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Frau hatte eine Affäre, kann ich ihr wieder vertrauen?

paulaner
Zitat von SimplyRed:
Absolut richtig, ja und noch hinzuzufügen wäre, dass sich dies auch praxisnah belegen lässt. Auf die Frage warum kommt in vielen Fällen zunächst ich weiß es wirklich nicht - was vielerorts als billige Ausrede oder als Vogel Strauß Politik pauschal bewertet wird - zumindest zu Beginn der Aufarbeitung aber in den allermeisten Fällen seine absolute Berechtigung hat - der/die Betroffene(r) weiß es eben selbst noch nicht und ebenso häufig sind Betroffene aufgrunddessen zutiefst verunsichert, weil sie sich selbst eben so nicht kannten - bzw. eingeschätzt haben.

Ja, das stimmt wohl. Aber zumindest ich fände es ziemlich unbefriedigend, wenn ich mir selbst nicht die Frage nach dem Warum beantworten könnte. Also, dass ich etwas ziemlich Krasses, vielleicht über eine lange Zeit, tue, aber selbst nicht weiß, was da mit mir passiert ist.
Es ist halt sehr schmerzhaft den wahren Grund sich selbst einzugestehen:
In der Zeit hat mich mein sonstiges Leben und die Menschen, inklusive meines Partners, nicht besonders interessiert. Es ging einzig und allein um mich, um mein Wohlbefinden, um meine Lust, und Rücksicht zu nehmen, hätte dieses alles Schöne ja verhindert oder zumindest gestört. Es ging ausschließlich um mich (Darum sagen ja auch die meisten Betrüger Das hatte mit dir gar nichts zu tun und merken gar nicht welche Wahrheit sie damit unbewusst aussprechen). Ich war auf einem höllischen Egotrip
Das wäre ganz einfach die Wahrheit. Aber sich selbst so zu sehen, das tut weh.

24.01.2019 17:26 • x 4 #1996


S
Das warum zu ergründen ist bestimmt nicht die Aufgabe des Betroffenen (Betrogenen)
Er sollte nur irgendwann mit der Erklärung des warum konfrontiert werden.
Wenn er es denn wissen will

24.01.2019 17:30 • #1997


A


Frau hatte eine Affäre, kann ich ihr wieder vertrauen?

x 3


E
Zitat von paulaner:
Aber zumindest ich fände es ziemlich unbefriedigend, wenn ich mir selbst nicht die Frage nach dem Warum beantworten könnte. Also, dass ich etwas ziemlich Krasses, vielleicht über eine lange Zeit, tue, aber selbst nicht weiß, was da mit mir passiert ist.


Da gehe ich mit Dir absolut konform, nur bedenke bitte - dass sich die Gesellschaft immer mehr von den inneren Abläufen und Wahrheiten distanziert. Wir produzieren am laufenden Band mehr Persönlichkeiten mit narzistischen Zügen oder sogar starken Verhaltensauffälligkeiten, wobei wir zwingend hier ankommen:

Zitat von paulaner:
Es ist halt sehr schmerzhaft den wahren Grund sich selbst einzugestehen:


Für solche Persönlichkeitsstrukturen unerträglich sogar als Existenz bedrohend empfunden. Es wird heute beruflich auf der Arbeit, zu Hause beim Partner und überall gespiegelt was das Zeug hält, ich bin was Du willst, solange Du mir dafür meine Dro. gibst: Anerkennung und Beifall - kaputt geliked sozusagen. Eine grundsätzlich vorhandene Fähigkeit sich mit den eigenen Defiziten und Bedürfnissen, Ängsten und Grenzen zu identifizieren wird oftmals schon im Elternhaus verkümmert, durch ebenso defizitäre Erziehungsmuster (z.B. Helikopter-Eltern) und Familienstrukturen.

Das ist nunmal Fakt.

Ich kann also nicht einerseits diese Entwicklung sehen und kennen und auf der anderen Seite meine Haltung gegenüber den Auswirkungen mit einem moralischen Anspruch der KK Monarchie füttern, das passt eben nicht zusammen. Und so erklären sich eben die zunehmenden Beziehungsdramen, Warmwechsler, Scheidungsraten - die emotionale Beziehung ist an die wirtschaftliche Wegwerfkultur annähernd angeglichen, was ich persönlich für äußerst bedenklich halte - aber das ist nur meine persönliche Meinung.



Simply

24.01.2019 17:41 • x 6 #1998


K
@

Impulskontrolle....wie soll das bei einem Mensch funktionieren? Der Mensch hat kein Steuergerät.

Gefühle, Emotionen, Intuition, Verrücktheit....und schon rattert der Mensch los und weiß nicht,
was am Ende dabei rauskommt. Das ist das, was einen Mensch ausmacht - zum Vorteil, aber auch
zum Nachteil.

Rational betrachtet - Impulskontrolle an? Und dann wieder aus, wenn nichts mehr zu befürchten hat? Das wäre einer Maschine gleich.

Und was an Macken und Schwächen und Fehlern alles auftauchen kann - im Rahmen einer Aufarbeitung kommt da ab und an mehr zu Tage, als einem lieb sein kann. Nur das ist es doch,
worauf es ankommt, um ggf. ausmerzen zu können.

Das WIE....es braucht viel Zuhören der evtl. hinzugezogenen Therapeuten...oder ggf. vollkommen Unbeteiligter. ALLES rauszulassen - das ist sicherlich nicht einfach. Und ab und an stellt sich sogar heraus, dass Ursachen ganz woanders liegen, als Frau/Mann bei sich selbst ausgemacht hat. Ja... es braucht Vertrauen in die Leute, die um Hilfe gebeten werden. Es braucht viel Geduld...und es braucht eigene Mitarbeit, dass sich die Spirale dreht und immer in Bewegung bleibt, um das avisierte Ziel erreichen zu können! Wird das avisierte Ziel immer erreicht.... nein. Manchmal reichen Etappen-ziele, manchmal geht gar nicht mehr, als nur etappenweise voranzukommen, ohne das Ziele jemals zu erreichen.

Und Fachleute..... das Heer dieser Genre wird immer größer, weil immer mehr Bedarf besteht?
Das Heer wird immer größer, weil sich nur noch die Wenigsten auf den eigenen Hosenboden setzen, um an sich selbst zu arbeiten. Wenn du nimmer weiter weißt, bilde einen Arbeitsreis? Also ab zum Therapeuten? Der Weisheit letzter Schluss? NEIN. Der Therapeut reicht bestenfalls den Steigbügel, mehr nicht.

Ja...sich selbst erst mal selbst so richtig kennenzulernen, ist viel spannender, als Andere kennenlernen zu wollen. Später Andere kennenlernen zu wollen....das wird dann wirklich interessant. Nein...dabei ist keine Berechnung, kein Kalkül. Das würde auffallen!

Zitat @Sohnemann
Zitat:
Nun, wenn mir jemand eine Kugel in den Kopf schießt und weiss dann nicht warum?
Dann hat er danach genügend Zeit das rauszufinden.


@
das wäre eine Affekthandlung. Affäre, fremdgehen, Betrug und Lüge am EP - da ist kein
Affekt. After the affaire.... dann ist natürlich Zeit ohne Ende nach dem WARUM gegeben.
Darum geht es hier.... nicht um Kugel im Kopf!

24.01.2019 18:10 • #1999


P
Ist das eigentlich erforderlich andauernd alles in Rot oder Fettschrift
zu markieren um den eigenen Aussagen mehr Gewicht zu verleihen?

24.01.2019 18:13 • x 2 #2000


hahawi
Zitat von Planlosx2:
Ist das eigentlich erforderlich andauernd alles in Rot oder Fettschrift
zu markieren um den eigenen Aussagen mehr Gewicht zu verleihen?

Wahrscheinlich nicht.
Ist aber dann immer lustig zu sehen, ob sich irgendeiner drüber aufregt.

24.01.2019 18:16 • x 1 #2001


6rama9
Zitat von kuddel7591:
Impulskontrolle....wie soll das bei einem Mensch funktionieren? Der Mensch hat kein Steuergerät.

Im Gegenteil, der Mensch hat das am weitesten entwickelte Steuergerät, das denkbar ist: Seinen Verstand. Leider wird dieser zu selten eingesetzt. Oder wie im Fall von Morus Frau, erst im Nachhinein zum Auffegen der Scherben.

Ich finde es erstaunlich, wie rationales Handeln negiert wird, sobald Liebe (eigentlich nur Verliebtheit, aber seis drum, die Begriffe werden eh dauernd wild durcheinandergewürfelt obwohl sie nur entfernt verwandt sind) im Spiel ist. Liebe ist doch so etwas wunderbares, das darf man keinesfalls so kontrollieren wie Wut, Hass, Mordlust oder sontige negativen Emotionen. Der Liebe ist man - seufz - so ausgeliefert und muss sich dann noch einmal tränenreich vom Lover verabschieden, wohl wissend, dass man damit seine Familie an den Baum fährt.

Impulskontrolle finde ich eigentlich einen passenden Begriff, denn Gefühle sind Impulse zum Handeln. Diese Gefühle zu empfinden und zu genießen (im positiven Fall) ist das eine und meist richtig. Diese Gefühle das Handeln bestimmen zu lassen, ist das andere und meist falsch (außer in Hollywood-Flimen).

Just my thought.

24.01.2019 18:24 • x 3 #2002


paulaner
Genau.
Verlieben ist das Eine (und schön).
Und dann wird entschieden. . .
IMMER

24.01.2019 18:34 • #2003


S
Ich empfinde das auch immer so, dass Menschen die argumentieren, Sie konnten sich nicht dagegen wehren, sich selbst auf eine ganz niedrige Stufe stellen.

Weil angemessen ist das nur bei kleinen Kindern und Tieren

24.01.2019 18:44 • x 1 #2004


E
Zitat von 6rama9:
der Mensch hat das am weitesten entwickelte Steuergerät, das denkbar ist: Seinen Verstand.



Und genau DAS ist nur einer der größten Irrtümer der Psychologie - der Verstand ist die größte Fehlerquelle die es nur gibt. Tiere arbeiten ausschließlich mit Instinkt und fahren damit seit Millionen Jahren sehr viel erfolgreicher. Denn der Verstand gibt uns erst die Möglichkeit eine Wahl zu haben auf der einen Seite und eine Handlung zu bewerten nach Gusto und Nutzen auf der anderen Seite. Habe ich keine Entscheidung zu treffen, ist die Fehlerquote rein logisch betrachtet bedeutend geringer.

24.01.2019 18:48 • x 2 #2005


K
Es ist okay, wenn eine Frau sich nicht dagegen wehren kann, mit einem bestimmten Mann ins Bett zu gehen. Es ist aber nicht okay, wenn sie das während einer Ehe tut und dann auch noch verheimlicht.

Sie kann ja gerne ihre Affäre fortsetzen, aber dann soll sie eben klar und konsequent die Scheidung einreichen. Und nicht so tun, als würde sie den Morus noch lieben, obwohl ihre Liebe in Wahrheit nur Verlustangst und Existenzängste sind.

24.01.2019 18:56 • x 2 #2006


E
Zitat von KGR:
obwohl ihre Liebe in Wahrheit nur Verlustangst und Existenzängste sind.


Hm, so habe ich das bisher nicht betrachtet und die Logik dahinter mag sich mir noch nicht recht erschließen. Ist es nicht eher denkbar, dass die Affaire aufgrund von inneren und partnerschaftlichen Defiziten eingegangen wird - verbunden mit einer daraus resultierenden Verlustangst gegenüber dem Partner? Mit Liebe oder nicht Liebe hat das meines Erachtens nach nicht unbedingt oder eben nur bedingt etwas zu tun.

Es ist doch eben jene Ambivalenz, die das Thema Affaire eben auch so schwierig macht nachzuvollziehen und zu verstehen.

Zitat von cassie97:
Es geht Morus ja hauptsächlich um das erneute Treffen


Was ich schon reichlich überzogen finde, denn es steht einem erwachsenen Menschen ja zu, die Dinge auf seine Weise zu Ende zu bringen. Das dürfte hier eher Morus eigenes B. sein, wenn er dahinein zuviel (nachvollziehbar) interpretiert.

24.01.2019 19:03 • x 1 #2007


C
Es geht Morus ja hauptsächlich um das erneute Treffen. Ist es eigentlich sicher, das da mehr gelaufen ist als Reden?

24.01.2019 19:09 • #2008


K
Zitat von SimplyRed:
Mit Liebe oder nicht Liebe hat das meines Erachtens nach nicht unbedingt oder eben nur bedingt etwas zu tun.
Ich meine damit, dass sie ihn erst liebt, seitdem er sich getrennt hat. Wo war ihre Liebe denn, als sie mit der Affäre rumgemacht hat und ihren Mann belogen und betrogen hat? Was ist das für eine Liebe, wenn man lügt? Was ist das für eine Liebe, wenn man jemanden erst will, nachdem man ihn verloren hat?

Ich sag mal so:

Hätte sie sofort nach dem ersten S. mit der Affäre ein Geständnis gegenüber dem Ehemann abgelegt und gleichzeitig unwiderruflich den Kontakt zur Affäre abgebrochen, dann wäre ich sofort dafür gewesen, ihr zu verzeihen.

Dann hätte ich gesagt, dass ihr Verhalten zwar nicht in Ordnung war, dass es absolut dumm von ihr war, aber sie immerhin so konsequent und ehrlich war, die Karten auf den Tisch zu legen. Man hätte davon ausgehen können, dass sie aus ihrem Fehler gelernt hat und man hätte sich fragen können, wie es dazu gekommen ist.

Aber wenn es mal so weit geht, dass ein Partner oder eine Partnerin ein Doppelleben beginnt und den Ehepartner für blöd verkauft, indem noch die heile Welt vorgetäuscht wird, dann gibt es echt keine Grundlage mehr, dieser Person nochmal zu vertrauen.

Für mich ist das schlimme am Fremdgehen nicht der S.. Der S. mit einem Außenpartner aus meiner Sicht noch das kleinste Problem. Für mich ist das schlimme am Fremdgehen einerseits, dass man damit dem Partner das Gefühl gibt, austauschbar zu sein, andererseits, dass man Probleme in der Beziehung nicht kommuniziert, sonder stattdessen außen sucht, und vor allem, dass man dem Partner eine Welt vorspielt, die nicht real ist, ihm die Zeit stielt und im Unklaren lässt.

Zitat von cassie97:
Es geht Morus ja hauptsächlich um das erneute Treffen. Ist es eigentlich sicher, das da mehr gelaufen ist als Reden?

Das Problem ist nicht der S., sondern der Vertrauensbruch.

24.01.2019 19:15 • x 4 #2009


S
Eins kommt noch dazu.
Die Psyche geht in Selbstschutzmodus.
Dagegen kann man sich gar nicht wehren.
Das passiert automatisch meines Erachtens.
Jetzt versucht man einen Punkt Null zu vereinbaren an dem man wieder weiter schauen kann.
Und einige Wochen später wird dieser Punkt Null erneut nach unten gezogen indem eine Vereinbarung gebrochen wird.

Äh, Wenn ich mich recht erinnere, hat sie ihn ja erst ins Gesicht gelogen und dann später erst das erneute treffen zugegeben.

Schon doof

24.01.2019 19:34 • #2010


A


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