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Erfahrungen mit Borderline?

J
Liebe Cattleya,
Deine Entscheidung triffst Du, aber vielleicht brauch Dein Mann den totalen Absturz (Du weg, Kinder weg) um sich aktuell helfen zu lassen. Ansonsten ist ihm aufgrund seiner Erkrankung eventuell gar nicht bewusst, welchen Schaden er anrichtet.
Wende Dich hindsichtlich finanzieller Hilfe an den Staat (Gemeinde, Grundsicherung), aber ganz ernsthaft: Geh, in jedem Fall bis er sich professionelle Hilfe sucht, sonst wird das nie wieder was und Du schadest Dir selbst.

31.08.2017 20:45 • x 3 #31


C
Vielleicht hast du Recht.
Kennst du jemanden der Borderline hat?
Kennst du eventuell Borderline Chats für Angehörige die auch aktiv sind.

31.08.2017 21:19 • #32


A


Erfahrungen mit Borderline?

x 3


J
Speziell für Borderline-Störungen habe ich trotz eingehender Erfahrungen leider keine direkte Anlaufstelle, aber da ja auch eine Suchtproblematik vorliegt: Du kannst Dich jederzeit an jede Suchtberatungsstelle wenden, da diese nicht nur für die Erkrankten, sondern auch für die Angehörigen da sind. Ich empfehle Dir wirklich, Dich dorthin zu wenden, da dort durchaus geschultes Personal sitzt, dass Dir auch hilfreiche Tips geben kann, wohin Du Dich noch wenden kannst.

31.08.2017 21:31 • x 1 #33


Cattleya2014
Danke Judy82
Mein Mann hat sich gestern abend mal wieder von mir getrennt. Dieses mal wird es für mich aber endgültig sein...die letzten 3 Jahre warwn für mich die Hölle und es wurde nur schlimmer...
Ich weiß nicht ob ich noch unter Schock stehe,aber ich fühle rein gar nichts...
Dabei bin ich ein Gefühlsmensch...
Nun muss ich schauen wie und wo ich anfange...ich bin finanziell von uhm abhängig und muss jetzt erstmal klar kommen...ich weiß nicht wo ich anfangen soll...

02.09.2017 11:25 • #34


G
Ich habe das auch hinter mir, 1. Borderlinerin 10 jahre zusammen, 2. Bordelinerin 1 Jahr .Ohne Einsicht des Betroffenen hast Du keine Chance, selbst mit Einsicht und therapiert isses schwer. Meine Meinung!
Grüße

02.09.2017 18:43 • x 2 #35


S
Ja, die Bordis, eine Wissenschaft für sich. Ich habe auch drei Jahre Erfahrung. Story erspare ich mir, fasse trotzdem mal kurz die Basics zusammen.
- Scheinheilig und heuchlerisch ohne Ende
- verlogen, nochmals verlogen UND permanent am lügen
- kleinster Funke reicht um ne Nuklearbombe zu zünden. Wenn kleinster Funke nicht da ist, wird eine kreiert.
- was da hinter deinem Rücken läuft, WILLST du gar nicht wissen
- kognitiv behindert. Ist so - einlesen Neuroscience! Präfoontale, Orbifontale -Hirnlappen defekt - Ergebnis - Kognitiv gestört
- Aufmerksamkeitsjunkies
- Schauspieler und Meister der Manipulation
- Fassade, Maske, fassadendartige Maske und maskenartige Fassaden.
- oft Promiskuität. Z.B. weil. Bord braucht permanent Aufmerksamkeit. Diese ist schnell zu ergattern beim männl.
Gegenüber durch locken mit S.
- S. ohnehin total instrumentalisiert
- perversere, übelste und zerstörerische Projektion - am Fließband.
-etc, use, usf...

...ja ja, es gibt solche und solche und auch den persönlichen individuellen Charakter....hart aber wahr, Rollstuhlfahrer bleibt Rollstuhlfahrer - Metapher verstanden?

Du hast NUR ein leben - mit BEGRENZTER Zeit - überlege dir gut, mit wem du diese verbringst.
Das du überhaupt auf Boris anspringst, bzw sie auf dich - BIG SIGN sich selber mal genau zu betrachten. Ergo, ein gesundes ich, würde diesen Ems-hick-hack verkraften, aber schnell aussortieren.
Zeit mit einem Bord ist beste Erfahrung und Lehrmeister seine eigenen Baustellen zu erkennen und wenn gesunder Kopf, entsprechend positiv zu gestalten - d.h. sich selber zu formen und zu gesunden. Ergebnis: besser als alles was du mit einem Bord haben kannst, nämlich selber endlich zu sich zu finden und erfüllter als jemals zu vor sein!

Erreichst du diese Ebene, wirst du selber über dich lachen und dich höchstens noch fragen: Junge, dat war ne verpackte Sause, dass ich das mit gemacht habe. Du wirst keine Wut, keinen Zorn, auch keine Liebe mehr verspüren. Der Borde gibt jedem Opfer am Anfang den Wunschpartner - wie ein Chameleon. Das kann beispielsweise direkt neben eurer Beziehung gleichzeitig mit X-anderen stattfinden. Die haben mehr Persönlichkeiten als du Schauspieler kennst. Und jede Rolle ist echt, weil sie das was sie denken, leben, als Wahrheit empfinden. Belehrung, ertappen auf frischer Tat etc. - völlig egal, der Bord dreht dir so lange das Hirn durch, bist du denkst: Jo, ich hab sie beim besch.n direkt erwischt, aber ich trage wohl die Schuld.

PS: so intensiv dein Empfinden auch ist, es ist eine Illusion. Du bist auf Dro.. Ja ja, die Boris können lieben, doch diese liebe hat nichts mit normaler Liebe zu tun. Idealisierung. Wer die Projektion verstanden hat, kann den Borde klar und deutlich sehen. Und was du siehst, wird nicht viel sein - ein wackeliger Pudding, ohne Substanz und Essenz.

In Deutschland wird dieses Thema beschönigt ohne Ende. Schau mal nach England, Mailand, da sind die Worte deutlicher. Klar kann nen Bord Therapie machen, klar kann ein Heroinjunkie Clean werden oder ein Aldi trocken - trotzdem bleibt viel der Grundsubstanz vorhanden. Boris sind nicht krank sondern gestört.

Da liegen Baufehler im Gehirn vor. Das ist nich weg-zubereden. Nicht möglich! Warum wird das Thema beschönigt?
Die Zahl der Gestörten, Kranken steigt immer mehr - bedingt System gefördert. Was sollen die denn tun. Den Irren noch erzählen, dass da nicht zu machen ist? Am Ende bleibt unserer Gesundheitssystem noch vor leeren Praxen sitzen. You Know what i mean.

Und eines noch, lass dir net von einem anderen Bord Ratschläge geben. Schnellste das? Du holst dir ne Meinung von einem Irren über nen anderen Irren....und da kann nur was irres rauskommen.

One life, short time, schau auf dich, mach mal Inventur und hab mit gesunden Menschen was echtes, und nicht 24Std dauen Drama etc..

Ja ja, gibt auch schöne Momente mit denen. ABER JEDER, absolut JEDER, der so etwas mitgemacht hat sagt, dass die schlechten Momente, die Hölle bei WEITEN überwiegt.

Lässt du dich mit dem Deibel ein, veränderst nicht du den Deibel, sondern der Deibel dich! Sad but TRUE

So, du hast die Wahl, entweder gehst du über'n Jordan oder du wählst das Leben. Da du intelligent und vernünftig wirkst, bin ich mir sicher, dass du die richtige Entscheidung triffst.

22.09.2017 22:44 • x 13 #36


J
Puh, harte Worte Schrottliner. Aber ich kann das nur bestätigen. Ist echt alles traurig, aber da gibt es nichts zu verbessern mit BL, es wird immer schlimmer und am Ende stehst du alleine vor einem Trümmerhaufen. Ich habe über ein Jahr gebraucht, um annähernd wieder ich selber zu werden. Ich bekomme immer noch Gänsehaut wenn ich drüber nachdenke. Ich weiß, die können nichts dafür, aber nie nie nie wieder.

22.09.2017 22:53 • x 1 #37


althea
ob die meinungen von menschen die gerade schlechte erfahrung haben von denen sie glauben das sie borderline haben wirklich objektiv sind?
liegt der grund an der trennung immer an dem jenigen der krank ist? ...sicher viele verhaltensweisen sind unangemessen ...aber viele sind auch bemüht ein ganz normales leben zu führen und rutschen nur ab und zu mal ab...
und wie am anfang jemand schrieb ..es gibt noch verschiedene typen von borderline

es ist wie mit den narzissten ..lieber jemand ne krankheit aufs auge drücken um ne erklärung zu haben.

manchmal ist und bleibt der ex ein stinknormaler blödmann ..nicht mehr und nicht weniger

oder es hat nun mal nicht gepasst ...und so ist es bei normalen menschen auch ..wo der verlassene die welt nicht mehr versteht

22.09.2017 23:00 • x 1 #38


S
Du vergleichst das Ende einer stino Beziehung mit dem Ende einer BL-Beziehung?

Amazing, so awesome dude. Natürlich möchte ich gestehen, meine Meinung ist nur eine Meinung.
By the way, mein Statement beruht auf einer diagnostizierten, zertifizierten und Schwarzgurt Borderlinerin.

Aber in Punkto , an einen A.... einfach geraten, ist schon was dran. Es gibt viele Menschen die gesund sind
und trotzdem HOCH TOXISCH. Dennoch glaube ich, dass selbst diese Verars...e nicht an das einer BL/NR
Beziehung ranreicht.

Das was da Biochemisch im Kopf geschieht, ist eine über Zeit gebraute Höllensuppe. Deswegen quillt das
Netz auch über, von diesen üblen negativen Erfahrungen. Weil sie keinen Ansatzpunkt eines ordnenden Dialoges
finden. Sprich, die normale Umwelt kann das gar nicht fassen.

Bezeichnend ist ebenfalls, dass es in Kliniken mehr Ex-Partner von BL gibt als BL-Betroffende. Aber Leute, die
hilfesuchend in so einer pervertierten Grütze sitzen, mit: na da haste halt Pech gehabt und ist halt so,
Dass ist kein feiner Zug von dir liebe Athene. Aber kein Vorwurf, ich denke du beurteilst das als Externe, Unerfahrene, da kann dann auch nur die zur Verfügung stehende Ratio greifen.

Menschliches Dilemma, ohne Erfahrung kein intrinsisches Erfassen möglich. Beispiel, Kinder bekommen früh
gelehrt, dass Feuer heiß und gefährlich ist, viele verstehen es aber erst, wenn sie die empirische Erfahrung machen.
Danach ist die Thematik intrinsisch erfasst - ergo - kognitiv verarbeitet.

23.09.2017 01:01 • x 5 #39


S
Althea....sorry.

23.09.2017 01:05 • #40


althea
jo du kennst viele fremdwörter

ganz ehrlich ..bin daraus nicht schlau geworden ..von toxisch war doch keine rede

nur davon das diagnosen oft in den raum geschmissen werden


kinder früh bekommen wird nirgendwo gelehrt! der körper sagt einem wenns so weit ist ..wenn überhaupt ..aber eingeredet wird einem nichts schätzchen
aber verstehe dich! auch das habe ich erlebt und gespürt ...und es macht nur dumm !

23.09.2017 02:00 • #41


pan666
Aus eigener, neunjähriger, Erfahrung kann ich @schrottliner nur zustimmen. Borderliner sind hoch toxisch, das ist als würde man mit einer Klapperschlange ins Bett gehen.
Diese Menschen können vieleicht nichts dafür, dass sie ein im Glockenspiel haben. Aber normale Menschen gehen an den abnormalen Verhaltensweisen eines Borderliners, früher oder später, zugrunde.
Selbst eine Freundschaft ist äußerst kompliziert und bedeutet Stress und Aufregung und, durch abnormale Verhaltensweisen, Ärger mit anderen Menschen und Behörden.
Ich kenne 2 weibliche Bordi's.
Wenn Du einen Irren um einen Rat über einen anderen Irren fragst, kommt nur irres raus. : kopfschüttel:
Um Bordi's macht man geflissentlich einen Bogen.

03.10.2017 04:28 • x 4 #42


althea
im grunde bist du doch auch ärgerlich mit dir selbst weil ..es gibt immer einen der es macht und einen der es mit sich machen lässt.. ..neun jahre sind eine lange zeit etwas, wie du jetzt beschreibst, so schlimmes aus zu halten (meine grammatik lässt zu wünschen ich weiss aber ich hoffe jeder weiss was ich meine)

warum nicht einfach gehen wenn man merkt es wird zu schräg?

ab einem gewissen zeitpunkt weiss man das sich nichts ändern wird... warum soll die person was ändern? sie denkt ..ach komm so lange zeit damit durch ...denn wirds auch weiter so laufen.....

im grunde weiss jeder wo die tür ist und kann gehen wenns ihm zu viel wird... sicher menschen weh tun und schlecht behandeln ist damit nicht entschuldigt und tut trotzdem sehr weh..

der satz da gehören 2 dazu passt

03.10.2017 21:31 • x 3 #43


pan666
@althea

Genau, ich bin ärgerlich auf mich selber.
Ich bin ein Typ der nie aufgibt, der das durchzieht was er sagt, der sein Wort hält, auf den Verlass ist.
( Eigenlob stinkt ... )
Allerdings ist die Bordi mein persönliches Waterloo geworden.
Es hat sehr lange gedauert, zu erkennen, dass ich den Kampf schon verloren hatte, noch bevor ich antrat.
Kleine Fortschritte ließen mich immer wieder glauben, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Heute halte ich Kontaktsperre, bin nur noch wegen meiner Tochter zu erreichen.

Und siehe da: ich bin wieder zur Ruhe gekommen. Kein Stress, kein Streit, keine Grübeleien wegen ,, schwachsinnigen '' Verhaltensweisen. Ich verwende meine Kraft wieder für mich und meine Tochter.

Ich kann allen raten, lass Dich auf keinen Bordi ein.

04.10.2017 23:34 • x 2 #44


E-Claire
Perspektivwechsel:

Borderliner sind keine Klapperschlangen, sie sind auch keine Hexen oder Teufel. In aller erster Linie sind Borderliner Menschen, in zweiter Linie Menschen mit einer ernstzunehmenden Persönlichkeitsstörung.

Nach aktuellem Stand der Forschung geht man mE. davon aus, daß anders als bspw. Schizophrenie, welche durchaus genetisch also erblich bedingt ist, ein Borderline Syndrom zumeist Re-Aktion auf ein traumatisches Ereignis ist. Sicher dürfte es auch gewisse genetische Dispositionen geben, aber zumindest im Moment scheint nach Forschung dies eine Erkrankung, die im Regelfall (!) durch Trauma verursacht wird.
Daher sind Borderliner zunächst Opfer. Opfer des ursprünglichen traumatischen Ereignisses und dann auch Opfer ihrer Erkrankung.

Daß aus (unbehandelten) Opfern dann auch sehr leicht Täter werden, ist weder Borderline spezifisch noch allgemein ungewöhnlich, man denke an Kinder, die aus gewalttätigen Familien stammen und dann trotz aller guten Vorsätze doch eben auch zu gewalttätigen Eltern heranwachsen.

Die hier von vielen beschriebenen Symptome treffen sicherlich zu, aber einige der Beiträge hier in diesem Thread sind aus der Perspektive der Ex-Partner und vor allem auch sehr entwertend geschrieben.
Wer Borderliner-(ex-)Partner als Klapperschlangen oder ähnliches bezeichnet, verkennt die Ernsthaftigkeit der Erkrankung und scheint mir darüber hinaus auch eher Symptome zu demonstrieren, die eine Beziehung mit einem Borderliner überhaupt bedingt haben.

Borderliner leiden an einer ausgeprägten und andauernden Instabilität ihres Selbst. Daher die Dramatik, daher die wahnsinnigen Stimmungsumschwünge. Ohne stabiles Selbst kann man keine Grenzen ziehen, dadurch fehlt Bewußtsein und Erfahrung von eigenen Grenzen, sowie im zweiten Schritt Grenzen anderer. Das läßt sie dann (auch) zu Tätern werden.
Meiner Einschätzung nach, sind Borderliner nicht per se manipulativ, entwertend, dramatisch oder gemein, sondern sie erleben im Inneren, was sie ungefiltert dann direkt (mangels Grenzen) nach außen tragen und sie können ihr Verhalten den eben genannten Kategorien nicht wirklich zuordnen, weil ihnen auch dafür der gesunde Maßstab fehlt.

Was den Umgang mit Borderlinern für andere zumeist extrem schwierig macht, ist die Illusion ihrer Einsichtsfähigkeit. Ein halbwegs intelligenter Borderliner ist (vermeintlich) in der Lage zu erkennen, daß dessen Verhalten 2min, 2h, 2 Tage zuvor, gemein, unfair oder verletzend war.
Das führt bei diesem zumeist zu zwei gleichzeitig ablaufenden Dingen: das Gefühl sich falsch verhalten zu haben, was ihnen kurzfristig leid tut, ABER dadurch, daß sie kein stabiles Selbst haben, setzt im gleichen Moment eine riesige Verlustangst ein, die so groß ist, daß sie nicht zu bewältigen ist, woraufhin dieser nur mit Wut begegnet werden kann.

Für Menschen, die kein stabiles Selbst haben, sind Andere Dreh und Angelpunkt; sie sind existentiell.
Wer nur durch und mit andere(n) besteht, hat automatisch Panik davor, daß diese weggehen. Weil neben der Scham über das eigene Verhalten, anders als bei gesunden Menschen, diese nicht zu definierende riesige Existenzangst hinzukommt, müssen (!) Borderliner zwangsläufig geradezu krankhaft, den Auslöser ihres Verhaltens woanders, also außerhalb von sich, verorten.

Schon für einen gesunden Menschen mit einem stabilen Selbst ist die Erkenntnis, daß man dem anderen weh getan hat oder für den Weggang des Anderen Ursachen gesetzt haben könnte, schwer erträglich und löst tiefe Schuldgefühle, Bedauern und Trauer aus. Manche Borderliner erleben das aber mehrmals am Tag (jeden Tag) und sind zudem in ihrem Sein nur durch den/die anderen.

Borderliner müssen auf das, was wir Manipulation oder Gaslightning nennen, zurückgreifen, weil es eben um die buchstäbliche Existenz geht und deshalb muß Quelle und Anlaß für das gemeine Verhalten grundsätzlich außerhalb gefunden werden.
Gleichzeitig stehen Borderliner ständig unter extremer emotionaler Spannung, die eben mangels Kenntnis von Grenzen ungefiltert im Außen abgebaut werden muß, auch daher das Drama.

Aber Borderliner wissen/fühlen/nehmen wahr irgendwo in den Bruchstücken ihres Selbst anders zB. als Narzissten, denen Zugang zu Empathie ganz oder größtenteils verschlossen bleibt-, daß das Ganze unstimmig ist.
Nur führt das eben zu noch größerer Verunsicherung und Angst, womit die Schleife nicht nur immer wieder von vorn beginnt, sondern dieses diffuse Gefühl der Unstimmigkeit, welches viele ein Leben lang mit sich herumtragen, versuchen einige/viele Borderliner auch zu betäuben. Daher und zur Emotionsregulierung die große Korrelation von Borderlinern und Substanzmißbrauch.

All das macht, daß Borderliner vor allem solche, denen nicht geholfen wird, eine sprichwörtliche Spur der Verwüstung nach sich ziehen. Ich habe tiefes Mitgefühl mit all den Eltern, Geschwistern, Freunden, Kindern und Partnern.

Aber aufgrund ihres zersplitterten Selbst, aufgrund ihrer Überlebensstrategien und aufgrund ihrer extremen Gefühlsamplitude sind Borderliner eben auch die ideale Projektionsfläche und werden dementsprechend schnell insbesondere in Partnerschaften instrumentalisiert.

Sie werden erneut Opfer. Von Narzissten, die den ewigen Fan brauchen. Von Helfern, die Aufwertung und Ausgleich eigener Unsicherheit, in der Utopie der einzige Verständnisvolle zu sein, suchen.
Und jeder der im Erwachsenenalter einen Borderline-Partner wählt und dadurch tiefe Verletzungen erfährt, muß sich die Frage nach dem Eigenanteil gefallen lassen.
Manchmal ist es eine Komplimentärstörung, manchmal einfacher Größenwahn und manchmal auch einfach nur Unkenntnis.

Jeder aber, der in einer Beziehung mit einem Borderliner Kinder zeugt, muß sich der unendlichen Verantwortung bewußt werden. Kinder müssen, damit sie zu gesunden und ausgeglichenen Erwachsenen werden können, ihr Selbst ausbilden. Das aber können sie nicht von einem Borderliner lernen. Nicht weil der Borderliner nicht liebt oder es zu verhindern sucht, sondern weil ein Borderliner nicht weitergeben kann, was er selbst nicht besitzt.

Deswegen ist es so wichtig über Borderline zu reden.
Es braucht ein Ende der Stigmatisierung und den Beginn eines aufrichtigen Dialogs.

Das würden allen helfen, denen, die in eine solche Beziehung aus Unkenntnis gestolpert sind, denen, die als Angehörige versuchen damit zu leben und insbesondere auch den Borderlinern selbst.
Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung und zwar eine sehr destruktive. Destruktiv für alle, die damit in Berührung kommen, inklusive für diejenigen selbst.

Ich verstehe die Wut, Trauer und die wahnsinnige Traumatisierung der (Ex-)Partner. Ich verstehe die Hilflosigkeit und Fragen der Geschwister, Eltern und Freunde. Ich habe die unendliche Verzweiflung und den grenzenlosen Selbsthass, welchen Borderliner jeden einzelnen Tag ertragen müssen und manche von ihnen tatsächlich meistern, immer wieder beobachten dürfen.

Mein größtes Mitgefühl gilt allerdings den Kindern, egal ob noch klein oder schon erwachsen.

Viele Borderliner verstehen nach wie vor nicht, wie unendlich anders ihre Wahrnehmung ist und einige wollen, neben dem Nicht-Können des Krankheitsbilds, keine Verantwortung übernehmen. Daneben gibt es unzählige (Ex-)Partner, die von einem langen, extrem beschwerlichen (Leidens-)weg zurück zur Normalität berichten. Beides halte ich für wahr.
Aber wie jeder mentalen Erkrankung entweder als Betroffener oder als Angehöriger inne wohnend, die größten Opfer sind die Kinder.

Denn die sind die echten Grenzgänger zwischen der Normalität von Borderline und der Normalität die, die Nicht-Bordis leben.

Borderliner sind keine Klapperschlangen, Hexen, Teufel oder Monster. Borderliner sind Menschen.

Borderline verändert jeden, der damit in Berührung kommt. Die Betroffenen, die Angehörigen, die Freunde, Eltern und Kindern.

Wie bei allen anderen mentalen Erkrankungen und Störungen auch, wird es Zeit, darüber wertschätzend und aufrichtig zu reden. Borderline macht jeden zum Opfer.

Ach und Klapperschlangen sind ausgesprochen (also für Reptilien) intelligente Tiere mit einem nicht zu verachtenden Maß an Impulskontrolle, die im Übrigen drohende Aggression deutlich und sehr beständig, nämlich durch Klappern, ankündigen, so daß dem Gegenüber ausdrücklich signalisiert wird, daß es Zeit für einen Rückzug wäre.
Der denkbar schlechteste Vergleich von allen.

05.10.2017 20:00 • x 25 #45


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