Ich glaube, man will die Geliebte so schlecht machen und mies darstellen, wenn man mit diesem Mann weiterhin zusammen bleiben möchte.
Das muss man dann.
Wer sich trennt, hat das nicht nötig, da kann man dem Mann die Verantwortung vollumfänglich aufdrücken, wenn man den eigenen Anteil am Scheitern der Beziehung schon nicht sehen und analysieren will.
Ich persönlich sehe es so:
Ich suche mir keinen vergebenen Mann, wenn ich eine Partnerschaft haben möchte, in der Treue und Ehrlichkeit eine Rolle spielen sollen.
Ich hätte in so einen Mann nicht das nötige Vertrauen, wo ich ja weiß, was er davon hält, wenn der meinetwegen seine Frau betrügt.
Dann habe ICH ja ganz bewusst einen untreuen, verlogenen Mann gewählt, wo es doch so viele andere, vernünftigere gibt.
Ich finde aber umgekehrt, die Ehefrauen sollten die Verantwortung dafür nicht bei den Geliebten suchen.
Ich hätte auch das Vertrauen in einen langjährigenPartner nicht mehr.
Sorry, er belügt jeden in diesem Konstrukt, er hat sich für diese Variante entschieden.
Die Geliebte darzustellen, als großes, fieses, Männer-umgarnendes Miststück, was bringt das, außer einer moralischen Entlastung für den eigenen Mann, die man ihm aber gar nicht zusprechen sollte?
Warum manche Frauen an solchen Männern hängen bleiben, das war ja die Ausgangsfrage.
Ich denke, es hat weniger mit Liebe zu tun, als mit einer gefühlten oder echten Abhängigkeit.
Es hängt ALLES an dieser Beziehung, der gesamte eigene Lebensentwurf steht und fällt mit dem Erfolg der Beziehung.
Das Haus, die Kinder, der berufliche Erfolg.
Ich persönlich könnte mich in keiner der beiden Positionen sehen.
Ich könnte nicht warten, bis der Herr sich entschieden hat.
Ich würde IMMER hinterfragen, ob der sich FÜR mich entschieden hat, oder nur, weil die Geliebte nicht mehr wollte.
Oder eben, weil die Ehefrau nicht mehr warten wollte.
Ich habe mich auch von dem Gedanken verabschiedet, dass jemand sich nicht entscheiden kann.
Der WILL sich nicht entscheiden.
Man sollte so jemandem klar machen, dass er auch die Verantwortung für diese Situation trägt.
Auch sich hinsetzen und abwarten, wer für mich welche Entscheidung trifft, sollte man als bewusste Entscheidung FÜR eben diese Position sehen, denke ich.
Ich jedenfalls mache das so und habe dann festgestellt: So eine Wurst möchte ich nicht.
Der ist kein gleichberechtigter, integerer Partner, mit so einem Hampelmann baue ich keine Beziehung auf oder erhalte die bisherige aufrecht.
Dieses Fundament ist mir persönlich zu wacklig.
Da ist man allein doch besser dran.
28.03.2013 12:36 •
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