Zitat von Knutuschi:Hab nie verstanden wieso es wichtig sein soll, dass irgendwer irgend ein Etikett bräuchte um MICH handlungsfähig machen zu sollen.
Die Frage ob er Psychopath ist, Narzisst, Borderliner, Hamster, Kanarienvogel, *beep* oder Toaster ist doch vollkommen bedeutungslos.
Es zählt nur, ob ich eine Beziehung leben will, die mir nicht gut tut. Und selbst wenn ja, muss das jeder selbst wissen. Schneeliese muss sicher ebensowenig gerettet werden wie ihr Mann.
Es sollte hierbei nicht um Etikettierungen gehen, sondern um das Wissen über Strukturen - und was man selber in dieser Paar-Konstellation damit zu tun hat. Warum habe ich einen Hamster? Weil ich ihn bestellt habe. Weil er genau in dieser Lebensphase zu mir passt, weil er in mein Kindheitsmuster mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil namens Holger Hamster passt - weil ich etwas in mir - zu bewältigen habe, wozu
genau diese Person gerade die Richtige ist.
Hier mal ein Text dazu:
Die fiktive Kontaktanzeige:
Mit einer einfachen Übung lassen sich wichtige Informationen über die eigene Person gewinnen: Hierzu müssen als erstes all die Eigenarten aufgelistet werden, die beim Partner am meisten stören. Man kann diese Liste auch mit den als abträglich erlebten Eigenschaften früherer Partner ergänzen. Hat man auf diese Weise eine ausreichende Anzahl missliebiger Eigenschaften zusammengetragen, so kann man damit nun eine fiktive Kontaktanzeige formulieren.
Hier ein Beispiel:
Ich suche einen Partner, der unzuverlässig ist und sich gehen lässt. Er sollte möglichst aggressiv sein und wenig Interesse für mich zeigen. Vor allem sollte er liebesunfähig sein.
Die betrübliche Erkenntnis dieser Übung ist, dass man genau die Anzeige, die durch die Übung entstanden ist, ursprünglich einmal tatsächlich aufgegeben hat. Nicht mit Tinte auf Papier und natürlich auch nicht bei einem Zeitungsverlag. Vielmehr hat man unbewusst nach einem Partner Ausschau gehalten, des
sen spezifisches Verhalten einen Reifungsgrad widerspiegelt, der ungefähr dem eigenen entspricht. Denn eine Beziehung kommt nur mit Partnern zustande, die sich auf einem annähernd ähnlichen Entwicklungsniveau befinden. Anderenfalls würde sich die Beziehung schnell wieder auflösen. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass die Partner in einer Partnerschaft hinsichtlich ihrer psychischen Reife immer ebenbürtig sind, auch wenn sich dies
ganz unterschiedlich äußern mag.
So unerfreulich das Ergebnis dieser Übung für manche auch immer ausgefallen sein mag, so ist die damit einhergehende Erkenntnis doch sehr förderlich: Denn sobald sich jemand dieser Zusammenhänge bewusst wird, beginnt bei ihm bereits ein Veränderungsprozess. Solange diese Bewusstwerdung noch nicht möglich ist, wird er trotz aufrichtig gemeinter gegenteiliger Beteuerungen immer wieder entsprechende Partner anziehen. Der Mensch kann es nämlich keineswegs kontrollieren, in wen er sich verliebt und wen er sich als Partner auserwählt.