Es sind inzwischen 18 Jahre

Zitat von duplex16: Werde ich meine jetzige Freundin jemals so lieben können? Leider nicht und glaub mir das macht mich auch unglaublich traurig.

Genau darum geht es aber doch!
Das ist das unfaire. Nicht potenzielle moralische Verfehlungen.
Deine Freundin geht doch davon aus, dass sie deine Nr..1 ist.
Und du sagst selbst - das ist sie nicht... und bist dir da in deiner Aussage auch noch ganz sicher.
aber sie weiß davon nichts, dass sie nur das Trostpflaster ist.

@LillyP Ich glaube, ihr habt ein falsches Bild von dem wie meine jetzige Beziehung aussieht. Ich bin sehr liebevoll und wir sind ernsthaft ein gutes Paar. Wir haben ähnliche Interessen und Ziele und wir werden ziemlich sicher zusammenbleiben. Es ist nicht so, dass meine Sehnsucht nach einem anderen Menschen sich irgendwie bemerkbar macht, oder zu Konsequenzen in meiner Beziehung führt. Was würde totale Ehrlichkeit den bringen als noch mehr Trauer?
Die Konsequenz für mich heißt am Ende in erste Linie, dass meine Träume sich immer um diese Frau drehen werden und das ich von Zeit zu Zeit weinend im Homeoffice sitze und noch seltener dumme Sachen mache, wie Briefe zu schreiben, die niemand haben möchte.

Häufig merkt der Partner aber die innere Zerissenheit. Unterschätze das nicht. Möchtest du wirklich als (teilweise) Schauspieler durchs Leben? Oder ganz committed tief lieben?

@thegirlnextdoor Ich habe jede Form von Normal verlassen, ich denke das haben wir bereits etabliert. Ich versuche jetzt einfach irgendwie mit meiner Realität zu leben.
Wie gesagt, die wird das nicht erfahren, weil ich sie wirklich nicht damit verletzten möchte, so schwer das vielleicht zu glauben ist.
Ich meine was würdest du in meiner Situation denn jetzt machen? Eine Therapie mache ich nun schon eine ganze Weile, ich erwarte dahingehend keine Wunder.

Zitat von LillyP: Häufig merkt der Partner aber die innere Zerissenheit.

Meistens ist das wirklich so.

Habe gerade meinem Mann von dem Fall erzählt, weil mich seine Meinung dazu interessierte. Er sagte, er wäre auch ziemlich schockiert, wenn er nach vielen Jahren festgestellt oder erfahren hätte, dass ich nur mit ihm zusammen bin weil es so gut harmoniert, ich aber nie über meine erste Liebe hinweg gekommen wäre. - Er ergo immer nur die Nummer zwei gewesen wäre, ohne es zu wissen.

Zitat von duplex16: Die Konsequenz für mich heißt am Ende in erste Linie, dass meine Träume sich immer um diese Frau drehen werden und das ich von Zeit zu Zeit weinend im Homeoffice sitze

Gerade das ist mE extrem alarmierend. Das geht zu weit - für dich, für deine Beziehung, für die gesamte Situation.

Was sagt dein Therapeut zu alledem...?

Du hast eine Langzeit-Therapie wegen dieser Sache gemacht.
Zu deinem Therapeuten warst du hoffentlich ehrlich bezüglich deiner Gefühle..?

Zitat von duplex16: Eine Therapie mache ich nun schon eine ganze Weile, ich erwarte dahingehend keine Wunder.

Weiß dein Therapeut wirklich was Sache ist?
Oder hast du dem die Geschichte mit der Entschuldigung glaubhaft verkauft, so dass er dachte dein Problem wäre wirklich, dass die Frau deine Persönlichkeitsänderung nicht mitbekommen hat?

Ich wundere mich offengestanden auch über den Therapeuten... und das aus mehreren Gründen.

@LillyP Du ich möchte das alles nicht, ich wäre gern normal und hätte mit diesem Mist gern vor Jahren abgeschlossen und würde nur noch alle Jubeljahre zurückdenken. Warum ich das nicht kann, weiß ich nicht.

@duplex16

du kannst ganz sicher damit abschließen. Natürlich ist das möglich. Dein Hirn ist in der Lage dazu und kann das. (Ich habe Pädagogik und Psychologie studiert und das ist Grundwissen!)
Aber das musst du a) wollen und b) brauchst du nach dieser langen Zeit, die du dich jetzt auf diesen Gedanken fixiert hast, möglicherweise tatsächlich professionelle Hilfe dabei.
Sicher könntest du das auch alleine schaffen - ist aber etwas mühsamer.

@thegirlnextdoor Ich hatte mehrere mehrjährige Beziehungen seit dem und meine jetzige läuft seit über einem Jahrzehnt, ich bin nicht sicher wie viel Zerrissenheit sich da noch bemerkbar machen wird.
Ich habe mit meinem Therapeuten die ganze Sache mehrfach durchgesprochen und gesagt, wie es aussieht. Ich weiß nicht was ihr euch vorstellt, was in so einer Therapie passiert oder was ein Therapeut leisten kann. Der hat am Ende des Tages auch keinen Zauberstab.

Zitat von duplex16: Ich weiß nicht was ihr euch vorstellt, was in so einer Therapie passiert oder was ein Therapeut leisten kann. Der hat am Ende des Tages auch keinen Zauberstab.

Na ja, mehr als das was bei dir rausgekommen ist, sollte rauskommen. Ich habe selbst in der Richtung studiert und hab daher zumindest ein bisschen mehr Einblick.
Wenn das das Ergebnis ist, dass du immer noch Null über die Frau hinweg bist und heulend im Home Office sitzt... dann war die Therapie für die Katz.
Natürlich kann man jemanden professionell dabei unterstützen, solche Dinge loszulassen.
Hat er das denn versucht?
Oder wie lief die Therapie ab?

Also es geht ganz grundsätzlich immer viel darum, dass ich meine Gefühle in die Richtung akzeptiere und mir auch erlaube von Zeit zu Zeit traurig über Dinge zu sein die ich verpasst habe oder die ich vermisse.
Ziel ist es im Endeffekt mich aus der Vergangenheit ins jetzt zu kriegen und zu schauen wie viel Gestaltungsspielraum ich denn in meinem Leben habe, um mich jetzt glücklicher und zufriedener zu machen.

Worauf ich hinaus wollte - hat der Therapeut denn nachgeforscht, warum dir seit 18 Jahren eine Projektion so wichtig ist? Fand da irgendeine Form von Analyse statt..?

Hat dein Therapeut dich über die Funktionsweise des Gehirns aufgeklärt und dir aktiv beigebracht wie du deine Denkmuster verändern kannst?

Oder habt ihr jede Stunde mehr oder weniger über dasselbe geredet - oder hat er dich reden lassen?

Du sagtest, die Therapie wäre zweimal verlängert worden.

Da stellt sich mir die Frage: hat der Therapeut sich wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben und du hast darauf bestanden, dich an der Frau und den Gefühlen festzubeißen?
In dem Fall hätte ich als Therapeutin die Therapie nämlich gar nicht erst verlängert.
Es gibt Fälle, da dringt ein Therapeut mit nichts, was er sagt, zum Klienten durch, und der möchte immer nur über den gleichen Stiefel reden - ohne an einer Veränderung arbeiten zu wollen. Da würde ich nicht verlängern, das könnte ich nicht vor der KK rechtfertigen.

Aber wenn der Therapeut Verlängerungen beantragt hat, muss es doch erkennbare Fortschritte gegeben haben- Anzeichen dafür, dass die Therapie dich weiterbringt.

Wenn du jetzt aber sagst, dass du innerlich noch so leidest, dass du immer wieder weinen musst, wegen einer Trennung, die 18 Jahre zurück liegt, dann ist das schon extrem - und fraglich: hat sich durch die Therapie etwas gebessert, ja/nein?

Was wurde dir dort vermittelt?
Inwiefern nützen dir die Erkenntnisse im Alltag?

Unsere Beiträge haben sich überschnitten.

Zitat von duplex16: Also es geht ganz grundsätzlich immer viel darum, dass ich meine Gefühle in die Richtung akzeptiere und mir auch erlaube von Zeit zu Zeit traurig über Dinge zu sein die ich verpasst habe oder die ich vermisse.

Zitat von duplex16: Ziel ist es im Endeffekt mich aus der Vergangenheit ins jetzt zu kriegen und zu schauen wie viel Gestaltungsspielraum ich denn in meinem Leben habe, um mich jetzt glücklicher und zufriedener zu machen.

Das ist aber sehr, sehr allgemein... gab es denn auch ganz konkrete Anleitungen und Hilfestellungen?
Kleine Aufgaben usw..?
Und das hat alles nichts genützt..?

Also er macht jetzt zumindest keine klassische Verhaltenstherapie, falls du das meinen solltest.
Der Ansatz den er zumindest nach eigener Aussage verfolgt basiert auf der Gestalttherapie, falls dir das etwas sagen sollte.

Also neben meinen Gedankenkarussell Problemen ist es ja aber auch einfach so, dass ich dieses Glück und diese Gefühle von damals nicht mehr erreichen konnte. Und da sehe ich nicht, wie mir da eine Therapie helfen soll. Es ist nicht so, dass ich mich nicht auf die Beziehungen einlasse oder ich mich zurückhalte.