Liebe @Naomie
ich kann jetzt erst antworten, weil mich deine Situation genügend getriggert hat - dabei ist meine Situation über 43 Jahre her.
Und aufgrund meiner eigenen Erfahrungen habe ich eine Null Toleranz entwickelt, wenn Leute mit suicid drohen. Da gibt es nur noch eines: rette dich so schnell du kannst!
Er kümmert sich bereits hervorragend um sich selber. Schließlich weiß er haargenau, wie er seine Versorgung sicherstellt, in meinen Augen mit hoch fragwürdigen Mitteln.
Dein Wohl hat er jedenfalls nicht im Blick oder im Sinn. Hauptsache er ist gut versorgt.
Lauf, so schnell du kannst!
Ich erzähle dir mal, wie das bei mir damals war, mit 17 Jahren viel zu unsicher gewesen. Mein damaliger Freund mußte zur Bundeswehr und zeitgleich trennten sich seine Eltern. Ich war also einen ticken zu spät dran, diese teeny Freundschaft zu beenden. Sie war vorbei, sowieso. Aber er wollte mich in dieser Konstellation nicht auch verlieren. Er kam mit allen möglichen Gründen. Deswegen war ich so spät dran, weil ich mich immer wieder habe belatschen lassen. Bis ich jeweils Kraft zusammen bekam, das doch konsequent durchzuziehen, dauerte jeweils.
Nächste Stufe war dann der angedrohte Suizid. Boah, das ist soo brutal für die andere Person. Was habe ich für Ängste durchgestanden. Für was wird da ein anderer verantwortlich gemacht!
Wie bereits erwähnt, hatte ich die jeweilige Bedrohung dann kapiert und wollte trotzdem beenden, kam die nächste Stufe. Ich nenne nur noch weitere Stufen, die mich jedesmal in erneute Panik stießen.
Also zeigte er mir, wie er sich bereits das Messer ans Handgelenk angesetzt hatte.
Er zeigte mehrere Versionen des spontanen ansetzens von Messer und anderen Ideen.
Er schloß eine Lebensversicherung ab.
Er trug mich als Nutznießer dieser Lebensversicherung ein.
Zwischendurch immer wieder konkrete Demonstrationen, wie Messer noch besser anzusetzen sei. etc.
Als ich fast gar nicht mehr zu Atem kam, trotzdem zum Beenden mich durchrang, lief er zu meiner Familie (mit 17 war ich noch zu Hause) und erzählte denen Tränenreich, wie schrecklich ich ihn behandele. Sie sorgten also dafür, daß ich ihn wieder treffe, im Haus meiner Eltern.
war nicht schön.
Alles, was er mir klar machte war: egal was ich mache, er legt ne Schüppe drauf um mich emotional, sozial, etc zu erpressen.
Ich kam erst durch Hilfe einer anderen Person da raus (die meinen geschwächten Zustand auf seine Weise ausnutze).
Meine Güte, was hätte ich damals dafür gegeben, hätte mir jemand geglaubt oder gar geholfen!
Deswegen: du bist nicht alleine. Der schon oft wiederholte Tipp ist Gold wert und absolut korrekt:
sollte er wieder mit Suizid drohen, Telefon greifen und 110 rufen. Sie leiten schon korrekt weiter. Da ist der Typ in besten Händen / oder fängt an zu lernen, daß diese Art des Mißbrauchs nicht gut für ihn bleibt.
und es ist super für dich, daß
Zitat von Naomie: Wir wohnen in seinem Haus zusammen
du dir etwas eigenes suchen kannst. So kannst du deinen Abgang vorbereiten. Papiere sammeln, Wohnung suchen, einrichten, Listen machen, was du alles mitnehmen kannst, sollst, willst, durchführen und Tschüss!
Du hast bereits alles getan, was du tun konntest. Hast mehrfach das Gespräch gesucht gehabt. Er hat seine Chance auf seine Weise genutzt aka mißbraucht. Du solltest jetzt auf dich und auf deine Sicherheit schauen.
Ich kann nur von meiner Erfahrung berichten, die mir sehr lange nachlief. Umsetzen mußt du selber. Aber das geht. Schaffst du!