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Entscheidung zwischen Familie oder der Geliebten

F
Zitat von Butterblume63:
Und,wenn ich in einer Beziehung nur zu funktionieren müsste wie ein Haushaltsgegenstand ,Reden nichts hilft....was soll ich da noch?

Wie gesagt, für meine Kinder würde ich das tun. Da ist, meiner Meinung nach, Egoismus auch nicht angebracht. Wenn die Kinder da sind und die Beziehung nicht gut läuft, sollte ein Paar nochmal mehr darum kämpfen. Die Kinder sind da und ein Geschenk (Anmerkung: Ich hatte 5 Jahre ünerfüllten Kinderwunsch).
Meine Affäre war definitiv falsch, aber eine Trennung sollte auch verhindert werden.

08.04.2022 07:34 • x 5 #1441


T
Zitat von Nasima:
dass ihr trotz Depression, Affäre und jahrelangem Nebeneinander her leben

Wir haben nicht Glück, dass wir es geschafft haben. Wir haben schlicht viel an unserer Beziehung gearbeitet und uns war beiden immer klar, dass wir keine Trennung wollen. Was eine Weile nicht klar war, wie wir zusammen glücklich sein konnten. Und das Nebeneinanderherleben und die Affäre waren beides Nebenwirkungen der Depression. Allerdings wussten wir, als wir uns entfernten noch nicht, dass es wirklich Depressionen sind. Und bei Beginn der Affäre war zwar bereits klar, dass er depressiv war, aber er konnte das noch nicht akzeptieren.
Zitat von Nasima:
kann er vermutlich schon besser Gefühle zeigen

Ja, seit er nicht mehr depressiv ist, kann er das tatsächlich.

08.04.2022 09:02 • x 2 #1442


A


Entscheidung zwischen Familie oder der Geliebten

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S
Zitat von Trust_him:
Und das Nebeneinanderherleben und die Affäre waren beides Nebenwirkungen der Depression.

Was mich wundert ist, wie man bei Depressionen Affären haben kann ? Ich hätte als nicht Depressiver (mit Kindern und full time Job, Hund und Haus) keine Energie für eine Affäre. Wenn ich mir dann noch Depressionen hinzu denke, würde ich vmtl den Alltag schon kaum mehr schaffen, geschweige denn eine Affäre. Darüberhinaus ist man als Depressive(r) ja vmtl eher ein Stimmungskiller und wenig attraktiv für Affärenpartner. Oder täusche ich mich da ?

08.04.2022 09:16 • x 7 #1443


S
Zitat von paulaner:
Und weil es das (übrigens ja für beide) so nicht mehr gibt, muss man sich das unfair außerhalb holen?

Den Gefühlsrausch und den überwältigenden Kick einer Affaire muss man sich nicht außerhalb holen und unfair schon gar nicht. Natürlich, da bin ich ganz auf deiner Seite.

Zitat von paulaner:
Verzichten. Auch wenn es schwer fällt. Ich glaube das ist das, was viele einfach nicht können.

Mit dem Verzichten ist es so eine Sache.
Wie heißt es so schön: Wer wirklich liebt, verzichtet gerne. Klingt gut, aber:

Verzichten kann ich ja nur, wenn es etwas gibt, worauf ich verzichten möchte/soll/muss. Im sich entwickelden Affärenfall also auf den verspürten Wunsch nach Nähe, S., berauschendem Kick usw, außerhalb der Partnerschaft. Doch, wo kommt denn dieser Wunsch her? Wenn ich wirklich liebe, so die allgemeine Auffassung, kommt doch dieser Wunsch erst gar nicht auf...
Das würde dann doch bedeuten, wenn Verzicht im Raum steht, dann liebe ich nicht wirklich...

Noch ein anderer Gedanke: Verzicht ist eine rationale Kopfsache, der im Affärenfall ein Bollwerk an Emotionen gegenübersteht. Vor diesem Hintergrund müsste doch nur ein Kopfmensch in der Lage sein, verzichten zu können. Der Bauchmensch, der sich bei seinen Entscheidungen von seinen Gefühlen leiten lässt, kann das dann sicher nicht.
Sind daher Bauchmenschen für treue Beziehungen eher ungeeignet..?
Ich denke, Bauchmenschen sind eher die, die in eine Affäre hineinschlittern, wo hingegen Kopfmenschen eher Verzicht üben könnten, aber auf der anderen Seite diejenigen sind, die sich ganz bewusst und vorsätzlich in eine Affäre flüchten/begeben.

08.04.2022 12:42 • x 2 #1444


B
Zitat von Felica:
Wie gesagt, für meine Kinder würde ich das tun. Da ist, meiner Meinung nach, Egoismus auch nicht angebracht. Wenn die Kinder da sind und die ...

Dir ist aber auch klar, dass deine Affären genauso das Aus bedeuten hatten können? Und dann wäre die Trennung noch wesentlich unschöner ausgefallen. Ich sehe Elternschaft nicht zwingend unter einem Dach sondern wie man sie lebt.
Und was ist,wenn auch dieses kämpfen nur einseitig bleibt,weil der andere keinen Handlungsbedarf sieht. Als wir wegen dem Jüngsten eine schwere Krise hatten setzte ich meinen Mann das Messer auf die Brust. Entweder oder! Hätte er sich der Familientherapie,der Einzelbetreuung unseres Sohnes und der Paartherapie verweigert wäre ich gegangen. Denn es kann genauso egoistisch sein zu bleiben und den Kindern ein total ungesundes Konstrukt vorleben was sie dann in ihre Partnerschaft übernehmen.

08.04.2022 13:03 • x 5 #1445


paulaner
Zitat von Springfield:
Verzichten kann ich ja nur, wenn es etwas gibt, worauf ich verzichten möchte/soll/muss.

Genau. Wenn es eine dritte Person gibt, zu der ich Gefühle entwickle, dann gibt es ja etwas, auf das ich verzichten kann.
Zitat von Springfield:
Wenn ich wirklich liebe, so die allgemeine Auffassung, kommt doch dieser Wunsch erst gar nicht auf...

Sehe ich anders. Warum sollte ich nicht Lust auf fremde Haut verspüren, auch wenn ich (meine Partnerin) wirklich liebe?
Zitat von Springfield:
Noch ein anderer Gedanke: Verzicht ist eine rationale Kopfsache, der im Affärenfall ein Bollwerk an Emotionen gegenübersteht. Vor diesem Hintergrund müsste doch nur ein Kopfmensch in der Lage sein, verzichten zu können. Der Bauchmensch, der sich bei seinen Entscheidungen von seinen Gefühlen leiten lässt, kann das dann sicher nicht.

Da steht ein Glas voll mit leckeren Bonbons.
Das eine Kind greift heimlich hinein und nimmt die Bonbons.
Das andere Kind will auch gerne Bonbons haben, greift aber nicht hinein.
Weiß das eine Kind nicht, dass es verboten ist die Bonbons zu stehlen? Doch, natürlich weiß es das. Die Lust auf die Bonbons ist aber größer.
Und das andere Kind weiß das genauso. Es denkt aber an die Konsequenzen (Strafe, oder im Falle von Fremdgehen: Ende der Beziehung, Verletzung des (geliebten) Partners, usw).

Beide Kinder wissen, dass es verboten ist und beide kennen die möglichen Konsequenzen.
Auch deine Kopf- und Bauchmenschen wissen beide, dass es falsch ist fremdzugehen und dass das Konsequenzen haben könnte.
Aber einer (der Bauchmensch) verzichtet nicht.
Warum?
Weil ihm das eigene Ego in dem Moment schlichtweg wichtiger ist, als die Konsequenzen.

Und der andere (der Kopfmensch) verzichtet und stellt sein Ego hinter sein Wissen, was das bedeutet.

Das immer wieder gern genommene Märchen Ich war nicht Herr meiner Sinne, oder so ähnlich, ist einfach Quatsch.
Wenn man nicht vollkommen weggetreten ist, dann weiß man im Allgemeinen, was man tut. Was richtig oder falsch ist.

Verzicht bedeutet das eigene Ego für etwas Wichtigeres zurückzustellen.

08.04.2022 13:27 • x 12 #1446


ElGatoRojo
Zitat von paulaner:
Und der andere (der Kopfmensch) verzichtet und stellt sein Ego hinter sein Wissen, was das bedeutet.

Oder der eine Kopfmensch denkt = 255 Bonbons - fällt garnicht auf, wenn zwei fehlen. Und hält sich außerden für schlau genug, nicht erwischt zu werden.

08.04.2022 13:32 • x 7 #1447


S
Zitat von paulaner:
Weiß das eine Kind nicht, dass es verboten ist die Bonbons zu stehlen? Doch, natürlich weiß es das. Die Lust auf die Bonbons ist aber größer.
Und das andere Kind weiß das genauso. Es denkt aber an die Konsequenzen (Strafe, oder im Falle von Fremdgehen: Ende der Beziehung, Verletzung des (geliebten) Partners, usw).

Interessanter Ansatz. Das eine Kind denkt auswirkungsbezogen und die Grenzen anderer respektierend, das andere vermag entweder die Auswirkungen nicht zu erkennen oder aber es erkennt die Auswirkungen und nimmt dennoch für den eigenen Lustgewinn (Grenz)Verletzungen anderer in Kauf.

Den grösseren Respekt und grössere Sympathie empfinde ich vor jenen, die die Grenzen anderer respektieren und "selbststeuerungsfähig" sind.

08.04.2022 13:52 • x 8 #1448


N
Zitat von alleswirdbesser:
Nach einigen schmerzhaften Erfahrungen eher doch würde ich sagen. Nicht Logik, aber genaues Hinschauen und Prüfen sind wichtig. Natürlich ...

Das sehe ich genauso. Früher ging ich nur nach meinen Gefühlen, heute würde ich viel rationaler an die Sache gehen, weil Gefühle eben nicht immer reichen.

08.04.2022 14:20 • x 1 #1449


S
Zitat von paulaner:
Sehe ich anders. Warum sollte ich nicht Lust auf fremde Haut verspüren, auch wenn ich (meine Partnerin) wirklich liebe?

Das sehe ich ja auch so. Aber ist denn die allgemeiner Auffassung nicht so: Wenn ich jemand wirklich liebe, dann habe ich keine Lust auf fremde Haut. Falls doch, dann ist es keine echte Liebe...? Das ist doch das angestrebte Leitmotiv, oder nicht? Ich denke in letzter Zeit immer öfter darüber nach, woran es wohl liegt, dass mich neben meiner Frau auch noch andere Frauen reizen. Stimmt da etwas mit mir nicht, oder mit diesem angesprochenen Leitmotiv...?

Zitat von paulaner:
Aber einer (der Bauchmensch) verzichtet nicht.
Warum?
Weil ihm das eigene Ego in dem Moment schlichtweg wichtiger ist, als die Konsequenzen.

Bleiben wir bei den Bonbons. Der Bauchmensch kennt natürlich auch die Konsequenzen und schätzt sie ab, sein Heißhunger jedoch verdrängt die Gedanken an die Kosequenzen und setzt sich wider besseren Wissens darüber hinweg. Die Konsequenzen und das Wissen um das Verbot sind sachliche Komponenten, der Heißhunger ist ein Gefühl. Da aber beim Bauchmenschen das Gefühl seine Entscheidung bestimmt, greift er ins Glas und wird es nach überstandener Strafe wohl wieder tun, nicht weil ihm das eigene Ego schlichtweg wichtiger ist, sondern weil ihn das Gefühl, wie toll es ist einen leckeren Drops zu lutschen, maßgeblich steuert und beeinflusst.

08.04.2022 14:24 • #1450


N
Zitat von So-What:
Die Motive verstehen und verzeihen zu wollen sind im Endeffekt die gleichen, wie die des Betrügers eine Affäre zu führen anstatt sich zu trennen. ...

Sehr guter Text. Ich denke je selbstbewusster man ist und je mehr man seinen Partner liebt, desto mehr gönnt man ihm auch und freut sich aufrichtig für diesen, wenn ihm Gutes widerfährt.

Ich wäre sicher immer noch eifersüchtig, hätte mein Partner wieder Interesse an einer anderen Frau, aber ich glaube und hoffe, dass es mich nicht mehr so sehr verletzen würde. Meinen Kindern hingegen gönne ich alles Glück und Freude der Welt. Wobei ich da auch niemals eine Affäre gutheißen würde, sollte ich eines Tages von so etwas erfahren.

08.04.2022 14:32 • #1451


paulaner
Zitat von Springfield:
Da aber beim Bauchmenschen das Gefühl seine Entscheidung bestimmt,

Siehst du das wirklich so?
Ein erwachsener Mensch, der nicht anders kann?
Und zwar nicht anders kann, als sich für das Falsche zu entscheiden?
Sollte ich wirklich mal auf einen Menschen treffen, der nicht gegen seine Gefühle angehen kann...vor dem hätte ich Angst.
Zitat von So-What:
Gründe dafür sind, wie hier schon oft bei Affärenführern analysiert haben: Geld, Kinder, Haus, Familie, Freunde, Haustiere,...jede Menge Ärger eben plus Bequemlichkeit evtl. gepaart mit fehlendem Mut, Angst vor Einsamkeit usw..

Du sprichst ja hier von den Gründen, warum man sich als Betrogener nicht trennt und versucht zu verzeihen.
In dem Moment, in dem man von einer Affäre des Partners erfährt, hat man doch Sekunden vorher normalerweise überhaupt nicht mit sowas gerechnet, geschweige denn hat man über eine Trennung nachgedacht.
Und jetzt soll man plötzlich an Trennung denken, obwohl das bis eben überhaupt kein Thema war.
Darum versucht man doch verzweifelt den Status Quo aufrecht zu erhalten.
Und mMn weniger aus den o.a. Gründen, sondern weil man seinen Partner doch liebt.

Die andere Seite sehe ich genauso, wie du.
Affären sind ganz selten eine Trennungsanbahnung. Im Gegenteil. Sonst würde man sich ja trennen.
Irgendwie paradox. Man geht ein hohes Risiko ein, dass die Beziehung beendet sein könnte, will aber genau das ja nicht.

08.04.2022 15:31 • x 5 #1452


ElGatoRojo
Zitat von paulaner:
Man geht ein hohes Risiko ein, dass die Beziehung beendet sein könnte, will aber genau das ja nicht.

No risk, no fun. Wäre eine Affäre wirklich so für lau und ohne Partnerreaktion zu haben, wäre es für viele doch nicht der entscheidende Kick. Daher wird offene Ehe eben von manchen auch nur als Amateurveranstaltung betrachtet.

08.04.2022 15:34 • x 2 #1453


paulaner
Zitat von Springfield:
Aber ist denn die allgemeiner Auffassung nicht so: Wenn ich jemand wirklich liebe, dann habe ich keine Lust auf fremde Haut. Falls doch, dann ist es keine echte Liebe...?

Ach, das sehe ich nicht so. Lust auf fremde Haut, oder andere Menschen attraktiv finden, S. Fantasien...das alles schmälert doch nicht meine Liebe.
Aber wenn ich meinen Partner (bewusst) verletze (also nicht verzichte (sic)), dann verhalte ich mich zumindest nicht liebevoll.

08.04.2022 15:34 • x 4 #1454


B
Zitat von paulaner:
Genau. Wenn es eine dritte Person gibt, zu der ich Gefühle entwickle, dann gibt es ja etwas, auf das ich verzichten kann. Sehe ich anders. Warum ...

Und dann gibt es die g
dritten Kinder die höflich fragen ob sie ein Bonbon bekommen oder sich aus dem Glas nehmen dürfen.

08.04.2022 15:36 • x 4 #1455


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