Ich möchte mich an dieser Stelle mal beim Forum bedanken. Ich habe in den vergangenen Tagen über alle Postes nachgedacht. Das Schreiben und die Antworten hier helfen mir sehr. Ich denke, was Karenberg geschrieben hat trifft es wohl so ziemlich. Danke auch an Leuchtturm65, Nachtlicht, Mairenn, Tonja und all die anderen, die hier ernsthaft antworten. es hat mich wirklich weiter gebracht. Toll, dass es euch gibt.
Ich möchte niemanden triggern, deshalb schreibe ich jetzt, dass hier ein Udate zu der Guido-Geschichte kommt.
1. Ich muss den Foris in einer Hinsicht widersprechen: ich wurde ziemlich geschimpft, weil ich von Guido ein Gespräch erpresst habe mit dem Hinweis auf's FA. War sicher nicht die feine Art. Aber ich würde es immer so wieder machen. Er ist ein
feiger Mensch und ich hätte ohne dieses erzwungene Gespräch die Wahrheit vielleicht niemals erfahren. Ich brauche aber die Wahrheit, um meine Situation einordnen zu können. Ich hätte ansonsten noch wochenlang gegrübelt und darüber nachgedacht, was los ist. hätte gedacht, dass er allein oder eine Neue hat, denn auf die Frau wäre ich im Leben nie gekommen. Nie hat er über sie gesprochen und wenn, dann schlecht. Immer hat er gesagt, die Trennung von ihr wäre auch ohne mich notwendig gewesen, die Liebe sei völlig vorbei gewesen. Und die Frau hatte ja auch einen Neuen.
Aber: das war niav von mir. 27 Jahre sind eine Hausnummer. Und die Gewöhnung an einen Alltag sowie die Angst vor dem Alleinsein führen dann bei einem schwachen Menschen wohl zu Guidos Reaktion: zurück, wenn Zeiten der Unsicherheit in der neuen Beziehung kommen.
Ohne die Wahrheit mit der Ehefrau erfahren zu haben, hätte ich noch wochenlang gehofft, dass er nur in einer Selbstfindungsphase ist und es danach mit uns weiter geht. Ob ich ihm verzeihen hätte können, dass er mich sitzengelassen hat - eher nicht. Wäre immer wieder hochgekommen. Ich bin aber sehr froh, dass ich die Wahrheit weiß - egal auf welchem Weg ich sie erfahren habe. Nun weiß ich bescheid.
2. Nun etwas nicht so Schönes: Nachdem ich über alles nachgedacht hatte und hier noch mal alles nachgelesen hatte, wollte ich eigentlich mit Guido abschließen. Ich hatte mich Donnerstag bei ihm per SMS (das geht noch) gemeldet und er hatte mich zurück gerufen. ich habe nochmal alle meine Fragen gestellt, denn am Dienstagabend war ich ja wie vor den Kopf gestoßen, so überraschend war die Wahrheit, dass ich kaum was fragen kontne, und so wurde ein 4stündiges Telefonat daraus. Am Schluss war ich sicher, dass ich ihn nicht mehr will und habe unser Treffen vom 3. April auf gestern Nachmittag vorgezogen. Ich wollte hingehen und alles für immer beenden. Ich war mir ganz sicher.
Leider war es so, dass ein Freund mir geraten hatte, Guidos Gefühle für mich doch mal zu testen, indem ich ihm anbiete, sofort Schluss mit meinem Mann zu machen und mit ihm zusammen zu ziehen. An seiner Reaktion könne ich dann sehen, ob seine Behauptungen stimmen würden. Hab ich gemacht und dachte natürlich, dass Guido ablehnt, denn jetzt ist er ja mit seiner Frau zusammen und da müsste er ja mit mir Schluss machen, wenn seine Gefühle für mich nicht stark genug sind.
Es passierte aber das Folgende: Guido und ich haben vier Stunden in einem Café gesessen und er hat mir gesagt, durch mein Angebot und durch unsere Gespräche habe sich für ihn die Situation geändert und er wolle bis Dienstag nach Ostern darüber nachdenken. Er wolle in den 10 Tagen bis dahin testen, ob er noch Gefühle für seine Ehefrau habe und diese mit mir abgleichen und überlegen ob die Ehe eine Chance habe. Er brauche Abstand, damit sich seine Gefühle zu mir wieder entwickeln würden. Bis Dienstag nach Ostern habe er dann eine Entscheidung getroffen. Brauchen Männer Abstand für Gefühlsentwicklung? Bei mir und den Frauen, die ich kenne, ist das Gegenteil der Fall.
Er hat sich auch für die Aktion am Samstag entschuldigt, es sei - er hat es beschworen - eine spontane Reaktion gewesen. Mit seinen Gefühlen stimme etwas nicht. Er könne seine Gefühle für andere Menschen komplett ausschalten und habe das am letzten Samstag getan. Er habe das schon als kleines Kind gelernt, da seine Mutter ihn nicht geliebt habe. Er sei sauer gewesen, dass ich mich nicht von getrennt hätte - er sich aber schon von seiner Ehefrau. Und wollte deshalb sein altes Leben zurück. Es habe ihn alles stinksauer gemacht, so dass er mir ggü nur noch Kälte empfunden habe.
Durch seine Worte gab es dann doch keinen Abschied meinerseits, sondern ich hab mich auf ein Treffen an Dienstag nach Ostern eingelassen. Irgendwie ärgert mich das alles. Ich weiß nicht, ob das nicht nur meinen Herzschmerz und meine Leidenszeit verlängert. er wird sich doch wahrscheinlich nicht für mich entscheiden. Oder? Ich war aber so neugierig, zu welchem Ergebnis er kommt, dass ich nicht absagen konnte. Vielleicht ist ja alles nur Lug und Trug und falsche Hoffnung? Warum macht er nicht einfach Schluss, beendet die Geschichte mit mir und kehrt zu seiner Frau zurück? Warum kann er keine Entscheidung treffen?
Und was für ein unanständiges Verhalten ist das eigentlich - egal, was war - mir ggü, dass er mich da einfach auf einem Parkplatz stehen lässt? Und was will ich mit einem Mann, der emotional und psychisch so instabil ist?
Irgendwie macht er mir Angst. Diese übergroßen Gefühle, die in plötzliche Gefühlskälte umschwingen können. hab ich so noch nie erlebt. Auch dass er am Samstag überhaupt kein Mitgefühl für mich hatte, sondern nach eigenen Worten nur an sich gedacht hat. Mein Verstand sagt mir glasklar, dass dieser Mann schlecht und egoistisch ist, aber mein Herz und meine Gefühle kommen gar nicht hinterher. Ich wünschte, ich könnte meine Gefühle ebenso wie er ausschalten.
3. Hier wurde oft das Thema mein Ehemann angesprochen. Es gibt für alles Gründe, Leuchttum65 hat es ja schon angesprochen. Aber eines ist ganz klar: einen 3. Betrug übersteht die Ehe nicht. Mich von ihm zu trennen, wäre sicher ehrlicher. Aber dann ist man eben allein und die Gewissheit, dass man dann glücklich wird, gibt es auch nicht. Vielleicht hangelt man sich von einer unglücklichen Liebschaft zur nächsten und denkt sich, hättest Du mal lieber den Spatz in der Hand behalten als dieTaube auf dem Dach. . Es ist sehr schwierig, wenn man in einer Beziehung weder richtig unglücklich noch richtig glücklich ist. Ich werde mir jetzt im Familienurlaub darüber Gedanken machen. Diese Auszeit zum Skifahren nehme ich mir jetzt.
24.03.2018 12:20 •
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