Zitat von MissLilly:Ich persönlich finde es einfach nur noch bemitleidenswert....
Das ist es auch!
Es gibt bei Affären nur Verlierer und viele Menschen zeigen dabei Charaktereigenschaften, die sie sich selbst nicht zugetraut hätten, wenn sie sich später mal entliebt und mit nüchternem Blick im Rückspiegel betrachten, Ich selbst kann mich da auch nicht ausnehmen. Ich war auch mal so verblendet, dass ich nur mich und meine Sehnsüchte sah, meinen Mann ins Abseits stellte und mich dem AM vor die Füße warf. Nur dass er kein verheirateter Familienvater war.
Der AM ist auch so ein haltloses Windei, das mitnimmt, was er kriegen kann. Und dabei gefährdet er nebenbei seine Familie, betrügt und belügt seine Frau und gefährdet das Wohl seiner Kinder, die Mama und Papa als etwas sehen, das zusammen gehört. Alles egal., wenn eine Kollegin lockt, die ihn endlich mal versteht und ihm seine ach so traurige Seele streichelt. Das nimmt er doch gerne mal mit und dann kommen noch so Äußerungen, wie schwierig doch alles mit seiner Frau ist. Ja, da ist vieles schwierig, da hakt und ruckelt es (ich hätte meinen EM gestern auch wieder auf den Mond schießen können, so verärgert war ich!), die Zeit der seeligen Glocken und rosa Wolken ist lange vorbei, aber das ist nun mal der schnöde Alltag. Da gibt es Konflikte, Kämpfe.Beleidigtsein, Sorgen. Aber wenn dann was wirklich Schlimmes eintritt, dann weiß man doch, wo man Rückhalt findet. Dann steht eben doch die Familie an erster Stelle und nicht so eine Trulla, die sich mal eben mit ihm ins Bettchen legt und ihm gut zuredet und vor allem bestätigt und von seinem edlen Charakter überzeugt ist.
Der arme Ehemann mit seiner Hexe von Ehefrau. Aber bei mir, da findet er offene Arme und Verständnis und immer ein offenes Ohr. Da ist es warm und wohlig. Dass er die AF auch nur ausnützt, weiß er nicht bzw. es ist ihm egal. Männer sind bequem. Sie scheuen weitreichende Veränderungen und gehen meist erst dann, wenn das nächste Nest bereit steht oder eine neue Frau am Horizont lockt. Aber kaum einer trennt sich und zieht erst mal in Junggesellenappartement, wo er sich um alles allein kümmern muss. Essen kaufen, keiner da, der ihm ein Essen hinstellt, Hemden bügeln (wie geht das?) und dann das Alleinsein. Nein, das ist zu viel. Erst hatte er seine Mutter, die immer für ihn da war, dann die EF. Wenn die dann nicht mehr so ist wie man es sich wünscht, sucht man sich eine Naive, die das Gute in einem sieh und ihm die Hemden (gerne!) bügelt.
Und wenn er sich dann entscheiden muss, dann ist das Atlbewährte auf einmal doch nicht mehr so schlecht. Komisch, aber das folgt scheinbar gesetzmäßig. Dann ist die AF doch nur emotionales Leichtgewicht, mit der ihn nicht viel verbindet außer ein paar schöne Stunden, die er sich klaute.
Die AF ist auch nur ein armes Würstchen. Sie ist völlig verblendet, sieht die Realität nicht und mischt sich mal eben in eine bestehende Ehe und Familie ein. Ein ganz und gar egoistisches Ziel treibt sie an, denn sie will erstens diesen Hallodri für sich,. dessen Alltagsverhalten sie nicht mal ansatzweise kennt und will ihn in die Zerstörung seiner Ehe und Familie treiben. Sie kennt nur sich und ihre inneren Sehnsüchte und ihre Träume, die endlich Wahrheit werden sollen.
Und hinterher, wenn sie zu den 5% gehört, die es geschafft haben, den Mann von zu Hause los zu eisen, dann haben sie einen sitzen, dem seine Kinder fehlen, den die EF piesackt und nach Möglichkeit schadet, schon aus Rache. Dann kommen die ganzen Querelen mit Trennung und Scheidung, Rechtsanwälten, finanziellen Ausgleichszahlungen und und und. Und da ist das junge Glück dann auch einer besonderen Belastungsprobe ausgesetzt. Die einstige AF ist irgendwann auch genervt von den ganzen Konflikten, die sie nun hautnah mitbekommt und die ihre rosa Wolke doch ziemich beeinträchtigen. Und das Leben als der gottgleichen AF, für die er sich getrennt hat, ist auch ganz schön anstrengend. Sie muss ihm ja beweisen, dass sie immer zu ihm steht, ihm weiterhin vorbehaltlos den Rücken stärkt, so dass er auch sieht, dass sich der ganze Stress auch lohnt und auszahlt.
Ehrlich ist da erst Mal keiner. Die neue Frau nicht, denn sie steht unter Erfolgszwang und der Mann war von vornherein nicht ehrlich. im Gegenteil, die neue Beziehung wird zu seinem emotionalen Auffanglager. Und wenn das mal nciht mehr so funktioniert wie gewohnt, dann kommen vielleicht doch die ersten Zweifel. Ach von der Seite kenne ich diese Frau ja gar nicht. Ach Du meine Güte, die kocht auch nur mit Wasser. Hmmm, vielleicht hätte ich doch nicht so leichtfertig ...
Die Kinderchen müssen mit der neuen Situation halt mal klar kommen. Papi sehen sie jedes zweite WE, wo er endlich mal wieder richtig aufblüht. Die AF ist davon auch nicht so begeistert, dass das nun jedes zweite WE so geht, aber sie wird sich natürlich vorbildlich verhalten und die nette Tante für die Kinderchen sein. Die Hauptlast liegt meist bei der Mutter, die dann den Alltag mit den Kindern hat, während er zu einem Wochenend-Papa wird, der für das Besondere zuständig ist. Blöd nur, dass manche Kinder das eben doch nicht so gut können und sich wünschen, Papa möge wieder nach Hause kommen.
Die EF ist wütend und das nicht zu Unrecht. Sie wurde belogen und betrogen, über sie wurde schlecht geredet und nun sitzt sie da mit zwei kleinen Kindern. Finanziell ist es eng. Ganztagsarbeit geht nicht wegen der Kinder und sie darf das Meiste allein stemmen. Kein leichtes und schönes Leben, das sie erwartet. Ausgehen kaum möglich, Stress, Zeitknappheit und dann womöglich noch finazielle Einschränkungen. Und der Mann sitzt bei der Anderen, die ihm neben seiner Seele auch noch ganz andere Dinge streichelt. Wie soll man da nicht wütend werden und sich rausholen, was nur geht?
Am Ende stehen dann eine kaputte Ehe, die mal für das ganze Leben gedacht war, eine AF, die den Mann erst jetzt richtig kennenlernt und ein EM, der dem ganzen Stress der auf ihn einbricht, nicht mehr gewachsen ist. Ja, es gibt auch Gegenbeispiele, aber wenige. Und irgendwann ist die neue Beziehung auch nur Alltag, der bewältigt werden muss.
Wozu der ganze Aufwand? Den kann man sich sparen.
Und 95% der AF werden irgendwann sowieso im Nebel der Geschichte verschwinden. Nach dem Ende einer AF fühlen sie sich ausgenützt, gebraucht und verraten und haben Lebenszeit verplempert. Dabei haben sie sich doch so viel Mühe gegeben! Und jetzt ist der AM doch daheiim bei seiner schrecklichen Frau und in seinem gewohnten Umfeld. Dabei war die Ehe doch eh nur noch eine Formsache und eh schon gescheitert, aber für den letzten Schritt fehlt dann doch der Mut. Vermutlich aber auch die Einsicht, das man viel aufgibt, wenn man im Hormonrausch weggeht.
Entscheidungen trifft man am besten dann, wenn man klar bei Verstand ist und nicht in einem inneren Zwiespalt von Wollen und Sollen lebt.
Ich habe einen Bekannten. Als ich ihn vor Jahren kennenlernte, erzählte er mir, dass er sich scheiden lassen möchte. Mit der EF verband ihn nicht mehr viel, der Sohn war schon recht groß, zu sagen hatte man sich auch nicht mehr viel und jeder ging seine Wege. Er ließ sich dann doch nicht scheiden, sondern die Ehe schleppte sich halt weiter dahin. Dann hatte er eine Affäre, die kaputt ging. Dann die nächste Affäre, die auch wieder kaputt ging. Die Ehefrau wusste von zumindest einer Affäre, denn wenn man zwei Flugtickets auf seinem Schreibtisch liegen lässt und daheim erzählt, dass man allein verreisen würde, ist das dumm gelaufen.
Dann wurde die EF schwer krank. Bauchspeicheldrüsenkrebs, unheilbar, inoperabel. Er wohnt etliche Kilometer von seiner Arbeitsstelle entfernt und die Frau lag im Krankenhaus, wieder 60 km in entgegen gesetzter Richtung. Er fuhr dann tagtäglich erst in die Arbeit, dann in die Klinik, dann nach Hause. Zwischen den Behandlungen war die Frau wieder daheim, aber ihr Zustand verschlechterte sich zusehends, bis sie wenige Wochen später starb. Da hat es sich dann gezeigt, dass da noch ganz viel Liebe und Fürsorge war, die man im Alltag nicht mehr wahrnahm. Ich glaube, er hat später viel bereut und er hat seine Frau nicht mehr vergessen können und hat auch nicht wieder geheiratet. Er hat bloß eine Art Freundin, die selbst verheiratet ist und sich nicht aus ihrer Ehe löst. Sie kann das nicht, aus diesen und jenen Gründen ist es unmöglich. Manchmal habe ich das Gefühl er bestraft sich selbst. Anstatt sich eine Frau zu suchen, die frei ist, tut er mit einer rum, die nicht richtig zu ihm steht.
Erst in Krisenzeiten zeigt sich, wo letztendlich Verlass ist.
Affären sind was für Blöde. Ich habe mich davon verabschiedet, denn es lohnt sich einfach nicht. Und manchmal sieht man erst hinterher, was man wofür aufgegeben hat oder leichtfertig aufgegeben hätte. Alles hat Konsequenzen im Leben, aber manche kann im voraus nicht erkennen und absehen.
Es gibt so viele Männer da draußen. Wozu braucht man dann ausgerechnet einen verheirateten Familienvater mit zwei kleinen Kindern? Das verstehe ich einfach nicht.