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Entscheidung zwischen Familie oder der Geliebten

alleswirdbesser
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich habe mir für meinen Mann über 20 Jahre emotional den Allerwertesten aufgerissen und bin aus Liebe sehr viele Kompromisse eingegangen.

Ich kenne deine Geschichte nicht. Aber hast du schon mal das Buch 5 Sprachen der Liebe gelesen? Manchmal hat man dieses Gefühl eventuell, weil man verschiedene Sprachen spricht.

27.04.2022 22:12 • x 2 #2971


MissNextDoor
@alleswirdbesser vielen Dank für den Tipp, das werde ich mir auf jeden Fall ansehen, klingt gut!
Denke, bei uns ist ein großes Problem dass mein Mann high-functioning Autist mit ADHS Zügen ist... das hat es nicht einfacher gemacht. Dennoch würde ich sagen... ja, für tiefe Liebe lohnen sich einige Opfer... in meinen Augen/für mich gesprochen. Aber es muss ein Grundgerüst, ein Fundament da sein. In beiderseitigem Einverständnis und Einvernehmen. Das kann natürlich in jeder Beziehung ganz anders definiert sein. Wir haben es für uns beide von Anfang an explizit über Ehrlichkeit und Loyalität definiert. Würde sich also daran (einseitig!) etwas ändern, wäre ich nicht bereit (und hätte auch keine Kraft mehr), weitere Opfer auf mich zu nehmen.
Aber ich möchte den Thread nicht kapern, vielleicht erstelle ich wirklich irgendwann einen eigenen.

27.04.2022 22:45 • x 5 #2972


A


Entscheidung zwischen Familie oder der Geliebten

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S
Zitat von Trust_him:
Nein! Das ist erneut zu pauschal und viel zu kurz gesprungen. Auch hier gilt es, die Gesamtheit zu betrachten. Sofern man das möchte. Mein Mann zum ...

Und war das dann der echte Charakter deines Mannes?
Ich habe (wie @alleswirdbesser) meinen Mann nach der Trennung auch nicht wiedererkannt. Frage mich aber, ob diese Charakterzüge nicht schon immer in ihm geschlummert haben, er sie aber (wegen mir oder anderer Faktoren) verdrängt hat.

Ich habe mich da immer wieder gefragt: Wie kann sich ein Mensch so um 180° drehen?

Kann er vielleicht nicht. Vielleicht ist er wirklich so und verbiegt sich nur. ‍️

28.04.2022 06:59 • x 5 #2973


T
Zitat von SonnenschWein:
Kann er vielleicht nicht. Vielleicht ist er wirklich so und verbiegt sich nur.

Bei meinem Mann weiß ich es deshalb, weil er heute entspannter ist.
In den Jahren als er sich verloren hatte und dann irgendwann die Affäre begann, war er permanent angespannt.

Er strahlt heute einfach Zufriedenheit und Glück aus. Ich kann ihn fühlen.

Und nicht nur mir fällt das auf.
Auch unserem Umfeld, in dem es kaum jemanden gibt, der die ganze Wahrheit kennt, wurde ich darauf angesprochen.

Er ist nicht nur wieder der, der er mal war, sondern er hat an seinen Baustellen gearbeitet und sich an vielen Stellen selbst geheilt.

Er ist heute zufriedener und glücklicher mit sich selbst und seinem Leben als er es je war.

28.04.2022 07:08 • x 2 #2974


T
Zitat von alleswirdbesser:
Ich glaube ich würde lieber jemand anderen neu kennenlernen, dem ich vorerst mein Vertrauen schenken kann. Natürlich kann auch das schief gehen, ...

Da ticke ich einfach anders. Ich glaubte immer, ich müsse alles unter Kontrolle haben. Vertrauen musste man sich immer bei mir erarbeiten. Das war in jeder meiner Beziehungen so.

Hätte ich mich wegen der Affäre getrennt, bin ich sicher, dass es ein neuer Mann viel schwerer gehabt hätte, mein Vertrauen zu erlangen.
Einfach aufgrund der gewonnenen Erfahrung.

Bei meinem Mann dagegen konnte ich auf 15 Jahre Treue aufbauen, vor der Affäre. Viele Beziehungen dauern nicht mal so lange. Manche werden vorher wegen Untreue beendet. Somit hatte ich schon ein Fundament, auf dem ich aufbauen konnte und mir nicht erst erarbeiten musste.

Dies mit dem Wissen und dem Fühlen, wie sehr er bereute und sich verändert hatte, empfand ich es als folgerichtig, es zumindest zu versuchen.

28.04.2022 07:15 • x 2 #2975


B
Mein Senf:
Die Ehe 1.0 war geprägt von vielen Annahme und nie ausgesprochenen Erwartungen.
Ja, man war zusammen harmonierte im Bett, hatte einen Kinderwunsch, durchlebte Krisen.
Ich vermute dass 99 % aller Ehen so laufen.
Dadurch dass es nun diesen Break gab, müssten wir beide noch einmal tief in uns gehen, eruieren, was wir wollen, was wir erwarten. Wir haben durch diese Zeit und auch durch ein gemeinsames Programm viele Erkenntnisse gewonnen, über die wir uns vorher keinerlei Gedanken machten.
Insofern ist in Ehe 2.0 einiges gleich, aber das meiste komplett neu.

28.04.2022 07:20 • #2976


S
@Trust_him

Wow! Das klingt alles toll!
Und folgerichtig.

Das wäre bei meinem NM das Problem. Er hat sich auch verloren. In den letzten Jahren. Wollte mir alles recht machen und hat sich darüber selbst in den Hintergrund gestellt und wusste vermutlich nicht mehr, wer er war (hab ich leider nicht bemerkt, war ein schleichender Prozess).
Vorher war er ein sehr gefühlvoller Mann, der sich auch gut zurücknehmen konnte.
Tja, und jetzt? Lebt er nach dem Motto Jetzt bin ICH mal dran und es zählt nur noch er selbst und dass es IHM gut geht. Alles andere ist egal.
Wie gesagt, 180° Drehung.
Ein Mittelweg wäre vielleicht der gesündere Weg gewesen . Aber wenn man natürlich eine andere Frau im Rücken hat, die einen da vielleicht noch befeuert....
Wer weiß, was ihn reitet....oder wer

28.04.2022 07:24 • x 1 #2977


Leonhard
Zitat von alleswirdbesser:
An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich meinen Ex nach der Trennung nicht mehr erkannte. Ich hätte ihm das, was kam niemals nie zugetraut.

Ich denke, so geht es Vielen nach der Trennung.

Vielleicht ist das auch eine Art Selbstschutz auf beiden Seiten. Derjenige der sich trennt darf ja an dem ehem. Partner nichts Gutes mehr sehen und der/die Verlassene will auch nicht monatelang hinterherjammern.


Zitat von Trust_him:
Menschen können sich durchaus phasenweise selbst verlieren.

Meine Frau ist grundsätzlich auch der vorsichtige, fürsorgliche, zurückhaltene Typ Mensch. Wild sein, albern sein, Kontrolle verlieren, sich fallen lassen, sich einem Risiko aussetzen (Geschwindigkeit, Dro., Höhe…) sind nicht die Regel. Pupsen oder Rülpsen sind eher verpönt.

Dazu passt gar nicht, was in der Affäre passierte. Es war der Wunsch nach Grenzüberschreitung (obwohl sie die sich selbst setzte).
Zitat von thegirlnextdoor:
Vielleicht ist das Thema dann eher bei ihm selbst.

Ja, es war bei ihr ein eher ein Problem mit mangelnder Selbstachtsamkeit, eher der Augenblick als der Ex-AP als Person.
Dennoch auch eine Zeit von einer gewissen Unzurechnungsfähigkeit.
Sie ist selbst manchmal entsetzt, was alles möglich war.

Grundsätzlich ist sie kein schlechter Mensch mit miesem Charakter.

28.04.2022 07:25 • x 3 #2978


T
Zitat von thegirlnextdoor:
. dann muss seine Frau vielleicht gar nicht an soviel arbeiten.
Vielleicht ist das Thema dann eher bei ihm selbst.

So war es bei uns....ich bin immer noch die, die ich immer war. Das Thema lag auch hier bei meinem Mann.

28.04.2022 07:50 • x 2 #2979


MissNextDoor
@Trust_him bei uns ähnlich. Mein Mann ging einmal für ein Jahr zu einer Therapie und wir führten eine Traumbeziehung. So glücklich wie in dem einen Jahr waren wir nie. Dann hörte der Therapeut auf... und er fand keinen Ersatz mehr, der den gleichen Effekt hatte. War sehr schade.
Man merkte in dem Jahr aber ganz deutlich, dass es seine Probleme waren, die Bearbeitung brauchten. Sagte er selbst. Von meine Seite aus war alles klar.

28.04.2022 08:02 • x 1 #2980


S
Zitat von Trust_him:
Da ticke ich einfach anders. Ich glaubte immer, ich müsse alles unter Kontrolle haben. Vertrauen musste man sich immer bei mir erarbeiten. Das war ...


persönlich glaube und hoffe ich, dass man ja schon recht schnell merkt, ob es sich lohnt, wieder am vertrauen und der Beziehung zu "arbeiten". und da muss der fremdgehen schon ziemlich zeitnah entsprechende Signale senden.

Ist er transparent über das, was war, bereit Zugeständnisse zu machen, bereit hinzusehen, welche eigenen Baustellen dazu geführt haben, bemüht er sich usw usf.

wenn ja sehe ich es ähnlich, dann kann es sich lohnen, das Fundament wieder aufzubauen. Garantien gibt es nirgends...

28.04.2022 08:59 • x 3 #2981


M
Zitat von Trust_him:
Nein! Das ist erneut zu pauschal und viel zu kurz gesprungen. Auch hier gilt es, die Gesamtheit zu betrachten. Sofern man das möchte. Mein Mann zum ...

Woher weißt du, dass das nicht wieder passiert?

Ja das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich bin mir einfach zu viel wert bzw die Welt ist voll von (guten, ehrlichen) Menschen, da muss ich nicht zwingend an einem Klotz am Bein, an jemandem der mir sowas antut und der mich schlecht behandelt, festhalten als wäre er der einzige Mensch auf der Welt.

Man kann es sich so schön selbst aussuchen heutzutage.

Menschen, die mich schlecht behandeln, brauche ich nicht in meinem Leben. Fertig aus.

28.04.2022 09:19 • x 1 #2982


B
@Milly882
Wenn du schreibst, du wärest dir zu wertvoll, um jemanden eine zweite Chance zu geben, wertest du diejenigen ab, die es anders handhaben.
Und die Wahrscheinlichkeit dass du wieder einen Betrüger triffst, ist Recht hoch. Einen Lügner zu treffen sogar 100%.
Von daher finde ich die pauschale Abwertung des a nderen kombiniert mit dem sich nicht infrage stellen für überheblich.

28.04.2022 09:27 • x 3 #2983


M
Zitat von BernhardQXY:
@Milly882 Wenn du schreibst, du wärest dir zu wertvoll, um jemanden eine zweite Chance zu geben, wertest du diejenigen ab, die es anders handhaben. ...

Wenn man nicht mitbekommt, dass man betrogen / belogen wird, kann ich natürlich nichts machen, das ist klar. (Wobei, spüren tut man es immer).

Wenn ich es jedoch fix weiß, dann kann sich dieser Mensch aus meinem Leben verabschieden.

Man wertet andere ab, nur weil man eine andere Meinung hat als sie? Wäre mir neu.

28.04.2022 09:47 • x 1 #2984


S
Zitat von Butterblume63:
In erster Linie muss man ganz alleine für sich schauen was man will und vor allem wo mit man auf lange Sicht ohne Angst vor der nächsten Enttäuschung, Bauchweh in gewissen Situationen ( Geschäftsreisen, Außendienst, Urlaub ohne Partner usw) klar kommt und zuversichtlich in die Zukunft blickt.


Gut, das gilt aber nicht nur bei der Ehe 2.0, sondern generell bei jedem Partner. Und ja, Dienstreisen mit Übernachtungen waren in meinem Bekanntenkreis schon mehrfach der Anfang vom Ende.

Zitat von SonnenschWein:
Ich habe mich da immer wieder gefragt: Wie kann sich ein Mensch so um 180° drehen?

Ja, auch dieses Phänomen scheint weit verbreitet. Ich nenne es mittlerweile Dr Jekyll und Mr Hyde Syndrom.

28.04.2022 09:47 • x 1 #2985


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