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Erst betrogene Ehefrau, Jahre später selbst Geliebte

M
Abwenden und Abschließen ist immer eine Entscheidung.
Du hast dich, wie Ich finde, noch nicht entschieden.

Schließe mich bazinga und Ema an.

Und hoffe für dich, dass du den richtigen Weg findest.

10.05.2018 15:23 • x 3 #526


Sternenfischerin
Zitat von Ema:
Ich wünsche dir ja, dass dein Entschluss so feststeht, wie du es hier darstellst.


Ich hatte heute Mittag ein Gespräch mit einer Freundin.
Ich weiß, dass es keinen Sinn macht.
Der Kopf ist vollkommen klar und bewusst.
Das Herz hole ich jetzt da raus.
Das ist mein Vorhaben.

Zitat von Ema:
Meine ehrliche, persönliche Einschätzung ist jedoch, dass du davon noch ein gutes Eckchen entfernt bist.


Hm...ich weiß gerade nicht, ob ich hierüber jetzt lächeln oder weinen soll.
Ich bin so fest in meinem Entschluss - und ja Ema....mit allem, was du davor geschrieben hast hast du Recht. Ich kann überall ein JA dahinterstellen. Die hohlen Worte betreffend.

Ich habe die letzten Jahren viel durchgemacht - an anderer Front.
Und ich hatte immens schlimme Phasen, wo es um Akzeptieren ging.
Was habe ich gehadert und gedacht: Das darf alles nicht wahr sein. Ich brauche eine Lösung. Jetzt und gleich.
Das ging ungefähr 5 Jahre so.
Als ich irgendwann keine Kraft mehr hatte habe ich mich zurückgelehnt (vor Erschöpfung).
Ich habe mir jeden Gedanken verboten, nur Tag für Tag gelebt. Angenommen, was kam. Nicht an morgen danach.
Es war eine Art Loslassen - so eine richtig schlimme Qual Los-Lassen.
Und dann ging irgendwann - wie von alleine - die Reise weiter. Und aus dem, was ich nie akzeptieren konnte wurde Heilung.

Ja, ich weiß...ich bin im Moment nicht gerade glaubwürdig.
Ich kann nichts für meine Gefühle.
Ich liebe ihn.
Aber ich weiß, es macht keinen Sinn.
Das Gefühl von Liebe muss also weg....

wie auch immer.

10.05.2018 16:54 • x 3 #527


A


Erst betrogene Ehefrau, Jahre später selbst Geliebte

x 3


Sternenfischerin
Zitat von bazinga:
ich finde, du unterschätzt immer noch die geduld und die ausdauer von betrügern.


hmmmm. ich bin mir wirklich sicher, dass er sich nicht mehr meldet.
vielleicht würde ich meine hand nicht dafür ins feuer legen.
aber ich weiß eines:
Zitat von bazinga:
der bleibt, wo er ist, weil er es so will.

das hier stimmt auch 100 %

deshalb: bitte sternenfischerin. flieg. flieg in die freiheit.


Eine Bitte an euch:

Bitte sagt mir, wie ihr an diesen Punkt gekommen sein, alles sein zu lassen.
Immer wieder lese ich: ich habe auch einige Runden gedreht.
WANN genau war es bei euch soweit, bis ihr wusstet: jetzt geht nichts mehr?
Jetzt schafft ihr es? euch nicht mehr zu melden? auf nichts mehr zu antworten?

Wann wart ihr bereit, euren eigenen Weg wieder zu gehen?

10.05.2018 17:03 • x 1 #528


M
Ich habe irgendwann hinter den Spiegel geschaut, dem Gequatsche kein Raum gegeben, aufgehört zu Hoffen.
Davor habe Ich für mich entschieden, dass Ich nicht mehr will. Ich wollte nicht mehr hoffen, heulen und noch mehr heulen.
Alles andere kommt danach.
Irgendwann ist man auch für den finalen Schritt, Kontaktsperre, bereit.

10.05.2018 17:11 • x 4 #529


A
Zitat von Sternenfischerin:
Ich hatte heute Mittag ein Gespräch mit einer Freundin.
Ich weiß, dass es keinen Sinn macht.
Der Kopf ist vollkommen klar und bewusst.
Das Herz hole ich jetzt da raus.
Das ist mein Vorhaben.

.

Ja, ich weiß. ich bin im Moment nicht gerade glaubwürdig.
Ich kann nichts für meine Gefühle.
Ich liebe ihn.
Aber ich weiß, es macht keinen Sinn.
Das Gefühl von Liebe muss also weg.

wie auch immer.


Oh ich versteh dich soooo gut

Der Kopf weiß es, allein dieses blöde Herz kann und mag einfach nicht folgen

Ich versuche grad was ähnliches: Das Herz, bzw eher die zermatschten Reststücke davon, in eine Kiste gepackt, all die Sehnsüchte, Hoffnungen, Träume und Pläne dazu, fest verschlossen und ins Refal gestellt.
Irgendwann, spätestens Ende des Jahres werd ich mich dann mal ran wagen.
Vorher wird der Alltag mich ablenken.
Is nicht gesund, aber wenn Loslassen grad nicht geht.
Ich wünsche Dir, dass du loslassen kannst

PS: kannst du Deine Gefühle abarbeiten? In irgendwas sinnvolles verwandeln mein ich? Stell es dir wie einen Trichter vor, oben kommen die Gefühle rein und verwandeln sich dann in. Energie, Musik, Kunst. was auch immer.
Hoffe das klingt nicht zu abgefahren
Mir hat das in einer anderen Situation mal sehr geholfen

10.05.2018 17:28 • x 1 #530


Ema
Zitat von Sternenfischerin:
Wann wart ihr bereit, euren eigenen Weg wieder zu gehen?


Irgendwann - nach wenigen Monaten in dieser Affäre - habe ich etwas begriffen.
Es war in etwa so:
In seiner Nähe habe ich mich so wohl gefühlt, wie noch nie zuvor in der Nähe eines anderen Menschen. Tatsache.

Gleichzeitig habe ich aber begriffen, dass diese Nähe nicht echt ist. Oder doch - für mich schon. Für ihn aber nicht. Denn sein Leben spielte sich ja irgendwoanders ab.

Schwer zu erklären. Ich habe begriffen, dass ich für diese Nähe einen irrwitzig hohen Preis zahle. Einen Preis, den ich nicht zahlen DARF. Ich habe begriffen, dass ich dabei bin mich selbst zu verlieren. Mich selbst zu verraten. Ich konnte die Gefühle von Liebe und die Gefühle von Abhängigkeit gar nicht mehr voneinander trennen.
Ich war süchtig nach dem bisschen Zeit, das er für mich hatte. Manchmal. Wenn es in SEINEN Plan gepasst hat.

Ab da wusste ich, dass ich es beenden und ihn gehenlassen muss.
Dieser Gedanke hat mir aber so wehgetan, dass ich noch ein paar weitere Monate gebraucht habe, um die Kraft zu finden, ihn umzusetzen.

Ich wusste, dass der ständige Schmerz der Zurückweisung, den ich während der Affäre schon gespürt habe, zunächst viel schlimmer werden würde, wenn ich diesen Cut mache.
Davor hatte ich rasende Angst. Es war ohne Übertreibung die schwerste Entscheidung, die das Leben mir jemals abverlangt hat.

Und wie ich es befürchtet hatte, so kam es. Der Schmerz wurde schier unerträglich nach diesem Cut. Ich musste ihn einfach nur aushalten und das hat mich oft meine ganze Kraft gekostet.

Alles, was ich hatte, war der schiere Wille durchzuhalten. Mich nie mehr von ihm in die Position einer Affäre bringen zu lassen - koste es, was es wolle.
Denn diese Abhängigkeit, die hätte ich unter keinen Umständen weiter gewollt.

Liebe - ok.
Aber so abhängig sein, dass man glaubt, nicht gehen zu können - nein!
Und die Begleitumstände einer solchen Affäre sind ja so demütigend, dass man Grund genug hat, zu gehen.

Wenn ich darauf gewartet hätte, dass - wie du sagst - das Gefühl der Liebe weg ist, dann hätte ich bis zum Sanktnimmerleinstag warten können.
Das ist nämlich heute noch nicht weg

Was mir den Mut und die Kraft gegeben hat, das durchzuziehen, war einzig die Überzeugung, unbedingt mich selbst retten zu müssen.
Es kann nicht allein Liebe sein, wenn man sich so behandeln lässt und selbst behandelt.
Da muss noch etwas anderes dahinterstecken.

Und heute kann ich dir sagen, dass ich dem, was dahintersteckt, immer näherkomme.
Kurz formuliert: Ich dachte, er hätte mir das Herz gebrochen. Aber das stimmt nicht. Er hat es lediglich aufgebrochen. Und mit dem, was ich da gefunden habe - an Schönem und an Schrecklichem - kam ich zunächst überhaupt nicht zurecht.

Jetzt beginne ich, damit zurechtzukommen.
Ich bin ihm heute regelrecht dankbar.
Er ist an ganz versteckte Teile meines Wesens gekommen, zu denen nicht einmal ich selbst mehr Zugang hatte.
Jetzt habe ich ihn aber. Ganz langsam. Immer mehr.

Nein. Das Gefühl der Liebe ist nicht weg. Wohl aber das Gefühl des Haben-Wollens. Haben-Müssens!
Das ist fast ganz weg.

Ich weiß nicht, ob es bei dir auch so extrem ist.
Ich bin ja insgesamt ein extremer Mensch.

Aber dass auch du dich selbst im Moment verrätst und verkaufst, indem du das mitmachst, das liegt für mich auf der Hand.

Daran kannst du denken, wenn du in Versuchung bist, wieder schwach zu werden.
Dass du es dir schuldig bist, dich selbst zu retten.
Dass kein Mann und keine Liebe es rechtfertigen, dass du dich verlierst.

10.05.2018 17:45 • x 9 #531


B
Zitat von Sternenfischerin:
hmmmm. ich bin mir wirklich sicher, dass er sich nicht mehr meldet.
vielleicht würde ich meine hand nicht dafür ins feuer legen.

zu gern würde ich meine wette verlieren.
aber dann wäre er der erste, der die regel nr. 5836 aus dem handbuch für fremgänger nicht umsetzt.
warten wir also ab.

aber ich weiß eines:

das hier stimmt auch 100 %

deshalb: bitte sternenfischerin. flieg. flieg in die freiheit.


du bist schon an der startlinie. und übst. es ist zwar noch ein zögerliches flattern, aber es wird besser. immer besser. sorge aber unbedingt dafür, dass er dich nicht wieder abfängt.

ich selbst hab das volle programm abgewickelt.
also lange affäre, er trennte sich von seiner ef, war bei mir und verschwand nach ein paar wochen.
am morgen seines verschwindens (klamotten weg, schlüssel im briefkasten, kein brief, keine erklärung) war die letzte begegnung.

ich war zwei monate arbeitsunfähig, hamburger modell, schwere bronchitis, hochgradige gürtelrose.
therapie, ein jahr lang gekämpft, wieder ein normales leben zu leben.

also ich musste erst ganz unten aufschlagen, um endlich zu verstehen. ich brauchte die therapie, um MICH zu verstehen. das hat sehr weh getan. wieso bin ich ein bindungsängstler ? warum war mein selbstwert so gering ? was ist mir passiert, dass ich so mit mir umgehen ließ ? warum habe ich mich nicht früher gelöst ? wie gehts jetzt weiter ?

in gewisser weise bin ich ein anderer mensch geworden.
fühle mich gut mit mir, passe gut auf mich auf und verbiege mich einfach nicht mehr. fühlt sich gut an.

ach ja, nach 8 monaten fingen die kontaktversuche seinerseits wieder an. ist halt regel nr. 5836

10.05.2018 18:01 • x 6 #532


S
Ich bewundere wirklich all die starken Frauen, die sich selbst aus der Affäre gerettet haben - das ist mir einfach nach zig Anläufen nie konsequent gelungen. denn es ist wohl wirklich das schwierigste überhaupt sich gegen diese starken Gefühle von Liebe und Abhängigkeit zu stellen. Ein Paradoxon sondersgleichen sozusagen. Aber bei mir war es das Wissen, dass allein der Gedanke an Trennung von ihm mir das Herz zerriss. Deshalb habe ich immer weiter gegen Windmühlen gekämpft, alles gegeben und mich fast bis zur völligen Selbstaufgabe diesem Mann hingegeben.
Ich wollte ihn einfach mit ganzer Macht und hatte auch das Gefühl, dass er genauso empfand und wir nur noch ein klitzekleines Stück vom Ziel entfernt waren.
Und obwohl er schon 15 Monate von seiner Familie getrennt war ging er Knall auf Fall nach Auffliegen zur Familie zurück - drehte sich um, demütigte mich zum Schluss noch immer wieder heftigst und ich hatte das Gefühl, dass ich ihm nie auch nur irgendwas bedeutet habe.
Dieser Schmerz sitzt bis heute noch so dermaßen tief, dass ich mich jeden neuen verdammten Tag frage, warum ich überhaupt noch am Leben bin. Ich fühle mich wahnsinnig entwertet, verraten und verkauft. Es ist einfach die wirklich schlimmste Erfahrung meines Lebens und ich habe die ganzen 6 Jahre in dieser Affäre viel gelitten, aber dieses Leid im Nachgang ist nicht in Worte zu fassen.

Was ich damit sagen will, liebe Sternenfischerin, ich wäre heute froh, wenn ich in der Affärenzeit die Kraft und den Mumm gefunden hätte mich SELBSTÄNDIG zu lösen.
Dann hätte ich wohl etwas Würde behalten.

Er wird sich nicht für dich entscheiden und durch diesen Schmerz, den du gerade fühlst musst du so oder so irgendwann durch - deshalb bleibe jetzt bitte konsequent - denn sollte er dich irgendwann abschiessen tut es einfach noch mehr weh!

10.05.2018 18:24 • x 10 #533


E
Wann war ich bereit @Sternenfischerin ?

hmm nun ja, abgesehen von den schönen Zeiten, die wir hatten, gab es auch die schlechten. Diese enorme Berg- und Talfahrt war extrem kräftezerrend und ich merkte, dass meine Kräfte langsam schwindeten. Es tat mir nicht gut und ich kämpfte gegen mein schlechtes Gewissen und ich zerfleischte mich selber.
Ich hab damals immer wieder versucht einen Absprung zu schaffen, da ich merkte, dass ich mich in einem Strudel befand, den ich nicht wollte. Aber er fing mich immer wieder geschickt ein

Es gab einen Abend, der alles änderte. Ich ertappte ihn bei einer Lüge ( hahaha wahnwitzig nicht wahr?), aus seinen Erzählungen hörte ich heraus, dass sein Kind seine seelische Abwesenheit merkte und er plante einen Urlaub mit seiner Familie.

Diese drei Punkte an einem Abend zeigte mir das ganze Unheil und nicht nur für mich, sondern auch bei seinem Kind.
Dann zog ich konsequent die Reissleine. Nicht nur für mich, sondern für alle Beteiligten.

Erst hat er mich auch in Ruhe gelassen und es akzeptiert. Es gab übringens keine Aussprache, sondern die Distanz wurde einfach gelebt.

Tja, nach ca. 7 Monaten versuchte er sich wieder bei mir anzudocken, nachdem er merkte, dass es mir super geht.
Ich bin nicht darauf angesprungen, aber es hatte mich damals aufgewühlt. Jedoch blieb ich meinem Verstand treu.
In den sieben Monaten hatte ich mich besser kennengelernt, mich und ihn analysiert und die Dynamik verstanden.
Ich bot ihm ein klärendes Gespräch an, da wir in der selben Firma arbeiten, aber dies versuchte er zu umschiffen

An einem Tag hatte er wieder meine Nähe gesucht und in dieser Nacht träumte ich, dass ich überall hin k.otze
Das war dann der Startschuss für mich ihm endlich zusagen, was ich denke und fühle und das er sich gefälligst von mir fernhalten soll. Ich positionierte meine K.otze dort hin wo sie hingehört
Diese Nachricht hatte es in sich und seit diesem Tag konnte ich endlich frei sein und er lässt mich bis heute in Ruhe. Mehr oder weniger, abgesehen von dem kalten Konflikt den er gegen mich führt. Aber das interessiert mich nicht mehr. Ich bin frei.

Ich denke, dass jeder Mensch irgendwann an einem Punkt kommt, an dem er sagt Genug ist genug. Jeder hat eine individuelle Toleranzgrenze.
Hoffentlich ist deine bereits erreicht und du kannst dich gegen die weiteren Kontaktaufnahmen wehren. Denn diese werden kommen

10.05.2018 21:19 • x 4 #534


Pinie
@Schlumpf
Mit deiner Würde ist alles bestens. Einzig mangelt es dir an der Erfahrung, dass du in Monaten, einem Jahr und nach 2 Jahren dich selbst ganz anders fühlen wirst und die Sache auch anders betrachten wirst.
Dabei ist das so sicher wie das Amen in der Kirche. Es wird dir wieder gut gehen.
Du bist schon auf deinem Weg, diese Erfahrung zu machen, sei ohne Sorge.

@Sternenfischerin
Ich war wie du weisst in einer Ausnahmesituation, als ich mich einliess.
Ich hatte so eine Analytikerin in meinem Kopf -vielleicht ähnlich wie bei Ema- die sich die Augen rieb und fragte, was ist hier los, wann fing das an, wie fing das an, und sag mal, der lügt doch, da gibt es viele Ungereimtheiten, was ist das überhaupt für ein Mensch, der nach außen gerne auf erfolgsverwöhntes Ehepaar macht und seit Jahr und Tag fremdgeht oder fremdgehen will und wieso ist der nicht zufrieden mit einer 6Affäre, wieso macht er so einen Sturmlauf auf mich, wie kommt er dazu mich wie selbstverständlich in sein Leben eingemeinden zu wollen, der ist verheiratet!
Wieso bin ich dennoch sooooo verliebt in ihn, warum dieses Gefühl der Sicherheit in seinem Arm, warum beruhigt sich durch die Berührung mit seiner Hand augenblicklich mein Nervensystem wie vorher nie bei einem Mann gekannt? Warum traue ich ihm, es hängt schon ein Schild dran: Nicht vertauenswürdig?
Was zum Henker?
Auf die Fragen fand ich erst sehr viel später Antworten, auf manche gibt/braucht es keine.

Ich habe mir Grenzen gesetzt, als ich merkte, es droht mir hier etwas komplett aus dem Ruder zu laufen, er akzeptierte diese nicht, versuchte immer weiter vorzudringen.
Eine war beispielsweise, mir die Sache max. ca. 3 Monate bis zu einem bestimmten Tag anzusehen.

Dann hatte ja auch ich gelogen, durch meine Krankheit nahm ich Unverschämtheiten von ihm (eine verheimlichte geparkte Geliebte in Endlos Hoffnungsschleife sollte ich werden) XXL wahr. Weil ich mich um mich sorgte und alle sich um mich sorgten, wie es der Lage angemessen ist. Entwürdigender Shice fällt dagegen echt auf. All die 'kleineren' Lügereien plus die Zumutung als Ganzes. Wobei er sich auch vereinzelt Sätze geleistet hat, nunja, wie soll ich sagen.
Er muss wirklich geglaubt haben, was bei seiner Ex-Geliebten geklappt hat, würde er bei mir schon auch irgendwie erreichen.

Meine gute Freundin (wir hatten heute viel Spass im Regen und Männer sind wieder da wo sie hingehören: ein Nebenthema) hatte zeitgleich einen richtig finsteren Typen erwischt.
Sie sagte immer wieder: Ich verstehe ihn nicht! Und ich sagte immer wieder: Same too me, sei was dahinter steckt, wichtiger ist, dass du dich nicht so vera. n lässt.

Den Satz nahm ich mir selbst zu Herzen.

Das Mass war endgültig voll, als er mich im KH besuchte (den Besuch hatte ER sich erquengelt), neben mir sass und einen souveränen Eindruck machen wollte als Fels in der Brandung. Dabei ängstlich mit hochrotem Kopf umher blickte, ob ihn jemand erkennt.
Affärenshice in a Nutshell.
Dann war das ganz seltsam.
Als ich ihn verabschiedete hörte ich mich Worte sprechen wie für einen endgültigen Abschied. Ohne das direkt so auszusprechen. Ich bat ihn, sich einmal noch umzudrehen. Schon vorher schoss mir ein paarmal wie fremdgesteuert der Gedanke durch den Kopf Junge jetzt tu endlich etwas, hier noch eine Wendung zu bewirken. Bitte, bitte tu was. Er wähnte sich so fest im Sattel, er hat weiter unbedacht gesabbelt von den nächsten Wochen, dass er so gerne Urlaub mit mir machen würde, das erste Stück mitkommen wolle bei meiner Reise, warum ich denn so dagegen wäre, bla ich habe nur noch weggesehen. Dann habe ich geantwortet, mir ist lieber, du kümmerst dich in der Zeit um deine Trennungsvorbereitungen.
Kam ein Blabla mit Trennung ja natürlich irgendwann bestimmt. Ich vermute, das war der Moment, da ist auf einer tieferen Ebene bei mir endgültig angekommen, hier wird niemals wachsen.

Ich hatte das so vorgezogene letzte Treffen zu keiner Sekunde bewusst entschieden.
Anschließend war ich erstmal verwirrt.
Schob das auf die Medikamente.
2 Tage später trudelte eine Sms von ihm rein, ich war gerade wieder zuhause.
Ich hab wieder nicht bewusste Entschlüsse gefasst, ich hab mich einfach um mein Leben und meine Lieben gekümmert, Unterstützung durch liebe Menschen (inkl. Exen) genossen, die ich übrigens auch grössenteils mit einer gelogenen lapidaren Diagnose abgespeist hatte.

Die waren da für mich. Auch Arbeitskollegen etc. Die wussten als allerletzte, wie schlimm es wirklich vorher stand und waren dennoch da.

Dann kam die nächste Sms Ich mache mir SORGEN um dich
(Hab ich dann höflich beantwortet.)

Ja. Und andere haben _offen_ und _jederzeit_ abrufbar Sorge für mich _mitgetragen_.
So wie ich für meinen Exmann, der für mich z.B. und Affärenschwätzer evtl. für seine Ef, wobei ich da nie die Hand für ins Feuer legen würde.
Vielleicht muss er sich dann erst recht woanders trösten gehen, bzw. hat ne neue Ausrede für's Betrügen.

Tags drauf habe ich mich hingesetzt und mit Herzrasen -einer Mischung aus Angst vor der eigenen Courage und einer Menge Wut im Bauch- eine Email geschrieben.
Das beste war dann, dass er kurz bevor ich fertig geschrieben hatte, mir per Sms eine Email ankündigte.
Die hab ich noch gelesen (Heldentaten seines Tagesablaufs und 6.u.elle Gedanken an mich) und ich habe dann meinen Tagesablauf (kurz 6.u.elle Gedanken an ihn, dann endgültig Schnauze voll) angehängt.
Sehr impulsgesteuert alles in allem.
Nach meiner Email, Sternenfischerin, hätte er sich nur per Email bei mir melden dürfen, wenn er getrennt ist.
Andernfalls würde entweder er sein Gesicht verlieren oder ich, wenn ich dann rückantworte.

Hat er die Grenze respektiert? (Wird er sie eigentlich je respektieren?!)

Iwo. Keine Arme keine Kekse. Das hat mit mir persönlich Nullkommanull zu tun. Geschweige denn sei das ein Zeichen besonderer Verbundenheit. Das Gegenteil ist der Fall.
Es ist Ausdruck von Bedürftigkeit gepaart mit selbstherrlichem Anspruchsdenken.


Sein Problem.

'Grenzen Respektieren' kann ich auch schlecht von jemandem erwarten, der die Grenze seiner selbst gewählten und GEWOLLTEN Ehe verheimlichend überschreitet.

Das war für einige Wochen in einem angeschlagenen Zustand mein Problem, jetzt ist das Schnee von gestern.
Ich war zu dem Zeitpunkt zwar stark und gefasst was meine Krankheit betraf, von Horrordiagnose zu bester Prognose.
Ich habe mich jedoch maßlos überschätzt, als ich dachte, ich könne steuern mich nicht in ihn zu verlieben und ausgerechnet in ihn würde ich mich ohnehin niemals verlieben können.

Ich habe nach der Email völligst aufgelöst mit einem Bekannten telefoniert, der sagte, ich hätte vieles schon richtig erkannt, mich tapfer befreit und riet mir, mich zu einem späteren Zeitpunkt gründlich mit dem Thema Affären vertraut zu machen.
Und dem Thema destruktive Beziehungen.

11.05.2018 01:16 • x 7 #535


S
Frage in eigener Sache : Schreibst du noch deine wundervollen Gedichte und arbeitest auch mit ihnen deine Erfahrungen auf?

11.05.2018 01:21 • x 1 #536


blackeyed
@ema, @bazinga, @schlumpf, @pinie:

Tolle und sehr bewegende Beiträge von Euch. Danke.

11.05.2018 10:09 • x 6 #537


C
Zitat von blackeyed:
@ema, @bazinga, @schlumpf, @pinie:

Tolle und sehr bewegende Beiträge von Euch. Danke.


Ja, finde ich auch.
@bazinga , dass dieser Kerl es gewagt hat, Dich nach all dem Leid, was Du durchgemacht hast, noch einmal zu kontaktieren!

Ich kann gerne auch noch meinen point of hoffentlich no return schildern, aber mir fehlt gerade mal wieder die Zeit.

Ich denke an Euch alle hier.
Ihr seid ganz klasse Frauen!

11.05.2018 10:51 • x 3 #538


B
Zitat von Cremetussi:
dass dieser Kerl es gewagt hat, Dich nach all dem Leid, was Du durchgemacht hast, noch einmal zu kontaktieren!


danke, liebe @Cremetussi

er wußte ja nicht, wie es mir ging. es wäre ihm auch egal gewesen, so wie es ihm immer egal war.
daher weiss ich ja auch zu tausend prozent, dass die immer wieder kommen. immer.
@Sternenfischerin glaubt es ja zur zeit auch noch nicht. meine wette darauf würde ich wirklich gern verlieren. aber regel nr. 5836 des handbuches für fremdgänger besagt es nun mal.

ich kann noch was ergänzen. nach seinem kontaktversuch habe ich seiner ef einen brief geschrieben. da sie ja von mir wußte, hatte ich da keine bedenken mehr. sie möge doch dafür sorgen, dass ihr mann mich in ruhe läßt. hat auch eine weile geklappt. und du wirst es nicht glauben, ein paar monate später dasselbe ! ich hatte regelrecht schaum vor dem maul über so viel dreistigkeit, arroganz und hochmut.

dass er mich nicht ernst genommen hat, war mir ja irgendwann klar. lag ja an mir und meiner langen unfähigkeit, mich aus diesem toxischen konstrukt zu befreien. aber selbst nachdem es seine ef wußte plus meinem brief, hat er gewartet, bis sich auch dort die wogen (wieder mal) geglättet haben und den nächsten anlauf gestartet.

ja, fremdgänger bleiben fremdgänger. und wenn nicht ich, dann ist es halt eine andere.
von meinen intensiven gefühlen für ihn ist nichts mehr übrig. außer verachtung und ein gewisser ekel.

ich habe nach dieser unsäglichen geschichte sehr viel gewonnen. endlich. lebe nach meiner heilung, für die ich ca. 2 jahre brauchte, sehr intensiv und anders. einen hohen preis musste ich zahlen, aber das ganze läuft bei mir unter lebenserfahrung.

@all
cremtussis kompliment gebe ich gern zurück und an alle weiter

11.05.2018 11:28 • x 2 #539


A
Zitat von blackeyed:
@ema, @bazinga, @schlumpf, @pinie:

Tolle und sehr bewegende Beiträge von Euch. Danke.


Dem kann ich mich voll und ganz anschließen:

Vielen vielen DANK

11.05.2018 12:14 • x 2 #540


A


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