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Entscheidung zwischen Familie oder der Geliebten

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Zitat von MissLilly:
Würde mir mein Partner sagen, dass er sich fremdverliebt hat, würde ich ihn bitten seine Sachen zu packen, damit ICH beobachten und dementsprechend entscheiden kann, was ICH in dieser neuen und veränderten Situation möchte!

Genau, immer auch schön bei sich bleiben. Auch wenns schwer ist, weil man immerhin diesen Mann noch liebt.

09.07.2022 16:55 • #7156


MissNextDoor
Ich denke nach wie vor, dass das Problem ist, dass Playmobil gelernt hat, dass das Konzept Affäre aufgeht.

Das eigene Elternhaus ist immer eine gute Referenz.
Und die Mutter, die jahrelang betrogen wurde, ist ja so zufrieden damit, am Vater festgehalten zu haben. (Meint er zumindest.)

Ich denke nicht, dass Playmobil versucht, seinen eigenen Weg zu finden.
Menschen, die das wirklich wollen, klingen ein wenig anders.

Er schrieb, dass er die Parallelwelt genießt.
Er möchte halt das, was auch für seinen Vater so gut funktioniert hat.

09.07.2022 17:02 • #7157


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Entscheidung zwischen Familie oder der Geliebten

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Zitat von thegirlnextdoor:
Ich denke nicht, dass Playmobil versucht, seinen eigenen Weg zu finden.

Wie gesagt, er ist noch nicht alt, er ist noch relativ jung. Ich hoffe für ihn, dass er an Reife irgendwann gewinnt.

09.07.2022 17:08 • #7158


MissNextDoor
Hoffen kann man immer... das tut seine arme Frau wohl auch...

09.07.2022 17:25 • x 1 #7159


T
Zitat von MissLilly:
Da ich das Beispiel wirklich super finde, hätte ich doch da gleich mal ein paar Fragen: 1. Welches Verhältnis hast du ganz persönlich zu dem Kind ...

1. Das Kind ist ein guter Freund meines Kindes. Ich sehe es regelmäßig, aber nicht täglich. Es wirkt aufgeschlossen und zufrieden. Spricht nett über den Stiefvater. Wenig über den Vater. Manchmal sagtE es früher, dass es traurig ist, dass der Vater nicht in der Nähe wohnt.

2. weiß ich nicht.

3. der Mutter war nicht klar, dass das Kind hier besser würde.

4. Die Mutter zahlt übernimmt die Reisekosten, wenn das Kind den Vater in den Ferien besucht. An WE sehen sich Vater und Kind nicht, weil es zu weit ist.

09.07.2022 18:06 • #7160


T
Nachtrag: und die Entfernung beträgt fast 1000km. Hatte ich falsch im Kopf.

09.07.2022 18:20 • #7161


M
Zu: Früher oder später gehen solche Ehen in die Brüche:
Also mein Ex-Am und seine Frau sind happy und Ehe-Team wie noch nie .. und ich völlig uninteressant. (Was natürlich in Ordnung ist.)
Aber ich plaudere aus dem Nähkästchen. Vielleicht hilft das anderen ein wenig.

09.07.2022 18:23 • #7162


MissNextDoor
@Tara_neu ich finde das ist einer der Fälle, in denen man als Außenstehender wirklich gar nichts sagen kann.
Bis auf dass es traurig ist, dass das Kind nicht mit seinem leiblichen Vater aufwachsen kann, wenn das Verhältnis eigentlich gut ist.

Der Richter, wenn es denn je einen geben sollte, wird im Erwachsenenalter das Kind selbst sein. Wenn es alt genug ist, um alles zu begreifen und für sich selbst zu bewerten.

Einem Außenstehenden steht hier nicht wirklich ein Urteil zu
Zumindest wüsste ich beim besten Willen nicht, auf welcher Grundlage..?

09.07.2022 18:50 • x 3 #7163


T
Immerhin bringt mich der Strang gerade zum Nachdenken. Gerade, was die eigenen Bedürfnisse betrifft. Wie wichtig sie sind. Wann man auf sich hören sollte und wann auf andere.
Mein Onkel zum Beispiel wollte seine Familie verlassen, als meine Cousins zwischen 12 und 18 waren. Man munkelt, dass eine andere Frau im Spiel war. Er fiel in eine tiefe Depression (oder war davor Evtl schon depressiv), schluckte viele Tabletten (vermutlich eine Art Suizid), fiel ins Koma und war dann mehrere Wochen (oder Monate? Ich weiß es nicht mehr. War zu klein damals) in einer Klinik/Psychatrie. Er verließ seine Familie nicht. Meine Tante nahm ihn wieder auf. Sie lebten weiter miteinander. Glücklich ?! Das weiß ich nicht. Sie wirkten auf mich damals immer harmonisch. Aber ich war ein Kind. Zehn Jahre später trennte er sich von seiner Frau und zog in eine eigene Wohnung. Dennoch hatten sie weiterhin Kontakt. Er wurde dann ein Pflegefall und sie nahm ihn wieder bei sich auf. Er starb ein paar Jahre später an einem Herzinfarkt.

Heute frag ich mich: war mein Onkel einfach zu feige, zu gehen? Wurde darüber hinaus depressiv? Im Grunde brauchte er aber ja seine Frau. War abhängig von ihr. Ebenso wie sie von ihm? Oder war es ihr Pflichtgefühl, aufgrund dessen sie ihn wieder zu sich nahm?
Er starb an einem Herzinfarkt. Hatte davor jahrelang schlimme Herzprobleme. Steckt dahinter vielleicht einfach was anderes? Nämlich dass er über seiner eigenen Feigheit zerbrochen ist?
Wäre es für alle leichter gewesen, wäre er damals, ganz zu Beginn, einfach wirklich gegangen?

09.07.2022 19:29 • x 2 #7164


MissNextDoor
@Tara_neu Fragen, auf die nur die Betroffenen antworten könnten...
Aber auf jeden Fall sehr tragisch.

Zitat von Tara_neu:
Er starb an einem Herzinfarkt. Hatte davor jahrelang schlimme Herzprobleme. Steckt dahinter vielleicht einfach was anderes? Nämlich dass er über seiner eigenen Feigheit zerbrochen ist?

Durchaus möglich...
Diese Art von Stress geht massiv aufs Herz.

Ich persönlich bin auch der Ansicht, dass niemand in einer unglücklichen Beziehung verharren oder bleiben muss und sollte.
Natürlich sollte niemand über einer Beziehung depressiv werden müssen oder einen Herzinfarkt erleiden. (Kommt trotzdem nicht selten vor... selbst heute noch.)
Mein eigenes Credo ist nur, dass man sich, wenn man es möchte, so fair und anständig wie möglich trennen sollte.
Klappt das nicht, macht das eine traurige Situation unschön und unnötig noch viel härter für alle.
Aber, man steckt nicht drin.

Jedenfalls sehr traurig mit deinem Onkel... wissen kann es hier natürlich keiner, aber ich halte wie gesagt durchaus für möglich, dass er daran zerbrochen ist, dass er sich nicht trennen konnte....

09.07.2022 19:44 • #7165


MissNextDoor
ps dazu - habe erst gestern in der britischen Presse einen sehr bewegenden Bericht gelesen, von einem Mann, der jahrelang versuchte zu verdrängen dass er sich wie eine Frau fühlt... ein sehr sympathischer Mann.

Es ging bei ihm so weit, dass er von dem Stress alle Arten von körperlichen Symptomen bekam - und das ging über mehrere Jahre so. Die Ärzte vermuteten Krebs, und er wurde mehrfach mit Herzinfarktsymptomen in die Klinik eingeliefert. Die Ärzte sagten ihm schon, dass er am sterben sei.

- Da erkannte er wohl, dass es so einfach nicht weiterging und änderte sein Leben... und begann zu seinen Gefühlen zu stehen.
Ab da ging es wieder aufwärts und er fühlte sich wieder gesünder, die Herzprobleme gaben sich vollständig.

Das fand ich schon sehr interessant.

09.07.2022 19:48 • #7166


T
@thegirlnextdoor aber was ist mit dem Pflichtgefühl bzw. der Pflicht den anderen gegenüber? Ich weiß, dass meine Cousins eine schöne Kindheit hatten und froh waren, dass ihre Eltern zusammen waren. Der Jüngste wäre bei einer Trennung 12 gewesen. Wir reden nicht häufig darüber - mit meiner Tante schon gleich gar nicht. Mit meinen Cousins manchmal. Gerade der damals 12 Jährige sagt heute, dass er froh um seine unbeschwerte Kindheit ist und dass er nie den Eindruck hatte, sein Vater sei unglücklich . (Klar, der Vater war längere Zeit in der Klinik. Aber das fanden die Kinder nicht schlimm.)
Vielleicht hat mein Onkel einfach das Glück seiner Kinder über sein eigenes gestellt? Und vielleicht mit Recht, weil meine Cousins unbeschwerte Kinder waren?!

09.07.2022 19:52 • #7167


MissNextDoor
@Tara_neu das hat er dann wohl getan. Aber das eigene Leben zu opfern ist schon ein enormes Opfer. Man kann auch getrennt gute Eltern sein. Wenn alles fair und gut zugeht, können auch Scheidungskinder glücklich sein.

Vielleicht wären die Cousins ja sogar noch glücklicher, wenn sie ihren Vater heute noch hätten ?

Mir wäre persönlich lieber als Scheidungskind aufzuwachsen (und ich kann mitreden da ich als Scheidungskind aufgewachsen bin) als dass ein Elternteil früh an einem Herzinfarkt stirbt oder tatsächlich depressiv und unglücklich ist. Sehr viel lieber.

09.07.2022 20:02 • x 2 #7168


T
@thegirlnextdoor ähnliches PS: hab mal einen Bericht über einen Mann gelesen, der viele Jahre mit seiner Frau zusammenwar. Drei Kinder. Kleines Dorf in der Pampa. Er ahnte immer, dass er gleichgeschlechtlich ist. Aber damals, Anfang der 80er, im Hinterland, gab es das noch nicht. Er heiratete also und war glücklich. Merkte aber immer, dass was fehlt. Als das jüngste Kind in der Grundschule war, war ihm definitiv klar, dass er Männer liebt. Er blieb dennoch bei seiner Frau, redete mit ihr nicht darüber, ging aber auch nicht fremd.
Als das jüngste Kind mit der Schule fertig war, ging er. Heute ist er mit einem Mann verheiratet. Und glücklich.
Er sagte, dass er in all den Jahren mit seiner Frau auch harte Zeiten hatte, aber dass er ja seine Frau schätzte und den Kindern keine Trennung antun wollte.
Ist das nun heldenhaft oder verlogen?

09.07.2022 20:05 • #7169


MissNextDoor
@Tara_neu mir ging es bei der Geschichte ja um die körperlichen Reaktionen des Mannes, da er aufgrund des immensen Stress der Selbstverleugnung Herzinfarktsymptome/schwere Herzprobleme hatte... nicht darum ob er verlogen war oder nicht.


Zitat von Tara_neu:
Ist das nun heldenhaft oder verlogen?

Das ist halt eigentlich nicht der Blickwinkel unter dem ich solche Geschichten grundsätzlich betrachte.
Mich interessieren mehr die Hintergründe, Motive, Motivation...

Solche Bewertungen wie bei Playmobil gebe ich selten ab.
Hier habe ich allerdings den Eindruck, nun genug gehört bzw. gelesen zu haben, um mir eine Meinung/ein Urteil erlauben zu können... unabhängig davon ob es nun korrekt ist... aber im Rahmen der allgemeinen Meinungsfreiheit, die hier für jeden gilt, und weil man sich auch Zeit genommen hatte, mitzuüberlegen und zu helfen.

Bei Fällen, von denen ich so oberflächlich höre wie du sie hier schilderst, habe ich aber eigentlich nahezu nie so schnell eine Meinung, höchstens zu einzelnen Aspekten der Geschichte. Aber sicher nicht zu Menschen als solchen, die ich gar nicht kenne und deren lebensverändernden Entscheidungen.

09.07.2022 20:14 • #7170


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