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Es tut so unsagbar weh- Trennung nach 14 Jahren

Beyourself
Guten Morgen Juliane,
dass dir die Bedeutung der Liebe für dein Kind momentan ein Strohhalm ist, ist schön und wichtig. Ich denke auch öfters, wären meine beiden süßen Mädels nicht, ich hätte schon so manche Male mich total hängen lassen. Ich kenne die Vorstellung, in Tagen und bevorstehenden Pflichten Sinnlosigkeit zu sehen. Aber die Gewissheit, meine beiden Mädels sind bei mir, brauchen mich, das treibt mich auch weiter an. ich kann gegenüber den beiden auch nicht meine belastenden Gefühle (Trauer, Wut, Enttäuschung,..) zum Ausdruck bringen, aber irgendwie geben die beiden mir Kraft und diese rettet mich vor Momenten der Hilflosigkeit. Wenn du Lichtblicke der Normalität einfängst, wie du schreibst, dann lasse sie bewusst für dich zu und öffne dich diesen gegenüber. Letztlich ist das Spüren der Normalität der Impuls, der mich aus Gedankenstrudeln (wieso, weshalb, warum, ?) wieder herauszieht. Gedanken , wie der Vergleich, wie geht´s mir ? Wie geht´s meinem getrennten Partner/in? kommen leider immer wieder auf . Ich versuche sie auch zuzulassen, aber mein Verstand sagt mir auch, dass ich mich von diesen auch bewusst quälen lassen kann. Will ich das ? oder Ist es vielleicht besser, ich tue mir stattdessen was Gutes? Ein Beispiel: Gestern Abend hole ich meine beiden bei ihr ab, weil sie sind diese Woche nach der Arbeit bei mir. Ich treffe auf einen jungen Typ vor ihrer Haustür, denke mir nix dabei, weil mehrere Parteien in dem Haus wohnen. Ich klingel bei ihr, meine beiden Kinder kommen mir entgegen, sind aber einfach in dem Moment quängelich und von der Rolle (ist halt bei Kindern so, kennen wir). Der Typ bleibt hinter mir im Abseits, meine getrennte Frau erklärt ihm freudig und erwartungsvoll in einem kurzen Satz, er möge draußen warten, bis die Situation mit den Kinder Abholen beendet sei. In diesem Moment schossen mir 1000 Gedanken durch den Kopf (so wie, aha, ist das vielleicht schon der Neue? oder was werden die beiden , wenn ich weg bin zusammen erleben?,.....usw.) Hatte gottseidank keine weitere Zeit darüber mir im Moment den Kopf zu zermartern. Habe dann zu hause das normale Abendprogramm mit den Kindern gemacht (Abendbrot, Fernsehen, Vorlesen, Kuscheln,....) Da war ich froh, dass ich von den beiden zur Normalität gezwungen wurde. Später kamen dann nochmal Gedankenanflüge, aber sie waren für mich aushaltbar, und setzten mich emotional nicht mehr so schachmatt wie zu zurückliegenden Zeiten. Soviel hier, wie die Normalität auch einen von der Lethargie abhalten kann. ich wünsche dir , dass du auch von erdrückenden Gedanken und Gefühlen losgerissen wirst und aber diese auch an anderer Stelle rauslassen und loswerden kannst , hier , in Gesprächen mit vertrauten Freunden,... Dir einen Tag mit Lichtstrahlen von Normalität.

04.02.2015 11:26 • x 1 #31


Satine
Warum es so schwer zu ertragen ist? Es ist purer Schmerz. Jeder starke Schmerz ist schwer zu ertragen. Aber wir müssen ihn ertragen. Alle Wunden heilen irgendwann und dann tut es nicht mehr (so) weh. An das Gefühl morgens kann ich mich noch sehr gut erinnern. Man wacht auf, realisiert, wo man ist und dann kommt tatsächlich die Keule und man denkt: Ah okay, es ist immer noch alles so furchtbar. Ich bin nicht aus einem Alptraum aufgewacht. Aber auch das wird weniger. Ich habe festgestellt, dass man sich diesen ganzen Gefühlen hingeben muss. Es führt kein Weg daran vorbei, man muss da durchgehen. Ganz bewusst. Das Leben fühlt sich schlecht an, ja, aber nicht für immer. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und deshalb versuchen wir wie verrückt, an diesen bisherigen Gewohnheiten festzuhalten. Wir haben Angst vor Veränderungen, lieben die Sicherheit. Was Du jetzt erlebst ist der freie Fall. Dein Mann hat Dir den Boden unter den Füßen weggerissen. Lass Dich fallen und vertraue darauf, dass Du den Boden bald sehen wirst. Und irgendwann wirst Du ihn an Deinen Füße spüren.

Meine Trennung ist jetzt acht Monate her. Einerseits kann ich mich noch sehr genau an diese Gefühle erinnern, andererseits kommt mir all das so unheimlich weit weg vor.

Hoffnung zu haben, dass alles am Ende gut wird, ist sehr hilfreich. Ohne Hoffnung würden wir wohl all das nicht ertragen können.

Was ich von Dir lese, löst sogar etwas Schmerz bei mir aus, weil ich das noch so gut nachvollziehen kann. Aber ich bin schon ein paar Schritte weiter. Vertraue darauf, dass es besser wird. Aber jetzt kann Dir leider niemand diesen Schmerz nehmen. Nimm ihn an. Er wird Dir auch sehr viel Stärke geben.

Ich weiß noch, wie verzweifelt ich war und immer dachte, damit alles wieder gut wird, muss er sich doch besinnen, einsehen, dass alles ein Fehler war und zu mir zurückkommen. Ich wollte von niemandem hören, dass es besser ist, ihn loszulassen. Ich wollte ihn zurück. In den letzten Monaten habe ich viel reflektiert und erkannt, dass ich selbst schon sehr lange nicht mehr glücklich war. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, ich hätte mich selbst auch verlassen, denn ich war unglücklich und habe dies ihn wohl unbewusst auch spüren lassen. Ich wünschte, ich wäre selbst mit mir klar gewesen und hätte vielleicht selbst diesen Schritt gewagt zu gehen. An Trennung habe ich zwischendurch nämlich selbst gedacht. Ich hätte aber wohl nicht den Mut gehabt oder noch etwas mehr Zeit gebraucht, um diesen Schritt auch zu machen. Ich sehe es zwischenzeitlich positiv ... er hat den Schritt gewagt und mich damit frei gelassen. Um dahin zu kommen, war es aber ein harter und langer Weg. Und dieser Weg ist auch noch nicht zu Ende. Aber ich kann heute sagen, dass ich nichts mehr rückgängig machen wollen würde. Mein neues Leben gefällt mir einfach viel zu sehr, als dass ich es für meinen Ex wieder aufgeben wollen würde, unabhängig davon, ob er überhaupt zurück wollte. Das ist nicht mehr wichtig für mich.

Sorry, meine Nachricht ist wieder etwas ausgeartet, aber wenn ich einmal anfange ...

04.02.2015 11:34 • x 3 #32


A


Es tut so unsagbar weh- Trennung nach 14 Jahren

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Beyourself
Hallo Satine, schön dass du hier deinen Prozess und was er mit dir gemacht hat (u.a. die Eigenreflexion angeschubst, Schmerz bewusst spüren lassen,..) hier schilderst. Das gibt mir Hoffnung auf meinem Weg nach vorne. danke dir !

04.02.2015 11:40 • #33


Satine
@Beyourself:
Gern geschehen. Ich freue mich darüber, wenn ich zwischenzeitlich diejenige bin, die helfen kann. Noch mehr steht natürlich in meinem eigenen Thread, deshalb will ich hier nicht so weit ausholen. Hier bei Wunsch nachzulesen: https://www.trennungsschmerzen.de/ich-lass-ihn-gehen-t19150.html

Schön, dass Dir das Hoffnung gibt. Du darfst sogar einen Schritt weitergehen und GLAUBEN! ))

P.S.
Ich liebe das Zitat in meiner Signatur, denn es ist viel Wahres dran. Aber es gibt noch ein anderes schönes Zitat, welches mich seit meiner Trennung stets in Gedanken begleitet und immer wieder tröstet, wenn ich doch mal wieder traurig bin:

per aspera ad astra
(Durch das Rauhe zu den Sternen.)[/b]

04.02.2015 11:51 • #34


Satine
Und hier kurz noch ein wenig Trost ... mein derzeit absolutes Lieblingslied, bei dem ich jedes Mal eine Gänsehaut bekomme:


JOHANNES OERDING
Alles brennt

Komm gib auf, komm gib auf, sagt mir mein Verstand
und ich schau aus grauen Augen stumm an die Wand.
Und ich suche den Raum ab doch find' keine Tür,
'n Weg nach draußen, noch schnell weg von hier.

Mein Kopf läuft heiß und Rauch steigt auf;
Blut kocht, Herz pocht, Atemnot, Nervenglüh'n und Feuer sprüh'n.

Alles brennt, alles geht in Flammen auf,
alles was bleibt, sind Asche und Rauch.
Doch zwischen schwarzen Wolken seh' ich ein kleines bisschen Blau
ich halt die Luft an, lauf über die Glut. Alles wird gut.

Zu wenig Platz, zu eng, selbst für einen allein.
Bevor sie auf mich fall'n, reiß ich die Mauern ein.
Komm steh' auf, komm steh' auf, sag ich mei'm Verstand
und gibt es keine Tür, dann geh' ich halt durch die Wand.

Das alles muss weg, das alles muss neu.
Steine schmelzen, Scherben fliegen, g'radeaus auf neuen Wegen,
durch den Feuerregen

Alles brennt, alles geht in Flammen auf,
alles was bleibt, sind Asche und Rauch.
Doch zwischen schwarzen Wolken seh' ich ein kleines bisschen Blau
ich halt die Luft an, lauf über die Glut. Alles wird gut.

Alles wird gut

Und wenn es wieder in mir brennt, dann weiß ich es genau
dass man Feuer mit Feuer bekämpft.

Alles brennt, alles geht in Flammen auf,
alles was bleibt, sind Asche und Rauch.
Doch zwischen schwarzen Wolken seh' ich ein kleines bisschen Blau
ich halt die Luft an, lauf über die Glut. Alles wird gut.

04.02.2015 12:17 • #35


L
Hallo Satine und beyourself!
Vielen Danke für eure Worte. Eure Erfahrungen sind wichtig für mich, weil da viel Kraft- zum Mindestens im Kopf- wächst, um voraus zu schauen. Die letzten Stunden (es ist ja noch sooo frisch, da zählen noch Minuten und Stunden bei dem überhaupt mal Begreifen, Annehmen und schon Verarbeiten) kamen mir auch neben sehr quälend schmerzhaften Gedanken der eine oder andere Funken des...naja...der Einsicht mal gaaaanz vorsichtig ausgedrückt. Vielleicht hat er Recht. ...aber hätten wir solche Probleme nicht ansprechen müssen um? Einfach was neues suchen? ? Mir war es heute zum ersten mal wichtig, wer SIE ist. Ich hab gott sei dank vorher noch telefoniert...und unterm Reden gemerkt, das täte mir nicht gut, wenn ich auch noch ein Gesicht dazu habe. So ist sie ein Anonymus und gut! Es ist schön zu wissen, dass die Aussicht da ist auf ein Stück Normalität. Hätte nie gedacht, dass mir der Austausch hier helfen könnte. Wenn ich wieder stabiler bin, helfe ich gerne wieder zurück - bloß nicht euch beiden - ihr steuert in eine glückliche Richtung. ..aber hier kommen ja immer wieder neue hilflose Leut.
Was habt ihr für Erfahrungen mit der Arbeit? Ich hätte unmöglich jetzt arbeiten können - bin krank geschrieben. Ich hab vorsichtig überlegt, ob ich morgen einen halben Tag gehe? Ich muß dazu dlsagen, daß ich ein Team von 25 Mitarbeiter/innen leite....und ich weiß nicht, obs gut tut? Wir haben ein gutes Klima und kennen uns. Also verheimlichen kann ichs nicht.

04.02.2015 16:05 • #36


L
Satine, ich habe jetzt mal deine Geschichte gelesen. ..kann mir jetzt nicht alles merken, weil meine Gedanken immer wieder abdriften. Aber du hast eine sehr angenehme Art und Weise auf die Dinge zu schauen! Du wertest nicht...also auch nicht abwerten. Du begegnest deinem Ex nach wie vor mit Respekt- Hut ab! Ich hin ähnlich (will mich nicht selber loben, aber ich erkenne mich zum Teil in Deinen Worten/Ansichten wieder) -aber noch längst nicht in der Wut-phase, die sicherlich auch noch kommt. Ich bin vorhin, nachdem ich meinen Sohn (9Jahre) zu einer Freundin gebracht habe, zu dem Haus gefahren, dass wir eigentlich zusammen kaufen wollten. Ja, wir haben den Ausbau und Umbau schon miteinander geplant...welche Möbel wir mitnehmen, was wir noch kaufen müssen. ...jetzt zieht er das alleine durch- oder mit der Neuen? Ich weiß nicht wer das ist....- auf alle Fälle wollte ich mich von dem Haus verabschieden. Komisch...alle Fensterläden runter...aber durch ein Fenster konnte ich sehen, daß seine Tasche in einem leeren Zimmer steht und ein Minisofa. Das hat er sich wohl irgendwo her organisiert. ..und pennt schon dort. Ich hatte ihn ja am Sonntag gebeten zu gehen, nachdem er mir die Neue eröffnen musste . Kurz beschrieben wie: eine Woche zuvor erzählte er mir aus heiterem Himmel, die Gefühle seien nicht mehr so...usw. Habe gleich gefragt ob es eine andere gibt...NEEEIIIIIN...aber er fühlt nicht mehr genug. Wir sind nach langen Gesprächen ins Bett und verblieben, dass wir uns Zeit geben etc. Die Woche war grauenvoll...ich habe versucht kleinste Zeichen zu deuten. ..mir überlegt , was ich noch machen kann..wie ich mich verhalte.....
waren dann am samstag noch zusammen shoppen, abds mit Freunden essen...danach online Karten für jetzt am Freitag gekauft...usw (hatte ich ja schon so geschrieben...) so jetzt aber-oh hatte ich das auch schon geschrieben? Bin ganz wirr...egal...Sonntag war er unterwegs und ich sah, dass er ziemlich oft bei WhatsApp online war. Abends nach dem Tatort bin ich ins Bett und schwups war er online...5 Minuten später wieder und da bin ich zu ihm hin...wem hast du grad geschrieben. ..ganz ruhig...ohne Szene. .. dann ist er rausgerückt...ja es gibt eine andere ! Wommm....das saß! ! Ich hab ihn daraufhin gebeten zu gehen- und seit vorhin weiß ich..in UNSER Haus. Das tut alles soooo weh und das nochmal Schlimme daran ist, das Haus steht in unmittelbarer Nachbarschaft zu unseren besten Freunden- in einem Kaff. Aber das ist die Freundin, die mich Tag und Nacht am Telefon anhört, mir hilft. ... Wie schei. ist das denn? Ich hatte wahnsinnigen Bammel davor zu denen zu fahren...aber ich musste es hinter mich bringen...und nu schläft er schon da. Das sind alles so quälende Dinge, die dazu kommen...
Sry...fürs WirrWarr...

04.02.2015 17:07 • #37


H
Liebe Juliane66,

alles in unserem Leben benötigt seine Zeit und ich kann dir diesbezüglich echt nur empfehlen, nimm dir alle Zeit, die du für die persönliche Aufarbeitung benötigst. Es gibt da kein Zeitfenster, denn so unterschiedlich wie wir Menschen sind, genau so unterschiedlich sind die Zeiträume, die wir für gewisse Dinge benötigen.

Hätte, wollte, könnte...

Dies sind alles Ausreden, um persönliche Fehlverhalten zu rechtfertigen. Die Liebe ist eines der wichtigsten und größten Geschenke, die wir eigentlich besitzen. Aber leider sehen es viele unserer Mitmenschen, wohl ganz offensichtlich anders.

Man muss einfach begreifen, dass man um die Liebe tagtäglich aufs Neue kämpfen und die Liebe wie eine zarte Pflanze pflegen muss. Ob bei Sonnenschein oder an stürmischen Tagen, es geht immer nur gemeinsam. Aber wie so viele andere Dinge in der heutigen Zeit, wirft man heutzutage auch die Liebe weg (Wegwerfgesellschaft)?!

PS

Du solltest darauf verzichten, jetzt auch noch das Bild vor Augen zu haben.
Ach ja, sie ist nicht besser als Du, sie ist nur neuer !


VG Holzer

04.02.2015 17:28 • #38


L
Danke Holzer- Gott sei Dank hab ich mich heute noch zurückhalten können, ich glaube wirklich, wenn ich weiß wer sie ist, geht das Kopfkino los!

04.02.2015 23:21 • #39


Beyourself
Hallo Juliane,

danke für deine Rückmeldung. Ob ich weiter bin hinsichtlich Klarheit, geordneter Gedanken, Vorstellungen, ich glaube nicht sonderlich. Das Einzige was ich diesbezüglich in Einstimmung zu mir selbst sagen kann, ich finde mich gegenwärtig mit dem Gedanken ab, dass Sie keine Rückkehr mehr sehen wird und ich mir fast sicher bin, dass es diese für mich, aufgrund der starken gefühlten Verletzung nicht , oder fast nicht mehr geben kann. Ich habe heute auch den ganzen Tag in meiner Praxis verbracht Satines Thread zu lesen (wie ich geschrieben habe, läuft meine Praxis, sprich Existenzgründung mehr als bescheiden, daher war es mir zumindest heute egal, ob ich diesbezüglich was tue oder Seelenbalsam betreibe). Morgen ist auch noch ein Tag! Mir war heute Seelenbalsam wichtiger. Und ich muss sagen Satines Thread hat mich in dem Maße total berührt, weil sie schonungslos sehr bei sich mit ihren Gefühlsbeschreibungen und Reflexionen ist, dass sie sich damit in großem Maße selbst helfen kann. Respekt Satine oder war es Satina (bitte nicht so eng sehen)!? Das du an den letzten Ort eurer gemeinsamen Ziele nach dem plötzlich unerwarteten Ende eurer Beziehung, durch ihn, zurückkehrst , ist mehr als verständlich. Ebenso die Beschäftigung mit der Person, der er sich zugewendet hat. Ich könnte diese aber in deiner momentanen Situation und Lage auch nicht sehen oder begegnen. Womit ich hier auch (wie so viele) ein Playdoyer für eine KS halte. Diese ist eine Hilfe zum Eigenschutz. Noch zur Arbeit. Ich bin zeitweise gezwungen , momentan als Existenzgründer da mich reinzuhängen, eben weil es schlecht läuft seit 7 Monaten. Aber : ich kann das seit Januar eher schlecht. Sitze in der Praxis und warte auf potentielle Patienten. Surfe dann auch oft im Internet und denke, dann tue ich eben jetzt mal was für meine Seele. Das sollten wir hier alle tuen und beherzigen. Weil, es ist so wichtig für uns. Schließlich müssen und wollen wir sowas überleben. Liebe Juliane, du bist in deiner Wahrnehmung und Gewichtung der Dinge, die dich quälen und belasten auf einen sehr heilsamen Weg. Gehe diesen mit Vertrauen zu dir selbst weiter. Sei gedrückt. SG Ralf

05.02.2015 02:01 • #40


H
Hallo Juliane66,

nix zu danken ! In solch einer schwierigen Phase muss man auf all die Dinge verzichten, die einen zusätzlich belasten und vor allem nicht gut tun... So schwer es auch fällt !

Natürlich hat jeder vernünftige Mensch noch Gefühle, quälende Fragen und gewisse Bedürfnisse, deshalb verstehen ja sehr viele Betroffene nicht, dass jegliche Initiativen (Kontakte usw.) absolut nichts bringen.
Gerade hier werden sehr viele Fehler gemacht, aber so sind wir Menschen nuneinmal und deshalb darf man diesbezüglich niemanden verurteilen.

Was die Neue betrifft:

Neue Besen kehren gut, aber auch neuen Besen gehen einmal die Haare aus !


VG Holzer

05.02.2015 09:02 • #41


L
Hallo Ralf!
Darf ich fragen, auf welche Patienten du wartest? Was für eine Praxis läuft denn in der heutigen Zeit schlecht? Du brauchst glaub ich jetzt auch mal positive Aspekte in deinem Leben- für die Praxis wünsche ich dir ab sofort den Erfolg, den du dir wünschst!
Warum hat du so lange geglaubt oder gehofft, daß sie zurück kommt? Das zermürbt ja komplett. Ich bin jetzt schon an dem Punkt (wirklich?) an dem ich weiß er wird irgendwann wieder anklopfen, weil er aufwacht...denk ich jedenfalls - aber ich will das gar nicht mehr! Ich vermisse ihn sooo unbeschreiblich doll, aber er hat mir und meinem Kind so sehr weh getan, das verzeihe ich nicht!
Jetzt kommt bei mir schon so eine Wut hoch. ...dieses Gelaber von wegen wir haben uns auseinander gelebt...deshalb die neue usw. Er hat Mist gebaut und schiebt für sich die kaputte Beziehung vor. Ja...so solls jetzt sein. Ich kann mir grad gar keine Zukunft vorstellen, weil alles so weh tut...wird das wirklich leichter?

05.02.2015 09:30 • #42


L
Hallo Holzer!
Ja Dinge, die uns zusätzlich belasten dürfen nicht her! Dazu gehören auch bestimmte Gedanken - d4ie man schnell von sich weisen sollte, wenn sie hochkommen. Zum Beispiel....was wir zusammen schon geplant haben...was wir langfristig vor hatten....usw. Diese Gedanken quälen mich soooooo sehr, ich weiß nicht, ob das der Verarbeitung zuträglich ist?!?!?
Was den Kontakt angeht, ich will ihn gar nicht sehen ider hören. .oder oder oder. Wegen mir erst mal null Kontakt. Aber mit unserem Sohn geht das schlecht. Er hat ja schon gefragt, ob wir zu dritt was machen sollen...für unser Kind- aber das geht gar nicht! Erstens ist der sehr sensibel-anders als sein Vater...eher wie seine Mutter- und ich will nix schauspielern, das merkt der Kleine schnell!
Interessant ist wirklich, dass mein Kind wesentlich mehr erspüren kann als sein Vater! Dem fehlt oft das nötige Fingerspitzengefühl! !

05.02.2015 09:38 • #43


Beyourself
Guten Morgen Juliane, zu deiner Eingangsfrage gebe ich dir per pn ne Antwort. Ansonsten kann ich diese gefühlte und gedankliche Ambivalenz - den Partner zu vermissen und sich die Frage zu stellen, was ist, wenn er plötzlich ne Wendung macht und vor der Tür steht, reuhig , - und zum anderen aus der gefühlten großen Verletzung (er / sie hat mir meine Familie genommen, hat sich ohne mir eine Chance zu lassen, aus der Beziehung herausgeliebt) heraus zu wissen, es kann keinen Neuanfang in der Beziehung mehr geben, absolut verstehen. ich erlebe nichts anderes gerade. Aber das gefühl , es kann nicht mehr funktionieren ist momentan stärker bei mir. Aber es wechselt halt nach wie vor. Es gibt Tage, da glaube ich drüber hinweg zu sein, dann gibt es Tage, da stelle ich mir Fassungslos die Frage, warum musste es dazu kommen von Ihrer Seite. Aber ich weiß von der Vernunft her, ist es müßig sich eine solche Frage immer wieder zu stellen. Tja, vielleicht ist es aber ein eigener Heilungsprozess, diesen Schmerz, der daraus empfunden wird, zu spüren und aushalten zu müssen. Gedanken an die Zukunft habe ich momentan in dem Sinne nicht, was wird aus mir? Kann ich nochmal mit vertrauen eine Beziehung eingehen? Ich denke, ich kann es irgendwann, aber bis dahin ist es noch ein längerer Weg. Dir einen Tag, der dir befreiende Momente schenkt. SG Ralf

05.02.2015 10:30 • #44


Satine
Hallo Juliane,

die Frage, ob man etwas zu dritt macht, hat mein Ex vor längerer Zeit auch mal gestellt. Da ging es aber eher darum, dass er hofft, dass wir irgendwann einmal wieder normal miteinander umgehen können und dann vielleicht mal wieder was zu Dritt unternehmen.

Ich habe ihm letzte Woche, also Monate später, die Antwort gegeben.

Ich habe ihm gesagt, dass ich davon gar nichts halte. Unser Sohn war etwas über 1,5 Jahre alt, als die Trennung stattfand. Unser Sohn wird sich niemals daran erinnern können, wie es war, als seine Eltern noch ein Paar waren. Und vielleicht ist das auch besser für ihn. Er wächst einfach damit auf, dass seine Eltern kein Paar sind. Und ich werde einen Teufel tun, jetzt oder demnächst damit anzufangen und ihm eine Art Familie vorgaukeln, die es nun einmal nicht mehr gibt. Das klingt zunächst verbittert, so fühlt es sich aber nicht für mich an. Ich denke wirklich, dass es besser so ist für unseren Zwerg. Mittlerweile hat er sich doch auch schon sehr gut an die neue Situation gewöhnt.

Mein Ex war wegen dieser Antwort etwas irritiert und offensichtlich auch nicht richtig meiner Meinung. Er sagte dann, dass unser Sohn das ja aber vielleicht mal will. Darauf entgegnete ich ihm, dass wir das dann ja sehen werden, wenn es soweit ist, ob er das wirklich verlangt. Im Übrigen spreche ich auch nicht von seinem Geburtstag oder auch Weihnachten. Aber ich werde jetzt nicht zu Dritt in den Hagenbeck's Tierpark gehen. Wozu? Und ich habe meinen Ex dann gefragt, wie er sich das denn vorstellt, wenn auch ich irgendwann einen neuen Partner habe? Sollen wir dann zu fünft gehen?

Wie gesagt, er war nicht ganz meiner Meinung. Mir ist das zwischenzeitlich aber nicht mehr so wichtig, denn ich glaube fest, dass für unseren Sohn eine klare Linie viel besser ist. Es wird nicht schlimm für ihn sein, wenn wir nichts zu Dritt unternehmen, weil er es doch gar nicht kennt.

Und noch was wollte ich hier kurz loswerden, ich hoffe, das ist okay für Dich, Juliane ...

In der ersten Zeit nach der Trennung habe ich immer gesagt, dass ich mich scheiden lassen will. Es gibt kein Zurück. Ich könnte ihm nie verzeihen. Er könnte niemals zurückkommen, weil ich gar nicht weiß, wie das gehen sollte. Diese Sätze habe ich runtergerattert, aber gefühlt habe ich das nicht. Und ich weiß nicht wieso ... vielleicht durch das erneute Schreiben hier (hab lange nur mitgelesen) ... aber heute morgen im Auto habe ich das erste Mal gedacht: Ja, ich will geschieden werden. Und viel wichtiger: ICH HABE ES AUCH GEFÜHLT! Und es war ein tolles, befreiendes Gefühl. Wenn er jetzt vor meiner Tür stünde und alles bereuen würde, dann würde ich ... mich freuen? Nein. Im Gegenteil: Mich würde das traurig machen. Aber nicht meinetwegen, sondern seinetwegen. Ich will ihn nicht mehr. Er hat mich gezwungen, diesen Weg zu gehen, den ich eigentlich nicht gehen wollte. Und jetzt bin ich fast schon etwas dankbar dafür, denn ich hätte allein wohl nicht die Kraft oder den Mut gehabt zu gehen. Und jetzt bin ich meinen Weg schon so weit gegangen, dass ich einfach nicht mehr zurück will. Ich will nicht mehr umkehren. Ich habe ihm seine Tat verziehen. Vielleicht noch nicht ganz, aber die Wut ist nicht mehr da. Ich fühle mich gerade ziemlich im Reinen mit mir selbst und genieße mein Leben.

Siehst Du, Juliane, auch Du kannst bereits helfen.

P.S.
Eigentlich gehört das wohl in meinen Thread, aber da ist es so ruhig, dass ich es einfach jetzt hier loswerden wollte. Ich hoffe, es ist okay.

05.02.2015 11:17 • #45


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