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Entscheidung zwischen Familie oder der Geliebten

B
Zitat von alleswirdbesser:
Aber zum dritten mal willst du es lieber nicht haben. Ha

Stimmt. Aber wir Menschen sind ja nicht statisch. Daher bin ich der Meinung das wir uns verändert haben und nicht wieder in die Situation kommen. Liege ich falsch, so ist mir wahrscheinlich der Weg zu weit. Dann hätten wir beide es verkackt

28.04.2022 12:35 • x 1 #3001


S
Zitat von Milly882:
Und gerade wenn man viel an sich gearbeitet hat, weiß man, was man sich wert ist. Welche Menschen Platz im Leben haben und welche nicht.

Es mag Dich überraschen, aber Menschen ändern sich, die einen radikal, die anderen schleichend und unbemerkt. Für Dich heisst das, je enger und rigider Deine Ansichten sind, umso mehr Menschen, wirst Du mit der Zeit verlieren. Auch die wenigen, die Deinen Ansprüchen dzt genügen, werden dies in einiger Zeit nicht mehr können. Dann musst Du Dich trennen oder Deinen Wertehorizont erweitern.

28.04.2022 12:38 • x 3 #3002


A


Entscheidung zwischen Familie oder der Geliebten

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alleswirdbesser
Ich persönlich würde mich glücklich schätzen, wenn mein Partner zu mir hält und da gehört unter anderem die Treue und Ehrlichkeit dazu. Sein Aussehen, seine Eigenschaften als Liebhaber usw. wären in dem Fall kein Argument, weil er sich entschieden hatte alles heimlich mit anderen Frauen zu teilen.

Warum fühlen sich die Betrogenen oft unter anderem als Versager? Weil niemand sie als glücklich bezeichnen würde, der weiß, dass der Partner sie nicht genug wertschätze, um ehrlich ihnen gegenüber zu sein. Ich könnte nicht mit Stolz sagen: Ich wurde betrogen, mein Mann liebte parallel eine andere, aber ich bin glücklich, dass er großzügigerweise bei mir geblieben ist, weil er in dem Alter nichts Neues beginnen wollte, oder was auch immer.

28.04.2022 12:46 • x 7 #3003


S
Zitat von alleswirdbesser:
Ich wurde betrogen, mein Mann liebte parallel eine andere, aber ich bin glücklich, dass er großzügigerweise bei mir geblieben ist, weil er in dem Alter nichts Neues beginnen wollte, oder was auch immer.

Na ja, ich kenne schon einige betrogene Verlassene, die nach langjährigen Ehen unterstreichen, dass NICHT sie diejenigen waren, die betrogen und die Familie verlassen haben, sondern der andere.

Umgekehrt kenne ich keinen einzigen Betrüger/Verlasser, der die Affärenhistorie stolz in der Öffentlichkeit erzählt. Die meisten Affärenpartner spüren wohl instinktiv, dass Affären in der Öffentlichkeit keineswegs so gut ankommen. Ich gehe sogar soweit, zu sagen, dass deren Ruf (der Ruf der Affären Führenden) dauerhaft ramponiert ist. Gut findet das in meinem Bekanntenkreis nämlich keiner. Trotz aller Verliebtheit etc; Bei uns am Dorf wurde ein verheirateter notorischer Fremdgeher als "Gmostier" (Gemeindestier) bezeichnet. Ein auch etwas zweifelhafter "Ehrentitel", wie ich meine.

28.04.2022 12:54 • x 2 #3004


alleswirdbesser
Zitat von Seneca22:
Na ja, ich kenne schon einige betrogene Verlassene, die nach langjährigen Ehen unterstreichen, dass NICHT sie diejenigen waren, die betrogen und die ...

Es wird einfach zum Tabu Thema. Der Vorname der AF (bekanntes Paar aus meiner Vergangenheit) durfte in keinem Zusammenhang ausgesprochen werden im Freundeskreis. Hätte ich meinem Kind diesen Namen gegeben (er gefiel mir) wäre ich der Feind.

28.04.2022 12:57 • #3005


S
Zitat von alleswirdbesser:
Der Vorname der AF durfte in keinem Zusammenhang ausgesprochen werden im Freundeskreis.

Ok, das ist bei uns etwas anders. Über die Affärenfrauen wird ganz normal gesprochen. Würden sie allerdings im Freundeskreis auftauchen, würde keiner mit ihnen reden. Zu gross ist die Verachtung. Insofern sind die AF keineswegs zu beneiden.

28.04.2022 13:06 • #3006


S
Zitat von Seneca22:
Gmostier (Gemeindestier)

Bei uns gibt's einen Stadtbock.

28.04.2022 13:24 • #3007


S
Zitat von So-What:
Bei uns gibt's einen Stadtbock.

Und ich kann noch mit dem Begriff "Wanderpokal" aufwarten.
Auch kein "Ehrentitel".

28.04.2022 13:32 • x 1 #3008


DieSeherin
Zitat von alleswirdbesser:
Und würdest du selbst nie jemanden um Verzeihung bitten, wenn du weißt, du hast ihm Unrecht getan?

Zitat von thegirlnextdoor:
Um Verzeihung bitten = sich entschuldigen = sagen dass es einem leid tut.


für mich steckt da zuviel an schuld und sünde drin! hmmm.... wie erkläre ich das... ich mag das konzept von schuld und sünde in beziehungen nicht, wenn es sich nicht um wirklich strafrechtliche sachen geht.

wenn ich jemandem weh tue, dann kommt es mir ganz auf den grad meiner verantwortung dafür an. wenn ich wirklich schuldig bin, dann kann nur der andere mich ent-schuldigen und ich muss mir selber verzeihen.

es kommt für mich darauf an, ob ich jemandem auf den fuß gestiegen bin, oder ihm das messer in die seele gerammt habe.

und wenn ich mich wirklich für etwas schreckliches verantworten muss, dann will ich keine ent-schuldigen, sondern hoffe darauf, dass der andere mir sagt, was ich tun kann, damit ich den schmerz lindern kann - ob das nun durch ein geh und komm mir nicht mehr unter die augen oder ein hilf mir, mein vertrauen in dich wieder aufzubauen ist, kann der geschädigte entscheiden.

28.04.2022 13:59 • x 3 #3009


S
Zitat von DieSeherin:
für mich steckt da zuviel an schuld und sünde drin! hmmm.... wie erkläre ich das... ich mag das konzept von schuld und sünde in beziehungen nicht, wenn es sich nicht um wirklich strafrechtliche sachen geht.

Der Begriff des Verschuldens bzw die Prüfung des Verschuldens gibt es auch im Zivilrecht. Und das hat nix mit "Schuld und Sühne" im kirchlichen Sinne zu tun, sondern damit, ob ein "Schaden" durch objektiv rechtswidriges und dem Verursacher zurechenbares Verhalten geschehen ist. Die "culpa in eligendo" etwa, das Auswahlverschulden, berührt die Frage, ob ich mich zurechenbar eines fahrlässigen Gesellen bedient habe. Das Gejammere über den christlichen "Schuld und Sühnebegriff" kenne ich eigentlich nur von Rechtsunkundigen. Die Rechtskundigen sehen den Verschuldensbegriff idR gelassener.

28.04.2022 14:21 • #3010


MissNextDoor
@DieSeherin ich verstehe dich, aber das ist tatsächlich deine eigene Interpretation. Es ist völlig ok, nach der zu leben... aber muss einem bewusst sein, dass viele Menschen es anders sehen/gelernt haben/empfinden.

Sünde kommt zunächst vom Wort Sund uns bedeutete in der ursprünglichen Form quasi einen Abstand, eine Entfernung - im biblischen Sinne vom Menschen zu Gott, wenn man gelogen oder betrogen hat. (- daher kenne ich die Definition, aus der evangelischen Theologie)

Sünde ist insofern zunächst neutral als Entfernung des Menschen von sich selbst zu sehen - keinesfalls als ein Kapitalverbrechen.
Dieser Abstand kann ja auch wieder verkleinert werden, wenn man sich auf seine eigenen Werte besinnt und danach handelt.

Nein, keine Sorge ich bin keine Sektenanhängerin ich habe seinerzeit nur Abi in Evangelisch gemacht und im Rahmen meines Pädagogikstudiums Ev. Theologie als eins der beiden Nebenfächer studiert (da ich mit dem Gedanken spielte, evtl. noch auf Lehramt umzusteigen).

Ich habe in all unseren zahlreichen Diskussionen um Schuld und Sünde nur sehr viel Toleranz und Offenheit erlebt, die mittelalterlich katholischen Sichtweisen von Schuld, Sühne und Hölle spielten bei uns überhaupt keine Rolle/waren kein Thema. Nicht im Ansatz.
Mein Mann (aus der Kirche ausgetreten) empfindet diese Themen aber auch anders, und ich frage mich gerade ob das aus dem katholischen Religionsunterricht von früher kommt?!
Meine Mutter (ebenfalls ausgereten) ist hier auch sehr negativ eingestellt. Ich kann das von mir nicht sagen, da ich in Bezug auf diese Themen nur Erfahrung mit sehr viel Toleranz und positiver Energie gemacht habe.


Aber Schuld und Sünde in Bezug auf Beziehungen... schwierig.
Schuld... am Leid des anderen.
Die Sünde im mittelalterlichen Begriff hat dort meinem Verständnis nach auch nichts verloren...

28.04.2022 14:24 • #3011


paulaner
Ich sehe es ähnlich wie DieSeherin.
Wenn mich jemand bewusst über einen längeren Zeitraum verletzt, dann kann derjenige sich das Entschuldigen sparen.
Da gibt es ganz andere Dinge, die dann nötig sind, damit ich vielleicht verzeihen kann.

28.04.2022 14:25 • #3012


MissNextDoor
Wenn man sich entschuldigen nur als eine verbale Geste betrachtet, dann ja.
Für mich gehört zu einer Entschuldigung, wenn man jemanden schwer verletzt hat wesentlich mehr als nur ein Lippenbekenntnis!
Es gibt ja auch Gesten der Entschuldigung - Handlungen, die zeigen, dass es demjenigen ernst ist.
Alles Teil einer Entschuldigung.

Nur zu sagen tut mir echt leid reicht sicherlich nicht, wenn man jemanden schwer verletzt hat.

28.04.2022 14:33 • #3013


DieSeherin
Zitat von thegirlnextdoor:
ich verstehe dich, aber das ist tatsächlich deine eigene Interpretation.


das habe ich auch immer versucht zu betonen - das ist ein für mich tiefes gefühl, was ich niemandem aufs auge drücken möchte, oder jemanden überreden will, genau so zu denken... mal ganz davon abgesehen, wir sind wahrscheinlich gar nicht so weit auseinander in unseren ansichten

Zitat von thegirlnextdoor:
Lippenbekenntnis


lippenbekenntnisse sind eh für den eimer - ein sorry ist schnell rausgehauen, aber eine bitte um entschuldigen (man kann sich nämlich selber nicht entschuldigen, sondern nur darum bitten) ist eine ganz andere sache - und da gehen bei uns wohl auch nur die begrifflichkeiten auseinander.

28.04.2022 14:49 • x 1 #3014


paulaner
Zitat von thegirlnextdoor:
Es gibt ja auch Gesten der Entschuldigung - Handlungen, die zeigen, dass es demjenigen ernst ist.
Alles Teil einer Entschuldigung.

Genau. So meinte ich das ja auch.

28.04.2022 15:01 • x 1 #3015


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