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Frage von der Affäre entlieben - wie schnell geht das?

V
hallo Gangolf -

bist Du immer noch sicher, dass das die richtige Entscheidung war? Wenn Du Dich immer noch nach Ihr zurücksehnst? Ich verstehe das nicht...

via

23.09.2015 16:59 • #16


P
Also ich verstehe das schon...
Sehnsucht nach den schönen Momenten.
Ein Ende einer Geschichte zu akzeptieren ist oft sehr schwer. Weil irgendwo noch Hoffnung lodert, man könnte die schönen Momente wiederholen und festhalten

23.09.2015 17:10 • #17


A


Frage von der Affäre entlieben - wie schnell geht das?

x 3


Bond66
Zitat von Frau Gast:
Du fragst, warum man zum Partner zurückkehrt?

Ich kann mich zwar nicht auf wissenschaftlich belegte Feldstudien berufen, sondern nur auf meine Erfahrungen und die, von denen mir berichtet wurde,

und die Gründe sind immer finanzielle und soziale Sicherheit.

Emotionale Sicherheit zu der man zurückkehren könnte, war ja wohl auch vorher nicht vorhanden, sonst hätte man keine Affäre gebraucht, wenn zuhause emotional alles in Ordnung gewesen wäre.

Wenn ich meinen Partner liebe, hätte ich keine Affäre.

In einer Affäre ist alles wie im Rausch. Es gibt keinen schnöden Alltag, nur heimlich gestohlene glückliche Momente.

Das gibt einen Riesen Kick. Da kommt kein Eheparner ran.
Und es fällt sehr schwer, aus diesem Rausch raus zu kommen.
Weil es so verdammt gut tut.
Endlich das zu bekommen, was man zuhause vermisst.

Zurück kehrt man aus Vernunft Gründen .

Man kehrt zurück zur Familie zur Sicherheit zu den gewohnten Bedingungen, nicht unbedingt aus liebe zum Partner.

Und trägt immer die Wehmut in sich, wie schön es mit der Affäre war.


Ja so ist es wohl auch wenn sich beide das nicht wirklich eingestehen wollen. Der Betrogene nicht, weil ihm das den letzten Rest von Stolz und Selbstwert nehmen würde und der Betrüger nicht, weil man ja nun auch nicht jeden Tag mit Wehmut verbringen kann um nicht vor die Hunde zu gehen.
Natürlich wirst Du immer 2 Wahl sein und bleiben. Der Rausch ist eben nicht da.
Viele Betrüger reden gern von einer Blase. Ist es wirklich eine Blase ? Eher wohl nicht. Die Gefühle waren echt, genauso wie diese unbändige Lust.
Aber man muss sich als Betrüger natürlich das mit der Blase einreden, denn täte man das nicht, würde man sich ja selbst vernichten. Irgendwie muss man ja mit seinem eigenem Gewissen klar kommen. Und das funktioniert nun mal besser, wenn man sich einredet es war eine Blase, ein Traum und nichts daran war real bzw hätte in den Alltag gereicht.
Auch muss man ja seine Feigheit nicht gegangen zu sein rechtfertigen. Und wer will sich schon morgens im Spiegel ansehen und sich eingestehen das man wegen so vieler Dinge dageblieben ist, aber nur nicht wegen Liebe ?
Diejenigen die Konsequent sind, trennen sich dann von Beiden.

@gast78
Das sich viele erst nach Jahren trennen ist irgendwie auch normal.
Der Betrüger versteht ja anfänglich auch nicht wirklich was da gerade passiert mit ihm und seinen Gefühlen. Er ist im Rausch. Es dauert bis auch er realisiert, das er diese Gefühle für seinen Partner nicht mehr entwickeln kann. Am Anfang meint man ja oft das geht. Da spielen aber auch wahnsinnig viele Emotionen mit rein am Anfang des vermeintlichen Neuanfang. Das ist so etwas wie ein letztes rucken und aufbäumen. Das lässt aber nach.
Na ja und der Betrogene braucht eh noch viel länger alles zu realisieren und zu verarbeiten. Und er merkt irgendwie das alles anders ist. Seine Welt ist von jetzt auf gleich eine andere. Das steckt man nicht in ein paar Wochen weg.
@wurstmoped
Wenn man keine Liebe spürt, dann ist auch keine da.
Die Frage ist eigentlich nur von wem. Manchmal eben auch von Beiden, nach so einer Geschichte.

23.09.2015 17:24 • x 2 #18


Bond66
Zitat von Philadelphia:
Also ich verstehe das schon...
Sehnsucht nach den schönen Momenten.
Ein Ende einer Geschichte zu akzeptieren ist oft sehr schwer. Weil irgendwo noch Hoffnung lodert, man könnte die schönen Momente wiederholen und festhalten

Jo, auch richtig.
Aber dann sollte man sich auch die Wahrheit eingestehen. Dann sind eben die Gefühle für den Partner nicht das, was sie sein sollten.

Was man nicht kennt, kann man nicht vermissen.
Oder anders gesagt, wer etwas vermisst bzw etwas nachtrauert, der hat eben nicht die Gefühle für den Partner und arrangiert sich.

Ps: wie geht das eigentlich mit zwei Zitate in einem Beitrag ?

23.09.2015 17:32 • x 2 #19


F
Schon komisch, dass die Ehepartner, denen der Vorzug gegeben hat, sich als 2. Wahl bezeichnen, genau so fühlt man sich ja als Geliebte auch, egal ob man nun verlassen wurde oder irgendwann die Reissleine gezogen hat. Bzw. traurig, dass sich beide oder wahrscheinlich sogar alle Beteiligten so fühlen.

Bond66, das mit dem sich einreden kenne ich sehr gut. Nachdem er seine Trennungsgedanken aufgegeben hatte, hiess es plötzlich, das mit uns beiden wäre sowieso nie gut gegangen.
Er wollte alles beim alten lassen, Affäre, Ehe, beides zusammen und das ging dann für mich nicht mehr.
Wir haben 3 Jahre sehr viel Zeit miteinander verbracht. In der Zeit auch einige Krisen durchlebt und überstanden. Da wächst man menschlich auch irgendwie zusammen und natürlich bleibt da garantiert auf beiden Seiten ein Loch. Nicht nur das der schönen Momente, sondern es fehlt eben ein Mensch, der einem wichtig war und der Teil des eigenen Lebens war.

Um den Bogen wieder zurück zum TE zu schlagen: Ich glaube ich könnte das nicht, meinen Partner zurücknehmen, wenn er mehr als einen O'NS hatte.
Ich war auch mal betrogene Ehefrau (die Affäre war meine Freundin), ich hab ihm am gleichen Tag die Koffer vor die Tür gestellt. Und wir hatten auch Haus und kleine Kinder und gemeinsames Geschäft.
Noch weniger könnte ich es, wenn man nicht zusammen darüber reden und es aufarbeiten könnte.

Ich tu mich aus sehr schwer mit dieser Aussage, man kann auch 2 Menschen lieben. Ok, ich kanns nicht. Ich hab mich auch schon in Beziehungen fremd verliebt. Und die Konsequenzen gezogen. Aber ich denke, das ist auch eine Frage der Prioritäten. Sicherheits- und monetär orientierte Menschen geben sicherlich dem gewohnten Nest den vorzug. Für mich ist das alles ersetzbar, aber meine Gefühle nicht. Wobei ich das nicht werten möchte, jeder Mensch tickt nun mal anders.

23.09.2015 17:36 • x 2 #20


G
@Bond, ja du hast mit deinen ausfürhrungen recht.
so fühlt sich das an!
ich habe meinerzeits den spruch als anleitung genommen - ein kluger mensch macht nicht alle fehler selbst, viel mehr lernt er aus fehlern der anderen.
ebenso diese erwähnten paare mir angeschaut und teilweise auch gesprochen und irgendwann meinen nun schon exgatten in sensibler minute an die wand gedrückt.
in dieser stunde der wahrheit kam dann alles raus. und was da rauskam, damit konnte ich nicht mehr an seiner seite weitermachen, so ob es nichts wäre!
dafür habe ich aber an verständnis und emphatie gewonnen.

heute sind wir ganz gute eltern und alte freunde halt.
ich wie auch unsere kinder akzeptieren und sogar mögen seine neue liebe voll und ganz.

23.09.2015 17:45 • x 1 #21


Bond66
@gast78
Vielleicht bring ich es jetzt auch durcheinander, aber Du hast doch Deinen Mann verlassen, weil Du ein Affäre hattest und Deinem Mann nicht mehr die Gefühle entgegen bringen konntest? Nicht böse sein, wenn ich es falsch in Erinnerung habe.
Aber dann verstehe ich das nicht mit in sensibler Minute an die Wand drücken. Was meinst Du ?

@finnita
Bis auf den Anfang bin ich bei Dir.
Für den Ehepartner entschieden ?
Ja klar, nachdem der Dritte Zutritt in die Beziehung bekommen hat. Und genau darum geht es ja, was Du dann weiter schreibst. Warum hat man sich dann für den Ehepartner entschieden ? Die Antwort gibst Du eigentlich weiter unten selbst, jedenfalls nicht aus Liebe.

23.09.2015 18:25 • #22


G
@Bond, es kann nur um eine verwechselung handeln!
ich schreibe hier seit über einem jahr immer als gast78. wobei ich einmal schon jemanden gesehen habe, der sich ebenfalls gast78 nannte. war aber nur eine eintagsfliege.
naja, wie auch immer, ich war das nicht!

ich bin eine exbetrogene, die damals einen neuanfang gestartet hat, aber recht schnell gemerkt hat, wie bedrückt der mann ist. sogar unglücklich! ich denke, da haben wir frauen bessere antennen dafür!
an die wand drücken heißt nichts anderes als die wahrheit hören wollen.
hört sich brutal an, war aber das gegenteil. sonst hätte er sich vor mir nicht öffnen können. ich habe viel verständnis gezeigt, für ihn und auch für mich.
das hat ihn getroffen und dazu bewegt, dass er endlich sich öffnen konnte. brach in tränen aus und erzählte wie er mich schätzt und sie liebt.
davor wie auch bei vielen anderen - angst, pflicht verantwortungsgefühl und enorme schuldgefühle.

was blieb mir übrig als ihn freizugeben? ich kann nicht über gefühle und leben eines anderen richten, selbst wenn er mein mann ist.

es war keine einfache zeit für mich, jedoch wußte ich, dass ich richtig handele. und das wiederum hat mich beflügelt.
ich schaute nicht mehr grimmig zurück, sondern hoffnungsvoll nach vorne.
und wenn ich doch noch zurückschauen mag, dann sehe ich schöne zeiten, in denen meine kinder entstanden sind.

es ist wie es ist, lieber Bond!
das leben ist zu kurz für große dramen. es will gelebt sein!

23.09.2015 18:44 • x 4 #23


G
noch dieses -
ich appeliere hier immerwieder an die fremdgeher, die den geliebten nachweinen und das leben nicht auf die reihe kriegen!
lügt eure frauen oder auch männer nicht an!
erzählt wie es euch geht, erzählt was ihr fühlt!
in den meisten fällen haben die betrogenen durchaus verständnis, weil es auch um sie geht.
wer will schon jemanden, der einen anderen menschen liebt!
und selbst wenn man liebt oder weil man liebt, lässt einen auch in liebe gehen!

auch der betrogene hat ein recht auf glück.
ich habe kurz vor ostern jemanden kennengelernt und genieße diese vergessenen gefühle voll und ganz. mir sagen sogar viele, ich sehe jetzt 10 jahre jünger aus!
fühlen tue ich glatte 20!

23.09.2015 18:57 • x 5 #24


F
Das ist schön zu hören, Gast78.
Das hoffe ich für mich eines Tages auch.
Und das mit dem in Liebe gehen lassen, ist auch schön gesagt.
Jetzt nachdem meine erste Wut verraucht ist und der Schmerz nicht mehr so tobt, kann ich langsam auch so denken, wenn auch im umgekehrten Sinn.
Man kann niemanden an sich binden, auch wenn man ihn noch so sehr liebt, wenn derjenige dafür viel aufgeben muss und man ihn unglücklich macht.
Wenn er dann trotzdem noch unglücklich ist, ist er selbst allein dafür verantwortlich.

Ich denke, zu einem schweigenden Betrüger gehört auch oft ein schweigender Ehepartner.
Frage an den TE daher, warum Du es nicht ansprichst? Sie kann Dir sicherlich die Antworten geben, die Dir hier niemand geben kann, es ist alles nur Spekulation.

23.09.2015 19:06 • x 1 #25


Bond66
Nun gast78 dann habe ich Dich verwechselt. Sei mir nicht böse.
Zu dem was Du schreibst gibt es nicht viel zu sagen. Es ist richtig. Dafür ein Danke von mir.
@finita
Das mit dem schweigenden Ehepartner kann ich leider nicht bestätigen und ich denke das auch genau das wüstenmopeds Problem ist.
Man sagt ja immer, das Männer so schweigsam seien und Frauen so einen Redebedarf hätten. Bei mir leider andersherum und ich denke es geht vielen betrogenen Männern so.
Erst wird das was schief läuft nicht angesprochen und dann nicht kommt das große Schweigen danach.
Das scheint mir aber weniger geschlechterspezifisch zu sein. Das dürfte wohl auf die meisten Fremdgeher zutreffen egal ob mit oder ohne Schniedel.
Tatsache ist doch das es irgendeinen Reiz gegeben haben muss fremdzugehen.
Und dieser Reiz muss schon verdammt groß gewesen sein. Jedenfalls größer als die Angst vor der Konsequenz. Die schiebt man vielleicht gern beiseite, aber man ist sich dessen schon bewusst.
Und klar will man als Betrogener wissen, warum man jetzt diesen Reiz oder Rausch nicht mehr braucht und auf einmal zu dem Leben zurück will, vor dem man geflohen ist.
Als Betrogener hofft man ja irgendwie auf so etwas wie, sie liebt nur mich und jetzt hat sie es endlich erkannt oder so .
Aber das halte ich für Unfug.
Würde ein Betrüger ehrlichen Herzens Auskunft geben über seine Gründe des eingehens der Affäre, als auch über sein vermeintliches Zurückkehren, dann wäre wohl Schicht im Schacht.
Also schweigt man, druckst rum und erfindet schöne Erklärungen, die nicht zu sehr verletzend sind. Man gibt gerade soviel Einblick in die Wahrheit, wie man glaubt dem anderen noch zumuten zu können, ohne das er geht.
Denn verlassen wollte man seien Partner ja eh nicht. Diejenigen, die das ernsthaft wollen, tun es mit oder ohne Affäre und erst recht, wenn sie auffliegen.
Bleiben tun die, die es eigentlich nicht wollten ( Verlassen).
Tja und dann fragt man sich zwangsläufig das, was sich wüstenmoped und ich auch fragen.
Warum ist sie hier ? Wegen mir oder aus Feigheit oder aus einer Kompromisslösung oder oder ?

23.09.2015 19:48 • x 2 #26


Bond66
Zitat von Bond66:
Nun gast78 dann habe ich Dich verwechselt. Sei mir nicht böse.
Zu dem was Du schreibst gibt es nicht viel zu sagen. Es ist richtig. Dafür ein Danke von mir.
@finita
Das mit dem schweigenden Ehepartner kann ich leider nicht bestätigen und ich denke das auch genau das wüstenmopeds Problem ist.
Man sagt ja immer, das Männer so schweigsam seien und Frauen so einen Redebedarf hätten. Bei mir leider andersherum und ich denke es geht vielen betrogenen Männern so.
Erst wird das was schief läuft nicht angesprochen und dann kommt das große Schweigen danach.
Das scheint mir aber weniger geschlechterspezifisch zu sein. Das dürfte wohl auf die meisten Fremdgeher zutreffen egal ob mit oder ohne Schniedel.
Tatsache ist doch das es irgendeinen Reiz gegeben haben muss fremdzugehen.
Und dieser Reiz muss schon verdammt groß gewesen sein. Jedenfalls größer als die Angst vor der Konsequenz. Die schiebt man vielleicht gern beiseite, aber man ist sich dessen schon bewusst.
Und klar will man als Betrogener wissen, warum man jetzt diesen Reiz oder Rausch nicht mehr braucht und auf einmal zu dem Leben zurück will, vor dem man geflohen ist.
Als Betrogener hofft man ja irgendwie auf so etwas wie, sie liebt nur mich und jetzt hat sie es endlich erkannt oder so .
Aber das halte ich für Unfug.
Würde ein Betrüger ehrlichen Herzens Auskunft geben über seine Gründe des eingehens der Affäre, als auch über sein vermeintliches Zurückkehren, dann wäre wohl Schicht im Schacht.
Also schweigt man, druckst rum und erfindet schöne Erklärungen, die nicht zu sehr verletzend sind. Man gibt gerade soviel Einblick in die Wahrheit, wie man glaubt dem anderen noch zumuten zu können, ohne das er geht.
Denn verlassen wollte man seien Partner ja eh nicht. Diejenigen, die das ernsthaft wollen, tun es mit oder ohne Affäre und erst recht, wenn sie auffliegen.
Bleiben tun die, die es eigentlich nicht wollten ( Verlassen).
Tja und dann fragt man sich zwangsläufig das, was sich wüstenmoped und ich auch fragen.
Warum ist sie hier ? Wegen mir oder aus Feigheit oder aus einer Kompromisslösung oder oder ?

23.09.2015 19:49 • x 1 #27


F
Bond66, ich kenne Deine Geschichte nicht.

Ich hab auch noch auf so viele Fragen keine Antworten, vieles ist so widersprüchlich. Mal fühlt man sich nur belogen und verarscht, mal denkt man dann wieder, das kann ja nicht alles gelogen gewesen sein.

Ich kann nur für mich sprechen. Ich hab da feine Antennen. Aber auch ein Talent, Dinge, die ich zurecht schon längst ahne, selbst nicht glauben zu wollen.

Ich habe jetzt auch ein halbes Jahr gebohrt und gelöchert und das Gegenüber hat dicht gemacht. Ich hab dann mit weiter bohren und löchern eine Erklärung bekommen, die ich so empfinde, als dass er sich alles selbst schönredet. Der selbst aufgesetzte Heiligenschein passt nicht so recht...sie wird alt, so viele Jahre, ich fühle Loyalität etc. Sorry, ich bin nur 5 Jahre jünger als die Gattin, die er jetzt auf einmal wegen Loyalitätsgefühlen doch nicht mehr verlassen will. Es waren auch exakt die gleichen Gründe, die er vorher anführt, warum er sie verlassen will.

Er hat sichs dann anders überlegt mit der Trennung, hat aber nichts gesagt, das Thema war einfach plötzlich vom Tisch.
Klar hat er nicht mit mir drüber reden wollen, ich denke, er hat schon geahnt, dass ich dann gehe. Der Wunsch das eigene Gesicht zu wahren, war aber wohl größer als der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und sich als Waschlappen zu outen.
Ich meine das jetzt nicht so böse, wie sich das anhört, ich versuche einfach vieles zu analysieren, vor allem mich selbst. Wer sagt schon gerne, ich bin zu feige, die ganzen Konsequenzen zu tragen. Aber das hätte sicherlich eher die Wahrheit getroffen und ich hätte das auch eher akzeptieren können.

Ich frage mich auch, was seine Ehefrau dazu bringt, diesen Mann um jeden Preis halten zu wollen. Er hat sie vielfach betrogen, ist vor Jahren schon mal wegen einer Affäre ausgezogen, sie hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit er blieb. Er sagt, sie weiss nichts von mir. Bestimmt weiss sie nicht, wer ich bin, aber ich denke, sie müsste bemerkt haben, dass es da jemanden gibt. Sie hat Eheprobleme zum Thema gemacht und er ist brav an ihren Rockzipfel zurückgekehrt.
Das eigentliche Problem existiert sicherlich weiterhin. Nur ich bin meins zum Glück los.

Unsere Affäre begann, weil wir redeten. Sie endete, weil er genau das verweigert hat. Und als ich ihn an die Wand gestellt hatte, wars kein Reden mehr, sondern nur blöde Ausreden.

Es ist eigentlich egal, ob man betrogene Ehefrau/Mann oder betrogene Geliebte ist, wenn keine ehrliche Kommunikation stattfindet, ist keine Hoffnung da, es sei denn, man verlegt sich selbst aufs aussitzen und hoffen, dass man im Grunde derjenige ist, der geliebt wird.
So macht sich der Ehepartner, der dann doch nicht verlassen wurde, Hoffnung, dass es wegen der Liebe ist und der verschmähte Affärenpartner hofft, dass es doch Liebe war und halt die Verantwortung oder was auch immer sich besser anhört, als, ich war nicht gut genug, der Grund ist, warum die Liebe sich für das traute Heim entschieden hat.

Am Ende sind bei diesem Spiel alle die Verlierer, die hoffen und mitmachen, statt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich mit Schweigen oder Ausreden eben doch nicht zufrieden geben.
Es bleibt überall Schmerz oder zumindest ein bitterer Nachgeschmack. Ich bin froh, dass ich raus bin. Ich hab, auch wenn sich das als ummoralische Exgeliebte komisch anhört, eigentlich ganz andere Vorstellungen von Liebe.
Ich möchte keinen Partner neben mir haben, der sich erst überlegen muss, ob er bei mir oder bei wem anders sein will. Ich wusste immer bei wem ich sein will oder nicht und ich war auch immer bereit alle Konsequenzen dafür zu tragen. Leider hab ich meine eigenen Werte die letzten 3 Jahre ignoriert.

24.09.2015 00:02 • x 2 #28


G
Hallo Ihr Lieben,
wir lesen und schreiben hier und betrachten alles aus verschiedenen Blickwinkeln,
weil es kein Patentrezept gibt !
Von 'man muss reinen Wein einschenken' bis
'Reden ist Silber, Schweigen ist Gold',
kann nur jeder für sich entscheiden.
'Erste Wahl', 'zweite Wahl' finde ich zu sehr vom Wettkampf geprägt.
Man entscheidet sich dann mal ... -
Bond 66, was ist Deine Geschichte ?

24.09.2015 04:16 • #29


Wurstmopped
Hallo Danke @all für eure Ausführungen!

Nun, ich sehe, lese und das war mir auch schon vorher bewußt, dass jeder hier seine eigene Geschichte, Beziehungsgeschichte erlebt hat! Menschen sind ja so unterschiedlich und die persönlichen Begleitumstände allemal!
Was mir hier persönlich sehr am Herzen liegt, ist eigentlich nur die Frage an den Betrüger, wie man mit einer Lüge, Fremdgehen, Fremdverlieben in einer Beziehung, ohne es gebeichtet zu haben weiterleben kann und wie sich das auf die Beziehung ausgewirkt hat!
Meine Frau hat mir ihre Affäre, so gute 6 Monate, erst nach fast 8 Jahren gestanden...warum sie es mir erst so spät gestanden hat, ist jetzt erst einmal sekundär!
Natürlich reden wir viel miteinander, da ich mich mit dem Thema auseinander gesetzt habe und auch nun nach fast einem Jahr des wissens emotional damit umgehen kann, war es mir wichtig mit ihr gemeinsam, das Thema Affäre an sich aufzuarbeiten! Dabei wurde mir bewußt, dass meine Frau diese Affäre, das was mit ihr damals passiert ist, gar nicht so richtig reflektiert hat!
Was ich ich damit genau meine, also das Bewusstsein erlangt zu haben, dass man einem 3ten den Eintritt in die Beziehung gewehrt hat, dass das bei einer Affäre ein Prozess ist der sich über Wochen und Monate hinzieht, der Akt an sich eigentlich nur die logische Schlussfolgerung ist!
Das man sich veliebt, man diesem Gefühl des verliebt sein erlegen ist und alle moralischen bedenken bei Seite drückt!
Ich möchte nicht sagen, dass ich meiner Frau vollkommen egal war und ihr unterstellen, dass sie mich mit Absicht verletzen wollte, aber dieses Gefühl für einen anderen Mann, hat einfach ihre Prioritäten verschoben! Diese Realität, war ihr, so glaube ich, nicht so bewußt!

Und darum frage ich mich im Nachhinein, konnte Sie sich dann genau so unbewusst wieder in mich verlieben und wie hat sie mit der beendeten Affäre weitergelebt, wie hat sie mich wahrgenommen und was hat sie gefühlt!

Klar habe ich ihr auch all diese Fragen gestellt, aber wie es so ist mit dem Vertrauen, kann ich ihr glauben? soll ich ihr glauben schenken? Wie hier auch schon oft betont, natürlich will sie mir nicht mehr unnötig weh tun und da sie wahrscheinlich schon lange damit abgeschlossen, nicht wieder alles aus dem Keller holen!
Meine Frau sagt, dass Sie vor 8 Jahren erkannt hat, dass es ein großer Fehler war und dann die Affäre beendet hat...sie Abstand gewahrt und relativ schnell wieder zu mir gefunden hat! Darüber hinaus wieder an die alte Liebe zu mir anknüpfen konnte.....da das jedoch vor so langer Zeit geschehen mir keinen genauen Zeiträume nennen kann! ...wenn ich aber darauf beharre, also auf die Zeiträume, dann reagiert sie oftmals sehr genervt!
Ich fühle, dass die letzten 8 Jahre nicht unbedingt eine Qual waren, obwohl es oftmals sehr zäh war und ich auch ein Stück weit Liebe und Leidenschaft vermisst habe!
Nun, das Problem ist wohl, man gewöhnt sich so schnell an vieles, auch an negative Dinge! dass ich mich Frage, ist das, war das normal für eine Beziehung oder bedingt durch die Affäre?
Letztendlich die Frage, war die Liebe, die Beziehung eigentlich schon vor 8 Jahren am Ende und habe ich es nur nicht mitbekommen, wahrhaben wollen, weil meine Frau einfach nicht diese Affäre gestehen wollte....?
Ich versuche die letzten 8 Jahre für mich irgendwie einzuordnen...ich weiß einfach nicht was ich mit den Jahren anfangen soll?
Nochmals Dank an alle!

24.09.2015 07:52 • x 1 #30


A


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