste, dass sie nicht verhütet, hat aber nicht weiter drüber nachgedacht, weil er zum einen nicht grundsätzlich gegen ein weiteres Kind war, zum anderen dachte, dass diese Initiative von ihr die lange erwartete Abstinenz-Trendwende darstellt.
Bei unserem ersten Treffen nach diesem Urlaub kam er mir auch auf subtile Art und Weise anders vor - ich wusste nicht genau warum, ahnte aber, dass der Urlaub für eine Verbesserung der Beziehung gesorgt hatte.
Jedenfalls gab es keine Trendwende, sondern knapp 10 Wochen später Babynews.
Er geht davon aus, dass sie das geplant hat, sie bestreitet das natürlich - er sagte in dem Zusammenhang: Naja, es ist jetzt so, ich freu mich auch drauf, ist ok. Ich wäre nur gerne in die Planung involviert gewesen. er fühlte sich etwas benutzt.
Na, er weiß genug über Verhütung, da hielt sich auch mein Mitleid in Grenzen.
Im November knallte es nochmal richtig, nachdem sie Nachrichten von ihm an mich gelesen hatte.
Danach kehrte alles zu einem brüchigen Frieden zurück.

Er achtet allerdings auch sehr darauf, dass mein Name nirgends fällt. Im Februar gab es eine Pokerrunde und zufällig war auch ein Bekannter seiner Freundin anwesend - da hatte er z.B. Schiss, weil er verschwiegen hatte vor seiner Freundin, dass ich auch da sein würde und er dann Sorge hatte, dass der Bekannte irgendwas erwähnen würde.

Weißt du,ich kann schon mal Menschen nicht verstehen die miteinander S e x haben, wenn es so mies um die Beziehung steht. Dann kommt es aus was für Gründen auch immer dazu und dann ist ER zu blöd zum Verhüten. Gerade,weil er wusste,dass SIE nicht verhütet. Zeigt von wenigen Verantwortungsbewusstsein. Statt einen sauberen Cut damals zu machen als die Beziehung am Ende war wird eine Affäre angefangen und nebenbei noch ein Kind gezeugt. Er hatte vor 3,5 Jahren als es mit dir begann die Chance einen sauberen Schlussstrich zu ziehen. Mein Sohn trennte sich auch als die Tochter so ca. ein Jahr alt war. Zwar nicht wegen einer anderen Frau, die Beiden waren einfach nicht kompatibel. Meiner Enkelin hat es rein gar nix geschadet,denn sie schafften es immer Eltern zu sein.
Und du schreibst ihr kennt euch sehr viele Jahre.Meinst du nicht,dass er so dumm ist,dass er nicht merkt wie es dir geht? Oder warst du eine gute Schauspielerin die sich nie was anmerken ließ?

Zitat von Butterblume63:

Oder warst du eine gute Schauspielerin die sich nie was anmerken ließ?

Selten. In wenigen Ausnahmesituationen und auch eher vage.
Er weiß, dass ich Gefühle für ihn habe. Das schon.
Aber er weiß nicht, dass das schmerzhaft war/ist.
In meiner Darstellung ist es eher so gewesen, dass ich verliebt bin und mich einfach freue, wenn ich ihn sehe und das genieße so lange es eben geht.
Ich habe nie in seinem Beisein geweint oder so was, keine Vermissens-Meldungen, keine Treueschwüre.

Warum, belastet dich nach so langer Zeit auf einmal das Ganze? Gut,am Anfang mag es noch ein aufregendes Spielchen gewesen sein,aber spätestens! als du tiefere Gefühle für ihn entwickelt hast wäre es Zeit gewesen Tacheles zu reden. Echt gesagt verstehe ich die Sprachlosigkeit nicht. Hat man Angst,dass das Gegenüber nicht das sagt oder macht was man insgeheim erhofft?
Erinnert mich bei vielen die Angst vor Zahnarzt haben. Gehen nicht und hoffen, daß die Schmerzen besser werden.