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Er kommt und geht seit 6 Jahren

S
[/quote]
Ich denke, ihr hättet mal nen Fetzenkrach gebraucht und nicht immer nur dein Verständnis. [/quote]

Das gleiche hat mir mal ein Therapeut gesagt. Verständis ist gut aber nicht immer passend. Man sollte sehr wohl auchmal seine Wut dem Anderen zeigen.

Ich hab das auch nicht getan.. war immer Verständnisvoll. Bringt einen aber in eine sehr unattraktive Lage. Macht einen klein.

08.11.2019 22:42 • x 1 #46


J
Ja, Wut kann einen zwar auch in ne blöde Lage bringen (hab mir zB öfters eine gefangen), aber somit war es für mich leichter und schneller zu merken, dass ich DEN Kerl garantiert nicht mehr will.

08.11.2019 22:46 • #47


A


Er kommt und geht seit 6 Jahren

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M
Das habe ich durchaus... Bei unserem ersten Telefonat bin ich ausgeflippt. Da hat er sich Sachen anhören müssen, die von ganz tief unten kamen. Aber seine Reaktion war nur Mir ist jetzt ein bisschen schlecht. Ich hasse mich grad wieder selbst. Woraufhin er sich entschuldigt hat, mehrmals. Aber vorwiegend hat er sich eigentlich nur darin gesuhlt, was für ein Idiot er ja ist, bla bla...

08.11.2019 22:56 • #48


M
So. Ich hab' gestern mal mein Chaos zu Papier gebracht, weil ich einfach nicht wusste wohin mit mir. Geendet hat der Brief mit Danke, dass ich jetzt frei sein darf. Und als ich ihn gelesen hab', hab' ich glaube ich das erste Mal gemerkt, wie viel da wirklich in mir kaputt ist. Wie ich jeden Strohhalm gegriffen hab', weil ich hungrig war. Und wie ich seine Probleme immer zu meinen gemacht hab, damit mich etwas ausfüllt.

Er ist ein einsamer, kaputter Mann. Und ich hab' ebenfalls meine Probleme, an denen ich arbeiten muss. Aber ich hab' auch gestern mal ganz neutral mit meiner Nagelfee gesprochen (mir war zwar echt nicht nach Nagelstudio aber ich hatte den Termin schon ewig...) und die war so geschockt. Geschockt von den Dingen, die er gesagt hat. Geschockt von wie ich das alles mitmachen konnte, so lang. Und irgendwie hat mir ihre direkte Reaktion (ich meine zu sehen, wie jemand mit Mimik reagiert auf die ganze Sache) die Augen etwas mehr geöffnet. Sie hat auch gesagt Du tust jetzt, was immer Du tun musst. Dir ist jetzt einfach mal egal, was er fühlt. Du bist ihm gerade auch total egal, also mach alles, was Du jetzt brauchst. Egal was es ist.

Ich will nicht sagen, dass es nicht immer noch wehtut, denn das tut es. Aber mein Blick ist nicht mehr ganz so vernebelt. Danke, dass auch ihr mir alle beim Reflektieren geholfen hat. Es fällt mir immer noch schwer mir nicht einzureden, dass ich der Fehler bin. Und dass ich nicht genug getan habe. Aber in Wahrheit hab ich viel zu lang viel zu sehr viel zu viel getan.

Wir sehen uns gottseidank nicht. Nichtmal zufällig, dafür müssen schon sehr viele Umstände zusammenkommen, dass es passiert. Er ist LKW-Fahrer und ich kenne ja seine Arbeitszeiten und Routen, auf denen bin ich selten unterwegs. In den ganzen letzten 2 Jahren haben wir uns genau einmal an einer Kreuzung gegenübergestanden, aber das war's auch schon. Aber trotzdem bin ich gerade noch zu ängstlich da draußen. Rausgehen, einkaufen, der Weg in die Arbeit, ist grad alles Horror für mich. Ich hoffe, die Dinge legen sich.

Eine Woche Arbeit noch und ich hab' erstmal 2 Wochen Urlaub. Ich hoffe sehr, dass ich danach wieder etwas mehr durchstarten kann. Loslassen wird so schnell nicht gehen aber ich hoffe, dass es dieses Mal nicht ewig dauert und ich wirklich irgendwann sagen kann Diesen Menschen will ich nicht mehr. Und bis dahin muss auch ich mein Inneres irgendwie in Ordnung bringen.

09.11.2019 11:06 • x 2 #49


B
Das liest sich gut wie du in die Zukunft gehst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Du schaffst das denn andere haben es auch geschafft.

Dir alles Gute!

09.11.2019 12:52 • x 1 #50


M
Ich muss nochmal jammern. Ich weiß gerade selbst nicht ob ich 24/7 reden will oder einfach nur allein sein will und den ganzen Mist vergessen möchte. Aber mich überkommen die ganze Zeit so kleine Panikattacken, die mich wieder an mir selbst zweifeln lassen. Mein Kopf weiß, dass es jetzt richtig ist, wie es ist. Ohne ihn meine ich. Und dass das Ende ein endgültiges sein muss, auch um meiner Selbst willen.

Aber ich hab' die ganze Zeit im Kopf, dass ich ein einziger Fehler bin. Du konntest ihn wieder nicht halten, du bist einfach nicht gut genug, Du hättest einfach nur liebevoller sein sollen, ihn akzeptieren sollen dann wäre er schon geblieben, das alles schwirrt in meinem Kopf rum und macht mich wahnsinnig.

Ich versuche so sehr den Blick auf das große Ganze zu behalten aber mein Inneres hat immer noch dieses Es war doch alles so gut und schön intus. Und ich behaupte immer noch, dass es das war bis ich geäußert habe, dass ich Angst habe. Plötzlich war ich wieder zu anstrengend und wenn das so weitergeht, hat er da ja sowieso keinen Bock drauf. Ich werde wahnsinnig und alles reden hilft gerade einfach nicht. Eine Woche ist es nun her. Und die Gedanken kreisen ohne Ende.

Ich kann immer noch nicht wirklich essen und schlafen. Gestern habe ich erstmal die Kiste gepackt und im Keller in einem Umzugskarton verbannt. Aber natürlich kamen da auch wieder die ganzen alten Kleinigkeiten hoch. Ich will doch nur, dass der Schmerz aufhört und er mir egal ist.

10.11.2019 14:00 • #51


J
Du bist nicht gut genug, du warst nicht liebevoll genug...
Diese deine Gedanken stimmen und sind richtig. Einzig der Adressat ist falsch:-)
Du warst nicht liebevoll und gut genug... zu DIR!

10.11.2019 14:53 • x 2 #52


M
Zitat von Jara:
Du bist nicht gut genug, du warst nicht liebevoll genug...
Diese deine Gedanken stimmen und sind richtig. Einzig der Adressat ist falsch:-)
Du warst nicht liebevoll und gut genug... zu DIR!


Wie gern würde ich das jetzt einfach selbst sehen

10.11.2019 15:25 • #53


J
Das kommt schon noch. Es kommt aber nur, wenn du konsequent von ihm wegbleibst und diese bedingugslose, verzeihende Liebe, die du immer über ihn ausgeschüttet hast, dann jetzt uneingeschränkt DIR zu Teil werden lässt, wo sie nunmal auch hingehört.

10.11.2019 15:34 • x 2 #54


M
Zitat von Jara:
Das kommt schon noch. Es kommt aber nur, wenn du konsequent von ihm wegbleibst und diese bedingugslose, verzeihende Liebe, die du immer über ihn ausgeschüttet hast, dann jetzt uneingeschränkt DIR zu Teil werden lässt, wo sie nunmal auch hingehört.


Ja den Kontakt habe ich ohnehin wieder abgebrochen. Aber das Hirn flutet sich permanent mit diesen Gedanken von Aber es war doch alles gut und das macht es mir unheimlich schwer, klar zu bleiben.

10.11.2019 15:48 • #55


J
Da war nix gut, das war nicht echt. Es waren gute Absichten von euch beiden, aber anstatt das am jeweils anderen abzuarbeiten, muss sich jeder von euch um sich selbst kümmern. Ihr seid beide viel zu bedürftig um eine dauerhafte Beziehung hinzukriegen. Erst müsst ihr euch selbst mal mögen und euch auf euch selbst konzentrieren.

10.11.2019 16:01 • #56


A
Ein Freund von mir ist von der Sorte ,Ich will sie nur, wenn sie mich nicht will. Und will sie mich, will ich sie nicht mehr.

In Wahrheit gehts nur um die Bestätigung, dass er dich haben kann. Und hat er dich, fängt er an, dich dafür zu verachten. Der Freund von mir ist Ende 50. Der hat sich nicht geändert und wird sich auch nicht ändern. Und hat übrigens auch so eine übliche Verdächtige, bei der er ankommt, wenn er sonst keine anderen Kicks hat... Du kannst ihn weder retten noch bist du nicht gut genug. Egal, was du tust, wirst du ihm lästig.

Wenn ich so darüber nachdenke, auch den Rettermodus hat meiner gut drauf. Aber wenns nichts mehr zu retten gibt, siehe Zeit nach dem Tod deines Vaters - interessiert es ihn auch nicht mehr. Du willst Stabilität und er will den permanenten Kick. Nochmal, da gibt es nichts zu retten oder besser zu machen. Das ist eine Lebenseinstellung, man könnte es auch Vogel nennen. Und das ändert sich nicht.

10.11.2019 16:22 • x 2 #57


M
Irgendwann hab' ich das ja schon mal geschafft. Ich wünschte wirklich, ich hätte auf meine Zweifel gehört. Ich hab' mich so gut entwickelt, stand so gut im Leben und konnte auch mal in den Spiegel blicken und sagen Du bist gut wie du bist. Als er dann wieder kam hatte ich selbigen Eindruck von ihm. Ich durfte in seine Wohnung, er hat mich seinen Freunden vorgestellt - Das gab es vorher NIE. Die ganzen Jahre davor nicht. Gut, er hat auch noch bei seiner Mutter gewohnt weil er sich um sie gekümmert hat und ist schlussendlich nach unserer Trennung vor 2 Jahren bei ihr ausgezogen. Er hatte sich für sie und die Wohnsituation geschämt, weswegen wir immer bei mir waren. Irgendwann eröffnete er mir auch, dass ich immer sein Fluchtpunkt war. Aber das ganze Gesamtpaket gab mir so viel Hoffnung, dass er auch angekommen ist, so wie ich es war. Für mich war es einfach so ein großer Fortschritt, dass er sich geöffnet hat. Dass er endlich bereit ist mir einen Platz in seinem Leben zu geben und ich wollte mich darauf einlassen, bis ich wieder Angst bekommen habe er könne mich verletzen. Und als ich es ansprach und er sagte, er könne mir einfach nicht sagen, dass er mich liebt weil das falsch wäre, ist irgendwie alles wieder geplatzt. Das Wochenende darauf, nach diesem Gespräch, war wunderschön. Er hatte sich doch so bemüht. Wir sind ausgegangen, hatten einen schönen Abend bei ihm und morgens hat er uns Frühstück gemacht. Ich war so voller Energie. Und eine Woche später kommt er zu mir und ich verkrampfe auf ganzer Linie, kann diese diffuse Angst nicht erklären und breche nur in Tränen aus mit den Worten Ich kann das nicht mehr. Und ich wusste nicht wieso. Dabei war er selbst als ich so abweisend war so liebevoll. Hat meine Nähe gesucht, mich gestreichelt, mich geküsst. Und ich war völlig gelähmt, ich wollte die ganze Zeit über meinen Schatten springen und die Nähe erwidern, meine Angst einfach beiseite schieben aber stattdessen ist sie ausgebrochen. Ich hätte mir gewünscht, dass er gesagt hat Wir arbeiten daran. Stattdessen sagt er mir, das Wochenende war zu anstrengend für ihn und er wüsste sowieso, dass er mich verletzt also sollten wir es jetzt besser bleiben lassen. Wenn das jetzt immer wieder passiert, hat er keinen Bock drauf. Gewünscht habe ich mir ein Wir schaffen das gemeinsam, bekommen habe ich ein Ich hab da keinen Bock drauf. Und jetzt fange ich wieder bei 0 an und versteh' die Welt einfach nicht mehr. Mein Hirn kann diese Brücken nicht schlagen. Die letzten 2-3 Wochen spielen sich in Dauerschleife ab und ich kann mir nicht verzeihen, dass ich hab die Angst so gewinnen lassen.

10.11.2019 16:26 • #58


Heffalump
Zitat von Mietzimaus:
er sagte, er könne mir einfach nicht sagen, dass er mich liebt weil das falsch wäre, ist irgendwie alles wieder geplatzt. Das Wochenende darauf, n

äh der Typ sagt er liebt dich nicht - und du machst ein Wochenende später erneut mit dem rum? Was erwartest du denn von dem? Der hat ne Beziehung, mit Mutti. Du darfst ab und an dafür mit Willy spielen.

Das was du als Angst betitelst, ein verzweifelter Wunsch, es kommt ne gute Fee, macht wusch und alles ist i.o.? Der Einzige von Euch beiden, der Angst hat - ist doch wohl er!

10.11.2019 16:37 • #59


M
Ich glaube er hat alles andere als eine Beziehung mit ihr. Clean ist sie bis heute nicht und gekümmert hat er sich, weil sie nix auf die Reihe gekriegt hat und er sich verpflichtet gefühlt hat. Aber in meiner Gegenwart hat er nie ein gutes Wort über sie verloren. Nur wenn er selbst betrunken war kam dann mal ein Sie ist ja eigentlich total lieb.

10.11.2019 17:08 • #60


A


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