Fremdverliebt und Gefühlschaos

Du wohnst jetzt seit 4 Jahren dort und kümmerst dich jetzt erst um eigene Sozialkontakte? Ist dann ja auch irgendwie klar,dass es auch in der Beziehung fad wird,was will man sich erzählen. Ihr seid ja beide an der Tristesse beteiligt.

Zitat von Louisa91:

habe ich mich am Dienstag dafür entschieden, an meiner Beziehung zu arbeiten und den Kontakt zum anderen Mann abzubrechen.
Dieser Schritt ist mir sehr schwer gefallen und ich vermisse ihn. Einfach das Lebensgefühl, dass ich in seiner Gegenwart hatte. Ich weiß nicht, ob es wirklich Sinn macht, an meiner Beziehung festzuhalten

Das hört sich aber nicht so an, als würdest Du wirklich an der Beziehung arbeiten wollen.
Zumal Dein Freund selber auch nicht wirklich etwas ändern will.

Wirst Du wirklich glücklich, wenn Du Kinder und heiraten willst, er aber nicht?

Hallo Louisa!
Ich sehe bei dir die Unzufriedenheit aus folgenden (Mit) Grund.
Dein Freund ist dein Erster und ihr seid blutjung zusammen gekommen. Ihr ward damals in einer Phase wo ihr noch mitten in eurer Entwicklung gesteckt seid.
Er verhält sich jetzt schon wie ein alter Mann mit dem du nur Netflix schauen kannst. A bisserl wenig in euren Alter. Wenn, er seinen Poppes nicht hurtig bewegt und aktiv wird und mit dir gemeinsam neue Dinge erlebt und Hobbys entdeckt wirst du immer unzufriedener werden. Irgendwann wird wieder ein neuer Mann in deinem Blickfeld auftauchen......und dann?

Hallo zusammen,

ich danke euch für eure Antworten. Ich bin aktuell ziemlich hin und her gerissen. Ich denke nach wie vor viel an den anderen Mann und würde am liebsten den Kontakt wieder aufnehmen (was ich aber nicht tun werde, solange ich mit meinem Freund in einer Beziehung bin).

Es stimmt, dass ich mich immer eher angepasst und untergeordnet habe. Es ist aber auch nicht einfach, sich meinem Freund gegenüber durchzusetzen. Er mag sich einfach in vielerlei Hinsicht nicht bewegen und mir entgegen kommen. Ich war schon oft in der Situation, dass ich mich entscheiden musste, ob ich mich trenne oder ob ich sein Verhalten akzeptiere und irgendwie für mich gucke, was ich außerhalb der Beziehung für meine Zufriedenheit tun kann. Weil er halt kein Interesse daran hatte, etwas an dem Ist-Zustand zu ändern. Er ist halt zufrieden, so wie es ist und da ich diejenige bin, die unzufrieden ist, bin ich aus seiner Sicht auch für die Lösung des Problems zuständig. Ich hab mich bisher immer für die Beziehung entschieden und dafür, meinen Freund so zu akzeptieren, wie er ist und eben hinzunehmen, dass er nicht alle meine Bedürfnisse erfüllt. Er hat halt auch viele Eigenschaften, die ich sehr an ihm schätze, also es ist wirklich nicht alles schlecht bei uns. Ich hab ja schon geschrieben, dass er mir in schweren Zeiten beigestanden hat und dass wir immer ehrlich über alles sprechen können und einander so akzeptieren, wie wir sind.
Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich noch weiter an der Beziehung festhalten sollte. Ich habe gerade auch einfach so einen Freiheitsdrang und Lust, neue Erfahrungen zu sammeln. Und dann gibt es halt noch den anderen Mann, der mir im Kopf herumschwirrt.

Zitat von Bones:

Du wohnst jetzt seit 4 Jahren dort und kümmerst dich jetzt erst um eigene Sozialkontakte? Ist dann ja auch irgendwie klar,dass es auch in der Beziehung fad wird,was will man sich erzählen. Ihr seid ja beide an der Tristesse beteiligt.

Dazu möchte ich gerne noch was sagen. Ich hatte hier eine enge Freundin, die leider letztes Jahr weggezogen ist. Außerdem hatte ich 2016 mit einer Weiterbildung begonnen und darüber drei Mädels kennengelernt, zu denen ich regelmäßigen Kontakt hatte. Die Weiterbildung musste ich aufgrund meiner psychischen Erkrankung abbrechen und seitdem lässt der Kontakt zu ihnen leider stark nach. Eine von ihnen hat mittlerweile ein Kind und ist durch Job und Familie so ausgelastet, dass sie kaum noch Zeit hat und eine der anderen hat scheinbar kein großes Interesse daran, den Kontakt zu mir aufrechtzuerhalten. Ich hatte öfter nach Treffen (Spaziergängen) gefragt, aber wenn da dann nichts zurück kommt, ich aber erfahre, dass Verabredungen mit anderen zustande kommen, dann habe ich irgendwann auch keine Lust mehr mich zu bemühen. Naja und die dritte im Bunde leidet unter chronischen Schmerzen und muss darum häufig Verabredungen kurzfristig absagen.

Die Kontakte haben also mit der Zeit immer mehr nachgelassen und das hat mich zuletzt so unzufrieden gemacht, dass ich jetzt aktiv dabei bin, neue Leute kennenzulernen, um so meinen Freundeskreis zu erweitern.

@Louisa91
Ich bin da nahe bei @Butterblume63
Ihr seid sehr jung zusammengekommen. Es fehlt bei euch sozusagen die Phase des Ausprobierens. Mehrere längere oder auch kürzere Beziehungen.
Und ich spekuliere mal: Tief in dir drin (wahrscheinlich unbewusst) gibt es das Gefühl etwas verpasst zu haben. Das Gefühl Soll das jetzt alles gewesen sein?
Und auf der anderen Seite das widerstrebende Gefühl des eigentlich vorhandenen Kinderwunsches. Den du aber rein von der Verstandesseite her ad acta gelegt hast.
Trotzdem ist dieser Wunsch ja vorhanden.
Aber falls er doch in Erfüllung gehen sollte, dann ist ja erst recht der Zustand Das war es jetzt erreicht.

Ich denke du solltest mal tief in dich gehen und mal schauen, ob du so, wie es zur Zeit zwischen euch ist, und was in dir so grummelt, deine Zukunft siehst.

Auf jeden Fall solltest du über deine Unzufriedenheit mit deinem Freund reden.

Sehe gerade, dass du geantwortet hast. Und mein Geschreibsel eigentlich bestätigst (Ich habe gerade auch einfach so einen Freiheitsdrang und Lust, neue Erfahrungen zu sammeln.).
Ich schick's trotzdem

Was soll ich sagen... Ich hab mich vorhin von meinem Freund getrennt. Fühle mich jetzt richtig schäbig.

Zitat von Louisa91:

Was soll ich sagen... Ich hab mich vorhin von meinem Freund getrennt. Fühle mich jetzt richtig schäbig.

Fühle dich umaermelt .
Auch wer sich trennt leidet häufig. Aber unzufrieden in einer Beziehung zu verharren wo sich der Andere keinen Millimeter bewegt ist nicht Sinn des Lebens.
Wir sind für dich da.

Es ist auch einfach schlimm, ihm so weh getan zu haben. Das hat er echt nicht verdient.
Und ich fühle mich undankbar, weil er so viel für mich getan hat, als ich meine psychische Krise hatte. Das war echt nicht selbstverständlich! Ich hab ihn ja auch trotzdem einfach total gern...

Auf jeden Fall vielen Dank für eure lieben Worte!

Louisa,aber es wäre falsch nur aus Dankbarkeit zu bleiben.

Zitat von Louisa91:

Was soll ich sagen... Ich hab mich vorhin von meinem Freund getrennt. Fühle mich jetzt richtig schäbig.

Hui, das ging jetzt aber schnell. Erster Post am Samstag, und am Montag Ende. Wow!

Und das hört sich jetzt aber so gar nicht nach...

Zitat von Louisa91:

Nachdem ich ausführlich mit einer guten Freundin über die ganze Situation gesprochen habe, habe ich mich am Dienstag dafür entschieden, an meiner Beziehung zu arbeiten

...an

Liegt es doch viel mehr an...

Zitat von Louisa91:

Ach, ich weiß auch nicht... Alles nicht so einfach. Und dann denke ich an den anderen Mann und stelle mir vor, was ich mit ihm alles machen könnte. Übrigens könnte ich mir mit ihm gar keine Partnerschaft vorstellen, weil andere Dinge einfach nicht passen. Aber wenn ich mich von meinem Freund trennen würde, würde ich bestimmt viel Zeit mit ihm verbringen und ihm auch körperlich näher kommen...

@Louisa91
Sorry, wenn ich falsch liege, aber meine Gedanken dazu:
Du schreibst selbst, dass du gar nicht so genau weißt, was du eigentlich willst. Also wie du dir deine Zukunft so vorstellst. Alles eher so Ja, das könnte ich machen, muss aber auch nicht unbedingt sein.
Ja, dein Freund ist passiv. Und warum? Weil er so zufrieden ist.

Du hingegen, so mein Eindruck, bist unzufrieden. Und zwar mit dem selbstgewählten Leben.
Aber außer dem neuen Mann in deinem Leben, hast du ganz wenig Vorstellungen, wie es weitergehen soll.
Ich bin ein bisschen skeptisch, ob das jetzt so der goldene Schritt war.

Aber...es ist natürlich deine Entscheidung, und ich will dich auf gar keinen Fall in irgendeine Richtung drängen. Nur meine Gedanken.

Hallo zusammen,

ich gebe gerne ein Update.
Ich habe am Dienstag und gestern sehr lange mit meinem (Ex?)Freund gesprochen. Er sagt, er möchte um mich kämpfen und er hat sich extrem viele Gedanken gemacht, was er gerne ändern würde. Ich glaube, er hat sich mir gegenüber auch noch nie so sehr geöffnet. Er wünscht sich noch eine Chance und wenn es nicht klappt, dann ist das so, aber dann hat man es wenigstens nochmal versucht. Er wäre auch bereit, eine Paartherapie zu machen (das hätte ich niemals gedacht) und möchte zum Beispiel seine Arbeitszeit reduzieren, um mehr Zeit mit mir zu verbringen. Er möchte gerne mehr mit mir machen und Neues ausprobieren.
Das einzige Problem, was ich gerade noch sehe, ist der andere Mann. Ich habe mich am Dienstag mit ihm getroffen und es war sehr schön. Zwischendurch hab ich richtig Sehnsucht nach ihm, obwohl das letzte Treffen ja gar nicht lange her ist. Ich hab weiter das Bedürfnis, ihm näher zu kommen. Mein (Ex) Freund meinte zwischendurch sogar, dass es vielleicht für ihn okay wäre, wenn ich mich weiter mit dem anderen treffe und dann mehr mit ihm laufen würde. Ich glaube, das wäre aber richtig schlimm für ihn und ich möchte ihm auch nicht wehtun. Vielleicht sollte ich doch wieder den Kontakt abbrechen?
Wie ihr merkt, bin ich wieder ziemlich durcheinander...

Zitat von Louisa91:

Mein (Ex) Freund meinte zwischendurch sogar, dass es vielleicht für ihn okay wäre, wenn ich mich weiter mit dem anderen treffe und dann mehr mit ihm laufen würde. Ich glaube, das wäre aber richtig schlimm für ihn und ich möchte ihm auch nicht wehtun. Vielleicht sollte ich doch wieder den Kontakt abbrechen?
Wie ihr merkt, bin ich wieder ziemlich durcheinander...

Ernsthaft ?
Finde ich schlimm, so eine Aussage und kommt für mich einer Resignation gleich.
Und wie würde der andere das sehen ?
Er bekommt den Segen deines Freundes ?