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Er kommt und geht seit 6 Jahren

X
Der Mann scheint sehr psychisch gestört zu sein.

08.11.2019 10:38 • x 1 #31


B
Der lebt das Programm seiner Kindheit nach. Er lebt das, was er gelernt hat. Er hat gelernt, dass auf Niemanden im Leben Verlass ist und dass das Leben nur Scheitern bedeutet.

Mach mal die Augen auf. Vater nicht vorhanden. d.h. väterliche Autorität und männliches Vorbild fehlen. Der lebt mit Dir seine gesammelten Kindheitsdefizite aus. Er bietet keine Orientierung, weil er nie Orientierung erfahren hat. Er hat keine Leitlinien gelernt, an die er sich halten kann. Daher diese ständigen Wechsel aus Wollen und Nichtkönnen. Er folgt nur seinen inneren Impulsen, die ihn zu gegensätzlichen Verhaltensweisen drängen.
Auch die Mutter hat versagt. Anstatt sich seiner anzunehmen, trank sie und verweigerte das Leben in der Realität.

Sag mal, bei so einem Background kannst Du doch nicht erwarten, einen stabilen Mann an der Seite zu haben. Der ganze Mann an sich ist ein einziger Hilfeschrei. Hilfe, ich liebe Dich nicht, ich täte es ja gerne wollen, aber ich kann es nicht! Und daher gehe ich wieder. Dann kommt wieder die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit. Kein Problem, da ist ja Mietzi, meine zuverlässige Anlaufstelle. Ein paar süße Worte hingesülzt und sie ist wieder auf Kurs. Und weiter geht die Achterbahnfahrt.

Du sitzt natürlich auch mit im Boot, denn es gehört schon viel Nachgiebigkeit und viel Flexibilität dazu, sich ihm anzupassen. Ein Wechsel aus Freuden und Leiden, den Du freiwillig über Jahre mitmachst. Du versagst Dir selbst ein stressfreies und stabiles Leben und lässt Dich von Wohlfühltemperatur in Eiseskälte von ihm stoßen. Du hast keinen eigenen Willen, Du hast keine Konsequenz, Du handelst auch nur aus Impulsen heraus.

Wer wie ein Fähnchen im Wind ist, der kriegt alles ab. Die Flaute genauso wie die Sonne und das laue Lüftchen, aber auch den Orkan. Das musst Du nicht sein, diese Rolle hast Du in der Beziehung selbst gewählt. Bei Dir geht es um mangelndes Selbstwertgefühl, das Dir sagt, nö, ich bin mir mehr wert als das, was er mir zuteilt. Nein, ich lasse mich nicht mehr manipulieren (er weiß genau, wie das bei Dir geht und kennt Deine Schalter ganz genau!) und dirigieren, hinhalten und missbrauchen.

Du wirst auch missbraucht in seelischer Hinsicht. Du bist die Marionette von seinen Gnaden. Deine Strategien: Prinzip Hoffnung, Entschuldigungen finden (er ist nicht so, er hat es schwer, er meint es nicht so), Träumereien von einer zuverlässigen Beziehung und einem liebenden Mann.

Du bist in einer toxischen Beziehung, die Dir Deine Energien raubt, bis von Dir nur noch ein Häufchen Elend übrig ist. Dann kämpfst Du Dich zurück ins Leben, versuchst es wieder auf die Reihe zu bringen und zack, kaum geht es Dir wieder besser, steht er wieder vor der Tür und faselt von Dir als Frau seines Lebens und davon dass er jetzt gereifter ist und endlich weiß was er will.
Da Du zu wenig Substanz hast, fällst Du wieder drauf rein. Es ist innerer Masochismus, den Du da auslebst. Ich leide, also bin ich. Nur wenn es weh tut, ist es Liebe. Ich muss den Schmerz nur aushalten, dann werde ich eines Tages belohnt.
Von wem? Von ihm sicher nicht.

Du bist es Dir nicht wert, gut behandelt zu werden. Du bist es Dir nicht wert, stabil und zuverlässig und konstant geliebt zu werden und die Liebe, die ich meine, hat nichts mit stürmischer Verliebtheit und tollem S zu tun. Eine LIebe, die Dich trägt, der Du sicher bist. Das gestehst Du Dir nicht zu, eben weil Du es nicht wert bist.

Setze da an bei Dir. Es geht bei solchen Beziehungen immer um Selbstwert, Eigenliebe und Selbstbewusstsein. Das alles ist bei Dir unterentwickelt, daher lässt Du so mit Dir verfahren.
Du bist selbst in der Verantwortung, für Dich zu sorgen, es Dir gut gehen zu lassen. Es kommt keiner von außen, der Dir das abnimmt. Hier bist Du gefragt. Du hast nicht gelernt, Verantwortung für Dich und Dein Wohlergehen zu tragen und folgst auch nur der emotionalen Ebene.

Klar, die Gefühle sind dumm. Sie wollen nur eines. Friede, Freude Eierkuchen. Davon lässt Du Dich leiten, denn für ein bißchen Glücksgefühl, das die inneren Ängste momentan zudeckt, tust Du alles. Die mahnende Stimme des Verstandes, der sagt, das hatten wir doch schon, das ist nicht von Dauer, er wird wieder abdriften und Dich alleine lassen, wird überhört. Stattdessen redet man sich ein, dass beide jetzt erwachsener sind und wissen, was wichtig ist im Leben. Wir werden achtsamer mit uns umgehen, wir werden unsere Beziehung hegen und pflegen, auf das sie schön wachsen kann.
Aber ach, nach einigen Monaten geht es wieder von vorne los. Der Mann findet seine einstigen Gefühle nicht mehr, sie sind verschwunden, die Liebe ist wieder mal abhanden gekommen und dann geht er. Er tut es einfach und lässt Dich mit Deinen Tränen, Deinem Schluchzen, Deinen Taschentüchern allein. Und es interessiert ihn kaum wie es Dir damit geht, denn er ist jetzt eben gerade so drauf, dass er wieder keine Beziehung will. Er ist ein Egoist, er kennt keine Liebe. Es geht ihm nur darum, seine momentanen Sehnsüchte zu befriedigen.

Ach, was bin ich jetzt wieder allein, alles ist trostlos. Keiner liebt mich, keiner schei. sich was um mich. Ich tue mir selbst so leid. Aber Gott sei Dank, Du fällst ihm wieder ein. Hier findet er ein weiches Bettchen, eine anschmiegsame Frau, die gerne von der großen Liebe träumt, aber sie nicht findet, ein verständnisvolles Herz. Alles ist weich und warm und schön. Ein Leben wie Zuckerwatte. Da ist er gut zu haben, denn es geht ihm gut.
Leider nicht auf Dauer. Denn dann geht es wieder an, der Wolf kommt wieder zum Vorschein. Der Wolf ist grausam, der Wolf tut weh, der Wolf ist wild und nicht zu zähmen.

Dann tust Du Dir wieder selbst leid, Dein Leben ist ein Scherbenhaufen, den Du mühsam wieder zusammen klaubst. Und wenn Du wieder ein wenig Sicherheit in Dir gefunden hast, dann kommt er und macht Dir wieder alles kaputt. Denn das ist das, was er gelernt hat, seit Kindheit. Es bleibt nichts in Ordnung, alles ist Chaos, alles muss kaputt gehen.

Du bist kein Therapeut, Du kannst ihn nicht heilen. Du wärst gut beraten, Dich mal selbst zu hinterfragen. Warum eigentlich lass ich mich so mies behandeln? Warum lass ich auf mir rumtrampeln wie eine Fußmatte? Warum lass ich mich benützen und missbrauchen? Warum lasse ich es zu, dass ein Mann mir weh tut und mich quält und mich mit einem Wechselbad aus warmen und kalten Wasser traktiert? Warum um alles in der Welt kann ich nicht nein sagen und auf mich aufpassen? Warum bin ich es mir nicht wert, ein schönes und stabiles Leben zu führen? Warum achte ich mich selbst nicht? Warum lass ich mich immer nur von diesen dummen Gefühlen leiten und kann meinem Verstand nie zuhören?

Du bist mit ziemicher Sicherheit auch geschädigt. Auch Du hast vieles in der Kindheit nicht gelernt, woran Du keine Schuld hast. Aber dennoch ist es allein Deine Verantwortung, wie mit Dir umgegangen wird.

Wer alles mit sich machen lässt, mit dem tut man eben alles.
Wer nicht auf sich aufpasst und sich nicht viel wert ist, der ist auch Anderen nicht viel wert.
Wer sich selbst nicht liebt, der kann keine Liebe geben.

Denk mal lieber über Dich nach. Warum er so ist, weißt Du. Er ist beschädigt und das haben auch anderen verbrochen. Desolate Familienverhältnisse sind nie ein gutes Startkapital für ein erfolgreiches Leben.
Aber das hilft Dir ja nun auch nichts. Mitleid und Hilfsbereitschaft helfen ihm nichts. Denn auch er wäre in der Pflicht sich selbst zu helfen oder sich helfen zu lassen. Von einem Fachmann, der was bewirken kann, aber das würde lange, lange dauern.

Denk lieber über Dich nach. Denn hier kannst Du was bewirken, Du kannst Dir selbst helfen, das hast Du Dir bewiesen. Es ist mühsam und macht oft keinen Spaß, aber Du würdest auch belohnt werden. Du hast Dein Leben neu aufgestellt, ehe er es wieder kaputt machte. Der Preis dafür ist, dass er aus Deinem Leben draußen ist und bleibt.
Kein Platz mehr für den Wolf im Schafspelz, denn so was brauchst Du nicht.

Wie alt bist Du? Hast Du Ziele? Beruflich und privat? Wünschst Du Dir eine richtige Beziehung, vielleicht Kinder? Dann suche nicht da, wo Du all das nicht möglich ist. Es sei denn, Du hast vor, Dein Leben und auch das Deiner Kinder im Chaos versinken zu lassen.

Verantwortung ist gefragt! Die Dir selbst gegenüber.

Begonie

08.11.2019 12:06 • x 15 #32


A


Er kommt und geht seit 6 Jahren

x 3


Femira
Zitat von Begonie:
Verantwortung ist gefragt! Die Dir selbst gegenüber.


BUMM
Also wow...das tut sicher weh...aber liebe TE, das würde ich so auch sagen...nur versuchte es etwas zärtlicher.

08.11.2019 12:23 • x 1 #33


M
Die Erkenntnis tut ganz schön weh. Aber Eure Worte treffen mich an einem tieferen Punkt, als ich es mir eingestehen will. Ich habe in der Tat nie gelernt, mein eigener Halt zu sein. Nie. Mein Papa, für mich der Superheld meines Lebens, hat die Rolle immer übernommen. Ich wusste wenn es schwer wird, musste ich nur Papa Hilfe! rufen und aufeinmal hat sich alles in Luft aufgelöst. Er hat mich immer beschützt, immer. Damals als er gestorben ist, war ich 21. Und die Situation in der ich war, habe ich Euch ja beschrieben. Das war Chaos pur, in dem ich komplett verloren war, aus dem ich dank meines Exfreundes irgendwie raus konnte. Bis heute wundere ich mich, wie ich diese Zeit ohne Blessuren überleben konnte. Aber scheinbar sind die Blessuren tiefer, als ich es mir eingestehe.

Gewagte These, aber... kann es sein dass ich in ihm all die Jahre versucht habe, meinen Halt zu finden der mir damals mit dem Tod meines Vaters genommen wurde? Habe ich deswegen nur schwer Selbstständigkeit entwickelt in den letzten 6 Jahren? Verliere ich nicht ihn, sondern meinen Vater und ist es deswegen so schwer für mich? Wisst ihr wie ich meine?

Versteht mich nicht falsch, irgendwann habe ich es ja geschafft, selbstständig zu sein. Ich BIN durchaus aufgeblüht, ich habe Leidenschaften entdeckt die vorher lange eingeschlafen waren und ich habe mich und meine Bedürfnisse entdeckt. Ich HABE irgendwann schon gesagt Sowas wie mit ihm will ich nie wieder. Und dann kam er, ich hab mich verunsichern lassen und meine Prinzipien wieder über Bord geworfen. Aber er gab mir so viel Hoffnung. Irgendwann bin ich dann eingeknickt. Ich behaupte, ich war durchaus stark genug an einem Punkt zu sagen Nein, ich weiß wo es hinführt, es darf nicht wieder passieren. Ich will das nicht mehr. aber irgendwie habe ich vor lauter Euphorie die er in mir getriggert hat, den Absprung nicht geschafft.

Zumindest aber erklärt das, wieso ich nicht ich selbst bin. Er hat sogar noch irgendwann gesagt, es fiele ihm dieses Mal so leicht sich zu öffnen weil ich so anders bin. Damals wäre ich nicht ich selbst gewesen und es ist ja eigentlich traurig, wie sehr er mich die ganze Zeit runtergezogen hat. Dafür hasst er sich. Also das hat er mir gesagt!

Und ja... Als wir und wieder gesehen haben war ich wirklich endlich wieder ich selbst. Ich war so sorglos, frei, glücklich. Das bin ich jetzt momentan nicht mehr, nein. Ich dachte nur immer, ohne ihn kann ich nicht glücklich sein. Das war wohl seit 6 Jahren der falscheste Gedanke den ich je hatte. In den letzten zwei Jahren hätte ich meinem fröhlicheren Selbst wohl etwas mehr vertrauen sollen.

Puh. Ich weiß gerade nicht wohin mit mir.

Aber bis auf, dass ich es all die Jahre mit mir hab machen lassen - an der jetzigen Situation hätte ich niemals was ändern können, richtig? Und an den tausend Malen davor auch nicht, stimmt's? Außer mich von ihm abzuwenden meine ich. Was ich hätte tun sollen. Aber ansonsten... ich hab alles und zu viel getan. Richtig? Ich kämpfe gerade trotz all der Erkenntnis mit Selbstvorwürfen. Ich habe nicht genug getan, ich habe nicht genug gegeben, und so weiter. Ich kämpfe gerade damit mir wieder die alleinige Schuld zuzuschieben. Dass ich der Fehler bin. Das tut so weh.

08.11.2019 14:24 • #34


B
Zitat von Mietzimaus:
Ich habe in der Tat nie gelernt, mein eigener Halt zu sein. Nie. Mein Papa, für mich der Superheld meines Lebens, hat die Rolle immer übernommen. Ich wusste wenn es schwer wird, musste ich nur Papa Hilfe! rufen und aufeinmal hat sich alles in Luft aufgelöst. Er hat mich immer beschützt, immer. Damals als er gestorben ist, war ich 21. Und die Situation in der ich war, habe ich Euch ja beschrieben. Das war Chaos pur, in dem ich komplett verloren war, aus dem ich dank meines Exfreundes irgendwie raus konnte. Bis heute wundere ich mich, wie ich diese Zeit ohne Blessuren überleben konnte. Aber scheinbar sind die Blessuren tiefer, als ich es mir eingestehe.


Weißt Du, was ich glaube? Der Tod Deines geliebten Papas, der Dir Halt und Hilfe geboten hat, hat Dich ganz ganz tief erschüttert. Du bist nie darüber hinweg gekommen. Die Wunde in Dir ist da und sie bleibt.
Irgendwie musstest Du ja weiter leben, Du kannst nicht ewig im Gefühlschaos der Trauer und der Verunsicherung (denn Dein Halt war ja nicht mehr da und das verunsichert zutiefst). Also lernst Du irgendwie damit umzugehen. Du lebst weiter, machst Dein Ding, denn Du bist zu jung zum Sterben. Aber richtig verheilt ist die Wunde nie. Sie ist verkrustet, es hat sich eine Schutzschicht darüber gebildet und dabei hat Dir Dein Freund geholfen. Da Papa nicht mehr da war, musste diese Rolle Dein Freund übernehmen. Er war die Kompensation und irgendwie auch die momentane Belohnung für das Leid, das Du erfahren hast durch den Tod.

Leider ist der Freund nicht dafür geeignet. Er ist überfordert, er kann das nicht leisten. Verstehst Du, der hat so viel mit sich selbst zu tun, dass er nicht noch einen Sozialfall in seinem Leben gebrauchen kann. Aufgrund der Überforderung, die er diffus spürt, treibt er wieder ab. Er flieht sozusagen, weil womöglich Deine Ansprüche an ihn überzogen sind. Du erwartest von einem, der sich selbst nicht helfen kann, Hilfe.
Die hast Du erfahren - aber nur auf Zeit. Dadurch, dass er wieder ging, wie auch Dein Papa von Dir ging, konnte die Wunde nie heilen. Sie blutete wieder und alles geht von vorne los.


Zitat von Mietzimaus:
Gewagte These, aber... kann es sein dass ich in ihm all die Jahre versucht habe, meinen Halt zu finden der mir damals mit dem Tod meines Vaters genommen wurde? Habe ich deswegen nur schwer Selbstständigkeit entwickelt in den letzten 6 Jahren? Verliere ich nicht ihn, sondern meinen Vater und ist es deswegen so schwer für mich? Wisst ihr wie ich meine?

Du bist echt eine sehr gescheite Frau. Du weißt vieles oder ahnst vieles. Was Du hier schreibst, halte ich für absolut plausibel.
Du bist mit einer starken Vaterfigur aufgewachsen. Das ist ein prima Kapital für Dein Leben. Aber vielleicht kamst Du durch seinen frühen Tod nie dazu, Dich wirklich von ihm abzunabeln.
Abnabeln, das ist ein Prozess. Ein Kind und dann ein junger Mensch gleitet ganz allmählich in die Selbstständigkeit weg von den Eltern. Die Eltern sind nach wie vor da, sie sind ein Stützpunkt, ein Anker, aber der junge Mensch kann irgendwann sein Leben selbst in die Hand nehmen. Studium, Beruf, Ausbildung, Beziehung, Eheschließung, Kinder - das alles muss man erst lernen.
Ich glaube, dass Du diesen Prozess nicht richtig durchleben konntest, denn auf einmal war Dein Papa fort. Mit 21 hängt man noch am Zuhause, auch wenn man vielleicht dort nicht mehr wohnt. Man kann schon vieles, kann sein Leben managen, aber man hängt einfach noch mehr dran als später.
Der Prozess des Ablösens, des Gleitens in die Selbständigkeit wurde bei Dir abgeschnitten. Das ist wirklich hart. Das hat auch Folgen. Eine Wunde, mit der man weiter leben muss. Der Mensch sucht Halt und glaubt ihn zu finden. Aber ach, der der Dir Halt geben sollte, ist schwach und kann das nicht.

Ich glaube schon, dass Du dadurch weniger Selbständigkeit entwickelt konntest. Du hast Dich an einen anderen Anker gehängt, der Dich aber nicht halten konnte. Ich glaube, dass Du ihn damit überfrachtet hast. Und daher ging er wieder, musste dem Druck ausweichen. Seine Gefühle verschwanden, weil die Aufgabe und die Funktion, die Du ihm zugedacht hattest, viel zu groß waren.

Deine These - Du bist echt klug - ist nicht gewagt, sondern erscheint mir völlig realistisch. Du wurdest viel zu früh in das kalte Wasser des Lebens geworfen durch den Tod des Vaters, dass Du Jemanden brauchtest, der Dir schwimmen half. Der warf Dir zwar einen Schwimmreifen hin, der Deine Lage erst Mal erleichterte, aber er konnte nicht das Wasser erwärmen. Kaum warst Du wieder oben auf, stieß Dein Freund Dich wieder zurück in die kalten Fluten.

Du musstest Dir selbst helfen und das hast Du doch auch geschafft. Du hast es Dir bewiesen, dass Du Dein Leben managen, neu ausrichten kannst. Aber durch die permanenten Wiederholungen wurde immer wieder alles kaputt gemacht.

Zitat von Mietzimaus:
Versteht mich nicht falsch, irgendwann habe ich es ja geschafft, selbstständig zu sein. Ich BIN durchaus aufgeblüht, ich habe Leidenschaften entdeckt die vorher lange eingeschlafen waren und ich habe mich und meine Bedürfnisse entdeckt. Ich HABE irgendwann schon gesagt Sowas wie mit ihm will ich nie wieder. Und dann kam er, ich hab mich verunsichern lassen und meine Prinzipien wieder über Bord geworfen. Aber er gab mir so viel Hoffnung. Irgendwann bin ich dann eingeknickt. Ich behaupte, ich war durchaus stark genug an einem Punkt zu sagen Nein, ich weiß wo es hinführt, es darf nicht wieder passieren. Ich will das nicht mehr. aber irgendwie habe ich vor lauter Euphorie die er in mir getriggert hat, den Absprung nicht geschafft.

Da war eben die Traurigkeit in Dir, die Ängste und die deckte er momentan zu. Du warst ruhig gestellt und hast Dich wohl gefühlt. Aber nicht war von Dauer.
Und da Du Dein Leben in die Hand genommen hast, weißt Du, dass Du es wieder schaffst.
Nur befürchte ich, dass in Dir immer noch eine große Traurigkeit ist und da war er Dir ein Trost. Er klebte ein Pflaster auf die wunde Stelle, die Du dann nicht mehr so gespürt hast. Aber nur auf Zeit.
Alles, was nicht heilt, das kommt wieder im Leben.Der Freund riss das Pflaster wieder ab und Du musstest wieder leiden.

Zitat von Mietzimaus:
Dafür hasst er sich.

Das Traurige ist, dass dieser Mann sich nicht nur dafür hasst. Er hasst sich generell, er ist nicht eins mit sich. Und daher seine Unbeständigkeit, seine Suche. Der sucht auch nur irgendwo nach Trost und Halt, aber kaum hat er es gefunden, macht er es wieder kaputt.
Sicher hat er Bindungsängste, die schon in der Kindheit begründet wurden. Diese Menschen schwanken ständig zwischen Nähe und Distanz, zwischen Bleiben und Ausbruch, zwischen phasenweiser Beständigkeit und dann wieder Unbeständigkeit. Bindungen können sie auf lange Sicht nicht oder nur schwer ertragen. Der Grund dafür sind die Bindungsängste, die tief im Unterbewusstsein verankert sind. Dort sitzt die Angst, die sagt, lass Dich auf nichts richtig ein, verlasse Dich auf niemanden, denn es ist auf keinen im Leben Verlass. Er handelt aus Angst so, aber das kannst Du ihm nicht nehmen. Da helfen keine guten Worte und kein Verständnis und auch keine Hilfsangebote. Die am allerwenigsten, weil der Partner sonst die Rolle eines Therapeuten übernimmt und das kann nicht funktionieren, weil ein Partner kein Therapeut ist. Der kann diese Rolle nicht spielen, denn eine Beziehung ist was anderes als ein Arzt-Patienten-Verhältnis. Die Beziehung ist eine emotinale Sache, ein Arzt-Patienten-Verhältnis ist auf der sachlichen Ebene angesiedelt. Eine Vermischung funktioniert nicht.

Zitat von Mietzimaus:
In den letzten zwei Jahren hätte ich meinem fröhlicheren Selbst wohl etwas mehr vertrauen sollen.

Du wirst wieder fröhlich werden. Täler müssen durchschritten werden, das ist für Dich nichts Neues.
Ich denke, Du hast Dich wieder auf ihn eingelassen, weil Du fröhlich warst. Du warst voller Zuversicht, voller Schwung und hast daher gedacht, da kann jetzt nicht viel schief gehen. Das war ein Trugschluss. Denn was hat er aus der lebensfrohen Frau gemacht? Das weißt Du selbst. Dann hasst er sich wieder dafür und geht. Denn die Gefühle sind abgeflaut. Wer sich selbst hasst, kann nicht lieben.
Und wenn es in seinem Leben dann wieder so leer und trostlos wird, dackelt er wieder an.

Zitat von Mietzimaus:
Puh. Ich weiß gerade nicht wohin mit mir.

Das glaube ich Dir. Eine schreckliche Zeit. Irgendwie durchlebst Du die Trauer um Deinen Papa gerade wieder.

Zitat von Mietzimaus:
Und an den tausend Malen davor auch nicht, stimmt's?

Hey, Mietzchen, hör sofort damit auf, Dich schlecht zu machen. Das ist ganz schädlich. Was geschehen ist, ist geschehen. Daran war nichts Falsches, Du bist nur aus dem Karussell nicht ausgestiegen. Das ist alles.
Du kannst rückwirkend nichts besser machen. Und was ist denn schon passiert? Weder hast Du einen Zug entgleisen lassen, noch eine Bombe gelegt noch Jemanden umgebracht. Das wären irreparable Verbrechen, aber die hast Du nicht begangen.
Du hast Dich immer nur selbst verletzt. Das tut zwar nicht gut, ist aber nicht strafbar. Und Du kannst daher künftig auch alles besser machen.Du kannst ganz erleichtert sein. Das Leben hat Dir aber was gezeigt durch die Wiederholungen.

Mit hat mal ein Psychologe erklärt, weil ich selbst auch immer wieder in falsche Beziehungen geriet, in solche, in denen ich mich klein halten ließ und klein machte, weswegen die Männer auch auf mir rumtrampelten, was mich wiederum furchtbar schmerzte, ehe ich mich wieder aufrappelte. Und dann kam der Nächste usw. Eine endlose Kette.
Der Psychologe sagte also, Wiederholungen im Leben sind ein Indiz dafür, dass ein großer Schmerz in Deiner Seele ist. Die Seele ist dumm, die kann sich nicht selbst heilen. Die merkt nur, aua, da tut was weh, da kümmert sich aber keiner drum. Die Seele schickt Dich einfach wieder in eine ganz ähnliche Situation. Sie zeigt Dir damit wieder, hey, Du dumme Nuss, kümmer Dich mal um mich, ich bin traurig, mir geht es nicht gut.
Was tut die dumme Nuss. Macht irgendwie weiter, wartet, bis der Schmerz wieder verheilt ist und fängt von vorne an sich weh zu tun.
Wiederholungen im Leben sind ein Zeichen, dass wir nicht auf uns achten, dass wir verweigern, dass es uns gut gehen darf. Die Seele will Aufmerksamkeit, denn sie ist ein kleines, trauriges und verlassenes Kind. Du musst sie an die Hand nehmen, Dich um sie kümmern, ihr sagen, dass Ihr beide das schon schaffen werdet. Dann fühlt sie sich angenommen und nicht weggeschoben und Dir geht es wesentlich besser, weil Du sie in Dich sozusagen integrierst. Du gibst ihr Raum und Platz und sie darf sich entfalten. Der Seele will es gut gehen, wenn ihr was weh tut, zeigt sie es Dir durch sich wiederholende Situationen.
Es gibt ein Buch von Stefanie Stahl: das Kind in Dir muss Heimat finden.

Ich habe es noch nicht gelesen, aber es wird empfohlen und das wohl nicht umsonst.
Wenn Du nun anfängst, Dich Deiner anzunehmen und das meinte ich mit Verantwortung für Dich selbst zu übernehmen, dann kann das traurige Kind in Dir wieder froh und unbeschwert werden.
Ihn, diesen Mann da, kannst Du nicht bemuttern, betreuen, auf den rechten Pfad bringen. Aber Dir selbst kannst Du helfen.
Ganz sicher. Du hast es schon bewiesen und denk an Deinen Papa. Der sieht alles und will auch, dass Du froh und zuversichtlich Dein Leben meistern kannst. Das bist Du ihm schuldig, oder nicht?
Der ist Dein Begleiter, auch wenn er physisch nicht mehr da ist.

Begonie

08.11.2019 15:22 • x 6 #35


J
Die Frage, die sich mir stellt ist: warum bist du ohne ihn glücklich und wenn er wieder kommt, verlischt dein Glück? Ich meine, das nimmt er doch ebenfalls wahr. Kein Wunder, dass er denkt dich zu verletzen und panische Angst davor bekommt. Ich meine, es stimmt doch. Er verletzt dich scheinbar mit seiner Anwesenheit, du bist nicht happy mit ihm. Wieso ist das so? Was tut er, das dich so runterzieht?

08.11.2019 18:08 • #36


M
Zitat von Jara:
Die Frage, die sich mir stellt ist: warum bist du ohne ihn glücklich und wenn er wieder kommt, verlischt dein Glück? Ich meine, das nimmt er doch ebenfalls wahr. Kein Wunder, dass er denkt dich zu verletzen und panische Angst davor bekommt. Ich meine, es stimmt doch. Er verletzt dich scheinbar mit seiner Anwesenheit, du bist nicht happy mit ihm. Wieso ist das so? Was tut er, das dich so runterzieht?


Begonie hat ziemlich gut ausgedrückt, was da auch in mir vorgeht. Ich kann dem nichts mehr hinzufügen. Stell Dir vor ein Mensch sagt dir konstant Ich kann Dich nicht lieben, geht deswegen irgendwann und kommt wieder wenn er meint, er könnte es nun. Da liegen zu viele Verletzungen in der Luft, die es einfach nicht mehr hätten retten können.

Damals in der Beziehung vor zwei Jahren hat er mir immer wieder klar gemacht, dass er mich nicht lieben könne. Und trotzdem waren wir zwei Jahre zusammen. Ich konnte mich aus den ganzen genannten Gründen nicht lösen und er wollte sich nicht lösen, denn er hat ja sein Problem nicht gesehen.

Ich realisiere einfach nur gerade, wie zerstörerisch dieser Mensch ist. Und wie ich ihn immer wieder vor sich selbst retten wollte. Jedes mal auf's Neue. Ich hab' so viel Kraft und Energie verloren. Und das sogar wörtlich. Nach dem Ende von vor 2 Jahren lag ich erstmal 2 Wochen regungslos im Bett. Ich hab' mich so energielos gefühlt, so kraftlos. Mein Körper konnte nicht mehr. Ich weiß nicht wie ich all die Sachen jahrelang so ignorieren und schönreden konnte.

Wie gesagt, ein paar Beiträge haben mich hier an einem enorm tiefen Punkt getroffen. Ich fühl mich zwar erleichtert einerseits, weil ich nun verstehe, dass dieser Mensch einfach ist wie er ist und es nicht an mir liegt wenn er mich nicht lieben kann. Andererseits stehe ich gerade vor so einem unüberwindbaren Berg an Reflektion, dass ich einfach nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Erstmal wieder auf die Beine kommen, die Verantwortung für mich wieder übernehmen, wie es alle geschrieben haben. Ich glaube, das ist jetzt erstmal wichtig.

Ich hab nur plötzlich diesen Drang ihm einen Brief zu schreiben. Nicht weil ich will dass er zurückkommt. Sondern ihm einfach nur gute Wünsche auf seinen weiteren Lebensweg mitgeben. Und ich habe das Bedürfnis ihm seinen Brief von damals damit zurückzugeben. Ich will endlich frei davon sein. Ich will mich nicht mehr an seine ganzen tollen Worte klammern. Und ich wünschte er könnte sehen wie er sich selbst kaputt macht. Ufff... Ich bin ganz schön durch den Wind.

08.11.2019 18:41 • x 1 #37


M
Ich komm einfach nicht davon weg, dass er dieses Mal so liebevoll war. Dieses Mal hat er mich ja nicht schlecht behandelt. Klar, wie es einige schon gesagt haben, kurzzeitig nett sein kann jeder... Aber es macht es mir so schwer einen klaren Blick auf das große Ganze zu behalten. Dieses Gefühl von Dieses Mal war alles gut, dieses Mal lief es doch. Ich komm aus diesen kreisenden Gedanken nicht raus. Aber dann wiederum seine Aussagen Naja wenn wir es nochmal versuchen, kann ich dich ja nicht schlecht behandeln und Über kurz oder lang wäre es doch sowieso kaputt gegangen. Wenn dann wirklich mal die Richtige kommt die mich richtig umhaut verlasse ich dich ja spätestens dann sowieso.

Ich will nicht mehr darüber nachdenken aber ich analysiere ohne Ende und drehe mich im Kreis. Oh man...

08.11.2019 19:34 • x 1 #38


J
Du hast ihm tief drin seine Reue also nie wirklich abgekauft, oder? Es gab bei euch nie wirklich nen Neuanfang.

08.11.2019 20:25 • #39


M
Zitat von Jara:
Du hast ihm tief drin seine Reue also nie wirklich abgekauft, oder? Es gab bei euch nie wirklich nen Neuanfang.


Doch. Ich behaupte schon. Vor allem dieses Mal. Es fühlte sich an, als würden wir uns neu kennenlernen aber als wären wir eben doch vertraut. Er meinte dazu anfangs mal Es fühlt sich an als wärst Du ganz lang auf Reisen gewesen. Dieses Mal war es einfach ganz anders. Aber im Nachhinein habe ich dann natürlich nach all den Aussagen gezweifelt. Er hat mir am Sonntag auch gesagt Ich behaupte Du wusstest was Du mit mir kriegst. Als ich ihm dann sagte, dass ich wusste was für ein Charakter mich erwartet ja. Aber nach all den ganzen extremen Schwärmereien und die Unbeschwertheit die wir zuerst hatten, die es vorher einfach noch nie gab, dachte ich einfach, dass seine Mauern endlich unten sind. Es war so anders als die Male davor. Ganz anders. Ich dachte mir Wer zwei Jahre nicht vergessen kann, der muss es wirklich bereuen. Ich war so naiv.

08.11.2019 20:41 • #40


J
Zitat von Mietzimaus:

Doch. Ich behaupte schon. Vor allem dieses Mal. Es fühlte sich an, als würden wir uns neu kennenlernen aber als wären wir eben doch vertraut. Er meinte dazu anfangs mal Es fühlt sich an als wärst Du ganz lang auf Reisen gewesen. Dieses Mal war es einfach ganz anders. Aber im Nachhinein habe ich dann natürlich nach all den Aussagen gezweifelt. Er hat mir am Sonntag auch gesagt Ich behaupte Du wusstest was Du mit mir kriegst. Als ich ihm dann sagte, dass ich wusste was für ein Charakter mich erwartet ja. Aber nach all den ganzen extremen Schwärmereien und die Unbeschwertheit die wir zuerst hatten, die es vorher einfach noch nie gab, dachte ich einfach, dass seine Mauern endlich unten sind. Es war so anders als die Male davor. Ganz anders. Ich dachte mir Wer zwei Jahre nicht vergessen kann, der muss es wirklich bereuen. Ich war so naiv.

Dann warst du diesmal übersprudelnd vor Glück? Ich glaube nicht. Ich behaupte, du KONNTEST ihm garnicht mehr unvoreingenommen und unbeschwert begegnen und hast warscheinlich jede Regung von ihm mit Argwohn innerlich analysiert auf Wiederverlassens Anzeichen. Du hast ihm nie verziehen, was er früher abgezogen hat, nicht? Das ist total verständlich, aber man kann das auch nicht verbergen, diesen Schmerz. Den hat er deutlich gefühlt. Und das macht Angst. Ich denke, ihr habt das alles nie richtig aus der Welt geschafft, was zwischen euch vorgefallen war. Es wurde immer wieder unter den Teppich gekehrt und fröhlich ein Neuanfang probiert. Doch unter dem Teppich brodelte es immer! Ihr habt beide offenbar keinen vernünftigen Umgang mit Konflikten.

08.11.2019 21:21 • #41


M
Zitat von Jara:
Dann warst du diesmal übersprudelnd vor Glück? Ich glaube nicht. Ich behaupte, du KONNTEST ihm garnicht mehr unvoreingenommen und unbeschwert begegnen und hast warscheinlich jede Regung von ihm mit Argwohn innerlich analysiert auf Wiederverlassens Anzeichen. Du hast ihm nie verziehen, was er früher abgezogen hat, nicht? Das ist total verständlich, aber man kann das auch nicht verbergen, diesen Schmerz. Den hat er deutlich gefühlt. Und das macht Angst. Ich denke, ihr habt das alles nie richtig aus der Welt geschafft, was zwischen euch vorgefallen war. Es wurde immer wieder unter den Teppich gekehrt und fröhlich ein Neuanfang probiert. Doch unter dem Teppich brodelte es immer! Ihr habt beide offenbar keinen vernünftigen Umgang mit Konflikten.


Verziehen habe ich ihm lange bevor er sich wieder meldete. Anders hätte ich selbst gar nicht weitermachen können. Ich hab ihm irgendwann für mich selbst verziehen, zu der Zeit als ich mich wieder berappelt habe. Wir haben sehr viele, sehr lange Gespräche gehabt in denen ich ihm auch gesagt habe, dass ich ihm vor Ewigkeiten schon verziehen habe. Ich musste ja mit meinem Leben weitermachen. Für mich selbst.

Ich würde schon sagen, dass wir die Dinge aufgearbeitet haben. Es war ja nicht so, dass wir uns gesehen haben, die Emotionen explodiert sind und wir nach 2 Sekunden wieder zusammen waren. Das war ein wochenlanger Prozess voller langer und anstrengender Gespräche bis wir gesagt haben Ok, versuchen wir es.. Wir haben die Male davor auch nie als Neustart gesehen, eher immer als ein Wir machen weiter. Aber dieses Mal war es und sollte es ganz klar ein Neubeginn werden.

Ich denke, wir haben die Sachen durchaus aufgearbeitet. Aber Angst hatte ich halt immer, davor dass es wieder so kommt wie es jetzt ist. Natürlich.

08.11.2019 21:37 • x 2 #42


S
Ich frag mich manchmal was die Männer eigentlich von uns Frauen denken....

.. da steht ein Mann nach so langer Zeit vor der Türe und wir Frauen lächeln ihn an und freuen uns und öffnen ihm sogar diese Türe ganz weit und denken auch sofort wieder Richtung Beziehung...

Stell dich mal nach der gleichen Zeit vor die Türe deines Exfreundes.
Der wird öffnen, nicht mehr wissen wie du heisst, fragen ob du komplett bescheuert bist einfach so aufzukreuzen und dir die Türe vor der Nase zuknalllen. Und er wird sich alles mögliche über dich denken die nächsten Stunden.....aber eines mit Garantie nicht: Jö, endlich stand sie vor meiner Türe, ich habe sie so vermisst und zermalme mir nun die nächsten Wochen den Kopf wie wir wieder eine Beziehung führen können...

NEVER EVER WIRD DAS JEMALS EIN MANN DENKEN!

08.11.2019 21:49 • x 3 #43


M
Zitat von SabineWien:
Ich frag mich manchmal was die Männer eigentlich von uns Frauen denken....

.. da steht ein Mann nach so langer Zeit vor der Türe und wir Frauen lächeln ihn an und freuen uns und öffnen ihm sogar diese Türe ganz weit und denken auch sofort wieder Richtung Beziehung...

Stell dich mal nach der gleichen Zeit vor die Türe deines Exfreundes.
Der wird öffnen, nicht mehr wissen wie du heisst, fragen ob du komplett bescheuert bist einfach so aufzukreuzen und dir die Türe vor der Nase zuknalllen. Und er wird sich alles mögliche über dich denken die nächsten Stunden.....aber eines mit Garantie nicht: Jö, endlich stand sie vor meiner Türe, ich habe sie so vermisst und zermalme mir nun die nächsten Wochen den Kopf wie wir wieder eine Beziehung führen können...

NEVER EVER WIRD DAS JEMALS EIN MANN DENKEN!


Ich habe das noch nie gemacht. Nein, nichtmal bei ihm. Ich würde das auch nie machen. Das würde ich mich gar nicht trauen. Ich mag zwar nicht viel Selbstwertgefühl haben aber das bisschen habe ich gottseidank noch.

Irgendwann kamen sie aber alle wieder. Mein erster Freund, der mich betrogen hat hat es nach einem halben Jahr bereut. Meine zweite Beziehung hat den Klassiker gebracht - wieder ein halbes Jahr später - Nachts vor meiner Tür zu stehen und mir verheult und betrunken zu sagen, dass er mich zurück will. Jedes Mal dachte ich mir Oh Gott jetzt kannst Du mir auch echt gestohlen bleiben. Und der Herr von dem wir jetzt reden hat einfach immer wieder Wege gefunden, sich zu melden.

Einmal erhielt ich sogar eine Notruf-SMS die mich in Angst und Schrecken versetzt hat. Das war im Oktober 2018. Ich hab ihn sofort angerufen und gefragt ob alles ok ist. Oh Sorry das war ein Versehen. Du warst noch mein Notfallkontakt. 1,5 Jahre später, ist klar...

Tja. Ich kann nicht abstreiten dass mich der Mann blind und blöd gemacht hat.

08.11.2019 22:10 • x 1 #44


J
Zitat von Mietzimaus:

Verziehen habe ich ihm lange bevor er sich wieder meldete. Anders hätte ich selbst gar nicht weitermachen können. Ich hab ihm irgendwann für mich selbst verziehen, zu der Zeit als ich mich wieder berappelt habe. Wir haben sehr viele, sehr lange Gespräche gehabt in denen ich ihm auch gesagt habe, dass ich ihm vor Ewigkeiten schon verziehen habe. Ich musste ja mit meinem Leben weitermachen. Für mich selbst.

Ich würde schon sagen, dass wir die Dinge aufgearbeitet haben. Es war ja nicht so, dass wir uns gesehen haben, die Emotionen explodiert sind und wir nach 2 Sekunden wieder zusammen waren. Das war ein wochenlanger Prozess voller langer und anstrengender Gespräche bis wir gesagt haben Ok, versuchen wir es.. Wir haben die Male davor auch nie als Neustart gesehen, eher immer als ein Wir machen weiter. Aber dieses Mal war es und sollte es ganz klar ein Neubeginn werden.

Ich denke, wir haben die Sachen durchaus aufgearbeitet. Aber Angst hatte ich halt immer, davor dass es wieder so kommt wie es jetzt ist. Natürlich.

Ok, du hast ihm gesagt, du hast ihm verziehen. Aber hast du ihm denn jemals deine Wut entgegen geschleudert, die du doch auch gehabt haben musst? Hast du dich das je getraut? Dich so offen wütend ihm zu zeigen? Oder hast du das eher geschluckt, aus Angst, dass er dann gleich wieder abhaut? Ich würde das total verstehen, aber so konnte er sich halt auch nie wirklich und aufrichtig entschuldigen, nur so halbherzig oberflächlich und verziehen hast du ihm trotzdem. Ich denke, ihr hättet mal nen Fetzenkrach gebraucht und nicht immer nur dein Verständnis. Und du hättest ne echte Würdigung deiner Wut und Verletztheit und somit ne echte Entschuldigung gebraucht. Das was er stattdessen abgeliefert hat, ist ja nichts echtes mit Substanz, und das merkst du ja jetzt auch, dass es geheuchelt war. Du warst immer verständnisvoll, das ist eigentlich nicht die normale Reaktion. Das wäre Wut gewesen, und die hätte Raum gebraucht und raus gemusst. So hat sie von innen heraus alles vergiftet.

08.11.2019 22:33 • x 1 #45


A


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