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Er nimmt Trennung vorweg

Urmel_
Zitat von Leila88:
Leider herrschte aufgrund der Anfangssituation immer ein Ungleichgewicht bei uns. Er hat Start an der Beziehung festgehalten, während ich immer wieder zweifelte. Im letzten halben Jahr wurden die Streitereien immer öfter und heftiger.

Die Situation, dass er sich nicht aufraffen konnte mit mir zusammenzuziehen und immer nur meinte, er kann es sich grundsätzlich vorstellen, hat sehr an mir genagt.Vergangene Woche nach einem Streit wollte ich ihn nach drei Tagen Kontaktsperre meinerseits zur Rede stellen, mit der festen Absicht, die Beziehung zu beenden, wenn er keine deutliche Aussage zum zusammenziehen machen kann.


Ist das nicht im Endeffekt eine Vermischung von zwei problematischen Ansätzen?

- Auf der einen Seite ein Paar, welches nicht so richtig gut zusammen harmoniert und viel Streit in der Luft liegt, dazu eine Frau, die den Mann nie als perfekten Partner gesehen hat.

- Und auf der anderen Seite eine Frau, die nun um die 30 das konkrete und sehr reale Problem hat, dass wenn Haus und Kind in trockene Tücher gebracht werden sollen, dafür ganz schnell ein geeigneter Partner an Land gezogen werden muss?

Und die Frage die ich mir dabei stelle ist, sind Deine Ängste und die Zurückweisung, samt dem innigen Wunsch mit dem mann nochmals einen Anlauf zu unternehmen, nicht nahezu ausschließlich darauf basiert, dass die TE in so kurzer Zeit sich keinen Partner aus dem Hut zaubern kann?

Und spielt man das Spiel mal weiter und bekommt die TE den Mann zurück und dann kommt recht schnell das Kind, wie sieht es dann weiter aus, wenn sich der Staub der Angst, keine Optionen zu haben, sich gelegt hat, mit dem Fortbestand der Partnerschaft aus? Die dann ja wieder auf die Anfangsdynaik, nämlich, dass die TE wenig Bock auf den Partner per se hat, zurückgeworfen wird? Da ist doch die Trennung ein bis zwei Jahre nach dem Kind praktisch vorprogrammiert.

Oder sehe ich das falsch?

05.02.2018 16:40 • x 5 #16


L
Ich habe keine Torschlusspanik. Und grundsätzlich auch keine Angst, nicht so schnell einen geeigneten Partner zu finden. Ganz im Gegenteil, es gab bereits während der Beziehung Avancen von Arbeitskollegen und anderen Männern. Ich hätte es mir einfach machen können, wenn ich nach den oberflächlichen Kriterien vorgegangen wäre, um mir einen möglichen Vater für meine Kinder etc. zu suchen. Ich habe aber auf mein Herz gehört. Habe aber ständig den inneren Kampf mit mir geführt, dass meine Familie, Freunde Erwartungen an mich haben, die ich mit der Partnerschaft nicht erfüllen könnte. Ich habe nicht darauf gehört, was mich glücklich macht. Und die Erkenntnis kam wie manchmal zu spät. Zumal ich mich nach der Trennung das erste Mal zB mit meinen Eltern über meine Ängste, was ihre Erwartungen angeht, unterhalten habe und sie meinten, dass das völliger Quatsch wäre.

Ich weiß, ich habe Fehler gemacht...

05.02.2018 16:57 • #17


A


Er nimmt Trennung vorweg

x 3


Urmel_
Zitat von Leila88:
Ich habe keine Torschlusspanik. Und grundsätzlich auch keine Angst, nicht so schnell einen geeigneten Partner zu finden. Ganz im Gegenteil, es gab bereits während der Beziehung Avancen von Arbeitskollegen und anderen Männern. Ich hätte es mir einfach machen können, wenn ich nach den oberflächlichen Kriterien vorgegangen wäre, um mir einen möglichen Vater für meine Kinder etc. zu suchen. Ich habe aber auf mein Herz gehört. Habe aber ständig den inneren Kampf mit mir geführt, dass meine Familie, Freunde Erwartungen an mich haben, die ich mit der Partnerschaft nicht erfüllen könnte. Ich habe nicht darauf gehört, was mich glücklich macht. Und die Erkenntnis kam wie manchmal zu spät. Zumal ich mich nach der Trennung das erste Mal zB mit meinen Eltern über meine Ängste, was ihre Erwartungen angeht, unterhalten habe und sie meinten, dass das völliger Quatsch wäre.

Ich weiß, ich habe Fehler gemacht...


Das verstehe ich nicht.

Du sagst also, dass die Beziehung zu Deinem Freund gar nicht auf Deinem Wunsch, sondern auf dem Druck Deines Umfelds basiert, richtig?

Dennoch verletzt es Dich, dass Dein Ex Dir keine Sicherheit durch den Zusammenzug gegeben hat? Und das bedeutet doch, dass Du durch die Aktion vom Druck Deines Umfelds und vom Druck, mit einem Partner, den Du nicht willst zusammen zu ziehen, erlöst worden bist.

Wie passt denn in diesen Zusammenhang die Aktion von Dir, Druck aufzubauen, damit er mit Dir zusammenzieht, hinein?

Zitat:
Die Situation, dass er sich nicht aufraffen konnte mit mir zusammenzuziehen und immer nur meinte, er kann es sich grundsätzlich vorstellen, hat sehr an mir genagt.

05.02.2018 17:20 • x 1 #18


L
Nein, die Beziehung zu meinem Freund ist nicht aufgrund des Drucks durch mein Umfeld erwachsen.

Ganz im Gegenteil. Am Anfang dachte, was sagen meine Eltern nur dazu, dass er jünger ist, aus einem Sozial schwachen Elternhaus kommt (seine Eltern sind Arbeitsverweigerer) etc. Ich möchte ihn aber, seine Art, ich habe mich zu ihm hingezogen gefühlt. Daraus wurde Liebe.

Als wir länger zusammen waren, kamen seitens der Verwandtschaft, Freundeskreis Fragen wie wann zieht ihr denn nun endlich zusammen? auf. Man muss wissen, ich lebe mit einer Freundin noch in einer wg, er alleine. Er ist jeden Tag 30 km zu mir gefahren. Das ging auf seinen Wunsch zurück. Ich habe ihm auch angeboten zu ihm zu kommen. Mit der Fragerei stieg der Druck bei mir und ich dachte, ich müsste es allen gerecht machen, nur eben uns beiden nicht. Statt daran zu denken, die Beziehung erstmal in gesunde Bahnen zu lenken, habe ich mich auf das Zusammenziehthema versteift. Als ich nach der Trennung mit meinen Eltern sprach, entgegensetzen sie mir, dass sie nur aus Interesse gefragt haben, sie ihn mögen und Hauptsache, wir beide seien glücklich.

Ich hoffe, ich könnte es nun verständlicher rüberbringen?

05.02.2018 17:33 • #19


M
Zitat von Leila88:
Am Anfang dachte, was sagen meine Eltern nur dazu, dass er jünger ist, aus einem Sozial schwachen Elternhaus kommt (seine Eltern sind Arbeitsverweigerer) etc. Ich möchte ihn aber, seine Art, ich habe mich zu ihm hingezogen gefühlt. Daraus wurde Liebe.


Das liest sich jetzt schon wertend

05.02.2018 17:39 • #20


Urmel_
Ja, danke.

Aber dann bleibt denoch die Problematik, dass die Beziehung vor der Trennung durch Stress geprägt war und Du Deinen Freund nicht so richtig haben wolltest. Klar, jetzt hast Du ne Breitseite bekommen und wir Menschen reagieren auf sowas mit einer deutlichen Werteverschiebung. Aber, die ist in solchen Fällen wie bei Dir oft temporär. Soll heißen, dass wenn Du mit ihm zusammenkommen solltest und dann die gemeinsame Wohnung geschafft wurde, die alten Probleme vor der Breitseite wieder schnell auf Gewicht zunehmen. Deswegen würde ich, auch wenn es schwer fällt, zuerst mal in Ruhe die Probleme vor der Trennung genau betrachten.

05.02.2018 17:41 • x 1 #21


L
[quote=

Das liest sich jetzt schon wertend[/quote]

Nein, das ist Fakt. Und das sagt er selbst.

05.02.2018 17:42 • x 1 #22


L
Danke, Urmel, für deine konstruktiven Beträge.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich es natürlich nicht sagen kann, wie genau die Zukunft aussehen wird, wenn wir wieder zusammenkämen. Ich weiß nur, dass ich es jetzt bitterlich bereue und zumindest bin ich der festen Überzeugung, dass es nicht is Egogründen ist, wie manche behaupten. Wie es sich tatsächlich unterbewusst verhält und was nach geraumer Zeit sich herausstellen könnte, weiß ich jetzt natürlich nicht.

Ich spreche hier jetzt aber von meinen ehrlichen Gefühlen zum jetzigen Zeitpunkt. Und das ist keine Taktik oder kein bewusster Versuch, ihn zurückzugewinnen, um wieder die Macht zu haben. Ich würde auch warten, denn ich bin mir jetzt zumindest sicher, dass sich meine Gefühle auch nach Wochen/ einigen Monaten nicht ändern. Ich habe aber große Angst, dass es aus seiner Sicht zu spät sein wird, da er auch nach der Trennung keine Änderung meines typischen Verhaltens während der Beziehung sehen wird.

05.02.2018 17:50 • #23


Urmel_
Zitat von Leila88:
Ich spreche hier jetzt aber von meinen ehrlichen Gefühlen zum jetzigen Zeitpunkt. Und das ist keine Taktik oder kein bewusster Versuch, ihn zurückzugewinnen, um wieder die Macht zu haben. Ich würde auch warten, denn ich bin mir jetzt zumindest sicher, dass sich meine Gefühle auch nach Wochen/ einigen Monaten nicht ändern.

Taktik? Muss nicht sein. Aber ich schreibe hier im Forum oft, dass für Frauen Gefühle=Wahrheit gilt. Das bedeutet, dass Du durchaus jetzt mit ganzem Herzen die Wahrheit verkünden kannst, da Du Dich so fühlst. Aber, sollten sich die Gefühle ändern, wirst Du anschließend eventuell die Trennung von einem Mann verkünden, der Dir nie so richtig gereicht hast und auch diese Aussage würde dann, weil sie auf Emotionen beruht, die Wahrheit sein.

Zitat:
Ich habe aber große Angst, dass es aus seiner Sicht zu spät sein wird, da er auch nach der Trennung keine Änderung meines typischen Verhaltens während der Beziehung sehen wird.

Na ganz so einfach sind wir Männer auch nicht. Es stimmt, dass Männer die Fähigkeit haben, wenn sie an sich gearbeitet haben, sich gegen ihre Gefühle zu entscheiden. Ja, können Frauen auch, aber nicht so auf breiter Ebene wie Männer. Nicht, weil sie es nicht könnten, sondern weil sie es meist nicht müssen. Sie leben viel mehr ihre Emotionen aus. Ein Luxus, den sich Männer in der Breite nicht leisten können.

Will sagen: werd mal entspannter, rück Deinem Ex mal nicht so auf die Pelle, lass mal Wertungen (in welcher Form auch immer) stecken und sei freundlich, aber vorsichtig und verletzlich (stehen Männer drauf). Und dann warte ab, dass er in einigen Wochen bereut, dass er sich getrennt hat. Geht aber nur, wenn Du mal entspannter wirst. Angesichts der Trennung nicht einfach, aber machbar.

05.02.2018 18:03 • x 2 #24


L
Du meinst also, dass ich gar keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen und ihn wieder ankommen lassen soll?

Ich dachte eigentlich, ich biete ihm noch ein Gespräch an. Und erkläre ihm in Ruhe, warum ich mich so verhalten habe und warum ich mich unter Druck gesetzt habe und dass es mir leid tut und er so ein Verhalten nicht verdient hatte und ein toller Mensch ist. Ganz egal, wie es bei uns ausgeht und ob er zurück will oder nicht.

Wenn ich wüsste, er wünscht sich Ruhe vor mir, dann würde ich ihn natürlich lassen. Aber wie das so ist, man kann leider nicht in den anderen reinsehen.

05.02.2018 18:09 • #25


D
Ich rate dazu das Gespräch zu suchen und aktiv um ihn zu kämpfen, wenn Du ihn wirklich zurück willst und auch willens bist an Dir und eurer Beziehung gemeinsam mit ihm zu arbeiten. Alles andere sind standard 0815 Formeln, die im echten Leben gar nichts bringen. Wirklich gar nichts. Nette Theorie. Sonst nichts.

Das sich rar machen Spiel halte ich hier zudem für sowas von völlig deplatziert. Ihn ankommen lassen nach dem Du das zwei Jahre lang getan hast? Erm - nein? Stichwort alte Muster durchbrechen?

Der Junge will Aufmerksamkeit. Er möchte das Gefühl bekommen, dass er Dir wichtig ist. Das ist Deine Aufgabe. Und nicht wie steigere ich miene Attraktivität damit er wieder angekrochen kommt. Das wäre hier die völlig falsche Strategie. Ich finde das übrigens mehr als offensichtlich. Selten war es so einfach wie in Deinem Fall jemanden wieder zurück zu gewinnen!

05.02.2018 18:24 • x 3 #26


Urmel_
Zitat von Leila88:
Du meinst also, dass ich gar keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen und ihn wieder ankommen lassen soll?

Ich meine, dass Du für etwas, was Zeit benötigt, jetzt auch Zeit bereitstellen solltest. Es ist ja durchaus valide wenn man sich auf den Standpunkt stellt, dass Du jetzt in der Bringschuld bist. Nur lässt man bei so einer eindimensionalen Sichtweise unter den Tisch fallen, dass auch temporäre Emotionen (Streit) und Dein Seelenstrip (Brief) derzeit noch extrem greifbar in der Luft schweben.

Und dabei solltest Du auch mal einen Blick auf Deine eigenen Informationen werfen:
Zitat:
Seine Antworten waren, dass er sich oft gewünscht hätte so was schönes zu hören, aber nicht glaube, er könnte meinen Ansprüchen auf Dauer gerecht werden. Dass er verwirrt sei, nicht weiß, was er will und denken soll. Und alles sich erstmal setzten soll. Seine Sachen hat er aber nicht mitgenommen.


Zitat:
Ich dachte eigentlich, ich biete ihm noch ein Gespräch an. Und erkläre ihm in Ruhe, warum ich mich so verhalten habe und warum ich mich unter Druck gesetzt habe und dass es mir leid tut und er so ein Verhalten nicht verdient hatte und ein toller Mensch ist. Ganz egal, wie es bei uns ausgeht und ob er zurück will oder nicht.

Du würdest doch nur die Sachen aus dem Brief wiederholen, weil Dir der Po auf Grundeis geht. Seine Gefühle und seine Wünsche sind dabei dann doch wieder völlig bedeutungslos. Das wäre kein kluger Schritt.

Wie gesagt, es wurde jetzt alles gesagt und nun musst Du ihm auch mal die Chance geben, dass sich a) seine Emotionen (Streit/Trennung) wieder beruhigen und b) er Dich überhaupt vermissen kann. Denkst Du da wäre es klug, wenn Du sofort erneut in Verhandlungen rund um die Beziehung startest? Darüber hinaus gibt das Deinem Gegenüber immer auch den Eindruck, dass Du Dich null mit Dir selbst und Deinen Anteilen auseinandergesetzt hast.

Lass ihm mal etwas in Ruhe und wenn er sich meldet bist Du freundlich, aber hörst erst mal zu, was er zu sagen hat. Und wenn er schreibt, dass er an Dich denken muss, dann schreibst Du, dass Du dies ebenfalls tust und Dich freust, dass er sich meldet.

Schritt für Schritt, vorsichtig und zärtlich. Lass mal das Verhandeln und Deine Angst außen vor. Und vor allem: gib der Sache Zeit, gib ihm Zeit.

05.02.2018 19:07 • x 2 #27


L
Danke euch allen für eure Ratschläge. So unterschiedlich wie diese sind, so ist wahrscheinlich auch jede Situation und es gibt leider keine Musterlösung. Ich werde auf jeden Fall die Zeit nutzen, um in mich zu gehen und dann entscheiden, was ich mache.

Letztendlich, sollte er abgeschlossen haben, werde ich ihn mit Nichts auf dieser Welt vom Gegenteil überzeugen können und muss aus dieser Geschichte lernen...

05.02.2018 21:03 • x 1 #28


Polar_Stern
Zitat von Urmel_:

....... sei freundlich, aber vorsichtig und verletzlich (stehen Männer drauf).

interessant

05.02.2018 23:42 • #29


L
Mich belastet nun doch noch etwas. Seit Tagen haben wir schleichenden Kontakt. Dieser geht meist von ihm aus. Es ist allerdings so, dass er eine Nachricht schickt mir der Frage nach dem Befinden. Ich antworte nicht allzu spät darauf und dann wartet er wieder einen Tag, bis er antwortet/darauf eingeht/was schreibt. Das geht nun schon ein paar Mal so, dass ich es langsam als Taktik verbuche.

Das verletzt mich ungemein. Ich weiß, er liest es direkt, ist am Handy. Ich würde ihm am liebsten schreiben, dass er sich nicht melden braucht aus Pflichtbewusstsein. Möchte ich wirklich nicht. Ich möchte dann lieber gar keinen Kontakt. Oder kommt es zu schroff?

06.02.2018 00:36 • #30


A


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