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Er lässt die Trennung nicht zu

E-Claire
Zitat von Iunderstand:
Ey ey, brandmarkt man ihn damit aber nicht doch ein bisschen sehr?

Schuldumkehr!

Es ist nicht am Opfer das geringste Mittel wählen zu müssen.
Wer so etwas tut, brandmarkt sich schlicht und ergreifend selbst.

19.02.2023 14:42 • x 2 #91


I
Zitat:
Wieso gehst du nicht einfach wenn er weg ist? Koffer vorpacken, verstecken, und wenn er weg ist schnell den Rest einpacken, 2 zeiler hinterlassen dass du diese Beziehung aus persönlichen Gründen beendest, Schlüssel drauflegen und weg.

Der gut gemeinte Tip wird nicht allzuviel bringen.
Er hält sie nicht mit körperlicher Gewalt fest. Es sind seelische Ketten, die sie daran hindern zu gehen. Die lösen sich nicht, wenn sie sich klammheimlich davonmacht.... eher im Gegenteil ...

Liebe Naomie,
im Grunde hast du es schon verstanden, dass sein Verhalten höchst manipulativ ist und du keinerlei Verpflichtung hast, bei ihm zu bleiben. Im Gegenteil, du hast dir selbst gegenüber die Verpflichtung für dein Leben und deine Interessen geradezustehen.

Aber bitte beende es fair, denn sonst wird dich dein Gewissen weiter quälen.
Es ist natürlich sinnvoll schon vorher für eine Bleibe zu sorgen und Vorkehrungen zu treffen, die dich vor seinen Nachstellungen schützen.
Du könntest ihm eine Liste mit Adressen vorbereiten, an die er sich in Akutsituationen wenden kann wie Telefonseelsorge u.ä., die du ihm gibst bevor du gehst.

Dann kannst du ihm erklären, warum du gehst, bitte nicht zu langatmig, denn im Grunde weiß er es schon und es trifft ihn insofern nicht aus heiterem Himmel.
Wünsche ihm alles Gute und gehe. Lass dich nicht auf Diskussionen, Tränen und andere Erpressungsversuche ein.

Wenn du es so durchziehst brauchst du dir hinterher keine Vorwürfe zu machen, kannst dich auf deine eigenen Bedürfnisse konzentrieren und dich seelisch von im lösen. Schließlich musst auch du dir etwas neues aufbauen und das erfordert deine ganze Kraft.

19.02.2023 14:56 • #92


A


Er lässt die Trennung nicht zu

x 3


AnnaLüse
Bin auch für Wohnung suchen. Alles heimlich vorbereiten.

Dann verkündest du die Trennung im Beisein von mindestens einer weiteren Person, im besten Fall hast du eine eigene Freundin dabei und vielleicht noch einen seiner Kumpel zum Gespräch gebeten.
Zitat von Irrlicht:
Du könntest ihm eine Liste mit Adressen vorbereiten,

Wenn du das noch vorbereitet hast, hast du wirklich alles getan.

Ich würde ihm die neue Adresse dann auf keinen Fall mitteilen und meine Handynummer wechseln.
Und Nachsendeauftrag für die Post, rechtzeitig!

19.02.2023 14:59 • #93


P
Liebe @Naomie
ich kann jetzt erst antworten, weil mich deine Situation genügend getriggert hat - dabei ist meine Situation über 43 Jahre her.
Und aufgrund meiner eigenen Erfahrungen habe ich eine Null Toleranz entwickelt, wenn Leute mit suicid drohen. Da gibt es nur noch eines: rette dich so schnell du kannst!

Er kümmert sich bereits hervorragend um sich selber. Schließlich weiß er haargenau, wie er seine Versorgung sicherstellt, in meinen Augen mit hoch fragwürdigen Mitteln.
Dein Wohl hat er jedenfalls nicht im Blick oder im Sinn. Hauptsache er ist gut versorgt.
Lauf, so schnell du kannst!

Ich erzähle dir mal, wie das bei mir damals war, mit 17 Jahren viel zu unsicher gewesen. Mein damaliger Freund mußte zur Bundeswehr und zeitgleich trennten sich seine Eltern. Ich war also einen ticken zu spät dran, diese teeny Freundschaft zu beenden. Sie war vorbei, sowieso. Aber er wollte mich in dieser Konstellation nicht auch verlieren. Er kam mit allen möglichen Gründen. Deswegen war ich so spät dran, weil ich mich immer wieder habe belatschen lassen. Bis ich jeweils Kraft zusammen bekam, das doch konsequent durchzuziehen, dauerte jeweils.
Nächste Stufe war dann der angedrohte Suizid. Boah, das ist soo brutal für die andere Person. Was habe ich für Ängste durchgestanden. Für was wird da ein anderer verantwortlich gemacht!
Wie bereits erwähnt, hatte ich die jeweilige Bedrohung dann kapiert und wollte trotzdem beenden, kam die nächste Stufe. Ich nenne nur noch weitere Stufen, die mich jedesmal in erneute Panik stießen.
Also zeigte er mir, wie er sich bereits das Messer ans Handgelenk angesetzt hatte.
Er zeigte mehrere Versionen des spontanen ansetzens von Messer und anderen Ideen.
Er schloß eine Lebensversicherung ab.
Er trug mich als Nutznießer dieser Lebensversicherung ein.
Zwischendurch immer wieder konkrete Demonstrationen, wie Messer noch besser anzusetzen sei. etc.
Als ich fast gar nicht mehr zu Atem kam, trotzdem zum Beenden mich durchrang, lief er zu meiner Familie (mit 17 war ich noch zu Hause) und erzählte denen Tränenreich, wie schrecklich ich ihn behandele. Sie sorgten also dafür, daß ich ihn wieder treffe, im Haus meiner Eltern.
war nicht schön.

Alles, was er mir klar machte war: egal was ich mache, er legt ne Schüppe drauf um mich emotional, sozial, etc zu erpressen.

Ich kam erst durch Hilfe einer anderen Person da raus (die meinen geschwächten Zustand auf seine Weise ausnutze).

Meine Güte, was hätte ich damals dafür gegeben, hätte mir jemand geglaubt oder gar geholfen!

Deswegen: du bist nicht alleine. Der schon oft wiederholte Tipp ist Gold wert und absolut korrekt:
sollte er wieder mit Suizid drohen, Telefon greifen und 110 rufen. Sie leiten schon korrekt weiter. Da ist der Typ in besten Händen / oder fängt an zu lernen, daß diese Art des Mißbrauchs nicht gut für ihn bleibt.

und es ist super für dich, daß
Zitat von Naomie:
Wir wohnen in seinem Haus zusammen


du dir etwas eigenes suchen kannst. So kannst du deinen Abgang vorbereiten. Papiere sammeln, Wohnung suchen, einrichten, Listen machen, was du alles mitnehmen kannst, sollst, willst, durchführen und Tschüss!

Du hast bereits alles getan, was du tun konntest. Hast mehrfach das Gespräch gesucht gehabt. Er hat seine Chance auf seine Weise genutzt aka mißbraucht. Du solltest jetzt auf dich und auf deine Sicherheit schauen.
Ich kann nur von meiner Erfahrung berichten, die mir sehr lange nachlief. Umsetzen mußt du selber. Aber das geht. Schaffst du!

19.02.2023 15:45 • x 7 #94


I
Zitat von CocosPool:
Mag sein, aber was ist wenn es sein Ernst ist? Und so eine Verantwortung die sie alleine tragen soll? Ich würde zumindest die Eltern ...

Ja, die Eltern oder Geschwister unins Boot holen, sofern sie Einfluss auf ihn nehmen können, finde ich eine gute, sozialverträgliche Möglichkeit... Ich persönlich würde aber die 110 bevorzugen

19.02.2023 20:55 • #95




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