5303

Erpressung zum nachträglichen Ehevertrag

B
@Yoffi
Danke,
ich war gerade damit beschäftigt, mit meiner Frau zu diskutieren. Gute Bildung ist was feines, um bestimmte Dinge vielleicht besser zu verstehen. Aber Bildung schützt nur wenig vor Manipulation. Plumpe- ja. Aber subtiles Eindringen in Deine Persönlichkeit, die stückweise Demontage deines Selbstbewusstseins bis zu dem Moment in der du bei jedem Anflug mieser Laune die Schuld bei dir suchst- davor ist niemand geschützt. Dies kann jedem passieren. Ich weiß nicht ob es zu sehr hinkt. Aber das Stockholm Syndrom kann jeden völlig unabhängg seiner Bildung treffen.
Von alleine passiert da gar nichts mehr. Da braucht es ganz massive Unterstützung.

12.03.2025 20:42 • x 5 #796


B
Vor lauter OT
liebes @Alpträumchen wie geht es Dir. Ich hoffe, die OT Diskussion schreckt Dich nicht zu sehr ab. Ich persönlich finde, dass Du 2 Dinge heraus ziehen solltest. Zum einen: jetzt im Augenblick ist nicht der Zeitpunkt um darüber zu reflektieren, was Deine Anteile am Zustand Eurer Ehe sind. Warum: Weil Du im Augenblick einfach Unterstützung brauchst um Dich in Sicherheit zu bringen. Später kann man immer noch sich reflektieren und seine Anteile ergründen.
Oder wie Du in Zukunft erkennen kannst wie Du Dich vor Manipulation schützt.
Im hier und jetzt geht es darum, Dich mit heiler Haut aus der Siutation zu befreien. Für mich hören sich die Vorschläge von @Yoffi richtig an. Es erscheint mir überaus logisch, dass niemand, der so handelt und drauf ist, wie Dein Mann sich durch ein bisschen Aufmucken zurück zieht. Die Gefahr der Eskalation ist da sehr realistisch.
Also pass auf, sei schlau und bereite Dich vor. Und auf Unterhalt kannst Du nur für Dich rechtlich verzichten. Für die Kinder nicht. Da kannst Du andere an die Front schicken, die dafür sorgen, dass ihr nicht auf dem Trockenen sitzt.
Und solange Du nichts unterschreibt, gelten die gesetzlichen Regeln. Und die sind nicht schlecht.

12.03.2025 20:59 • x 7 #797


A


Erpressung zum nachträglichen Ehevertrag

x 3


Hola15
Die TE war 20 als sie in die Beziehung gegangen ist. Und kam aus einem Elternhaus das nicht mit Geborgenheit, Sicherheit und Liebe glänzte.
Sie war kein Kind mehr, aber auch noch nicht wirklich erwachsen.

Ich bin mit 40 dumm und naiv (vorher keine schlechten Erfahrungen) in eine „toxische“ Beziehung gestolpert. Hätte mir nie ausmalen können in welch Dynamik aus Sucht/Abhängigkeit, Drama und Schmerz ich geraten könnte. Völlig irrsinnig!
Logik kannst du da schon haben, aber hilft nicht viel.

12.03.2025 21:10 • x 10 #798


ElGatoRojo
Zitat von Winza:
Du kennst es nicht, dich wundert es. Und deswegen kann es nicht sein?

Das ist das Nervige. Du zeihst einen Schluss, den ich nicht geschrieben habe. Ich habe geschrieben, dass ich mich wundere. Das bedeutet nicht, dass ich denke, das kann nicht sein. Ich lese ja, dass es so ist oder die TE es so empfindet. Trotzdem muss das ja nicht normal für mich sein.
Zitat von Winza:
Wenn man nicht weiß und demzufolge nicht versteht, was passiert ist es schwer bis unmöglich in diese sogenannte Action zu kommen.

Was passiert ist ja nun so schwer begreifbar auch nicht. Du brauchst hier nicht zu missionieren. Mir ist eher daran gelegen, dass die TE aus ihrer Misere heraus kommt. Und dazu hat sie sich ja wohl - auch durch Hilfestellung dieses Forums - inzwischen entschlossen. Und wenn du jetzt besorgt bist, der Mann könnte gewalttätig werden, dann waren deine Tipps an sie ja durchaus hilfreich und man kann nur hoffen, sie werden beachtet.

Trotzdem ist alls dies Off-Topic über Patriarchat und diverse Aspekte von GenderGaps völlig am Thema vorbei und kann nur zeigen, wie auf Linie jemand ist. Na toll.

12.03.2025 21:17 • #799


A
Hallo,

für mich ist es okay, dass hier diskutiert wird.

Ich muss nur aufpassen. Ich sehe generell die Schuld bei mir. Seine Aussage ich wolle nur sein Geld bereitet mir Schuldgefühle. Ich wollte nie dass er so von mir denkt. Schon gar nicht möchte ich deswegen meine Familie zerstören.

Ich erlebe seit einem Jahr Himmel und Hölle. Dabei wird meine Wahrnehmung mit seiner Wahrnehmung überdeckt.

Er hat nun eine Wohnung gefunden. Sagte mir vor einer Stunde dass er nun Zusagen wird. Er fragte mich ob ich das wirklich möchte. Ich blieb bei meiner Meinung. Ich werde den Ehevertrag so nicht unterschreiben!

Er wird demzufolge am Wochenende ausziehen. Es handelt sich allerdings um eine Wohnung auf Zeit. Ich muss also bald wieder stark sein und bei meiner Meinung bleiben.


Warum habe ich das alles soweit kommen lassen?!
Tja weil ich ihn mehr als mich selbst geliebt habe. Weil er der erste Mensch war der an mich glaubte und mich sozusagen rettete. Er brachte mein volles Potenzial (Ausbildung, Abitur, Studium) zum Vorschein. Ich war, bevor ich ihn kennenlernte, quasi verloren. Ich hatte einen schlechten Realschulabschluss durch Wiederholung der 10. Klasse erreicht. Völlig planlos was ich nun mit meinem Leben anfangen soll. Es ging alles so schnell… Eine kaufmännische Ausbildung als Jahrgangsbeste, ein Abitur mit 1er Schnitt und schließlich mein Studium.

In meinem Kopf bin ich bei einer Trennung wieder die verlorene 18 Jährige, die nichts auf die Reihe bekommt. Er hingegen genießt sein glückliches Familienleben und ich sitze alt, einsam und verbittert herum und bedaure meine Entscheidung zur Trennung.

12.03.2025 21:28 • x 7 #800


Scheol
Zitat von ElGatoRojo:
Es geht nicht um das Wissen, Einlesen und Verstehen. Es geht um Action, um aus so etwas heraus zu kommen.

ich redet die ganze Zeit gar nicht von dem Verhalten der TE , was klar aus meinen Texten heraus zu lesen ist , es geht hier die ganze Zeit um dein Aussagen und des nicht verstehen können dieser Dynamiken.

Warum versuchst du zum wiederholten Male das Gespräche umzudrehen. Ich kenne solch Techniken aus Gespräche , aus der Praxis.

Ja es ist richtig das solch Person ins Handeln kommt , ich habe auch oft genug begründet warum es so ist und was es in der Person macht.

Aber auch ist es wichtig das die Person versteht wo sie drin steckt und wer ihr gegen über ist. Verstehen heißt heilen.

12.03.2025 21:35 • x 7 #801


A
Mich beschäftigt eine wichtige Frage:

Wann kommt der Zeitpunkt dass sich eine Person aus einer toxischen Beziehung befreien möchte? Also wirklich möchte?

Ich bin gerne transparent und ihr könnt es ja durch meine Beiträge erkennen…. Ambivalentes Verhalten! Ich sehe dass ich falsch behandelt werde aber allein schon durch meine Bereitschaft einen halbwegs akzeptablen Vertrag zu verhandeln zeige ich doch deutlich dass ich noch nicht mit bestem Gewissen bereit bin mich zu trennen.

Ich möchte es wollen! Nicht zweifeln! Aber wie?

12.03.2025 21:41 • x 2 #802


Scheol
Zitat von Alpträumchen:
Ich muss nur aufpassen,Ich sehe generell die Schuld bei mir. Seine Aussage ich wolle nur sein Geld bereitet mir Schuldgefühle.

Das gilt es zu vermeiden. Weil ein Trigger etwas auslösen könnte , was nicht förderlich ist für dich. Eine unbedarfte Äußerung eine massive Rolle rückwärts sein könnte.

12.03.2025 21:42 • x 2 #803


Winza
Zitat von ElGatoRojo:
Du zeihst einen Schluss, den ich nicht geschrieben habe

Ich habe eine Frage gestellt.
Zitat von ElGatoRojo:
Was passiert ist ja nun so schwer begreifbar auch nicht. Du brauchst hier nicht zu missionieren.

Anscheinend schon.
Ich habe es nicht nötig zu missionieren.
Du?

Zitat von ElGatoRojo:
Trotzdem ist alls dies Off-Topic über Patriarchat und diverse Aspekte von GenderGaps völlig am Thema vorbei und kann nur zeigen, wie auf Linie jemand ist. Na toll.

Du hast mit diskutiert oder habe ich da was falsch verstanden?

Das gehört leider auch dazu.
Etwas nicht ernst nehmen, abwiegeln, beschönigen, runter spiegeln, die eigenen Wahrnehmung als das Nonplusultra ansehen.

Zitat von Scheol:
Warum versuchst du zum wiederholten Male das Gespräche umzudrehen. Ich kenne solch Techniken aus Gespräche , aus der Praxis.

Ja und ich fühle mich beim Lesen sehr unwohl.

12.03.2025 21:47 • #804


Scheol
@Alpträumchen

Zitat:
Wann kommt der Zeitpunkt dass sich eine Person aus einer toxischen Beziehung befreien möchte? Also wirklich möchte?

Wenn die Person erkennt dass die Worte des Gegenübers nur Schall und Rauch ist.

Wenn bei der Person der Überlebenswille größer ist wie die Leidensfähigkeit.

Es gibt Personen die aus solch „Liebesbeziehung“ in die Geschlossen Klinik gehen. Ist dann wohl keine Liebe.

Zitat:
Ich bin gerne transparent und ihr könnt es ja durch meine Beiträge erkennen…. Ambivalentes Verhalten! Ich sehe dass ich falsch behandelt werde aber allein schon durch meine Bereitschaft einen halbwegs akzeptablen Vertrag zu verhandeln zeige ich doch deutlich dass ich noch nicht mit bestem Gewissen bereit bin mich zu trennen.

Das widersprüchliche Verhalten kommt durch das Traumabonding. Was hier die Leute klar sehen , da hast du blinde Flecken die du nicht sehen kannst.

Es werden schwere Vergehen klein geredet , und kleine nette Dinge , enorm aufgeblasen.

Zitat:
Ich möchte es wollen! Nicht zweifeln! Aber wie?

In dem du den Widerspruch in deinen Text erkennst mit den negativen Dingen und deinen echten Wünschen , dass diese gar nicht erfüllt werden in keinsterweise. Ein Therapie wird meist danach benötigt.

12.03.2025 21:48 • x 8 #805


M
Zitat von Alpträumchen:
Ich sehe generell die Schuld bei mir. Seine Aussage ich wolle nur sein Geld bereitet mir Schuldgefühle.

Du bist nich Schuld, liebes alpträumchen. Was sollst du falsch gemacht haben? Niemand hat das Recht dich so zu behandeln, schon gar nicht wenn er dich doch lieben sollte.

Zitat von Alpträumchen:
Ich wollte nie dass er so von mir denkt. Schon gar nicht möchte ich deswegen meine Familie zerstören

Das ist so gewollt von ihm um dich kleinzuhalten. Du zerstörst bestimmt nicht, in dem Du den Vertrag nicht unterzeichnest. Er tut's weil er dich zu diesem Knebelvertrag überreden möchte. Lass Dir das nicht einreden und bleib da bitte konsequent.

Zitat von Alpträumchen:
Ich werde den Ehevertrag so nicht unterschreiben!

Stark. Bleib dabei. Entweder ihr gestaltet ihn fair aus, gemeinsam und mit Rechtsbeistand oder es gibt eben keinen... sein Problem.

Zitat von Alpträumchen:
Er wird demzufolge am Wochenende ausziehen. Es handelt sich allerdings um eine Wohnung auf Zeit. Ich muss also bald wieder stark sein und bei meiner Meinung bleiben.

Lass ihn gehen. Nochmals, bleib bei diesem Thema hart. Da gibt es nichts zu rütteln. Einen Vertrag, der dir deine Zukunft sichert oder keinen. Wenn er gehen will, dann soll er. An deiner Stelle hätte ich ihm gar gepackt und ihn rausgeschmissen.

Zitat von Alpträumchen:
Warum habe ich das alles soweit kommen lassen?!

Du? Vermutlich hast Du gehofft, es würde sich wieder einpendeln, was es offenbar nicht tut. Er hat dich betrogen und zieht dir dann den Schuh an, du wärst Schuld? So geht das nicht. Du hattest Hoffnung, Du hast geliebt. Du kannst dir nichts vorwerfen und hast, so wie ich lese, stets dein Bestes getan.

Zitat von Alpträumchen:
Weil er der erste Mensch war der an mich glaubte und mich sozusagen rettete. Er brachte mein volles Potenzial (Ausbildung, Abitur, Studium) zum Vorschein. Ich war, bevor ich ihn kennenlernte, quasi verloren. Ich hatte einen schlechten Realschulabschluss durch Wiederholung der 10. Klasse erreicht. Völlig planlos was ich nun mit meinem Leben anfangen soll. Es ging alles so schnell… Eine kaufmännische Ausbildung als Jahrgangsbeste, ein Abitur mit 1er Schnitt und schließlich mein Studium.

Das mag ihn ehren, gibt ihm aber nicht das Recht über dich zu verfügen wie er will. Du bist ein Mensch und nicht seine Dienerin. Du hast Gefühle, auf denen er rumgetrampelt ist, wie es ihm gerade gepasst hat.

Zitat von Alpträumchen:
In meinem Kopf bin ich bei einer Trennung wieder die verlorene 18 Jährige, die nichts auf die Reihe bekommt.

Bist du nicht, Du bist jetzt eine 40 Jährige Mami von 2 Kindern. (Es waren 2, oder?) Bei dir läuft das Programm mutter.exe, soll mit das stärkste Programm der Welt sein. Kennst du den Film Cool Runnings? als sich der eine Mann (ein Muttersöhnchen) vor den Spiegel stellen soll und folgenden Satz sagen: ich bin stolz, ich habe Kraft, ich bin ein beinharter Typ (ersetz es in deinem Fall mit Type/Typin), der sich nichts aber auch gar nichts gefallen lässt und zwar von Niemandem! Könnte für dich ein gutes Mantra sein, denn Du bist sicherlich viel stärker als du es selber glaubst. Du musst es Dir nur mal wieder bewusst werden. Du packst das...

12.03.2025 21:52 • x 8 #806


ElGatoRojo
Zitat von Scheol:
Aber auch ist es wichtig das die Person versteht wo sie drin steckt und wer ihr gegen über ist. Verstehen heißt heilen.

Über diese Stadium ist doch hier die Diskussion längst hin. Sie ist doch inzwischen sogar zu Maßnahmen bereit
Zitat von Scheol:
Wenn bei der Person der Überlebenswille größer ist wie die Leidensfähigkeit.

Ganau. So einfach ist es

12.03.2025 21:56 • #807


MissNextDoor
Zitat von Alpträumchen:
In meinem Kopf bin ich bei einer Trennung wieder die verlorene 18 Jährige, die nichts auf die Reihe bekommt.

@ElGatoRojo es ist nicht einfach, weil, s. das Zitat oben.

Ich hatte an der Uni (als ich nach dem Studium dort arbeitete) ein hervorragendes Standing, wurde von meinen Vorgesetzten/Professoren etc. mit größtem Respekt behandelt... und innerlich war ich oft das Mädchen, das von zu Hause kannte ach geh schmarrn. Was weißt du schon? Du weißt ja schon gar nichts!
Wumms.
Ich garantiere dir: es könnte dich jeder für Superbrain halten - wenn deine eigene Familie sich viel Mühe damit gegeben hat, dir das Gefühl zu vermitteln du könntest nicht bis auf drei zählen... das sitzt tief!
Zum Glück wurde mir das nicht durch jeden einzelnen aus der Familie so vermittelt, aber - der Stachel saß bei mir früher schon tief: von Fachkollegen so geschätzt und ernst genommen - und zu Hause immer noch als das kleine Mädel von früher behandelt zu werden, das noch nicht lesen und schreiben kann... so ungefähr.
Bitter, versichere ich dir.
Eine harte Schule durch die nicht wenige von uns gehen mussten.
Das abzulegen... ach, das dauert.
Und klar ist gut, wenn man ins Handeln kommt. Muss man. Aber das geht halt nicht so schnell und oftmals auch nicht so Straightforward wie andere sich das denn wünschen würden.

Fies auch: selbst wenn man sich viel erkämpft und erarbeitet hat... es gibt Krisensituationen, in denen man automatisch in dieses hilflose Ich zurückfällt. Klar - je mehr man sich da rausgekämpft hat, umso weniger sollte das der Fall sein... aber... das, was einen seine ganze Kindheit und Jugend geprägt hat, vollständig abzulegen... das ist nicht einfach.

12.03.2025 22:03 • x 9 #808


ElGatoRojo
Zitat von Alpträumchen:
Seine Aussage ich wolle nur sein Geld bereitet mir Schuldgefühle. Ich wollte nie dass er so von mir denkt.

Er ist dein Ehemann, Vater deiner Kinder und wenn er sich den Luxus leistet, eine Frau im Haus zu haben, die weniger als er arbeitet, dafür aber sich um Haus und Kinder und auch noch die Katze kümmert, dann hat er das gefälligst zu bezahlen.

Aber die Misiere beginnt oft, wenn Ehepaare getrennte Konten haben und es um mein und dein Geld geht.
Zitat von Alpträumchen:
Ich werde den Ehevertrag so nicht unterschreiben!

Sehr gut.
Zitat von Alpträumchen:
Ich hatte einen schlechten Realschulabschluss durch Wiederholung der 10. Klasse erreicht.

Du bist - bei ihm - gestartet als seine Schülerin, als sein Geschöpf, er war dein Mentor und Förderer. Dass so leichter eine Abhängigkeit entsteht ist schon klar. Trotzdem - warum hast du dich nie darum gekümmmert, welche Rechte du hast. Denn deine Pflichten hat er dir ja klar vermittelt.

12.03.2025 22:05 • x 4 #809


Y
Zitat von Alpträumchen:
Mich beschäftigt eine wichtige Frage: Wann kommt der Zeitpunkt dass sich eine Person aus einer toxischen Beziehung befreien möchte? Also wirklich ...

Puh, schwierig zu beantworten.

Ich glaube, möchten ist der falsche Ansatz. Die wenigsten möchten sich lösen, genauso wenig, wie sie in so einer Beziehung sein möchten. Möchten ist schon gar nicht mehr existent.

Es sind die Muster, die einen halten. Diese Muster haben zunächst einmal eine Schutzfunktion. Klingt seltsam, aber so ist es.

Wenn die Not größer ist, als die Schutzfunktion, dann kann man den Weg schaffen, sich zu lösen. Also z.b., wenn Kinder geschlagen werden, können sich Menschen oftmals lösen, wo sie es zuvor nicht konnten, wenn nur sie geschlagen wurden. Oder wenn die Gewalt ein Ausmaß annimmt, welches einfach nicht mehr erträglich ist.

Andersherum kann auch die Schutznotwendigkeit der Muster sich verändern. In dem man z.b. neue Menschen in sein Leben lässt, neue Stärke entwickelt, eine Therapie beginnt, sich Wissen aneignet und die Dynamik versteht.

So oder so: wenn sich die Dynamik verändert, hat man die Chance, sich zu lösen. Dann heißt es zu handeln und nicht auf das möchten zu warten. Wenn du darauf wartest, dann ist dein Muster noch zu stark, die Angst zu groß oder das Leid noch nicht heftig genug.

Handeln wiederum ist ein Prozess. Du handelst bereits. In dir drin arbeitet es. Handeln ist nicht erst der aktive Schritt der Trennung. Handeln beginnt schon viel früher.

12.03.2025 22:08 • x 3 #810


A


x 4