5303

Erpressung zum nachträglichen Ehevertrag

A
Zitat von Nalf:
Erzähl dem Anwalt zunächst, dass Du Deinem Mann mental unterlegen bist und deshalb vor 10 Jahren schwanger mit dem ersten Kind ihn geheiratet hast und in eine traditionelle Rollenverteilung gegangen bist, ohne je Zugriff auf oder Aufteilung seiner Einkünfte zu haben. Hier musst Du aktuell nicht in Details gehen, es sei denn, der Anwalt fragt danach.
Dann erzählst Du, dass Dein Mann Dir vor einem Jahr untreu war und seitdem kein Vertrauensverhältnis mehr hergestellt wurde und dass Dein Mann das Geld, das er Dir für Dich und die Kinder gibts bzw. die Ausgaben, die er für Dich und die Kinder übernimmt, nach Laune und Wohlgefallen steuert.
Dass er nun auf einem nachträglichen Ehevertrag, der seine Pflichten bei Trennung und Scheidung stark reduziert, besteht, um die Ehe fortzuführen. Dass Du aber davon ausgehst, dass er sich ohnehin trennen möchte, nur eben ohne Zugewinnausgleich, Rentenausgleich und Unterhaltszählungen leisten zu müssen.
Dass auch Du die Trennung möchtest, allerdings natürlich mit den Dir zustehenden Rechten aus der Ehe.
Und dass Dein Mann nun die Unterschrift unter nachteilige Eheverträge erpressen will, indem er die Wohnung verlässt, ohne Geld für die Familie da zu lassen.

Und dass deswegen Deine Fragen lauten:
1. Kann Dein Mann gerichtlich verpflichtet werden, innerhalb der Ehe Dir und den Kindern Unterhalt zu leisten, Haushaltsgeld zu geben? Und wenn ja, wie hoch wäre dieser Anspruch?
2. Wie hoch wäre der Anspruch auf Trennungsunterhalt für Dich und die Kinder, wenn Du jetzt schriftlich die Trennung erklärst?
3. Würde bei einer Trennung die Wohnung Dir zugewiesen werden und wer muss dann die Miete und Nebenkosten bezahlen?
4. Wie hoch ist der nacheheliche Unterhalt, der Dir nach 4 Jahren Elternzeit und 6 Jahren Teilzeitarbeit zusteht? Wie hoch ist der Kindesunterhalt bei einem Residenzmodell? Und muss Dein Mann Dich dann aus der während der Ehe geschaffenen Selbständigkeit/Firma ausbezahlen, auch wenn deren Wert vor allem in der Gewinnerwartung der nächsten Jahre besteht, nachdem während der Ehe das Geschäft eingerichtet wurde?
5. Welches Umgangsmodell sollte dem Ehemann bezüglich der Kinder angeboten werden?
6. Welche Schutzmöglichkeiten gibt es (z.B. Näherungsverbot, Umgang übers Jugendamt) für den Fall, dass der Ehemann auf die Trennung mit Schädigungsabsicht reagiert.
7. Was kostet die anwaltliche und gerichtliche Umsetzung dieser Ansprüche und gibt es aufgrund geringer Rücklagen ein Stundungsmodell?

Ich danke dir
Das hilft mir sehr!

10.03.2025 18:10 • #706


A
Zitat von Kroenchen_richten:
Was sagt denn deine Schwester dazu?

Sie kann nicht verstehen dass ich das mitmache und gibt mir die Schuld an dieser Situation.
Nichts desto trotz kann ich auf sie zählen. Sie passt morgen auf meine Kinder auf damit ich zum Anwalt gehen kann….

10.03.2025 18:13 • x 3 #707


A


Erpressung zum nachträglichen Ehevertrag

x 3


Scheol
Zitat von Alpträumchen:
Alle meine Grenzen wurden überschritten.
Bis jetzt habe ich mir schöngeredet dass es ihnen besser geht wenn wir als Familie zusammen bleiben.

und das ist der Normalfall.

Er der grenzenlos Scheibespielt und sie die der Meinung ist das sie alleine das Chaos zusammenhalten kann , und die Kinder weiter in dem Chaos leben sollen.

10.03.2025 18:15 • x 1 #708


A
@Scheol
mir wird bewusst dass mein Mann mich Absicht abwertet. Es ist ja auch immer das gleiche Thema.
Leider habe ich es zugelassen. Die Hoffnung ist mein größter Feind!

10.03.2025 18:19 • x 1 #709


Scheol
Zitat von Alpträumchen:
@Scheol mir wird bewusst dass mein Mann mich Absicht abwertet. Es ist ja auch immer das gleiche Thema. Leider habe ich es zugelassen. Die Hoffnung ist mein größter Feind!

Hoffnung heißt nicht das etwas gut wird ,…. Hoffnung heißt dass etwas Sinn macht.

Albert Einstein „Wahnsinn ist immer das selbe zu tun , und zu hoffen das ein anderes Ergebnis heraus kommt“.

Narzissmus ,….. Du versucht mit einer Person Handball zuspielen die ohne Arme geboren ist. Du hoffst das er das irgendwann kapieren müsste wie man ein Ball fängt. Das kann er aber nicht.

Bei deinem Ex sind gewisse Bereiche vermutlich gar nicht ausgebildet damit er das liefern kann was du dir erhoffst. Somit macht das hoffen gar keinen Sinn weil es niemals gut werden wird.

10.03.2025 18:45 • x 4 #710


Scheol
@Alpträumchen du steigst in einen Tigerkäfig mit der Einstellung , ich werde dem Tiger nichts tun , dann wird der Tiger mir auch nichts tun.

Diese Einstellung und Hoffnung sind einfach grundsätzlich falsch.

10.03.2025 18:47 • x 1 #711


VictoriaSiempre
Zitat von Kroenchen_richten:
Bei Trennungsandrohung kannst du einen Beratungsschein beantragen.

Richtig, Du kannst finanzielle Unterstützung bekommen. Bei einer Scheidung nennt sich das „Verfahrenskostenhilfe“; Dein Anwalt wird Dich darüber aufklären können. Dabei wird geprüft, wie viele Einkommen Dir (unabhängig vom Einkommen Deines Ehemannes) aktuell zur Verfügung steht. Je nach dem werden die Gerichtskosten (dazu gehört auch der RA) ganz übernommen oder Du musst sie in moderaten Raten zurückzahlen. Deine Bedürftigkeit wird regelmäßig geprüft, solltest Du nach einer evtl. Scheidung mehr Geld zur Verfügung haben, wird die Restsumme fällig.

Ich hab das auch durch, obwohl mein Exmann außergewöhnlich gut verdient hat. Du musst Dir also keine Gedanken machen, dass Du Dich aus finanziellen Gründen nicht wehren kannst.

Das gilt bei einer Scheidung. Wie es in einer bestehenden Ehe, die weitergeführt, für die aber ein nachträglicher Ehevertrag abgeschlossen werden soll, aussieht, weiß ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass es da anders läuft; fände ich auch richtig. Warum sollte die Allgemeinheit dafür die Kosten übernehmen, wenn sich ein Paar nicht einigen kann?

Normalerweise ist es die Aufgabe eines Notars, einen ausgewogenen Vertrag aufzusetzen, der nicht einen der Beteiligten total benachteiligt und der dadurch nicht sittenwidrig ist. Andernfalls kann er selber böse Schwierigkeiten bekommen. Nicht zuletzt deshalb gibt es relativ wenig Notare und sind die Kosten für solche Beurkundungen sehr hoch.

Du solltest Dir deshalb darüber im Klaren sein, was Du willst und Dir vom morgigen Termin versprichst: Eine Scheidung planen oder einen Ehevertrag prüfen lassen.

10.03.2025 18:51 • x 2 #712


Taleja
Zitat von Alpträumchen:
Alle meine Grenzen wurden überschritten. Ich denke es sind meine Kinder. Bis jetzt habe ich mir schöngeredet dass es ihnen besser geht wenn wir als ...


Du bist nicht glücklich. Selbst wenn du nicht drüber sprichst und auch versuchst es zu verbergen, ist es möglich, dass deine Kinder es spüren.
Kinder bekommen viel mehr mit, als man denkt.

10.03.2025 19:45 • x 2 #713


B
Zitat von Ema:
Seit er ihre ohnehin sehr bescheidene und kaum erträgliche finanzielle Ungleichstellung in der Beziehung mit seinem Ehevertrag, den sie unterzeichnen sollte (unter Androhung von Verlassen), noch weiter in unzumutbarer Weise zuspitzen wollte?

Na ja, wenn ich mir die Fakten anschaue, relativiert sich bis dato -also bis zu dem jetzt gewünschten Ehevertrag- die Ungleichbehandlung schon arg. Es gibt keinen nennenswerten Zugewinn, da hat sich keiner eine goldene Nase verdient. Auch er nicht. Beide fühlen sich benachteiligt, das Vertrauen geht gen Null. Beidseitig. Er hat alle Kosten der Familie getragen, sie hat aus ihrem TZ-Gehalt ihre KV (als Beamtin gibt es nennenswerte Beihilfe) und die ihrer Kinder finanziell getragen und ab und an Kleidung gekauft, ein bisschen was angespart. Den Rest hat der EM bezahlt, sie gibt an, auch Erspartes zu haben. Sich nun -endlich- ein eigenes KFZ kaufen zu wollen. Das ist der finanzielle Status-quo, so wie er von der TE beschrieben wurde.
Zitat von Alpträumchen:
Wir stehen finanziell jetzt sozusagen bei null. Es existiert keine Immobilie.

Zitat von Alpträumchen:
Okay, jetzt beläuft sich der Zugewinn nur im 5 Stelligen Bereich.

Zitat von Alpträumchen:
Ich denke er fühlt sich ausgenutzt von mir. Ich fühle mich ausgenutzt von ihm

Zitat von Alpträumchen:
Mein Ehemann hat wirklich immer alle Kosten der Familie übernommen. Auch den Wochen-Einkauf, Ausflüge, Benzin. Alles. Wenn wir etwas brauchten dann musste ich ihm nur Bescheid geben.

Was jetzt bezüglich des Ehevertrages passiert, kann und sollte durch die Anwälte geregelt werden. Und ist doch tatsächlich nur relevant, wenn @Alpträumchen bei dem -hier so genannten- missbräuchlichen, narzisstischen, egoistischen Vollversager bleiben will, der sie nach den emotional-empathischen Vollprofi-Meinungen hier nicht nur missbraucht sondern ganz sicher auch bald körperlich misshandeln wird. Weil es so geschrieben steht. Weil Männer so sind. Also zumindest er. Sollte sie sich von ihm trennen, ist die Lage doch relativ einfach. Dann braucht es diesen ominösen Vertrag nicht. Dann wird das Angesparte im 5-stelligen Bereich aufgeteilt, je nach Betreuung gibt es Unterhalt für die Kinder, Trennungsunterhalt im Trennungsjahr und vermutlich auch eine zeitlang nachehelichen Unterhalt. Zeit genug also, um sich selbst auf sichere Füße zu stellen. Es macht keinen Sinn, die TE weiter zu entmündigen und in ihre Opferrolle zu treiben. Was hier im Strang aus meiner Sicht passiert, ist das Gegenteil von Empowerment. Das ist schade und dient nur den vermeintlich Helfenden zur eigenen Psycho-Wellness.

@Alpträumchen wird eine Entscheidung über ihre Zukunft treffen müssen. In dem Wissen, auch keine Entscheidung ist eine Entscheidung. Ich wünsche dir einen guten Anwalt und einen klaren Blick, insbesondere auf eure Kinder.

11.03.2025 17:35 • x 2 #714


Y
@Brightness2 er verdient das zehnfache von ihr. Das bedeutet, selbst wenn sie mit ihrer Teilzeitstelle nur auf 1000 euro kommt, waren das 10.000 euro im Monat. Würde sie 800 verdienen wäre er mit 8000 immer noch gut dabei. Selbst 5000 euro wären noch extrem viel Geld. Geld, mit dem er sich selbstständig gemacht hat. Sprich: selbst wenn es keine Immobilie gibt oder bares Geld, doch zumindest eine Firma, die von dem Geld gekauft bzw. aufgebaut werden konnte.

Du verrennst dich grade in wirklichem Unsinn, weil du offenbar nicht zugeben kannst einfach falsch zu liegen.

11.03.2025 17:43 • x 4 #715


M
@Brightness2
Starker Beitrag, danke dafür

11.03.2025 17:59 • x 1 #716


B
@Yoffi Du kannst keine Beiträge ohne persönliche Anfeindungen, wenn das Geschriebene nicht zu deiner Rettungs-Agenda passt, oder? Vielleicht übst du deine emphatischen Kräfte mal dahingehend. Magst du das mal versuchen? Herrje. ich finde deine Beiträge hier im Strang auch eher oscarreif als nobelpreisverdächtig. Lass halt stehen...

Meine Sichtweise habe ich aufgrund der Angaben der TE zitiert und erläutert. Deine ist von unsachlichen Angriffen untermalt. Die TE schrieb, er fange gerade an, das 10-fache zu verdienen. Gehört also nicht zum eheprägenden Einkommen bis dato.

11.03.2025 18:09 • #717


Y
@Brightness2 ich kann mich gerne wiederholen: wenn ich Menschen für Mittäter halte, dann mache ich meinen Mund auf. Und dann bin ich auch nicht nett, ne.

11.03.2025 18:14 • x 1 #718


Ema
Zitat von Brightness2:
Beide fühlen sich benachteiligt, das Vertrauen geht gen Null. Beidseitig

Na ja, was heißt beidseitig?
Wenn mein Partner mir in derselben Situation wie hier beschrieben einen solchen Ehevertrag abnötigen wollen würde, dann würde mein Vertrauen ab dato auch gegen null gehen.
Insofern sehe ich das Misstrauen eher auf seiner Seite. Ihres ist eine Folge davon.

Dass bisher offenbar kein nennenswertes Vermögen im Zugewinn erwirtschaftet wurde, stimmt ja.
Aber wenn er das, was künftig zu erwarten ist, nicht mit ihr teilen möchte, dann soll er sich doch sauber scheiden lassen, statt sie zu erpressen, einen regelrecht sittenwidrigen Vertrag zu unterzeichnen, der sie arg benachteiligt und der nicht berücksichtigt, was sie bisher in der Ehe beigetragen hat. Zum Beispiel an Care-Arbeit, Haushalt, Kinderbetreuung und so weiter. Denn nur so konnte er seinem lukrativen Job nachgehen und gleichzeitig Kinder haben.

Aber warum verlangt er deiner Meinung nach nicht die Scheidung, sondern einen solchen Vertrag von ihr? Wenn doch sein Vertrauen nicht mehr da ist?
Ich hab da so eine Vermutung und die geht in die Richtung, die du selbst beschrieben hast:

Zitat von Brightness2:
Dann wird das Angesparte im 5-stelligen Bereich aufgeteilt, je nach Betreuung gibt es Unterhalt für die Kinder, Trennungsunterhalt im Trennungsjahr und vermutlich auch eine zeitlang nachehelichen Unterhalt.

Genau das möchte er meiner Ansicht nach vermeiden. Dass sie die Rechte bekommt, die ihr zustehen.
Ein anderer Grund, wieso man bei solch fortgeschrittenem Misstrauen an seiner Stelle nicht die Scheidung verlangt, sondern einen solchen ominösen Vertrag, fällt mir nämlich nicht ein.

Dir doch?

11.03.2025 19:08 • x 8 #719


B
@Ema

11.03.2025 19:29 • #720


A


x 4