@Mia83333: Das ist total schön zu lesen, dass du selbstreflektiert bist und dir auch emotionale Stabilität erarbeitet hast. Und dafür in die Klinik gegangen bist. Das war auch damals mein Weg. Ich bin auch in die Klinik gegangen mit einer mittelgradigen Depression. Die BL-Beziehung war zu viel für mich. Zu merken, dass etwas nicht in Ordnung ist mit sich selbst und dann Hilfe anzunehmen, finde ich mega.
Ich habe bisher einmal in meinem Leben Kontakt zu Borderline gehabt und das war in dieser Beziehung. Damals schon diese manchmal merkwürdigen Handlungen und Entscheidungen mit anzusehen, war schon strange. Nicht nur in Bezug auf die Beziehung. Aber ich war verliebt.
Sie hat mir mal gesagt, dass sie sich fühlt, als wenn sie isoliert hinter einer hohen Mauer leben würde. Meine Psychiaterin fragte dazu rückblickend nur, warum bei mir da nicht die Alarmglocken angegangen sind. Ich war voll in der Idealisierung und habe für solche Dinge überhaupt keine Antennen gehabt. Ich habe danach über so viele Situationen nachgedacht, die ich vor dem Hintergrund der Idealisierung und des Lovebombings heute ganz anders sehe. Aber damals war ich nur hin und weg. Die Gefühle waren so intensiv, dass es bei mir auch mit der Klinik lange gedauert hat bis ich wieder ok war.
Und dass du schreibst, dass dir dein Verhalten vor der Klinik/Diagnose nicht klar war. Heftig. Ich habe gelesen, dass durch die Störung selber und dem verzerrten Selbstbild diese offensichtlich chaotischen und verletzenden Handlungen nicht bewusst sind. Und wenn man diese Fehler nicht sieht -nicht sehen kann - dann nehme ich an, dass sich die meisten Borderliner überhaupt nicht in Therapie befinden. Und letztendlich als tickende Zeitbomben für Beziehungen durch die Welt bewegen.
22.05.2025 18:43 •
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