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Erwachsene Kinder verzeihen Trennung, mit Betrug nicht

MissLilly
Zitat von Deejay:
statt deine Geschichte pauschal auf sämtliche Geschichten dieses Forums zu projizieren.


Falsch. Ich gebe nur das wieder was die Mehrheit von Kindern denkt/fühlt, wenn man bei einer Trennung (egal wie diese verläuft) den Fehler macht sie vor vollendete Tatschen zu stellen, anstatt ihnen (in gefühlt aussichtslosen Situationen) das Gefühl der obersten Priorität zu geben.

24.09.2025 11:42 • #661


M
Schlussendlich geht es nicht darum, ob die Kinder oder die Eltern im recht sind. Alle haben ihre eigenen Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse. Die TE, die eine neue Liebe entwickelt hat und diese leben möchte und die Kinder, die sich betrogen und gekränkt fühlen und ihren Partner meiden. Alles davon finde ich legitim.

Worum es hier aus meiner Sicht schon geht, ist die Sichtweise der Kinder zu verstehen, um sich ihnen wieder annähern zu können. Dazu gehört auch, jede Situation objektiv zu reflektieren.

Die Diskussion dreht sich im Kreis und es ist bereits viel gesagt worden. Was ich auch noch empfehlen würde, ist ein ehrliches Gespräch mit den Kindern, was sie sich vorstellen, damit eine Annäherung funktioniert. Was nicht heißt, dass man dem auch nachgeben muss. Es geht wie gesagt in erster Linie rein um das Verständnis und um ein Gespräch. Wichtig auch: dass sich die Fehler nicht immer wieder wiederholen.

Wenn die Kinder den neuen Partner nicht akzeptieren wollen, dann ist das so. Dann muss man aber auch ggf. seine Erwartungen wie am Geburtstag etwas zurückschrauben. Alles wird nicht möglich sein, aber bestimmt mehr als zuletzt.

24.09.2025 11:44 • x 5 #662


A


Erwachsene Kinder verzeihen Trennung, mit Betrug nicht

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Zitat von Manchmal_Hexe:
Dann muss man aber auch ggf. seine Erwartungen wie am Geburtstag etwas zurückschrauben.

24.09.2025 11:46 • x 1 #663


Matscho
Zitat von Manchmal_Hexe:
Ich würde dir gerne aus einer anderen Perspektive heraus antworten. Aus der Sicht eines Kindes, dessen Vater die Mutter betrogen hat. Ich finde es gut, dass du dich damit auseinandersetzt, auch wenn dir meine Antwort wahrscheinlich nicht gefallen wird.

Dass sich meine Eltern getrennt haben, war für mich ehrlich gesagt nie schlimm. Aber was bis heute, fast 30 Jahre später, noch schmerzt, ist der Betrug. Ein Betrug betrifft nicht nur die Partnerbeziehung, sondern die ganze Familie. Denn belogen wurden auch wir Kinder und das gesamte Umfeld, damit er seine Affäre führen konnte. Das hinterlässt Spuren, die nicht mehr so einfach verschwinden.

Wenn er sagt, dass es ihm leid tut, dann ist mir das einfach zu wenig. Denn er war erwachsen, hatte Verantwortung für uns und unsere Mutter. Und hat gewusst, wem er mit seinem Handeln weh tut, wenn es rauskommt. Hätte ich gesehen, dass er sich um unsere Mutter bemüht, die Beziehung würdig beendet hätte oder sich von seiner Affäre getrennt hätte, dann hätte ich wirklich nachvollziehen können, dass es ihm leid tut. Man will Taten sehen, nicht nur Worte hören.

Mein Vater hat auch seine spätere Ehe beendet, indem er seine damalige Frau mit seiner heutigen Partnerin betrogen hat. Wir tolerieren sie, da wir alle erwachsen sind und mein Vater tun kann, was er will, aber wir werden sie nie lieb gewinnen. An einem tieferen Verhältnis sind wir einfach nicht interessiert. Denn ihre Beziehung begann auf eine Weise, die so falsch war, dass sie für mich immer mit einem Gefühl von Misstrauen verbunden bleibt. Man kann nicht erwarten, dass andere einen Neuanfang einfach so akzeptieren, wenn der Weg dorthin so rücksichtslos war. Ich bin der Meinung, das eigene Glück legitimiert nicht, auf Kosten anderer zu handeln. Es gibt für mich auch einen sauberen Weg, sich zu trennen.

Ich würde dir raten, den Schmerz und die Grenzen deiner Kinder zu respektieren – ohne Druck, ohne Erwartung. Du kannst zeigen, dass du den Kontakt suchst, aber du solltest keine Nähe einfordern. Vertrauen kann man nicht verlangen, wenn man es selbst gebrochen hat. Und nur weil du heute bedauerst, was passiert ist, bedeutet das nicht, dass deine Kinder bereit sind, zu vergeben oder wieder Nähe zuzulassen.

Erwarte nicht, dass sie deinen neuen Partner akzeptieren oder Teil eures neuen Lebens werden wollen. Wenn sie es tun, ist es ihre Entscheidung – aber sie schulden dir keine Versöhnung. Vertrauen muss sich neu entwickeln, und das ist ein langer Prozess, wenn es überhaupt noch möglich ist. Du kannst nichts erzwingen. Du kannst nur zuhören, Verantwortung übernehmen und die Tür offen halten. Aber wie weit deine Kinder durch diese Tür gehen, liegt allein bei ihnen.

Ich wünsche dir alles Gute!


In erster Linie vielen Dank für deine Schilderung.

Ich bin erst ganz am Anfang in diesem Thread und habe zu dem, was hier noch kommt, keine Meinung.

Aus dem Anfangspost heraus probiere ich die Sicht deiner Kinder zu verstehen. Meine Eltern haben sich- da war ich wohl 13 oder 14- ich weiß es nicht ganz genau, auch nach einer (Emotionalen-)Affäre getrennt.

Die schuldige in diesem Fall war meine Mutter, aber rational gesehen konnte ich nicht sauer auf sie sein.
Meine Eltern kommen aus Osteuropa wo der katholische Glauben weit verbreitet ist. Eine Scheidung gilt heute noch als verpönt und die Familie sollte immer im Vordergrund stehen.
Daran hielt meine Mutter viel zu lange fälschlicherweise fest.
Ich erinnere mich, dass mein Vater meine Mutter im runtergezogen hat. Wenn ich weg bin, wird aus Dir nichts. Meine Mutter war immer viel arbeiten, zum Teil mit zwei Jobs oder weit über die 40 Stunden hinaus. Trotzdem war in der Woche immer ein frisches Essen gekocht. Mein Vater arbeitete zwar auch, aber zuhause fand man ihn nur auf der Couch. Am Wochenende oder nach Feierabend war er mit seinem elitären Freundeskreis unterwegs.
Irgendwelche nichtsnutzigen Landsleute mit denen man Abends immer ein paar Bierchen trinken konnte.
Ich könnte noch einige Sachen mehr aufzählen. Das würde aber den Rahmen sprengen.
Nicht falsch verstehen, ich liebe meinen Vater und wir verstehen uns grundsätzlich gut. Aber es fällt mir schwer, dauerhaft in Kontakt mit ihm zu treten, da wir einfach zu verschieden sind und ich von seiner Art einfach schnell genervt bin. Ein Möchtegern-Familienoberhaupt der immer Recht hat. Er versteht bis heute die Trennung nicht und würde am liebsten weiterhin mit meiner Mutter verheiratet sein.

Für die Ruhe ist meine Mutter ihm immer aus dem Weg gegangen. Abends saß Sie mit uns alleine in der Küche um gemeinsam zu Essen oder für die Schule zu lernen.

Früher oder später passierte das, was dir passiert ist. Sie ist in eine (emotionale-)Affäre reingerutscht. Sie ist bis heute mit ihrer Affäre zusammen. Ich weiß es offiziell nicht, aber ich bin ja nicht blöd!

Nach der Trennung ist meine Mutter ein neuer Mensch geworden. Sie erkundet die Welt, hat sich den Traum von Eigenheim verwirklicht und besucht Museen, Konzerte und Theater.

All das wäre nicht möglich, wenn Sie weiterhin mit meinem Vater weiterhin verheiratet wäre. Stattdessen würde es nur im Sommer in die Heimat gehen und Sie würde die meiste Zeit einfach zuhause verfaulen. Quasi das Leben unserer Großeltern fortführen.

Ich will Affären jetzt nicht gutheißen. Ich weiß, dass meine Mutter es hätte auch damals anders beenden können. Aber aufgrund der genannten Tatsachen kann ich nicht sauer auf meine Mutter sein.
Je älter ich wurde, desto häufiger mehr habe ich das verstanden, was mein Vater ihr angetan hat. Diese rationale Sicht vermisste ich übrigens bei meinem Bruder.

Gib deinen Kinder Zeit. Aber erwarte nichts!

24.09.2025 11:47 • x 8 #664


HeavyDreamy
Zitat von Felica2024:
Zwei von drei abends bei der Feier.

Sie sind erwachsen und entscheiden selber und zwei Kinder bei sich haben ist doch auch gut?

Wenn eins der Kinder das nicht möchte, aber sie ja mit ihren DREI Kindern essen war, ist das doch völlig in Ordnung?

Und wir reden hier nicht mehr von kleinen Kindern, sondern von erwachsene Kinder.

Zitat von Felica2024:
vielleicht essen gehen mit ihm und Feier mit dem Rest.


Sie hat es nun Mal anders herum gemacht.
Sie wollte mit ihren Kindern toll essen gehen und zuhause mit ihrem Partner und Freunde feiern und selbst da sind zwei ihrer erwachsenen Kinder dabei gewesen, freiwillig.

Vielleicht macht es die TE das nächste Mal andersrum, aber das ist doch letztendlich ihre Sache.

24.09.2025 11:51 • x 4 #665


F
Zitat von Heavydreamy:
sind erwachsen und entscheiden selber und zwei Kinder bei sich haben ist doch auch gut?

Wenn eins der Kinder das nicht möchte, aber sie ja mit ihren DREI Kindern essen war, ist das doch völlig in Ordnung?


Dann lies doch bitte ihre Worte in #7 über die Feier.

Sie war darüber sehr traurig und ist besorgt. Das wäre mir auch so gegangen, wenn einer fehlt, weil er das nicht erträgt....

24.09.2025 11:53 • #666


AjnosXX
Zitat von Deejay:
Das ist mir klar und ich schrieb bereits lange, bevor du dazugekommen bist, dass auch die richtige Entscheidung wehtun kann.


Und von allen leider mitgetragen werden muss, wenn auch unfreiwillig.
Wie kann man das Verhältnis zu den Kinder verbessern, außer versuchen den Kontakt zu halten. Sonst muss man es geschehen lassen, wie die Kinder auch nichts ändern konnten an der Trennung der Mutter.

24.09.2025 12:03 • #667


HeavyDreamy
Zitat von Sommersonne1:
ja, ich bemühe mich immer wieder um jeden einzelnen von ihnen. Ich rufe ihn mal an, frage ob wir uns mal treffen können. Schaue seine Fußballspiel an. Manchmal klappt es, dass wir uns sehen, meistens lässt er mich abblitzen. Zu meinem Geburtstag ist er nicht gekommen, weil mein neuer Partner da war. Mein jüngster Sohn schon, meine Tochter hat sich nach 2.5 Jahren überwunden und ist mit ihren jüngeren Bruder mitgekommen. Es schmerzt mich so sehr, ich habe Angst, dass die Verbindung, die man miteinander hatte irgendwann ganz verloren geht.



Zitat von Felica2024:
Dann lies doch bitte ihre Worte in #7.

Sie war darüber sehr traurig und ist besorgt. Das wäre mir auch so gegangen, wenn einer fehlt, weil er das nicht erträgt....


Ja, sie kann ihn ja nicht zwingen, hatte aber eben gehofft, dass er, wie seine Geschwister, die freiwillig ja dabei waren, eben mitkommt.

Und jetzt?

Sie hat ja auch jetzt beim Abi-Abschluss ihrem Sohn ne Reise geschenkt, wo ALLE ihre Kinder mitgehen dürfen.
Wenn da jetzt eins nicht mitgeht, dann ist das eben auch so.

Ich weiss, du kannst es nicht wirklich nachempfinden, da du trotz deiner Affäre weiterhin bei deinem Mann geblieben ist, du aber auch Glück hattest, mit deinem Mann reden zu können.

Das konnte die TE hier eben nicht, nicht Mal 1 Jahr Paartherapie hat was gebracht.

Deswegen wäre doch wirklich gut, wenn du etwas Empathie zeigen würdest.

Die TE hatte Sehnsucht nach Liebe, die sie lange Jahre von ihrem Mann nicht mehr bekommen hat, dafür aber mit den neuen Partner.

Die Kinder sind erwachsen. Schon lange. Soll sie jetzt wegen ihren erwachsenen Kindern sich selber völlig aufgeben?

Es ist ihr Geburtstag gewesen. Sie hat es eben so eingeteilt und lies den Kindern die Entscheidung am Abend noch mitfeiern zu dürfen.

Hätte die TE das nicht gemacht, könnte ich dich irgendwie noch verstehen Felica. Oder wären die Kinder noch klein, dann auch.
Aber wie geschrieben: Die Kinder sind erwachsen und nicht mehr klein.

Zitat von AjnosXX:
Und von allen leider mitgetragen werden muss, wenn auch unfreiwillig.


Es ist so besser, als eine Ehe zu führen, in der man nur noch streitet, in der man nur noch sich ausm Weg geht, in der man nur noch ein auf heile Welt macht und den Kindern eine Eheidylle vorlebt, die es gar nicht gibt.

24.09.2025 12:07 • x 6 #668


D
Zitat von BernhardQXY:
Das zum einen und natürlich kann man für die Verletzung um Verzeihung bitten.

Und wee bittet die TE um Verzeihung?
Zitat von BernhardQXY:
Hast du überhaupt eine Ahnung was du da schreibst?

Mehr als du glaubst.

24.09.2025 12:12 • x 3 #669


S
Zitat von Felica2024:
vielleicht essen gehen mit ihm und Feier mit dem Rest.

Oder einfach so den Geburtstag feiern, wie man es selber gerne hat und sich nicht von anderen reinreden lassen...
....man muss sich doch nicht noch rechtfertigen, wenn man seinen Kindern entgegen kommt und essen mit ihnen geht.

Jetzt wird noch rumgenörgelt, dass man nur mit den Kindern essen geht, als wäre das ein minderwertiges Treffen.

24.09.2025 12:13 • x 5 #670


F
Zitat von Schnuddel74:
man muss sich doch nicht noch rechtfertigen, wenn man seinen Kindern entgegen kommt und essen mit ihnen geht.

Entgegen kommt?

24.09.2025 12:19 • #671


F
Zitat von Schnuddel74:
Jetzt wird noch rumgenörgelt

Wo genau?

24.09.2025 12:20 • #672


B
Zitat von Deejay:
Und wee bittet die TE um Verzeihung?

Den Sohn.
Und die anderen Töchter.

Zitat von Deejay:
Mehr als du glaubst.

Wenn dem so ist... Puuh schwierig.

24.09.2025 12:22 • #673


D
Zitat von MissLilly:
Ich dachte, das ich das bereits getan hätte, indem ich mich dem Thema des Threads gewidmet habe, welches sich auf die Beziehung zu und mit den Kindern in diesem ganzen Drama bezieht.

Um die Kinder geht es mir zum Beispiel auch und ich setze voraus, dass es auch der TE ein Anliegen ist.
Sie hat die Sachlage geschildert und sich verletzlich gemacht. Das war für einige hier der Anlass, drauf los zu posten, als gälte es, einen Schwerverbrecher zu teeren und zu federn. So habe ich das wahrgenommen und das wirst du akzeptieren müssen (dass nicht jeder alles so empfindet und sieht wie du).
Zitat von MissLilly:
Wenn das dann aber nur sehr wenig bis gar keine Anerkennung findet, weil man ständig die Ehe der TE und die Gründe dafür diese beendet zu haben thematisiert, dann kann man sich die weitere Kommunikation darüber doch sparen oder nicht?

Wenn man die Angelegenheit nur aus der (inneren) Kindesperspektive diskutieren kann, dann ja.
Zitat von MissLilly:
Ganz genau. Und deswegen bemühe ich mich weniger zu interpretieren, sondern stattdessen mehr nachzufragen.

Aber auch das Nachfragen sollte m.E. in Liebe geschehen, nicht in Wut.

24.09.2025 12:26 • x 4 #674


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Zitat von Sommersonne1:
@Lumba meine Tochter alle paar Tage. meine Jungs mindestens einmal die Woche

Klingt nach genug Nähe und genug Freiraum.

24.09.2025 12:29 • x 1 #675


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