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Es ist wieder passiert

E
Lieber Nemo, es tut mir leid, dass du den Arbeitsplatz verloren hast, das hatte ich befürchtet. Noch ein Schaden mehr, den du wegen der Situation getragen hast. Ich schreibe bewusst nicht wegen ihr, weil ich den Wortwahl für wichtig ansehe. Eine Situation zu verlassen ist einfacher, geht es um einen Menschen, entsteht das Gefühl von Feind und das wirkt sich negativ aus auf das Gemüt.

Durch den Besuch bei Endlich hast du deutlich erkennen können, dass ein Umzug tatsächlich Erleichterung verschaffen würde, mach was damit. Egal, wie dicht der Nebel scheint, wenn man achtsam ist, was man fühlt, bekommt man schon Informationen über was es wirklich hilfreich wäre. Diese innere Stimme finde ich sehr wertvoll, den sie agiert auf eine intuitive, instinktive Ebene, wo der Verstand keinen Zugang hat. Kommt direkt und unmittelbar und achtet keine Präferenzen und Wertungen.

07.01.2022 10:44 • x 5 #7006


Ajagmahia
Lieber Nemo,

Ich habe alles still mitgelesen, weil so viele gute Ratschläge, Diskussionen etc. geführt wurden, daher dachte ich, da kann ich auch nichts mehr hinzusteuern.

Jetzt denke ich aber doch, dass es einen kleinen Punkt geben könnte: Du machst Dir wie ich verstanden hatte vor allem Sorgen um Deine Tochter bei der Entscheidung Umzug bzgl. ihrer sozialen Einbettung. Gleichzeitig hast Du während Deines Besuches bei Endlich gemerkt, dass ein unbeschmutztes/neues Umfeld Dir sehr gut tut. Habe ich das so richtig zusammengefasst?

Daher vielleicht mein Input zu Deiner Sorge Umzug: Als ich 10 Jahre alt war (Deine Tochter ist 8, richtig?) haben sich meine Eltern auch sehr sehr garstig getrennt. Ich hatte gleichzeitig aber auch meine soziale Einbindung mit Freundinnen, Ballet, Klavier und Theater. Nach hin und her hatte sich meine Mutter dann doch entschieden in eine neue Stadt zu gehen, ihren Job zu wechseln und den Neustart zu wagen.
Ich erinnere mich wage an den Abschied von meiner Schule, Freunden etc, aber nicht so stark. Ich weiß aber noch, dass ich in der neuen Stadt nach anscheinend anfänglichen Traurigsein (keine eigene Erinnerung dazu, meine Mutter sagt das), sehr gut angekommen bin. Sie hat mich wieder in Hobbies gebracht und in der Schule in der Theater AG etc angemeldet. Freundschaften aus der Zeit habe ich immer noch, und ich erinnere mich an viele mehr positive Sachen und Erlebnisse mit meiner Mutter aus der Zeit in der neuen Stadt als aus der Zeit des Wegzugs. Was ich damit sagen will ist, dass ich glaube Kinder passen sich sehr schnell an und können gut neue soziale Kontakte verwirklichen. Wichtig ist dabei vorallem dass der Elternteil der Veränderung aufgeregt und positiv entgegensieht. Wenn es keine Flucht/Aufgeben, sondern ein neues Abenteuer ist.

Ich habe später Ähnliches in meinem beruflichen Umfeld gesehen, dieses ist mit vielen Umzügen ins Ausland für immer 3-5 Jahre verbunden. Wenn die Eltern oder Elternteile das als positives Erlebnis unter Einbindung der Kinder gemacht haben, sind die Standortwechsel I.R positiv verlaufen bis zur einsetzenden Pubertät. Dann wurde das schwieriger..

Weiß nicht ob das hilft..
Lg

07.01.2022 10:56 • x 9 #7007


A


Es ist wieder passiert

x 3


Charla
Zitat von Käptn Nemo:
dass ich eben definitiv einiges verloren habe.

Ich schätze @Gast2000 Beiträge und glaube, dass er seinen Beitrag wohlwollend gemeint hat, weiss aber auch, dass jedes Ding immer zwei Seiten hat.

Nemo, ich sehe es auch so, dass du fast alles von deinem geglaubten vorherigen Leben verloren hast !
Vor allem auch dein Vertrauen in dich selbst und andere. Dein guter Ruf und deine Ehre ist in Frage gestellt. Alles ist anders geworden - und schlimmstenfalls hätte es sogar so kommen können, dass man dir aufgrund der Verleumdungen auch deine Tochter genommen hätte, zumindest erstmal vorbeugend bis die Sachen geklärt sind.

Dein gesamtes vorheriges Leben ist wie ein Kartenhaus zusammengestürzt, deine geschafften Sicherheiten für deine Tochter und dich sind verloren gegangen, denn was nützt dir Haus und Umgebung wenn du dich nicht mehr wohl darin fühlen kannst und überwiegend wegen deiner Tochter bleibst?
Du dich dort nicht mehr frei zu bewegen traust weil du damit rechnen musst wieder aufgelauert und niedergeschlagen oder bedrängt zu werden, die Sorge um deine Tochter, was dann mit ihr wird und falls sie mal Zeuge davon oder ihr anders geschadet wird ? Und dich dann auch noch um Arbeit, Alltag und um rechtliche Angelegenheiten kümmern musst.

Damit hat deine Ex das erreicht, was sie wollte und ob sie dafür wirklich die volle Verantwortung übernehmen muss, bleibt für mich fraglich, ich vermute, dass sie milder davonkommen wird
als sie es verdient, möglicherweise wird ihr Anwalt darin für sie tätig werden um sie rauszuhauen.

Schrecklich und ungerecht finde ich, dass du deshalb auch deinen Arbeitsplatz verloren hast, egal ob du schnell einen neuen Job finden kannst oder nicht - möglich das der ungerechtfertigte Kündigungsgrund dir anhaften bleibt, es wird ja oft von Arbeitsgebern nachgefragt warum gekündigt wurde. Solange noch alles offen und ungeklärt ist wäre aus meiner Sicht zunächst eine Freistellung bis zur Klärung angemessen. Besprich dich mit einem guten Fachanwalt für Arbeitsrecht oder mit deinem ob du dagegen klagen kannst ? Solange du arbeitssuchend bist bekommst du nicht die vollen Rentenbeiträge auf deinem Konto eingezahlt/gutgeschrieben.

Ich drücke dich fest, verliere den Glauben und das Vertrauen an und in dich selbst nicht !

07.01.2022 11:03 • x 4 #7008


Tee-Freundin
Zitat von Käptn Nemo:
Hab doch selbst keine Lust darauf nur noch als Schatten rumzugeistern.

Du bist mehr als ein Schatten.
Weitaus mehr.
Du hast eine Identität. Unabhängig von allem.
Halte daran fest.
Zitat von Käptn Nemo:
An erster Stelle möchte ich sagen - und ich weiß auch, dass ich da viel weiter sein müsste - ich mein Kind verloren hab.

Es IST eine dauerhafte Lücke in deiner Welt.
Man weiß, dass sie da ist, aber... wie soll man sich daran gewöhnen!?
Noch dazu in deinem Fall.
Etwas, was einem Erwachsenen schwer fällt trägst Du mit für deine Tochter.
Wir hatten vor über einem Jahr einen Todesfall in der Familie. Nach einem langen Leben.
Das Wissen, dass dieser Mensch nicht mehr da ist, ist präsent. Der Verlust akzeptiert, bleibt ja auch keine Wahl.
Doch... das Vermissen bleibt.
Für Trauer gibt es keine Halbwertszeit, keine Regeln.
Ein einzigartiger kostbarer Mensch fehlt.

Nimm' Dir alle Zeit, die Du brauchst.

Zitat von Käptn Nemo:
Ich habe meinen Arbeitsplatz verloren, durch sie!

Schei*e.
Tut mir Leid. Das ist echt übel.
Zitat von Käptn Nemo:
Dadurch sind die Tage jetzt auch viel viel länger und Corona macht es einem ja eben nicht einfacher und da wo ich wohne breitet sich Omikron eben extrem schnell aus.

Es wird wohl die dominante Variante in der BRD werden. Könnte im Verhältnis ungefährlicher sein und auf nicht-idealem Weg dieses Jahr für ein Ende des ganzen Spuks sorgen.
Jetzt hast Du noch mehr Zeit zum Grübeln, weniger Ablenkung und Alltag. Na toll. *Ironie*
Irgendwann hat man dann jedes Fach aufgeräumt und alles überflüssige Zeug aussortiert.
Zitat von Käptn Nemo:
Heute sehe ich sogar sehr klar, dass einiges gar nicht so gut lief wie ich dachte. Ich wollte es nicht sehen

Zitat von Käptn Nemo:
Ich habe mir selbst vorgemacht, dass alles gut ist und es auch nach außen so verkörpert.

Kenn' ich. War bei mir auch so.
Das passiert uns beiden kein zweites Mal!
Zitat von Käptn Nemo:
Durch den Aufenthalt bei Endlich sehe ich sogar sehr klar, wie befreiend es ist auf einmal nicht Zuhause zu sein. Ich kann hier spazieren gehen ohne Atemnot zu bekommen, ohne dieses Druckgefühl auf der Brust. Ich kann meine Tochter an die Hand nehmen ohne Angst vor irgendwelchen Blicken zu haben (Was könnten die Leute von mir denken?!). Ich kann besser schlafen und liege nicht klitschnass im Bett. Ich muss nicht befürchten, dass mich irgendjemand anspricht oder komisch anschaut. Ich kann abschalten und sogar wieder lachen...

Sehr, sehr schön.
Alleine um dein Befinden zu prüfen, wollte ich Dich mal im Urlaub sehen.
Und siehe da, Du lebst wieder (auf). *freu*
Klarheit über mögliche Wege hast Du ebenso erhalten.
Liebe @Endlich , danke an dieser Stelle, dass Du das so ermöglichst.
Zitat von Käptn Nemo:
Da ist eben auch einfach diese endlose tiefe Traurigkeit in mir - aber ich bin ein Stehaufmännchen und lass mich nicht unterkriegen.

Du, bei der Umgebung bei dir im Nicht-Zuhause... da wär' ich auch traurig.
Da lebt es sich ja fröhlicher auf dem Friedhof.
Der Wandel zum Besseren wird kommen.
Zitat von Käptn Nemo:
Ansonsten hab ich kein Problem damit einen neuen Job zu finden. Da weiß ich wer ich bin und was ich kann - aber dennoch ist mein Arbeitsplatz auch ein großer Verlust.

Ui, freut mich, dass Du so gefragt in deinem Metier bist. Wenigstens eine gute Aussicht.
Hoffentlich hast Du ein 1A - Zeugnis erhalten.
Viel Erfolg bei der Jobsuche!
Zitat von Käptn Nemo:
Mein Vertrauen ist weg!

Deine Existenz wurde schwerer beschädigt, als ich gedacht hatte.
Ich wünsche Dir, dass es ganz bald besser wird.

So wie Du es beschreibst, klingt es, als lebtest Du im Schatten von Mordor. Kein guter Ort.
Deine Zelte abzubrechen wird Dir leicht gemacht.
Wie glücklich ist deine Tochter in ihrer gewohnten Umgebung?
Wie gut kann sie sich vorstellen woanders zu leben?
Wieviele Pferde brauchst Du zur Überredung?

Nimm' ein Souvenir aus deinem Urlaub mit. Damit Du eine handfeste Erinnerung hast, dass es auch besser sein kann.

Wenn Du die Kraft hast im Alltag, fülle ihn mit schönem und verrücktem. Online - Fortbildungen, Online - Angebote für zu sechst Rückengymnastik machen, singen, Sprache lernen... was Dir Spaß macht.

Das Vertrauen... wäre auch bei mir schwer beschädigt.
Es gibt Menschen, die für Dich da sind. Denen Du vertrauen kannst, die Dir Gutes wollen.
Schau' auf diese.
Fühl' Dich mal ganz feste gedrückt.

07.01.2022 13:06 • x 2 #7009


G
Zitat von Heffalump:
Ach Nemo, ich bin mir sicher, das Gast es so auch nicht meinen wollte.

Danke dir. So ist es. Ich hatte befürchtet, dass mein Beitrag wieder missverstanden werden könnte und wollte
das verfasste zunächst erst gar nicht einstellen. Meine Hoffnung war jedoch, so wie es gemeint ist, würde das
dennoch verstanden.

Leider habe ich wohl doch nicht ausreichend und gut genug herausgearbeitet, dass es mir nur und aus-
schließlich darum ging einen möglichen Weg zu finden und aufzuzeigen was man machen könnte um etwas
besser mit der Situation umgehen und das Jammertal etwas schneller und etwas weniger schmerzhaft ver-
lassen zu können. Mehr nicht. Das ist mir bedauerlicherweise nicht gelungen so zu formulieren, dass es wie
gewünscht ankommt. Also gut gemeint, aber nicht gut genug gemacht.

Im Vorfeld wurde über das Verzeihen geschrieben. Das ergibt Sinn und hilft vor allen Dingen, dem der verzeiht
seinen inneren Frieden zu finden. Das halte ich in deiner Situation, es sind ja noch Verfahren anhängig und es
ist noch vieles offen, für viel zu früh. Das war der Grund darüber hinaus gehend nachzudenken.

Auch ich, wie wohl alle hier, haben nicht gewusst, du hast deinen Arbeitsplatz aufgrund der Gerüchte - genauer
gesagt was deine Ex verbreitet hat - verloren. Das tut mir leid. Natürlich macht das die Sache noch viel
schlimmer, als ohnehin schon. Ich bin da fassungslos. Blinde Wut ohne Rücksicht auf, auch eigene, Verluste.
Hoffentlich bekommt deine Ex die gerechte Strafe für ihr ganzes Verhalten. Es stimmt nicht - auch wenn du
so fühlst - die Ex hat gewonnen, ich habe verloren
.

07.01.2022 14:49 • x 1 #7010


Charla
Zitat von Gast2000:
Es stimmt nicht - auch wenn du
so fühlst - nicht stimmt die Ex hat gewonnen, ich habe verloren .


Lieber Gast2000

ich bin der Auffassung viel wichtiger ist, dass @käptn Nemo sich selbst verzeiht, zum Beispiel wie sehr er sich aufgrund seines teilweisen, übernommenen negativen Selbstbildes selbst geschadet und verletzt hat, und sehe das (aufgrund meiner Selbsterfahrung) als notwendig an um mir selbst und sofern ich will auch anderen, vergeben zu können. Das wird meiner Ansicht nach noch wegen Nemos Schuldgefühlen verhindert.
Verliert man etwas, gewinnt auch immer etwas.
So gesehen haben beide Seiten ihre Berechtigung, wobei ich selbst der Ansicht bin, das Nemos Gefühle darüber zunächst auch gewürdigt werden wollen, dieses wäre für mich die Voraussetzung, dass diese sich dann ändern können.

07.01.2022 15:18 • x 2 #7011


G
Zitat:
Zitat von @Charla:
Ich schätze @Gast2000 Beiträge und glaube, dass er seinen Beitrag wohlwollend gemeint hat

Dankeschön. Ja, das ist richtig. Wohlwollend und als Hilfe für Nemo gedacht um etwas besser mit der ganzen
Situation umgehen zu können. Leider habe ich es offenbar nicht geschafft das gemeinte richtig rüber zu bringen.
Auch ich schätze deine Beiträge sehr und lese die sehr gerne.
Zitat von Charla:
Lieber Gast2000 ich bin der Auffassung viel wichtiger ist, dass @käptn Nemo sich selbst verzeiht, zum Beispiel wie sehr er sich aufgrund seines teilweisen, übernommenen negativen Selbstbildes selbst geschadet und verletzt hat, und sehe das (aufgrund meiner Selbsterfahrung) als notwendig an um mir selbst und sofern ...

Volle Zustimmung.

07.01.2022 19:55 • x 1 #7012


KäptnNemo
Ahoi,

Zitat von Ella:
Durch den Besuch bei Endlich hast du deutlich erkennen können, dass ein Umzug tatsächlich Erleichterung verschaffen würde, mach was damit.

Liebe Ella, erst einmal alles Gute zu Deinem Geburtstag! Ich wünsche Dir nur das Beste und hoffe Du konntest diesen Tag genießen.
Ja, es war in der Tag sehr hilfreich für mich. Natürlich trage ich mein Päckchen bei mir, aber ich habe gesehen wie viel freier ich mich hier bewegen kann. Hier kennt mich keiner, keiner kennt meine Geschichte, keiner diese Lügen... ich dreh mich nicht ständig um, sondern nehme wieder ganz andere Dinge wahr.

Zitat von Ajagmahia:
Du machst Dir wie ich verstanden hatte vor allem Sorgen um Deine Tochter bei der Entscheidung Umzug bzgl. ihrer sozialen Einbettung.

Ich danke Dir für Deinen hilfreichen Beitrag! Ja so ist es. Hauptsächlich mache ich mir Gedanken wegen meiner Tochter. Ich treffe eben nicht nur eine Entscheidung für mich, sondern auch für sie. Sie hat so viel verloren und ich möchte ihr nicht noch etwas nehmen an dem sie hängt. Trotzdem ist da natürlich auch noch das was mein Anwalt sagt - nämlich solange hier zu bleiben und das auszuhalten, bis alles vom Tisch ist und ich nichts mehr zu befürchten habe.

Zitat von Ajagmahia:
Gleichzeitig hast Du während Deines Besuches bei Endlich gemerkt, dass ein unbeschmutztes/neues Umfeld Dir sehr gut tut.

Ein lautes JA!

Zitat von Charla:
Ich schätze @Gast2000 Beiträge und glaube, dass er seinen Beitrag wohlwollend gemeint hat, weiss aber auch, dass jedes Ding immer zwei Seiten hat.

Ja, das weiß ich! Ich wollte auch nur mitteilen was mich irgendwie daran hindert es so sehen zu können. Verstanden habe ich es!

Zitat von Charla:
Nemo, ich sehe es auch so, dass du fast alles von deinem geglaubten vorherigen Leben verloren hast !

Genau so ist es! Was ist denn schon noch geblieben?

Zitat von Charla:
Vor allem auch dein Vertrauen in dich selbst und andere.

Leider ja! Mein Vertrauen ist erst einmal weg.

Zitat von Charla:
Alles ist anders geworden - und schlimmstenfalls hätte es sogar so kommen können, dass man dir aufgrund der Verleumdungen auch deine Tochter genommen hätte, zumindest erstmal vorbeugend bis die Sachen geklärt sind.

Ja, aber da haben wir zum Glück gut gegenan steuern können. Und meine Tochter ist in Therapie und ich tu alles dafür um zu zeigen, dass nichts dran ist an den Gerüchten. Ich will nur dass alles wieder gut wird und das meine Tochter glücklich ist.

Zitat von Charla:
Dein gesamtes vorheriges Leben ist wie ein Kartenhaus zusammengestürzt, deine geschafften Sicherheiten für deine Tochter und dich sind verloren gegangen, denn was nützt dir Haus und Umgebung wenn du dich nicht mehr wohl darin fühlen kannst und überwiegend wegen deiner Tochter bleibst?

Genau das denke ich ja auch. Was nützt mir ein Haus, wenn ich mich nicht zuhause fühle? Es fühlt sich eben einfach nicht mehr so an. Und der Gedanke ich will weg ist nach wie vor vorhanden. Aber es gibt eben immer noch diese 2 Seiten und ich will auf keinen Fall eine Entscheidung treffen, die ich dann später bereue. Wegziehen werde ich definitiv, dass ist klar. Aber mir geht es eher um den Zeitpunkt. Jetzt (und meiner Tochter noch mehr nehmen und gleichzeitig riskieren, dass Ex nicht aufhören wird) oder später (und damit riskieren, dass hier noch schlimmeres passiert)

Zitat von Charla:
Du dich dort nicht mehr frei zu bewegen traust weil du damit rechnen musst wieder aufgelauert und niedergeschlagen oder bedrängt zu werden, die Sorge um deine Tochter, was dann mit ihr wird und falls sie mal Zeuge davon oder ihr anders geschadet wird ?

Wegen meiner Tochter habe ich alles geklärt - aber eine Sicherheit dafür, dass sie nicht vielleicht auch noch zu Schaden kommt, gibt es leider nicht.

07.01.2022 20:24 • x 3 #7013


KäptnNemo
Zitat von Tee-Freundin:
Es IST eine dauerhafte Lücke in deiner Welt.

Ja, die lässt sich auch nicht schließen. Zumindest habe ich alles versucht, meine Gedanken immer wieder beiseite geschoben. Mir selbst gesagt, ich darf mich daran nicht aufhängen.. aber egal was ich tu, es schmerzt trotzdem immer.

Zitat von Tee-Freundin:
Jetzt hast Du noch mehr Zeit zum Grübeln, weniger Ablenkung und Alltag.

Das ist auch mein Problem - wobei ich ja eh im Homeoffice tätig wäre, aber immerhin wäre ich beschäftigt und diese Grübelzwänge würden vielleicht etwas weniger stark sein.

Zitat von Tee-Freundin:
Alleine um dein Befinden zu prüfen, wollte ich Dich mal im Urlaub sehen.
Und siehe da, Du lebst wieder (auf). *freu*
Klarheit über mögliche Wege hast Du ebenso erhalten.

Ist echt so. Ich selbst hätte das jetzt gar nicht so für möglich gehalten. Aber ich kann wirklich sagen, dass es doch eine starke Veränderung ist zu dem was ich Zuhause empfinde.

Zitat von Tee-Freundin:
Da lebt es sich ja fröhlicher auf dem Friedhof.

Du hast es mal wieder aufn Punkt gebracht!

Zitat von Tee-Freundin:
Wie glücklich ist deine Tochter in ihrer gewohnten Umgebung?

Naja, ihre Freundinnen bedeuten ihr sehr sehr viel, auch ihre Hobbys. Ich weiß, dass gibt es auch woanders. Sie wird neue Freunde finden, neue Hobbys etc - aber ich habe das Gefühl, dass sie eben JETZT gerade das so dringend braucht und Corona macht es ja nun auch nicht wirklich einfacher. Dann mal eben so schnell neue Freunde finden?

Zitat von Tee-Freundin:
Wieviele Pferde brauchst Du zur Überredung?

Eins würde ihr wohl erstmal reichen.

Zitat von Gast2000:
Ich hatte befürchtet, dass mein Beitrag wieder missverstanden werden könnte und wollte das verfasste zunächst erst gar nicht einstellen.

Nein, so ist es nicht. Ich hab das schon verstanden. Dennoch wollte ich erklären, warum ich das gerade nicht so sehen kann.

Zitat von Charla:
Verliert man etwas, gewinnt auch immer etwas.

Das ist wohl echt so!

07.01.2022 20:32 • x 3 #7014


Charla
Zitat von Käptn Nemo:
Ja, die lässt sich auch nicht schließen

Nemo, deinen Kummer um den Kleinen kann ich verstehen, ich hatte meinen Kleinen auch nur wenige Monate bevor er für immer ging - es bleibt eine Narbe im Herzen zurück, auch wenn die offene Wunde sich langsam verschließt damit wir weiterleben können. Die Wehmut und Sehnsucht bleibt und geht nicht ganz, sie bleibt eher im Hintergrund und kann immer wieder mal auftauchen - bei mir nach Jahrzehnten noch und das darf auch sein - in Gedenken an das kleine Wesen.

Ich glaube daran und weiss es auch weil ich das selbst schon einige Male so erlebt habe, dass alles einen Sinn macht, auch wenn wir es nicht sofort erkennen.

Vielleicht kommt es dadurch irgendwann, wenn die Zeit reif ist, dazu das du allem den Rücken kehrst um mit ungewohnter neuer Kraft, Macht und Leichtigkeit irgendwo ganz neu anzufangen, mit Haus/Wohnraum, Job, geheiltem Herzen, im Reinen mit dir und mit Abstand zu all dem gewesenen, nicht nur körperlich, sondern auch emotional ?
Vielleicht kannst und willst du auch mit einer inneren vollzogenen Wandlung bleiben ?

Dableiben um allen zu zeigen, dass du dich nicht unterkriegen läßt ist eher den Kopfmenschen möglich, für sensiblere Gefühlsmenschen ist das fast nicht und nur sehr schwer möglich sich damit gut fühlen zu können, ohne darüber krank zu werden, dazu braucht es wahrscheinlich sehr viel Zeit, Geduld und viel Kraft, die dann für andere, dir guttuende Dinge nicht mehr reicht.

Einige von uns hatten dir empfohlen mal raus aus den 4 Wänden zu kommen um so mehr Abstand zu bekommen um dich wieder selbst mehr zu spüren, jetzt hast du mit Endlich die Erfahrung gemacht was dir jetzt gut tut - dieses ist und bleibt in dir vorhanden, schaffe dir dafür kleine Inseln, damit du dich immer mal wieder erholen kannst.

Auch wenn es dir jetzt noch so scheint, du hast noch alles in dir um dich gut fühlen zu können, es wird gerade in den Hintergrund gedrängt weil du noch in einigen schmerzhaften Baustellen herumschwimmst und noch keine Rettung gefunden hast..

Du hast inzwischen so viel geleistet, bist die Dinge bewundernswert angegangen und hilfst auch noch deiner Tochter dabei über diesen Berg an Last hinwegzukommen und gibst dein Bestmögliches, mehr kannst du nicht tun.

Wir sind nicht auf der Welt um perfekt zu sein, jeder von uns macht auch Fehler, aus denen wir Lernen, Wachsen und Reifen um so mit uns selbst, vielen anderen Menschen/Situationen Frieden machen können.

07.01.2022 22:04 • x 5 #7015


G
Zitat von Charla:
Nemo, deinen Kummer um den Kleinen kann ich verstehen, ich hatte meinen Kleinen auch nur wenige Monate bevor er für immer ging - es bleibt eine Narbe im Herzen zurück, auch wenn die offene Wunde sich langsam verschließt damit wir weiterleben können. Die Wehmut und Sehnsucht bleibt und geht nicht ganz, sie bleibt ...

Danke dir. Ein toller, einfühlsamer und nachdenklich machender Beitrag der mich berührt hat. Herzlichen Dank.

07.01.2022 23:07 • x 2 #7016


Heffalump
Zitat von Käptn Nemo:
Trotzdem ist da natürlich auch noch das was mein Anwalt sagt - nämlich solange hier zu bleiben und das auszuhalten, bis alles vom Tisch ist und ich nichts mehr zu befürchten habe.

Aber dein Anwalt lebt nicht in dieser, sehr belastenden Situation. Wenn er nach Hause geht, muss er nicht mit ne kranken Ex rechnen, die überall lauert.
Es ist als Außenstehender immer leicht, zu sagen, bleib.
Zitat von Käptn Nemo:
Aber mir geht es eher um den Zeitpunkt. Jetzt (und meiner Tochter noch mehr nehmen und gleichzeitig riskieren, dass Ex nicht aufhören wird) oder später (und damit riskieren, dass hier noch schlimmeres passiert)

Deine Tochter leidet doch auch darunter. Im Hier und Jetzt. Und ihre Freundinnen, können sie auffangen? Beruhigen? Verstehen?

Hast du deine Tochter gefragt, wie sie diese Tage bei Endlich empfunden hat? Fühlte sie sich auch freier? Glücklicher? Ruhiger?
Würde es Euch beiden, dort gefallen? Nur so als einfache Frage.

08.01.2022 03:25 • x 3 #7017


G
Zitat von Heffalump:
Aber dein Anwalt lebt nicht in dieser, sehr belastenden Situation. Wenn er nach Hause geht, muss er nicht mit ne kranken Ex rechnen, die überall lauert. Es ist als Außenstehender immer leicht, zu sagen, bleib. Deine Tochter leidet doch auch darunter. Im Hier und Jetzt. Und ihre Freundinnen, können sie auffangen? ...

Zumal ja der Arbeitsplatz, und damit das sichere Einkommen, kein Verbleibe-Argument mehr sein kann.

Dennoch, sein RA würde keinen guten Job machen, wenn er die Gefühlslage des Mandanten und wie
es ihm in der Situation geht, zu einem priorisierten Kriterium seiner Arbeit macht. Ein guter RA hat auch
immer das Befinden des Mandanten im Blick und wird versuchen, die Belastung so gering wie möglich
zu halten.

Nemo sind alle Argumente seines erfahrenen RA bekannt. Details sollte Nemo hier, aus den benannten
Gründen, nicht nennen. Er vertraut seinem RA und es gab offenbar noch keinen Grund für Zweifel.
Zitat:
mein Anwalt sagt - nämlich solange hier zu bleiben und das auszuhalten, bis alles vom Tisch ist und ich
nichts mehr zu befürchten habe.

Letztlich beinhaltet das in einem einzigen Satz gesagte, worum es geht. Wir möchten wohl alle hier das
es ihm besser geht und er aus der enorm belastenden Situation möglichst schnell heraus kommt. Wenn
der härteste Weg jedoch der beste ist und im Ergebnis dann nichts mehr zu befürchten ist, liegt es nahe
was man machen sollte. Auch für Nemo steht juristisch einiges auf dem Spiel und es sollte alles unter-
lassen werden, was sich negativ auswirken kann oder hinderlich ist.

Ich bin daher der Meinung, es ist besser und richtig, das jetzt mit seinem RA zunächst durchzustehen,
verbunden mit dem Wunsch, dass sehr bald alles vom Tisch ist, ohne noch etwas befürchten zu müssen
und darüber hinaus die Ex zur Verantwortung gezogen wird.

08.01.2022 15:15 • x 2 #7018


Heffalump
Ohne, das ich jetzt wieder auf der anderen Seite der Münze stehe, gehts nicht.

Du schreibst:
Zitat von Gast2000:
Wenn
der härteste Weg jedoch der beste ist und im Ergebnis dann nichts mehr zu befürchten ist, liegt es nahe
was man machen sollte.

Eben das kann weder RA noch Nemo beeinflussen.
Zitat von Gast2000:
es ist besser und richtig, das jetzt mit seinem RA zunächst durchzustehen,
verbunden mit dem Wunsch, dass sehr bald alles vom Tisch ist, ohne noch etwas befürchten zu müssen
und darüber hinaus die Ex zur Verantwortung gezogen wird.

Dein Wunsch in Gottes Gehörmuschel.

Aber, so fromm er auch ist, dieser Frau ist einiges zu zutrauen - und ob diese dafür je Verantwortung im juristischen Sinne tragen muss - ist verdammt wage.

Wenn man selbst nie in solcher Situation war, wie belastend dies alles ist, kann sich leicht reden und beschwichtigend zum Abwarten aufrufen. Das es zum Teil extrem belastend ist, ist dir scheinbar durch die Finger geschlüpft. So belastend, kann krank machen. Richtig krank.

09.01.2022 04:40 • x 4 #7019


KäptnNemo
Zitat von Charla:
Nemo, deinen Kummer um den Kleinen kann ich verstehen

Danke für Dein Verständnis.

Zitat von Charla:
ich hatte meinen Kleinen auch nur wenige Monate bevor er für immer ging

Du hattest es ja schon mal erwähnt und dafür gibt es keine Worte - aber ich muss da wirklich sehr schlucken wenn ich das so lese. Das Leben ist manchmal einfach echt ungerecht.

Zitat von Charla:
ohne darüber krank zu werden, dazu braucht es wahrscheinlich sehr viel Zeit, Geduld und viel Kraft, die dann für andere, dir guttuende Dinge nicht mehr reicht.

Ja, so ist es wohl. Ich merke ja schon, dass ich auch körperlich an meine Grenzen stoße. Und ich erwähnte ja auch schon mal, dass ich nach wie vor am schauen bin, wenn ich etwas geeignetes gefunden habe würde es mir auch sicherlich bei meiner Entscheidung helfen. Aber hast Du Dir mal den Markt angeschaut? Ich hab keine hohen Ansprüche, aber es sollte schon bewohnbar sein. Und die Preise zur Zeit sind ja auch der absolute Wahnsinn. Egal ob Mietwohnung oder Eigentum.

Zitat von Charla:
Einige von uns hatten dir empfohlen mal raus aus den 4 Wänden zu kommen um so mehr Abstand zu bekommen um dich wieder selbst mehr zu spüren, jetzt hast du mit Endlich die Erfahrung gemacht was dir jetzt gut tut

Eigentlich hat es auch nochmal bestätigt was ich eigentlich brauche. Und kaum bin ich wieder Zuhause... merke ich, dass es hier einfach nicht mehr aushaltbar ist.

Zitat von Heffalump:
Wenn er nach Hause geht, muss er nicht mit ne kranken Ex rechnen, die überall lauert.

Da hast Du Recht!

Zitat von Heffalump:
Deine Tochter leidet doch auch darunter. Im Hier und Jetzt. Und ihre Freundinnen, können sie auffangen? Beruhigen? Verstehen?

Naja, was heißt auffangen?! Sie lenken sie ab, mehr oder weniger.

Zitat von Heffalump:
Hast du deine Tochter gefragt, wie sie diese Tage bei Endlich empfunden hat?

Da brauchte ich sie nicht einmal fragen. Sie mag Endlich sehr und hat die Zeit genossen.

Zitat von Heffalump:
Fühlte sie sich auch freier? Glücklicher? Ruhiger?

Definitiv!

Zitat von Heffalump:
Würde es Euch beiden, dort gefallen? Nur so als einfache Frage.

Ja, würde es!

09.01.2022 10:57 • #7020


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