Armin, ich hab Deine Schilderung Deines Lebens bereits mehrfach gelesen und bin jedesmal wieder zu der Überzeugung gelangt, dass diese Situation schon seit Jahren in der heutigen Form besteht. Dein Bleiben in der Ehe und auf dem Hof war seit langem eine äußerst wackelige Situation. Ich bin sicher, es gab bereits unzählige Male die Aufforderung zu gehen, endgültig. Und dies, weil Dein Verhalten bereits seit Langem für die Familie nicht mehr tragbar war. Du hast die Situation, wie Du selbst aufgewachsen bist, in Deinem Erwachsenenleben nachgestellt, bewusst oder unbewusst.
Das kann man machen. Es kann unter Umständen auch sehr hilfreich sein. Aber das funktioniert nur im geschützten Raum unter professioneller Kontrolle im Rahmen einer Threapie. Das nennt sich Familienaufstellung.
Im Erfolgsfall kann der Betreffende aus diesem Erlebnis heraus die Erkenntnisse in das reale Leben mitnehmen und vieles Erlebtes neu bewerten und infolgedessen sich und sein Verhalten beginnen zu verändern.
Dieses Experiment alleine und im real life durchzuführen, führt leider genau dahin, wo Du nun stehst. Es ist die Hölle.
Immer noch hast Du die Chance, Dein Leben zurückzugewinnen. Aber Du wirst das alleine tun müssen.
Ich fürchte, die einzige Person hier, der Du sozusagen vertraust, lässt sich aus dem Grund nicht blicken, weil sie Dir auch nichts anderes mehr sagt: Armin, vielleicht solltest du dich im Umfeld nach einer günstigen Wohnung umsehen, wenn auch nur für den Übergang.
Ich denke, @Fenjal weiss selbst nicht, warum sie den Rest in dem Kommentar noch geschrieben hat ... was bringt es ihrer Ansicht nach, wenn Du Dich jetzt an den Schwiegervater 'ranwanzt? Ich weiß es nicht und Du vermutlich auch nicht. Du spürst eh längst selbst, dass Du da keinen Blumentopf mehr gewinnen kannst. Ausserdem hasst Du den doch, weil er für Dich mitverantwortlich für die Einträge im Grundbuch ist.
Und noch eine andere Anmerkung hab ich: es ist wohl so dass Du Dich schon länger zurück einmal rechtlich beraten hast lassen, wo sich dann diese ganze Misere vollständig gezeigt hat. Und als Du dann nicht weitergekommen bist, hast Du gehofft, hier noch eine Idee bekommen zu können, was zu tun ist.
Weißt Du, Armin, es haben sich beinahe hundert verschiedene Menschen hier mehr oder weniger produktiv geäußert. Keiner sieht sich in der Lage, Dir einen Rat passend zu Deinem Wunsch zu geben, wie Du Tanja zurückbekommen kannst.
Es ist genau gleich wie der Wunsch eines 23jährigen, der mit dem ausgeliehen AMGMercedes nach einem illegalen Rennen mit Todesfall (das sind immer die Formulierung für einen totgefahrenen Menschen) dies ungeschehen machen möchte. Auch da sind ganz heftige Gefühle im Spiel, Angst, Reue, Unverständnis warum man so gehandelt hat, der Wunsch, einem wildfremden Menschen den ganzen Besitz und das eigene Lebrn obendrauf zu schenken wenn er doch nur aufstehen und weggehen würde - aber die sind noch alle liegengeblieben. Uneinsichtig.
Es gibt Wünsche im Leben die sind zu gross.
Man kann nicht König von England werden.
Man kann auch nicht Walter Röhrl werden.
Man kann auch nicht Gott werden (selbst Donald Trump's Versuch wird vergeblich bleiben. Er kann nur sehr sehr viel kaputtmachen. Und dabei sehr viel mehr Menschen Schaden zufügen.)
Und um Himmels Willen, versuche jetzt endlich doch einmal zu begreifen: wenn Du einen Menschen so verletzt hast wie das offensichtlich, das Wort heisst, es ist offen sichtlich, also offen zu sehen, also wie das offensichtlich mit Tanja geschehen ist, ist der point of no return überschritten. Sie ist zerbrochen. Du kannst sie nicht zusammenkleben, dann streicheln und sagen: ist doch gar nix passiert, Baby.
Es gibt Wünsche die zu gross sind um erfüllt zu werden.
Versuch Deinen Kopf zusammenzunehmen, um zu erkennen, daß Du für Deine Familie nur und dann aber besser als seit langem dasein kannst, wenn Du weggehst. Räumliche Entfernung hat nichts mit emotionalem Abstand zu tun.
Versuch zu erkennen, daß Du nicht auserkoren bist auf einem Hof zu leben und all die anderen, die sich in einer Wohnung zusammenkrümmen müssen, Menschen 2., 3. und weiter unterer Ordnung sind. Auch so kann man leben, wenn's anders nicht geht.
Und in Gottes Namen, der Preis den Du zahlst, der ist für Dich ein hoher; vielleicht kommst Du später im Rückblick selbst zu der Erkenntnis, dass er für Dein Verhalten über lange Zeit nicht überteuert ist.
Ich hoffe, dass Du die Möglichkeit in Deinem Kopf hast, auf diese Weise einmal zurückzuschauen, ohne dass Du für noch mehr vergebliche und möglicherweise schlimmere Versuche einen noch höheren Preis zahlen musst.
Auch wenn Du mir nicht glaubst, ich kann Dein (vergebliches) Aufbegehren gegen das Leben, das es aus Deiner Sicht nicht gut mit Dir meint, soo gut nachvollziehen.
Ich habe mal einen Freund gefragt, was denn seiner Ansicht nach der Sinn des Lebens sei.
Seine Antwort: sich den Aufgaben des Lebens stellen und sie bewältigen.
Man bekommt keine größeren Aufgaben als man bewältigen kann.
Aber man muss sich ihnen stellen.
Und eine letzte Bitte: stell nicht Deiner Tanja wieder Aufgaben, indem Du sie zwingt, Dich wieder von einem sozusagen erpresserischen Selbstmordversuch wegzubekommen oder noch größeren schlimmen Ideen. Die anderen sind nicht ursächlich Schuld an Deinen aktuellen Qualen. Du hättest sie nicht, wenn Du Dich anders verhalten hättest. Und Dich für in der Kindheit erlebtes Unrecht an Deiner Frau und/oder Deinen Kindern zu rächen .....? Findest Du wirklich, daß ist der richtige Weg?
Du bist mir zu schwer, sonst würde ich Dich soo durchschütteln dass die Gedanken in Deinem Kopf sich mal ordentlich sortieren könnten.
Das war's dann.
Mach kein 5cheiss!
06.10.2025 10:09 •
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